Hallo Thebegin,
herzlich willkommen .
Vieles von dem, was du beschreibst, kenne ich auch von mir. Und ich würde das auch als coabhängiges Verhalten sehen.
Dieses Kontrollieren zum Beispiel. Dieser Wunsch danach, alles im Griff haben zu müssen, das Leben selbst in der Hand zu haben. Das gibt ein Gefühl von Sicherheit. Und unsicher ist ein Co allemal. Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, das sind eher Fremdwörter. Nicht in einem selbst spürbar. Daher wird ein Gerüst gebaut zum Festhalten.
Ja, man glaubt, es ist normal. Bei mir ist es auch so, dass ich aus einer Familie komme, in der es sehr viele Alkoholiker gab, in der das Trinken dazu gehörte. Das war "normal"... Das hat mich zuerst auch an meinem Exmann mit angezogen, er passte genau in das Schema, das ich seit meiner Geburt gewissermaßen kannte.
Als ich erkannte, dass da was ganz schief lief mit seiner Trinkerei, als es mich immer mehr störte, da versuchte ich schon, meine Vorstellung von Ehe und Beziehung zu verwirklichen. Es wieder herzustellen (obwohl es nie da war, es war nur meine rosarote Brille, die das sehen wollte). Ich dachte, ich wäre stark genug, ihn verändern zu können. Ihn passend nach meinen Vorstellungen formen zu können. Ihm helfen zu können. Und nur ich alleine konnte das schaffen... dachte ich.
Coabhängigkeit ist eine sehr vielschichtige Angelegenheit!
Als mir damals Dinge klar wurden, als ich mich getrennt hatte, da waren alkoholisierte Menschen für mich ober ekelhaft! Heute hat sich das gemildert. Alkoholismus ist eine Krankheit, Menschen erkranken daran, auch das ist eine sehr vielschichtige Angelegenheit, aber keiner sucht sich das aus!
Und ich bin immer noch erschrocken, wie weitreichend diese Krankheit in unserer Gesellschaft vertreten ist...
Ups, jetzt ist meine Enkelin wach geworden und meine Oma-Pflichten rufen! .
Ich wünsche dir einen guten Tag
viele Grüße
Aurora