War schon mal jemand wirklich erfolgreich?

  • Hallo Minna,
    herzlich Willkommen in unserem Forum. Es gibt eine Geschichte, die ich von hier kenne, da hat es mit viel Arbeit auf beiden Seiten geklappt, dass die Familie und die Liebe nicht zerbrochen ist und eine Ehe auch weiter geführt wurde.
    Das bedingt aber, denke ich, dass sich in erster Linie jeder erst mal selbst um seine erkrankten Strukturen kümmern muss.
    Du bist jetzt hier. Das ist gut, denn du kannst nun anfangen, dich zu sanieren. Was dein Mann tut, ist seins. Wenn er die Entgiftung nur des lieben Frieden willens macht, wird es wohl schief gehen für ihn. Wenn er es für sich selbst tut, dann hat er eine Chance. Aber das bedeutet auch Veränderungen. Vielleicht zum Guten für eure Ehe, vielleicht auch nicht. Die Chance dafür steigt, wenn jeder von euch beginnt, sich selbst zu heilen.

    Schreiben hilft. Nimm jede Hilfe, die du für dich kriegen kannst.

    Viele Grüsse, B.Nyborg

  • Hallo Minna,

    Willkommen hier im Forum :)

    Du fragst:

    Zitat

    Gibt es überhaupt Leute die erfolgreich ihr Leben neu gestartet haben? Die ein normales Familieneben führen?

    Ja, mir/uns ist das gelungen. :)
    Mein Mann und ich führen mittlerweile eine ganz normale und auch glückliche Ehe mit dazugeh. Familienleben.
    Das passierte aber nicht von allein, nur weil ich aufgehört habe zu saufen.
    Es gab sogar eine Trennung für 2 Jahre zwischendurch.
    Heute sind wie wieder glücklich miteinander. Mit den normalen Höhen und Tiefen einer Ehe.
    Mittlerweile sind wir auch Großeltern von 3 Enkelkindern und wir freuen uns oft daran, das wir immer noch (oder auch wieder :wink: ) zusammen sind.

    Zitat


    Ich finds prima das er das macht. Aber bin realistisch,
    1. Er hat grad erst angefangen und 2. Lese ich überall von Rückfällen und wie schwer es auch nach Therapien ist.

    Irgendwann ist für uns alle der "erste Tag". Ist ja noch keiner trocken vom Himmel gefallen von uns :wink:

    Ich hatte bisher keinen Rückfall und bin 15 Jahre trocken.
    Alkohol ist keine Option mehr für mich, und das war er auch in schwierigen Situationen bisher nicht.
    Ich hatte übrigens keine LZT.

    Auch wenn man es so oft anders liest... und ich kann ja auch nur für mich sprechen:
    Ich finde es überhaupt nicht schwer, ein trockenes Leben zu führen.
    Mein nasses, versoffenes Leben war mir unerträglich geworden.
    Ich wäre oft lieber tot gewesen als dieses Drama noch länger mitzumachen.
    Dann bekam ich aber doch noch eine Chance, dieses Elend zu verlassen.
    Ich benötigte dazu ärztliche Hilfe und die Unterstützung meiner Angehörigen.
    Und ich hatte auch Ansprechpartner aus der Suchtberatung.
    Außerdem musste ich natürlich so einiges in meinem Leben ändern, um es trocken meistern zu können.
    Wenn ich jetzt sagen würde, das war alles ganz einfach, wäre es echt gelogen.
    Denn so war es nicht.

    Aber mein Weg hat sich gelohnt.
    Ich habe wieder ein schönes Leben, in dem ich echt zufrieden trocken bin.
    Selbst wenn ich heute kontrolliert trinken könnte (was selbstverständlich Unsinn ist, das kann KEIN Alkoholiker, egal wie lange er/sie trocken ist),
    ich würde es nicht mehr wollen.
    Ich genieße heute meine nüchternen Tage, alles andere will ich nie wieder haben.

    So, nun habe ich nur von mir und unserer Krankheit geschrieben.
    Was ist mit Dir?
    Wie geht es DIR in dieser Situation?
    Denn darum sollte es hier gehen, und nicht um "ihn".
    Wie stellst Du Dir denn Dein weiteres Leben vor?

    Und es könnte auch sein, das sich Dein Partner trocken sehr verändert.
    Wie kannst Du damit umgehen?
    Bist Du selbst auch bereit, was in Deinem Leben zu ändern?
    Du schreibst im CO-Abhängigen-Bereich, siehst Du Dich selbst auch als CO-abhängig?
    Sollte das der Fall sein, kann ich Dir schon mal verraten, das die wenigsten trocken werdenden Alkoholiker weiterhin einen CO an ihrer Seite wollen.
    Auch daran könnte eine Beziehung zerbrechen.
    Falls Du Dich also als CO-abhängig siehst, wie kannst Du denn DEINE Abhängigkeit stoppen?
    Ich persönlich halte übrigens CO-Abhängigkeit auch für eine recht zerstörerische Kraft.

    Kurzum, wenn ein Partner trocken wird, ist allein damit selten eine Beziehung gerettet, wenn der andere zugleich n CO ist.
    Dann würden beide daran sehr arbeiten müssen, BEIDE Abhängigkeiten zu stoppen, wenn eine weitere Beziehung erwünscht ist.
    Da musst Du mal sehen, ob diese Bereitschaft von Euren Beiden Seiten überhaupt da ist?

    Ganz allgemein möchte ich auch an dieser Stelle mal anmerken, das es mir sehr geholfen hat, das meine Angehörigen an mich geglaubt haben.
    Vielleicht war es auch ganz gut, das sie nicht die knallharten Fakten und Zahlen über die hohe Rückfäligkeit bei unserer Krankheit kannten.
    Denn dann hätten sie evtl. nicht so an mich glauben können?
    Alles zu wissen ist also nicht immer vorteilhaft.
    Ich bin jedenfalls sehr dankbar, das meine Angehörigen und auch Freunde von Anfang an zu mir hielten und an mich glaubten.
    Es ging auch nicht darum, das ich sie mit einem Rückfall nicht enttäuschen wollte oder sowas.
    Sondern darum, das mir das Mut machte, es wirklich schaffen zu können.

    LG Sunshine

  • Hallo Minna,

    als Single kann ich dir zu Partnerschaft zwischen Alki und Co nicht groß helfen.

    Zitat

    Aber bin realistisch, 1. Er hat grad erst angefangen

    Natürlich hat er erst angefangen, anders geht es ja nicht :wink:

    Zitat

    und 2. Lesen ich überall von Rückfällen und wie schwer es auch nach Therapien ist.

    Ich gebe nicht viel auf das was von unbekannten Leuten geschrieben wird, woher wollen sie das wissen :?:

    Wenn ich unser Forum nehme gibt es viele Alkoholiker die schon lange trocken sind.

    Die Meisten davon schreiben ein Tagebuch im erweiterten, geschützten Bereich .

    Ich habe nie eine Therapie gemacht, nur in einer Klinik entgiftet und bin 13 Jahre trocken.

    LG Martin

  • Zitat

    Eigentlich hätten wir keinen Grund zum Klagen- wir haben ein Dach über dem Kopf, einen Job, tolle Freunde und Familie, ein gesundes Kind!!!! -was will man mehr?

    Tja, Dein Mann ist aber AUCH alkoholkrank geworden.
    Was man alles noch hat, ist uninteresssant, wenn man abhängig säuft.
    Ich hatte auch noch alles, was Du so beschreibst und mehr.
    Du kannst hier nicht mit vernünftigen Argumenten kommen, die ziehen NULL in der Abhängigkeit.
    Die Alkoholkrankheit ist wie es der Name schon sagt, eine KRANKHEIT.
    CO-Abhängige sehen das mitunter gern anders, da ist der Alkie an allem schuld und der CO ist der reinste Engel.
    Nur ist es nicht so !
    Der Alkie trinkt, weil er trinken MUSS. Und der CO co`t rum, weil er auch nicht anders kann.
    Und so kommt es zu unheilvollen Beziehungen, die mit Liebe wenig zu tun haben, sondern mit gegenseitiger Abhängigkeit.

    Schau erstmal, am besten aus der Ferne, wie er weiter seinen Weg gehen wird.
    Ihr wohnt ja momentan nicht zusammen, oder?
    Und schau, wie Dein weiterer Weg sein kann.
    Es gibt keinerlei Garantien, das alles wieder gut wird. Aber die Chance darauf gibt es schon.

    Wenn Dein Mann allerdings alles nur wegen Dir/Euch gemacht hat, dann wird das eher nicht auf eine Trockenheit hinauslaufen.
    Sondern höchstens auf eine abstinente Phase.
    Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, das aus dem Zwang heraus, handeln zu müssen, der Wunsch nach wirklich lebenslanger Trockenheit entstehen kann.
    Du kannst hier nur abwarten... aber nicht derart, das Dein eigenes Leben derweil still steht.
    Lebe Du Dein Leben, so wie Du es Dir vorstellst und was mit ihm ist, wirst Du ja sehen.
    Dazu wirst Du Geduld brauchen. Oder auch nicht, weil er wieder säuft und auch saufen will.
    Was sein wird, kann niemand voraussagen.

    Hast Du eigentlich auch mal daran gedacht, Dir selbst psychische Unterstützung in Form von einer Therapie zu holen?

    LG Sunshine

  • Hallo Minna,

    wir sind ein Beispiel dafür, dass es funktionieren kann. Wichtig war aber, dass jeder für sich wieder sein Leben so entwickelt, dass er zufrieden ist und dann hat auch ein Zusammen wieder funktioniert. Es war ein schwerer Weg mit vielen Tränen, Wut und Zweifeln, aber es hat sich für uns gelohnt. Alte Gewohnheiten/Strukturen mussten aufgebrochen und neu definiert werden. Heute bin ich glücklich und zufrieden in meiner Ehe.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

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