Ich fürchte, ich bin hier richtig...

  • So, eine Woche ist vorbei, mir geht es sehr gut, sowohl körperlich als auch psychisch (abgesehen von der Sache mit der Ex).

    Habe sogar schon etwas abgenommen, mache nebenher auch etwas Diät, wobei das Meiste wohl tatsächlich am nicht mehr vorhandenen abendlichen Bier liegt :)

    Wünsche allen eine gute Nacht.

    LG

    estadox

  • Vielen Dank für die ermunternden Worte und das Teilen deiner Erfahrungen.
    Ja, mir ist klar, dass ich mich passiv verhalte, vermutlich, weil ich trotz all der schlimmen Erfahrungen nicht einsehen will, auf die vermeintlich bequeme Art anstrengende oder langweilige Etappen zu überwinden.

    Trotz allgemeiner Antriebsarmut geht es mir nicht einmal ernsthaft schlecht, ich versuche den Tag zu ordnen und bin viel draußen, zudem bin ich hier und auch real in SHG aktiv.

    Ich habe oft von anderen Betroffenen gehört, die länger trocken sind, dass sie das Thema Suchtdruck nicht kennen, da sie ja so dankbar sind, gefühlsmäßig als eine Art Erleuchtung nicht mehr saufen zu "brauchen".

    Dummerweise ist dieser Cut bei mir nicht eingetreten, trotz wirklich beängstigender Erfahrungen während einer Alk-Psychose.

    Vermutlich mache ich es mir aber auch zu einfach, indem ich erwarte, dass ich quasi ohne Alk glücklicher sein müsste....das bin ich nämlich, wenn ich an die "netten" Räusche denke, nicht.
    WOHL ABER bin ich glücklicher im Verhältnis zu den ständigen Entzugserscheinungen nebst peinlicher Auffälligkeiten gegenüber Chef, Freunden und Familie, von der Optik (rotes, schwitziges Gesicht) und dem Schlafentzug ganz zu schweigen.

    Daher:
    Eventuell provozier ich gerade in meinem Kopf als eine Art Rechtfertigung, dass ich mir irgendwann wieder selbst bewusst wider besserem Wissen die Kante gebe...aber meine Hoffnung ist zum Einen, dass ich nicht so dumm sein werde, und zum anderen, dass es nicht so wird wie vorher....also Leugnung des Problems im Ganzen...und letzteres scheint wohl immernoch irgendwie in meinem Kopf herumzuspuken.

    Je weniger vom Klaren, desto klarer der Tag ;(

  • Soo ich melde mich mal wieder zurück, auch wenn mir zuletzt niemand mehr geantwortet hat...


    Mir gehts momentan ziemlich schlecht, habe heute erfahren dass meine Ex mir schon als wir noch zusammen waren fremd gegangen ist und mit dem Typen ist sie jetzt auch so halbwegs zusammen, zumindest vögeln sie miteinander... So viel zum Thema es gibt keinen Neuen und sie wolle unabhängig sein und bla bla bla... Alles nur gelogen...

    Dazu kommt, dass ich seit heute weiß, dass mein Alter auch wieder das Saufen angefangen hat. Keine allzu große Überraschung für mich, dennoch ist auch das wieder eine sehr unschöne Nachricht. Schöne gibt es derzeit quasi gar keine, schon seit längerer Zeit nicht.

    Ich habe dennoch nichts getrunken seither, gebessert hat sich in meinem Leben dadurch leider bislang nichts. Rutsche gerade immer mehr in eine Depression rein und weiß nicht, wie ich da wieder rauskommen soll...

  • Hallo estadox,

    wenn deine Ex dich so behandelt, ist sie ja vielleicht gar nicht so eine tolle Frau, der du hinterhertrauen solltest? Damit will ich dir natürlich nicht absprechen, dass du verletzt und traurig deswegen bist. Aber möchtest du wirklich mit einem Menschen zusammen sein, der dich so behandelt?

    Das mit deinem Vater ist nicht schön, aber du solltest dich auf dich selbst konzentrieren. Wenn dein Vater saufen will, dann säuft er, daran kannst Du nichts ändern. Du kannst nur gucken, dass es dir gut geht. Hast du in der letzen Zeit etwas für dich getan? Bist du weiter gekommen, was einen Arzt oder psychologische Hilfe angeht?

    Ich habe am Anfang bei mir auch keine große Veränderung oder Verbesserung festgestellt. Ich hatte irgendwie die Erwartung, dass es eine ganz offensichtliche Verbesserung in meinem Leben geben würde. Als diese nicht Eintrat, war ich auch etwas enttäuscht. Das empfindet aber jeder anders.
    Mittlerweile muss ich jedoch sagen, dass sich (für mich) sehr viel zum Positiven geändert hat, ich war nur in der Anfangszeit noch so vernebelt und mit anderen Dingen beschäftigt, dass ich vieles gar nicht wahrnehmen konnte oder wollte.

    vg, panem

  • Hallo Sunshine,

    danke für deine Antwort.

    Nein, wenn ich rational denke, muss ich sogar froh sein, diese Schlampe (sorry für die Wortwahl, aber bei den Infos, die ich inzwischen habe, ist es die einzig angebrachte..) los zu sein. Es wäre auf Dauer nie gut gegangen und ich muss froh sein, sie nicht geheiratet und mit ihr vor allem keine Kinder zu haben. Nur ist das mit der Liebe oft halt leider keine sonderlich rationale Sache, weshalb mir das Ganze noch immer enorm weh tut...

    Das mit meinem Vater liegt selbstverständlich außerhalb meines Verantwortungsbereiches, das ist völlig klar. Meine Mutter wird diesmal wohl endgültig den Schlussstrich ziehen, was ich für sehr gut halte. Allerdings hängt auch ne Menge hinten dran, u.a. das Haus, und um dieses zu halten werde ich wohl auch mit einsteigen müssen. Ist also alles auch nicht ganz so einfach für mich... Und ganz nebenbei habe ich noch ein Studium (erfolgreich ?) zu bewältigen...

    Ich habe bislang noch keinen Arzt oder Psychologen konsultiert, ich tue mir damit irgendwie schwer. Habe, gerade was psychische Probleme anbelangt, bislang noch nie externe Hilfe in Anspruch genommen...

    Würde denn die Inanspruchnahme eines Psychologen (wohl mehr wegen Depressionen / Liebeskummer, etc) von der Krankenkasse übernommen oder wäre dies selbst zu bezahlen?


    Gruß

    estadox

  • Hallo Estadox,

    eine Therapie kann nach meiner Erfahrung helfen, macht aber meines Erachtens nur Sinn, wenn die Alkoholabhängigkeit an erster Stelle "bearbeitet" wird bzw. auf jeden Fall nicht ausgeklammert.

    Eine Suchtberatungsstelle ist eine gute Anlaufstelle, um gerade auch solche Fragen für dich zu klären.

    (Für Psychotherapie im allgemeinen gilt: Wenn dir ein Arzt eine Therapie verschreibt, wird das bei der Kasse beantragt und normalerweise auch übernommen.)

    Zitat

    Habe gerade, was psychische Probleme anbelangt, bislang noch nie externe Hilfe in Anspruch genommen ...

    Ich würd's einfach mal riskieren. Du musst nicht alles alleine schaffen.

    Alles Gute dir.
    Viele Grüße
    Thalia

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