• Hallo Mary,

    herzlich willkommen hier :D !
    Du hattest ja im Vorstellungsbereich schon kurz beschrieben, wie deine Lage ist. Im Vorstellungsbereich können die Menschen aus den offenen Forenbereichen nicht lesen. Darum wäre es toll, wenn du dich kurz hier auch ein wenig vorstellen könntest :) .

    Du schreibst von Schuldgefühlen. Ich kann das sehr, sehr gut verstehen. Ich hatte diese Schuldgefühle nämlich auch. Sie haben mich sehr lange Zeit festgehalten in meiner ersten Ehe. Und mein Exmann hat auch gut verstanden, mir immer wieder welche zu erzeugen.

    Aber ich habe dann was gelernt und erfahren. Diese Schuldgefühle sind überflüssig. Das hat mir dann geholfen, klarer zu sehen und mich letztendlich auch ablösen zu können. Von den Schuldgefühlen und vom Exmann...

    Hast du jemals deinem Mann die Flasche an den Hals gehalten und ihn zum Trinken gezwungen?
    Ist er nicht erwachsen und für seinen Gesundheitszustand bzw. für sein Wohlbefinden selbst verantwortlich?
    Hast du nicht ein Recht darauf, ein für dich lebenswertes Leben zu leben? Trotz deiner eigenen Krankheit oder gerade deswegen?

    Was war denn normal, noch vor ein paar Tagen?

    Vielleicht magst du auf meine Fragen antworten oder auch nur darüber ein wenig nachdenken. :)

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Mary,

    schön dass du hier bist. Wenn du magst erzähl deine Geschichte. Oder soviel davon wie du magst.
    Manchmal tut es schon gut einfach alles loszuwerden.

    Aber der Anfang ist schwer, nimm dir die Zeit, die du brauchst.
    Du bist hier willkommen :)

  • Hallo Mary,

    herzlich Willkommen.

    Ich bin trockene Alkoholikerin und es hat einfach seine Zeit gedauert, nachdem ich trocken wurde, um sagen zu können, dass ich mich nicht mehr einsam fühle.

    Das war nämlich früher oft so, trotz Familie, Freunde, Bekannten, Haustieren, Job, Kollegen und und und.
    Und wie bei dir kam das auch oft in der Nacht dann zum Vorschein.

    Ich kann es selbst gar nicht so genau sagen an was es liegt, dass dieses Gefühl vorbei gegangen ist aber vielleicht ist es auch desshalb, weil ich nicht mehr das Gefühl habe jemanden existentiell zu brauchen, um mich "ganz" zu fühlen und eben nicht mehr alleine.

    Es war ein ziemlich anstrengender Weg, bei dem ich eins jedoch so gut wie nie vergessen habe, ihn trotz Gegenwind und auch mal "Murren und Knurren" meiner Mitmenschen weiter zu verfolgen.

    Nun mache ich mir einen Plan für die nächsten Tage, bzw. Woche und verfolge ihn dann ( außer in Notfällen ) konsequent, das hilft mir nicht in sinnloses Grübeln zu verfallen und mich nicht zu verzetteln.

    Schuldgefühle kenne ich auch, da wo sie angebracht sind finde ich es wichtig etwas zu ändern und um entschuldigung zu bitten.

    Da wo sie nicht angebracht sind ( das auseinanderzuhalten ist gar nicht mal so schwer ) da dürfen wir sie verlernen.

    Alles Gute für dich und deinen Mann !


    Liebe Grüße

    Slowly

  • Hallo Mary,

    bitte schau jetzt nach dir. Dein Mann ist jetzt unter Aufsicht und bekommt Hilfe.
    Was er daraus in Zukunft macht ist zum großen Teil seine Entscheidung.

    Aber nutze diese Zeit in der du dich nicht um ihn kümmern musst um nach dir selbst zu schauen.
    Welche Hilfe könntest du dir denn suchen?
    Gibt es etwas/jemanden was dir deine Kraft zurück gibt?

    Ich habe Anfang des Jahres meinen Ex-Freund ins Krankenhaus bringen müssen und er lag fast 9 Wochen im Koma und die Chancen waren nur 50:50 für einen guten Ausgang.
    Ich weiß, dass man selbst wenn man stark ist eine solche Situation nicht alleine stemmen kann.

    Deshalb nutze alle Hilfsangebote die es gibt, ich habe damals eine Beratungsstelle angerufen und um einen schnellen Termin gebeten, weil ich unter dieser Last fast zusammengebrochen bin.
    Vielleicht hatte ich auch Glück, aber es ging damals ziemlich schnell für einen ersten Termin und dieser eine Termin hat mich schon sehr stabilisiert.

    Auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe für Betroffene und Angehörige hat mir sehr geholfen.
    Dass ich einfach alle meine Sorgen und meine Hilflosigkeit aussprechen konnte und die Rückmeldung bekommen habe, dass es ok ist in einer solchen Situation hilflos und schwach zu sein.
    Das war so eine Erleichterung, nicht stark sein zu müssen....

    Und schreib dir hier alles von der Seele, auch das hilft.
    Vielleicht wäre für dich der geschützte Bereich ja auch eine gute Lösung - da kann nicht jeder mitlesen.
    Ich selbst komme gut mit dem offenen Bereich zurecht, aber es klingt so, als hättest du einiges an persönlichen Dingen, die du vielleicht nicht hier berichten möchtest.

    Ich wünsche dir die Kraft, Hilfe zu suchen und anzunehmen.
    Ist am Anfang sicher eine Überwindung, aber nicht mehr alleine damit zu sein hilft mehr als man am Anfang meint.

    Ich würde mich freuen, hier wieder von dir zu lesen.

    Liebe Grüße

  • Hallo Mary,

    ich hoffe du nimmst dir die Zeit deine Kräfte zu sammeln. Ich weiß dass das in der akuten Situation schwer ist.
    Ich konnte da auch nicht einfach gehen.

    Aber ich finde es gut, dass du auch dir Hilfe holst.
    Daher wie geht es DIR denn im Moment?

    Liebe Grüße

  • Hallo Mary,

    ich kenne dieses Kreisen der Gedanken. Und es ist gut, dass du dir Wege suchst wie du an alle Informationen kommst.
    Erst mal musst du ja diese akute und ganz und gar nicht alltägliche Situation irgendwie für dich selbst einordnen und bewältigen.
    Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es auch wichtig ist SICH SELBST gerade in einer solchen Situation nicht aus den Augen zu verlieren.

    Und ich finde es wichtig, dass du gerade in dieser Situation DICH SELBST in den Mittelpunkt stellst.
    Und dir - so schwer das in dieser Situation auch ist - die Frage stellst, ob du so weiter machen kannst.
    Und noch viel wichtiger, ob du so weitermachen willst.

    Denn es wird - hoffentlich - an den Punkt kommen, dass dein Mann wieder gesundet. Und nach Hause kommen soll.
    Und dann ist es wichtig, dass du für dich herausgefunden hast, was du bereit bist weiter zu ertragen.

    Ich weiß, dass das im ersten Moment viel klingt und unmachbar und in dieser Situation unangemessen.
    Aber es geht nachher so schnell und dann bist du wieder in einer Situation in der DU SELBST wieder um das Überleben in diesem Elend kämpfst.

    Deshalb. Tief durchatmen. Dir selbst jeden Tag etwas gutes Tun.
    Gute Freunde und/oder nahestehende Angehörige einbinden, damit DU auch aufgefangen wirst.
    Und erlaube dir jeden Tag auch darüber nachzudenken, wie es danach weitergehen soll. Für DICH.
    Nur das kannst du beeinflussen.

    Mach kleine Schritte. Immer nur soviel wie du heute kannst.
    Und verlier dich selbst nicht aus den Augen.

    Liebe Grüße
    JUF

  • Hallo Mary,

    hat sich die Situation geklärt?
    Eine Betreuung wird in der Regel immer dann angeordnet, wenn jemand nicht mehr selbst für sich entscheiden kann.
    Ich hatte damals die Betreuung für meinen Ex-Partner, als er im Koma lag und nicht selbst entscheiden konnte.
    Das wurde vom Krankenhaus so beantragt, weil er noch sagen konnte, dass ich das machen soll.

    Eine Vorsorgevollmacht kann festlegen, wie eine Betreuung stattfinden darf. Wie das bei euch ist, weiß ich nicht.
    Ich verstehe aber, dass du dich ärgerst einfach so übergangen zu werden.

    Grundsätzlich würde ich eine Betreuung für einen süchtigen Partner nicht mehr übernehmen.
    Aber das ist meine ganz persönliche Meinung dazu.

    Was ich dich nochmal fragen möchte ist, ob du aus der Situation mit deinem Mann raus möchtest oder nicht?
    Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es in einer Situation wie deiner schwer ist, sich zu distanzieren.

    Aber ich finde, du solltest dich dieser Frage stellen und sie zumindest dir selbst gegenüber beantworten.
    Denn das ist ja entscheidend dafür, welchen Weg du nun gehst und welche Richtung du einschlägst.

    Vielleicht hilft es dir darüber hier zu schreiben.
    Falls nicht, hoffe ich, dass du nicht aufhörst zumindest darüber nachzudenken, was DU willst.

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