.Diggin in the dirt, looking for gold.

  • Gestern und heute geht es mir wirklich gar nicht gut um nicht zu sagen grottenschlecht.
    Ich habe so starke Stimmungsschwankungen, das erinnert mich sehr an die Hormonumstellung nach den Schwangerschaften. Da hatte ich extrem depressive Schübe und starke Verzweiflung.

    Warum es mir jetzt grad so schlecht geht, kann ich leider gar nicht ausmachen. Suchtdruck hatte ich heute morgen auch schon wieder nachdem ich die Kinder zur Schule und Kindergarten gebracht habe. Glücklicherweise hat mich mein Mann heute unterstützt. Eben hatte ich das Gefühl, ich muss meinen Mann anrufen er muss von der Arbeit kommen, ich schaffe es hier nicht allein. Richtig aufkommende Panik hatte ich.

    Es belastet mich irgendwie auch, dass ich nun so viel weniger Freizeit habe und nun auch die Kinder morgens hinbringe. Das hat vor den Sommerferien mein Mann gemacht, das geht nun aber nicht mehr. Ich mache alles zu Fuss und den Öffis, da ich keinen Führerschein habe. Das ist der aufwendig und zeitintensiv. Das belastet mich total und macht mir Ängste. Ich fühle mich dadurch total überfordert, eigentlich verrückt, ich meine es passiert mir ja nichts. :cry:

    Ich kriege auch irgendwie gar nichts geregelt.

    In anderen Themen lese ich immer von positiven Veränderungen durch die Abstinenz.

    Ich schwimme und strampel aber gehe trotzdem immer weiter unter, weiß aber auch nicht, wie ich es besser machen kann.

    Gestern abend habe ich auch geweint und war todtraurig.

    Danke für´s lesen.

    Sammel Deine Kraft und packe sie sinnbildlich in einen Rucksack. Ist der irgendwann Rucksack voll, beginnt die Reise. Auch ich kann es schaffen. Nur wie lang werde ich zum packen brauchen. Hoffentlich hat der Rucksack kein Loch.

  • Hallo Amanda,

    Zitat

    morgen steht schon wieder ein Geburttag an, vielleicht auch deswegen der Suchtdruck durch den Stress?

    Wie wärs, den Geburtstag nicht mitzufeiern?
    Es ist eine Frage der Priorität, oder nicht? Wie wichtig ist dir deine Trockenheit?

    Du fragst nach Entwöhnungstherapie. - Den körperlichen Entzug hast du jetzt hinter dir, aber du hast dich über lange Zeit daran "gewöhnt", Alkohol zu konsumieren. Das wieder umzulernen sozusagen, dabei kann eine Entwöhungstherapie (ambulant oder stationär oder teilstationär) helfen.

    Du schreibst, dass du traurig und gestresst bist. Wie wäre es, wenn du dich zusätzlich zum Austausch hier im Forum auch noch an eine Suchtberatungsstelle wendest. Dort kannst du Gespräche führen und vielleicht auch eine Therapie beantragen.

    Unsere Grundbausteine findest du hier:
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php

    Ich hoffe, es geht dir heute besser, und ich wünsche dir die Kraft, den neuen (trockenen) Weg zu betreten. Es lohnt sich wirklich!

    Grüße
    Thalia

    P.S. Ich tausche mich im Geschlossenen Bereich über mich selbst aus, da kann nicht jeder mitlesen und ich fühle mich etwas geschützter.

  • Hallo Amanda!

    Ich habe mich vergangenen Sommer im Juli für ein trockenes Leben entschieden. Im Januar hatte ich einen Rückfall. Ein Glas Wein, ich bin unvorbereitet in eine Situation gestolpert, hatte aber GsD sofort die Kraft, wieder an meinem nüchternen Leben anzuknüpfen.
    Belohnung war bei mir auch ein Motiv. Und zuletzt wollte ich mich für alles belohnen. Sogar fürs einkaufen und kochen.....
    Ich kann verstehen, dass Dein Mann will, dass Du aufhörst, wenn Du noch ein Kind willst. Aber machst Du es denn nur deshalb?
    Ich selber wollte nicht mehr trinken, weil es mir sehr schlecht ging. Ich wollte mein Leben wieder haben. Ich hatte es verloren, weil sich gedanklich alles um Alkohol drehte. Und nach einem Dauerrausch hatte ich Entzugserscheinungen, weshalb ich zum Arzt gegangen bin. Das hat mir so Angst gemacht, dass mir klar war: ich will dieses alkoholgetränkte Leben nicht mehr.
    Kannst Du Dir vorstellen, dass Du für Dich aufhörst zu trinken? Weil Du es Dir selbst wert bist?
    Ich musste diese Selbstwertschätzung erst wieder lernen und arbeite noch daran. Denn für mich denke ich, wenn ich es nicht für mich tue, sondern z.B. nur für meine Kinder, dann ist ein Rückfall vorprogrammiert. Wohl spästens, wenn sie mich nicht mehr so brauchen. Versteh mich nicht falsch. Ich lebe nüchtern natürlich auch für meine Kinder. Aber in erster Linie eben für mich.
    Gleich geh ich mit den beiden ins Kino. Das hätte ich vor zwei Jahren nicht gekonnt, weil ich da im Urlaub um diese Zeit sicher schon was getrunken hätte. Wir sind jetzt also alle froh.
    Meine Kinder sind 8 und 5. Der Große hat mitbekommen, dass wir abends oft Wein getrunken haben. Das ich heimlich noch mehr reingeschüttet hab, eher nicht, weil er da im Bett war. Und am Wochenende hab ich ab und an auch vor dem Abend getrunken. Dann musste ich mich hinlegen. Mama war eben mal wieder müde. Im Alltag habe ich funktioniert, bin aufgestanden und habe mich gekümmert. Ich glaube aber, dass ich, was die negativen Folgen und die Wahrnehmung meiner Kinder angeht, gerade noch rechtzeitig die Kurve gekriegt habe. Viel hätte da nicht gefehlt.
    Ich finds super, dass Du jetzt so viel schreibst! Mir hat das sehr geholfen - gerade am Anfang.
    Viele Grüße
    Calida

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