Ich verstehe es nicht

  • Hallo Lütte

    Zitat

    Ich denke, dass jeder für sich "gesund" werden muss und dass Du es dann erst mit einer gesunden Beziehung versuchen kannst.

    Das setzt vorrau das jemand von den Beiden krank ist. Ich bin da immer zwiegespalten wenn es um Krankheiten geht die noch nicht diagnostiziert sind.

    Was ist eine gesunde Beziehung?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Gute Frage, Hartmut!
    Was ist eine gute Beziehung?
    Da ich ja nun schon ein bisschen älter und inzwischen auch "reifer" geworden bin, denke ich schon zu wissen, wie sie aussehen KÖNNTE!
    Gegenseitige Rücksichtnahme auf die jeweiligen Stärken und Schwächen, d.h. ich akzeptiere seine Schwächen und nehme sie in Kauf und nutze seine STärken für unsere Partnerschaft... Ich gebe meine Schwächen zu, und nutze meine Stärken zum Gelingen der Partnerschaft, ... wir üben eine gute Streitkultur, d. h. jeder hat Mitspracherecht und es werden Kompromisse auf beiden Seiten ausgehandelt und durchgezogen, so dass jeder abwechselnd zufrieden sein kann..... Die täglichen Pflichten werden selbstverständlich und ohne zu Murren von beiden Seiten erledigt. .. Natürlich hat jeder noch genug Liebe für den anderen übrig.... Männer wie Frauen stehen ihren Mann, aber Männer dürfen auch mal Weicheier sein und Frauen Heulsusen und sich anlehnen an ihren starken Typen....
    Traumhaft !!!!
    ????
    Naja, ganz habe ich die Hoffnung auf so einen Mann noch nicht aufgegeben.
    :lol:

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • P.S. Habt ihr es gemerkt? In meiner Aufzählung kommt kein Tropfen Alkohol drin vor. Der würde diese Traumbeziehung auch nie zulassen!!!

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Hartmut,

    ich hatte gesund ja in ".." gesetzt. Die Beziehung ist ja für den hier schreibenden Teilnehmer nicht zufriedenstellend und er/sie sucht Hilfe. So ging es mir damals auch. Ich würde meinen damaligen Zustand nicht als krank, aber auch nicht als gesund bezeichnen. Mir ging es in der Situation körperlich und psychisch schlecht. Da ich im System gefangen war, sah ich für mich keinen Ausweg und bin nach einigen Recherchen hier gelandet und bin meinen, für mich nicht leichten Weg gegangen - erst allein und dann wieder mit meinem Mann. Heute lebe ich in einer zufriedenen, glücklichen - für mich gesunden - Beziehung mit meinem Mann.

    Ich maße mir in keinem Fall an, hier oder sonst wo Diagnosen zu stellen. Ich bin auch der Meinung, dass ich klar stelle, dass ich aus meiner Sicht schreibe, meine Erfahrungen mitteile und dass diese nicht allgemeine Gültigkeit besitzen. Daher werde ich mich auch mit einer Definition einer gesunden Beziehung zurück halten. Vielleicht reden wir besser von einer zufriedenen Beziehung? Das was ich jetzt mit meinem Mann habe macht mich glücklich und zufrieden. Wir lieben uns, wir haben viel gemeinsam, wir akzeptieren unsere Unterschiede, wir reden, lachen, schweigen miteinander, wir lassen dem anderen seine Freiheiten, haben gemeinsame und alleinige Hobbies. Wir können miteinander streiten, Meinungen austauschen. Ich fühle mich wohl in meinem Leben und habe den Eindruck, dass es meinem Mann auch so geht. Das ist meine Sicht der Dinge, die nicht allgemeingültig ist, damit es nicht zu eventuellen Missverständnissen kommt.

    Ich wollte gestern keinen ellenlangen Text verfassen, daher nur so ein kurzes Statement, aber dass scheint ja daneben gegangen zu sein. Mir ging es damals so, dass mein Gefühlsleben, meine Werte und Prägungen völlig auf dem Kopf standen, dass ich mich innerlich neu justieren musste. Da war ich mit meinem trinkenden Mann und unserer nicht intakten Beziehung völlig überfordert. Erst mal (in meinem Leben) ging es um mich, ich musste für mich einen neuen Weg in meinem Leben finden. Durch meinen Auszug begann auch mein Mann über gewisse Dinge in seinem Leben nachzudenken und andere Prioritäten zu setzen. Er begann sein Leben zu ändern und ich meins (für mich ein Gesunden) und es gab noch genügend, dass uns verband.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo

    für mich ist eine Unabhängigkeit sehr wichtig in einer Beziehung. Frauen neigen naturell dazu, den Mann hin und wieder erziehen zu wollen. :lol:

    Camilla123, gibt es schon neue Erkenntnisse bei dir?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat

    Er sieht es nicht ein, verharmlost das Thema und gibt mir die Schuld für seinen Konsum. Wenn ich nicht so wäre, wie ich bin, müsste er nicht saufen.


    Dir persönlich die Schuld dafür zu geben, dass er sich Vergiftet, ist nicht fair. Es ist verletzend und unwahr. Klingt mir nach einer ganz typischen Schattenseite eines Alkoholikers. Er kann nichts dafür. Er ist krank. Ich habe gelesen, Alkoholiker hassen sich manchmal selbst und haben dann Bedürfnis, bestraft zu werden.

    Was kannst du machen? Du könntest dir den Kopf zerbrechen, warum er dich so kränkt. Du könntest versuchen, dich oder ihn zu ändern, damit er sich respektvoll verhält. Du könntest wütend werden und ihn im Gegenzug auch kränken. Aber davon würdest du nurnoch kränker werden und immer tiefer in die Co-Abhängigkeit rutschen. Jahrelang. Mach diese Fehler nicht, liebe Camilla.

    Wie könntest du sonst damit umgehen?
    1. Gehe den Verletzungen aus dem Weg: Unternehme etwas für dich. Esse gesund. Lass es dir gut gehen. Kümmer dich um dich selbst. Geh ihm aus dem Weg.
    2. Lass ihn so viel Trinken wie er will. Es ist nicht deine Aufgabe, ihn zu heilen. Das ist viel zu schwierig und zu schmerzhaft für dich. Sowas kann vielleicht Gott schaffen. Oder der Alkoholiker selbst. Wenn du dich nicht mehr darum kümmerst, verschlimmert sich die Krankheit vielleicht und der Alkoholiker merkt von ganz alleine, dass er etwas ändern möchte. Mach ihm keine Vorwürfe.

    Zitat

    Es ist wie es ist. Mein Mann ist Alkoholiker. Und ich möchte keine Leben an der Seite eines nassen Alkoholikers führen.

    Der erste Schritt in eine gesunde Richtung. Aber der Weg zur Genesung hat Stolpersteine: Wie wird er reagieren, wenn du versuchst dich zu trennen? Findest du einen Ersatz für die Zeit nach der Trennung, wenn der Alkoholiker nicht mehr der Mittelpunkt deines Lebens ist? Schaffst du es, aus den Alten Mustern heraus zu kommen und dich an ein schmerzfreies gesundes Leben zu gewöhnen? Ich drücke dir dabei ganz fest die Daumen! Mir haben der Besuch in Gruppen von Al-Anon und AA den Rücken sehr gestärkt. Und dort habe ich Personen kennengelernt, die Jahre und Jahrzehnte an der Seite eines Alkoholikers gelitten haben und es hat mich sehr abgeschreckt und mir Mut gegeben, für meine Genesung zu kämpfen. [/quote]

  • Liebe Camilla!
    Jetzt bist du an dem Punkt angekommen, der am Schmerzlichsten ist!
    Du weißt, dass nur eine Trennung für dich LEBEN heißt.
    Die weiteren Schritte zu gehen, wird dir bestimmt genauso schwer fallen, wie allen andern, wie mir damals. Ich kann dir nur wünschen, dass du ganz viele Menschen findest, die mit dir diese Schritte gehen!!!
    Einen Anwalt/ in, damit du abgesichert und aufgeklärt bist!
    Einen Arzt/ Ärztin, Therapeutin,
    vielleicht eine Kur/ Reha - vielleicht psychosomatisch ?? -
    Selbsthilfegruppe,
    ganz viele Bekannte und Freundinnen, die dich wirklich!!! verstehen und nicht nur aussen herum reden!!!
    Menschen, die dir Mut machen für jeden weiteren Schritt!
    Wenn nicht alles gleich klappt, gib nicht auf! Bei mir ging auch alles - in meinen Augen - langsam, aber dafür konnte ich alles gut umsetzen. Es dauerte z.B. ewig bis ich eine geeignete Wohnung fand. :roll::roll:
    Es war nervig, neben meinem Mann "her zu leben", aber die Zeit hat mir auch geholfen, denn es gab ja viel zum Planen und Vorbereiten.
    Du schaffst es auch!!! Ganz bestimmt!!!
    Ich wünsche dir jetzt erst mal ein schönes Wochenende und dann ganz viel Mut und Kraft für das was kommt!!!
    Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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