Im Schatten meiner Mutter...

  • Hallo!

    Puh, das klingt echt heftig bei dir.
    Ich befürchte aber dass du relativ machtlos bist. Sie wird sich immer irgendwie irgendwo etwas besorgen wenn sie es will.
    Ihr könnt sie nicht beaufsichtigen, und das müsst ihr auch nicht. Sie darf sich totsaufen, niemand kann es verbieten.
    Das einzige was du tun kannst ist dein Leben so zugestalten dass es schön und lebenswert ist. Und wenn dazu Kontaktabbruch nötig ist, dann ist es so.
    Du hast schon mehr gegeben als es von einer Tochter verlangt werden kann. Du musst ihr Leben nicht überwachen, was aus dem Ausland ja eh sehr schwierig ist.
    Du bist nur für dich verantwortlich, auch wenn es sehr schmerzt zuwissen dass es täglich zum Supergau zuhause kommen kann. Aber mach es dir so schön wie du kannst, geniesse dein Leben und schau nach vorne.

    Es klingt herzlos aber du opferst dein Leben für einen Menschen der seins schon aufgegeben hat. Selbst wenn es deine Mutter ist.
    Es ist ihre Entscheidung gewesen zutrinken, niemand hat sie gezwungen. Jahrelang hätte sie es beenden können, Hilfe wurde ja angeboten. Sie hat anders entschieden, nun bekommt sie die Konsequenzen. Hart aber unvermeidbar. Schau auf dich, dein Leben!!

    LG Clärchen

  • Hallo Sonnenschein,

    ich glaube nicht, daß man sich so abgrenzen kann, daß es einem nicht mehr nahe geht, wenn sich die eigene Mutter zu Tode trinkt. Mir gehts in meinem Fall auch nahe. Aber über die Jahre habe ich es hinbekommen, es mir nicht zu nahe gehen zu lassen. Schwer zu erklären.

    Ich finde deinen Ansatz sehr gut, mit dem Hausarzt über eine Betreuung o. ä. zu sprechen. Laß dich beraten, was es für Möglichkeiten gibt. Keiner verlangt, daß ihr alles selber macht. Und ein Pflegedienst, eine Betreuung o. ä. (ich kenne mich da nicht aus, was es alles gibt) kann euch entlasten helfen.

    Ihr müßt eben nicht zusehen. Wegsehen ist aber auch nichts. Daher ist Hilfe holen und delegieren eine wirklich gute Sache.

    Vielleicht läuft es darauf hinaus, daß du oder jemand anderes sie tot oder irreparabel krank auffindet. Ich habe die Krankheit meiner Mutter im Hinterkopf und bin darauf vorbereitet, daß der Tag x unverhofft kommen kann.

    Meine Erfahrung ist, daß es besser war, mit dem auf-sie-einreden aufzuhören. Ich habe damit schon vor Jahren aufgehört, denn mir fiel irgendwann auf, daß sie nach solchen Gesprächen wesentlich mehr trank als zuvor. Wenn sie von sich aus aufhören wollte, dann wird sie mir das schon signalisieren. Ich halte mich aus ihren Lebensentscheidungen raus und rede mit ihr über andere Dinge.

    Liebe Grüße und ein gutes Gespräch mit dem Hausarzt.

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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