• Hallo Bloody Moon und herzlich willkommen

    Es muss nicht sein, dass beim plötzlichen Absetzen schwere Entzugserscheinungen auftreten. Es wird hier immer vor dem plötzlichen Alkoholentzug gewarnt, weil es hin und wieder zu Krampfanfall und Delir kommen kann und das dann lebensgefährlich ist. Du bist noch jung und der Körper hat das wahrscheinlich noch ohne nennenswerte Schäden überstanden.

    Wenn es dir so leicht gefallen ist aufzuhören, sollte es dich freuen, aber ich gebe dir Recht, es besteht die Versuchung, weil es so leicht war, wieder anzufangen. Das ist mir auch nicht anders ergangen. Nach der Therapie habe ich auch nie Saufdruck gehabt und es ist mir nicht schwer gefallen, auf den Alkohol zu verzichten. Ich glaube aber, weil wir darüber nachdenken und uns einerseits der Gefahr bewusst sind und andererseits merken, dass es uns ohne Alkohol viel besser geht, ist die Gefahr eines Rückfalls dadurch doch schon minimiert. Ganz sicher werden wir nie sein können, kann allerdings sonst auch niemand, aber wir sollten uns deshalb doch nicht selbst verrückt machen.

    Wir werden das schon weiterhin schaffen.
    Henri

  • Hallo B. Moon,

    ich glaube einen guten Schritt hast unternommen, dass du dich hier angemeldet hast und austauschen willst. Das halte ich persönlich für sehr wichtig, bin auch noch nicht lange dabei.

    Du scheinst ja mit deinem Problem zunächst noch völlig allein zu sein:

    Zitat

    Leute die mich lange nicht sahen viel das sofort auf auch wenn sie es nicht auf den Alk schieben. Ich esse halt so wenig.

    Ich hatte mir dem direkten Entzug auch nie mehr Probleme als Schwitzen nachts und leichtes Nervenflattern und Ängstlichkeit. Max. drei Tage.
    Mir hat es gereicht um mir hochzurechnen, was auf mich zukommt, wenn ich so weitermache und wovon Leute sprechen, die jedem empfehlen, einen Entzug nur unter medizinischer Obhut zu machen.

    Was ich da hatte, war zum Schluss schlimm genug aber im Vergleich zu dem was man so über Alkoholentzug im schlimmeren Fall zu hören bekommt eben "relativ leicht".

    Ich kann deine Bedenken gut nachvollziehen und dass du dich darüber nicht freust, sondern sehr skeptisch bist und annimmst, dass vielleicht gerade darin eine Gefahr lauert, die Sache auf die leichte Schulter zu nehmen. Du kennst dich und wirst einen Grund dafür haben.

    Bei mir war das auch so und ich bin erst langsam (2 Monate trocken) dabei, zu realisieren wie sehr ich mir etwas vormachte bezüglich meiner Suchtkrankheit, bloß weil es Menschen gab, die offensichtlich noch größere Probleme hatten.
    Das ist so schön praktisch, lenkt es doch von sich selbst ab.

    Aber davon werden die eigenen Schwierigkeiten nicht kleiner und ich weiß mittlerweile, dass das Problem bei allen den gleichen Namen hat: Alkoholismus.

    Da ich vielleicht in einer ähnlichen Phase bin wie du, meine ich dir raten zu können, hier im Forum zu bleiben oder/und andere Formen des Austausches über dein Problem aufzutun. Es scheint mir ungemein wichtig, nicht alleine damit zu sein und auch viele Informations- und Erfahrungsquellen "anzuzapfen".

    Ich denke, deine Sorge über zuviel Leichtigkeit ist nicht unberechtigt, aber auf der anderen Seite überhaupt kein Grund , Angst zu haben. Es steht zwar allerhand Arbeit ins Haus da Trockenwerden und Trockenbleiben 2 sehr verschiedene Schuhe sind, aber ich finde Arbeit kann auch sehr viel Spaß machen und interessant sein.

    Je mehr man den Feind studiert, umso harmloser wird seine häßliche Fratze ...

    in diesem Sinne bis später

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Bloody,

    bei mir, mittlerweile seit 5 Wochen trocken, lief es ähnlich ab wie bei Dir. Ich hatte die ersten 3 - 4 Tage ziemliches Unwohlsein, was ich aber eher auf den Kater vom Wochenende davor schiebe, als auf Entzugserscheinungen. Ich habe in den letzten Wochen ein Leben kennen gelernt, dass ich nie mehr missen möchte. Ich werde langsam wieder Herr meiner Gedanken die lange Zeit, bewußt oder unbewußt, nur vom Alkohol bestimmt waren. Mache Dir jeden Tag bewußt, dass es ohne Alkohol ein viel schöneres Leben ist. Bei mir haben sich nach relativ kurzer Zeit soviele schöne Gedanken breit gemacht, dass ich sie mir nicht durch den Alkohol zerstören lassen will. Es geht ohne Alkohol und zwar viel besser als mit.


    Liebe Grüße

    Caruso

    Lasse niemals die Menschen fallen, die Dich tragen. Caruso 11/06

    Stuff you died but I don`t cry, my life still starts it`s not a try.
    Caruso 2006

  • Hallo Bloody,

    mir geht es ähnlich wie Caruso: erst seit einigen Wochen trocken - aber bereits ein Leben gewonnen, daß ich nicht mehr missen möchte.

    Ich hatte auch "nur" Schlafschwierigkeiten, Schwitzen, ein wenig Herzrasen und dachte: "na, dass geht ja noch...". Bis ich dann die Dinge hier im Forum über den Entzug gelesen habe und mir davon ganz schön bange wurde. Wenn das bei mir noch glimpflich war, wie ergeht es anderen, die noch mehr gesoffen haben? Und wie wird es mir ergehen, wenn ich weitermache??

    Es ist gut, wenn Du Dir über die vermeintliche Leichtigkeit eines Entzuges Gedanken machst!

    Ich wünsche Dir alles Gute und ein wunderbares Leben ohne Alkohol!
    Es lohnt sich!!

    Peter

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