Raus aus der Ersten Entgiftung

  • Einen wunderschönen Gruss aus dem kleinen Luxemburg.

    Ich würde diesen Beitrag gerne nutzen um mich vorzustellen und Erfahrungen auszutauschen.

    Ich bin 29 Jahre alt und trinke seit ich 15 Jahre alt bin.
    Schon mit 18-19 dämmerte mir,dass mein Konsum gegenüber meinen Kollegen nicht "normal" ist.

    Dies ging die letzten Jahre so weiter und wurde immer extremer.
    Meinen Führerschein war ich bereits 2009 für 6 Monate los wegen "Absoluter Fahruntüchtigkeit".

    Jetzt war es wieder Mal soweit d.h am 26.12.2015 fuhr ich mit sagenhaften 1.9 Promille und beschädigte mehrere Fahrzeuge.
    Ich bin nur dankbar,dass ich keinen Menschen geschädigt habe!

    Am 27/28 Dezember trank ich soviel aus Frust,dass ich gegen Mitternacht selber den Notruf anrief und verlangte aus Eigenschutz in ein Krankenhaus gebracht zu werden.

    Am Morgen kam mein Psychiater (In Behandlung seit 12 Jahren wegen Depressionen und Angsterkrankung) und dem sagte ich unter Tränen :

    Herr Doktor ich will keinen Alkohol mehr trinken ich brauche Hilfe.
    Seine Worte waren : Na Gott sei Dank endlich haben Sie es eingesehen...
    NUN kann ich Ihnen endlich helfen.

    Ich ging dann freiwillig für 1 Monat auf die Entgiftungsstation.
    Meine Leberwerte und auch andere Organe sind noch in Ordnung d.h keine Schäden/Veränderungen.

    Wie gesagte nun Gestern am 21.01.2016 kam ich wieder nach Hause
    (Lebe wieder bei meinen Eltern aus finanziellen Gründen)
    welche mich unterstüzen und nun warte ich auf einen Platz in Deutschland um eine richtige Entwöhnung zu machen über mehrere Wochen.

    Alkohol habe ich natürlich seit der Entgiftung und auch während dieser keinen zu mir genommen egal in welcher Form.

    Ich fühle mich aktuell sehr gut/motiviert aber auch vorsichtig da ich weiss wie tückisch der Alkohol sein kann und Hochmut kommt ja vor dem Fall.


    Ich bin BTW stiller Leser dieses Forums seit mehreren Jahren was meine "Vermutung",dass ich krank bin ja bestätigt.

    Ich freue mich auf interessante Unterhaltungen hier und wünsche noch einen schönen Tag

    ERROR 404...Brain not found

  • Hallo und herzlich willkommen auch unter den schreibenden Teilnehmern unserer Online Selbsthilfegruppe hier. :)

    Wenn du schreibst, du wartest auf einen Platz, was bedeutet das? Ist da etwas beantragt?
    Bist du unterdessen noch in einer Suchtberatung o.ä.?

    Ich gratuliere dir jedenfalls zu deinen ersten Schritten in ein freies Leben. Es lohnt sich. :)

    Viele Grüße und einen guten Austausch wünsche ich dir.
    Thalia

  • Hallo und vielen Dank für die Antwort.

    Ja es ist bei der Krankenkasse (diese bezahlt hier Therapien und nicht die Rentenversicherung) ein Antrag auf stationären Aufenthalt in einer Klinik speziell wegen Alkohol eingereicht worden.

    Zu verlieren habe ich ja eh nichts mehr da FS / Arbeit / Wohnung weg sind.
    Der 27-28 Dezember war MEIN persönlicher Tiefpunkt.

    Ich will so nicht leben.
    Ich wollte doch auch irgendwann mal eine Familie haben etc...
    Und nichtmehr das Geld zählen ob es noch für einige Bier reicht...

    Suchtberatung wären dann in Luxemburg die AA.
    Ich werde die Gruppe auf jedenfall besuchen auch wenn mir das "spirituelle" etwas ungewohnt ist.
    Aber die Chance will ich nicht verpassen vielleicht liegt mir die Gruppe ja doch.

    MFG

    ERROR 404...Brain not found

  • Hallo nochmal Wuezli,

    die AA sind sicherlich auch in Luxemburg keine Suchtberatung, sondern eine Selbsthilfegruppe. So wie diese hier, nur nicht online. ;)

    Ich drücke die Daumen, dass du nicht so lange warten musst auf einen Therapieplatz.

    Wenn du hier schon länger mitliest, dann kennst du bestimmt unsere Grundbausteine schon. Die können dir helfen, deine Abstinenz weiter zu festigen.
    Ist der Haushalt deiner Eltern eigentlich alkoholfrei?

    Grüße,
    Thalia

  • Hallo!

    Leider sieht es da in Luxemburg sehr dürftig aus...
    Zumindest was Alkohol anbelangt.
    Für Heroin etc gibt es mehrere Stellen im Land.

    Aktuell bin ich nur bei meinem Psychiater und versuche die Erlaubnis zu bekommen ein paar Mal pro Woche in die Tagesklinik zu dürfen (Da sind Psychologen/Schwestern die nur für Alkohol geschult sind).
    Da wird zusammen gekocht/malen aber auch Gruppengespräche und bei Notfällen bekommt man eine Nummer an die man sich wenden kann wo kompetentes Personal sitzt.

    Die AA werde ich auch noch besuchen (Montag nächste Gruppe) und wie gesagt ich warte auf ein Bett in der Reha.

    Da ich die Seite hier lange kenne kenne ich die Grundsteine der Trockenheit.
    Leider sind meine Eltern der Meinung,dass der Alkohol nur vor mir "weggeschlossen" werden muss...
    Ich glaube ich brauche nicht zu erwähnen,dass ich schon öfters an Alkohol gekommen bin da macht ein normales Schloss nicht viel Unterschied :(

    Leider ergibt sich nur die Alternative Obdachlosigkeit...

    Aber am Mittwoch ist Gespräche wo meine Eltern mich zum Doctor begleiten welcher meinen Eltern genau erklärt warum es keinen Alkohol im Haus geben darf.
    Aktuell habe ich keinen Druck ich hoffe dies bleibt auch so.

    Vielen Dank für die Antworten.

    MFG

    ERROR 404...Brain not found

  • Hallo Wuezli,

    willkommen im Forum!
    Du hörst dich sehr entschlossen an - das finde ich gut!
    Ich bin selbst gerade in einer Langzeittherapie und kann nur sagen, dass ich, obwohl die Klinik sicher keine Vorzeigeeinrichtung ist, bisher keine Sekunde bereut habe.
    Ich drücke die Daumen, dass es schnell geht bei dir mit einem Platz.
    Bis dahin kann dir hoffentlich das Forum Unterstützung geben.
    Bei mir war es so!

    Gruß Robert

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!