• Hallo Bakerman,

    Willkommen hier im Forum.

    Ich schreibe dir als ehemalige heimliche Trinkerin, deren mittlerweile beendete Beziehung ebenfalls sehr schwierig und - nicht nur, aber auch - durch mein Trinken, die Lügen und Heimlichkeiten, die Ängste und Zweifel und Aggressionen meines Partners belastet war.

    Meine Erfahrung ist die, dass eine Klärung bzw. Lösung nicht möglich ist, so lange beide Partner nicht zuallererst ehrlich mit sich selbst sind. Ich konnte, als ich noch trank, nicht ehrlich sein. Nicht meinem Partner gegenüber, nicht mir selbst gegenüber.

    Wenn ihr demnächst noch ein Gespräch (im Rahmen der Paartherapie?) habt, warum sagst du nicht genau das, was du fühlst, nämlich

    Zitat

    Innerlich kämpfe ich mit Wut, Trauer, Anteilnahme, Sorge, Hilflosigkeit, Angst und einer gewissen Ohnmacht ...


    Sollte es zu einer Trennung kommen, kann dies eine Möglichkeit sein, dass du bei dir (und sie bei sich) selber gucken kann(st), wie es dir besser gehen kann. Willst du denn die Beziehung fortführen?

    Viele Grüße, und du bekommst bestimmt noch mehr Rückmeldungen auch von anderen Angehörigen.

    Thalia

  • Hallo Bakerman,

    ohje, Du steckst gerade in einer traurigen Situation. Meine Idee ist es auch, dass Du in dem Gespräch einfach ehrlich bist und Deine wiedersprüchlichen Gefühle ausdrückst.
    Was den Alkoholkonsum Deiner Freundin betrifft, kannst Du sowieso nichts ändern. Sie sieht ja scheinbar kein Problem darin und fühlt sich durch dich gestört.

    Ich weiß ja nicht, was ihr als Waffenstillstand vereinbart habt. So wie Du es beschreibst kommt mir ihr Vorwurf, Du hättest die Vereinbarung gebrochen wie vorgeschoben vor. Sie lenkt damit von dem angesprochenen Problem (Alkoholkonsum, bzw. Lügen) ab und schiebt dir einen schwarzen Peter zu. Vielleicht irre ich, aber so kommt es für mich rüber.

    Wie denkst DU denn über die / eine mögloche Trennung?

    Liebe GRüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Guten Abend, Bakerman,
    dann herzlich willkommen im Forum.

    Meine Frage wäre auch als erstes die, wie du denn Eurer Beziehung gegenüber stehst? Möchtest du sie denn fortsetzen, oder ist es ein Festhalten an etwas, dass bisher doch so viel Mühe gekostet hat und das du deswegen - auch um möglicherweise einen hohen Preis - fortsetzen möchtest?

    Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass du meinst Fehler aus der Vergangenheit gut machen zu wollen und deswegen dich irgendwo in der Schuld oder Pflicht siehst. Meiner Meinung nach sind das aber zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe. Du schreibst, du neigst zu Eifersucht, ich vermute, es hat entsprechende Szenen und möglicherweise Nachspioniererein gegeben. Aber - du hast etwas gegen dein Problem gemacht. Auch wenn sicherlich jetzt nicht alles "behoben" ist. Aber wäre das nicht auch sehr viel von dir selbst erwartet?

    Ihre mögliche Alkoholsucht steht aber auf einem anderen Blatt. Ich gehe auch mal davon aus, dass sie auch nicht deswegen trinken musste, weil alles so "fürchterlich zwischen Euch war.". Denn dann hätte sie ja gehen können. Außerdem lese ich aus deinem Eintrag, dass sie ja dann eher getrunken hat, wenn Frieden eingezogen war. Also war das wohl auch nicht so wirklich der Grund.

    Was ich aber beunruhigend finde, ist dass sie deine alten Muster (die ich hier auch nur vermute), nämlich Suchen nach "Spuren" jetzt gegen gegen dich auslegt. Das ist natürlich nicht dumm, denn wenn du das früher praktiziert hast, ist das im Prinzip eine ganz gute Waffe, die sie einsetzen kann. Für die sie aber auch recht dankbar sein dürfte, denn wenn sie den Alk ja versteckt hat, war ihr ja klar, dass sie ein Problem mit dem Zeug hat. Dann dabei ertappt zu werden, das löst natürlich eine Menge Scham aus. Dazu passt dann vermutlich wütendes Leugnen und "ich bin ja nicht schuld, sondern du, weil du - wieder mal - geschnüffelt hast. Also hast du ja ein größeres Problem".

    Wie gesagt, Bakerman, vieles was ich hier schreibe, sind nur Vermutungen. Aber wie gesagt, ich denke, in Eurer Beziehung gibt es diese beiden "Baustellen". Wie man das Ganze löst, das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Beim ersten Lesen dachte ich nur, "Oh je, eine Menge Holz für eine Beziehung" und ich dachte auch, ob es nicht besser wäre, dann lieber einen Schlussstrich zu ziehen. Aber das kann ich natürlich nicht beurteilen.

    Was aber mein Rat ist, lass' dich nicht in die Rolle des alleinigen Sündenbocks drücken. Ich würde ehrlich gesagt, sicher nicht darauf stehen, wenn mein Partner meine Wohnung durchsucht - hier sah die Sache aber ja ein bisschen anders aus. Ich denke, mein Ex hat zum Schluss auch heimlich getrunken. Ich habe nie danach gesucht und wollte es auch nicht glauben. Ich weiß bis heute nicht, ob das richtig war. Ob ich nicht doch mal hätte suchen sollen und ihn damit konfrontieren sollen. Aber geändert hätte es auch nichts.

    So oder so, willst du denn noch mit deiner Partnerin zusammen bleiben und wenn ja - wirklich aus reiner Liebe? Oder deswegen, weil sie dich damals auch unterstützt hat?

    Erst einmal mit vielen Grüßen
    HM

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