Nicht mehr (mich) aufgeben wollen

  • Liebe Mala,

    wie schön, wieder von dir zu lesen. Ja, so wie Cadda geht es mir auch. Ich lese dich gerne und erkenne mich in sehr vielem wieder. Ich bin ja auch nur wenige Wochen länger im trockenen Leben dabei als du.

    " Sonst läuft es wirklich ganz gut. Außer, dass ich im Moment ständig müde bin. Ich würde so gerne sooooo viel schlafen. Schlafen schlafen schlafen. Der Schlaf ist auch mega-toll. Ich schlafe wie ein Stein. Und kuschelig.
    Ja, ich weiß - ich schreibe so oft vom Schlafen. Es ist halt einfach immer noch so mega-gut, ich feiere das immer noch! :-)"

    Das kann ich so wahnsinnig gut nachvollziehen. Mir ging es fast die ersten 4 Monate so. Auf der einen Seite war ich wacher, aber auf der anderen Seite hatte ich ein viel größeres Schlafbedürfnis. Ich habe bereits nach den ersten Tagen Abstinenz den Wecker morgens weitergestellt und mir regelhaft eine Stunde mehr Schlaf gegönnt. Außerdem bin ich abends todmüde ins Bett gefallen. Nach meinem Urlaub jetzt im Mai habe ich festgestellt, dass ich aus dieser Phase raus bin.
    Ich glaube, dass der Körper sich regenerieren muss. Immerhin ist er in der Zeit des Alkohols auf Hochtouren gelaufen und stand unter starkem Stress. Er musste den Alkohol abbauen und aus Wein Wasser machen. Was für eine Arbeit! In der Abstinenz hört diese Art von Stress auf und die Reparatur- und Erholungsarbeiten beginnen :wink:

    Über die Qualität des Schlafes freue ich mich auch jeden Tag. Es macht mich glücklich, auf diese Weise einschlafen zu können, durchzuschlafen und erholt aufzuwachen. Ja, feiern, das ist das richtige Wort!

    Aber auch in nassen Zeiten war Schlaf ein Thema für mich. Jedenfalls das, was ich dafür hielt. Denn der komatöse Zustand war kein ordentlicher Schlaf. Er war ein Thema, weil er schlecht war, nach wenigen Stunden vorbei war, wenn ich schwitzend und mit Herzklopfen nachts um 2.30 Uhr aufgewacht bin. Und ich bin auch immer dem Irrtum erlegen, dass ich ohne Rotwein gar nicht einschlafen kann. Das ist, glaube ich, eine Angst, die viele haben. Jedenfalls ist es schon öfter im Vorstellungsbereich aufgetaucht.

    Ich habe inzwischen ein Gefühl, dass ich so viele Jahre nicht mehr hatte: Vertrauen
    Ich habe Vertrauen zu mir und "meinem" Schlafvermögen. Ich gehe entspannt zu Bett und habe Vertrauen, dass ich einschlafen kann. Ich warte nicht mehr auf einen todmüden oder komatösen Zustand. Dieses Bewusstwerden des Vertrauens ist für mich sehr schön. Denn das Vertrauen bezieht sich auch auf andere Bereiche meines trockenen Lebens.

    Auch von mir viele Worte zum Thema Schlaf :D

    Ach ja, was mir gerade dabei durch den Kopf geht: In einem anderen Thread war letztens darüber gesprochen worden, dass es in der Trockenheit nicht mehr möglich ist, das besondere Gefühl der ersten Alkoholanflutung zu erleben. Ja, das stimmt. Dieses Gefühl ist allein durch die Sucht bedingt und ist weg, wenn der Sucht nicht mehr nachgegeben wird. Aber dafür gibt es so viele andere "berauschende" Dinge, die die Trockenheit mit sich bringt. Und eines davon ist der glücklich machende Schlaf

    Alles Gute,
    MieLa

  • Hallo Mala14,
    Glückwunsch zu deinen ersten 1 1/2 Monaten und dass du dich damit gut fühlst.
    Ich habe mir damals nur einen ernsthaften Versuch gegeben, weil ich wusste dass es anders keinen Sinn macht.
    'Es wird nie wieder so einfach wie beim ersten Mal'
    Sätze sammeln--
    das wurde in den nächsten Wochen und Monaten zu meinem ersten Rüstzeug.
    Nach und nach kamen Erlebnisse und Gefühle dazu, durch die ich diese Sätze erst umfassend verstand.
    Manche sofort, andere flackerten mir nach 2 Jahren durch den Kopf.

    Und nochwas: " ich bin sowas von am Anfang"
    Diesen Satz habe ich selber umso intensiver erlebt, als mir klar wurde, dass es funktioniert und so weiter gehen soll.
    Komme was da wolle.
    Weiterhin viel Erfolg, wir lesen uns "drinnen".
    Gruß taxi

  • @mala: Ich werde bald auch mehr schreiben. Aber im Moment bin ich zeitlich sehr eingespannt. Das wird sich jedoch in der nächsten Zeithoffentlich bessern. ;)

  • Hallo Mala14,
    schade dass du hier nicht mehr schreibst. Wenn du wieder drinhängst, denke bitte daran, dass dein nächster Ausstieg gesünder und sicherer mit Fachleuten ist. Du hast deinen ersten Blick in die nüchterne Welt so schön für dich erlebt. Und ja, man bekommt es mit sich selbst zu tun, die gefluteten Baustellen zeigen sich, wenn der Nebel verschwindet.
    Mit Unterstützung und klarem Kopf lassen sich die angehen.
    Laufen haben wir auch an der Hand gelernt.
    Alles Gute wünscht taxi

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