Beiträge von Cadda

    Mein Kind ist über die letzten 5 Jahre so schnell erwachsen geworden und hat seine eigene Meinung. Natürlich liebt er seinen Vater, jedoch respektiert er ihn auch nur so weit, wie sich sein Vater ihm gegenüber verhält

    Was soll er denn auch sonst tun?

    Weil ich jetzt die Reissleine gezogen habe.

    Für Dich. Aber auch „nur“ im Kopf.
    Für Dein Kind hat sich dadurch aber doch nichts verändert.

    Mal so als Gedanke.

    Mit Kind redet er so gut wie garnicht mit mehr und ich koche für ihn nicht mehr etc. Diese Machtspiele rauben trotzdem Energie. Und Danke das ihr hier so offen seid.

    Er redet kaum noch mit seinem Kind. Was für ein krasses „Machtspiel“.

    Glaub mir: Das liegt definitiv nicht daran, dass er alkoholkrank ist, sondern an seinem (in diesem Fall widerlichen) Charakter.

    Tut mir leid, aber das ist echt unfassbar.

    Ich hoffe, dass Du Deinem Kind zu Liebe die Reißleine ziehst und ihn nicht nur durchs nicht kochen „bestrafst“.

    LG Cadda

    Hallo Matrix,

    was ist das denn für eine Familienhilfe? Worin könnte sie Dich unterstützen?

    Unterstützen, Dich zu stärken, die Situation mit Deinem Mann zu verändern?

    Oder in alltäglichen Dingen unterstützen, um die Situation mit Deinem Mann besser auszuhalten?

    Das Zweite würde Dich langfristig gesehen ja nicht nach vorne bringen, oder?

    LG Cadda

    Ich kann mich Jump nur anschließen. Das ist für Dich eine unzumutbare Situation, die Dir hoffentlich die nötige Entschlossenheit bringt, zu verhindern, dass Du dem noch einmal ausgesetzt wirst.

    Ich wünsche Dir das wirklich sehr.

    LG Cadda

    Hallo Mimi,

    Ich hab das totale Gefühl die Kontrolle zu verlieren.

    Das ist leider schon geschehen. Dein Mann hat die Kontrolle verloren und Du auch.
    Du hast nur Kontrolle über Dich selbst.

    Er ist ein toller Vater aber wenn er trinkt wird’s unschön.

    Das ist leider ein Widerspruch in sich.

    Und wenn du die Situation verlässt, ist das, um dich zu retten, das darfst du nicht als aufgeben sehen

    Indem Du die Situation verlässt, bekommst Du zumindest wieder die Kontrolle darüber, was Du und vor allem Dein Kind mit erleben musst.

    Indem Du ihn nicht hängen lässt und in der Situation bleibst, lässt Du ja andererseits Dein Kind hängen (indem es Situationen miterleben muss, wo es unschön wird, wie Du es nanntest).

    Ich weiß, das hört sich hart an. Aber glaub mir: Ich bin selbst zu spät mit meinen Kindern aus einer schlimmen Situation. Und sie waren jünger. Und haben viel mehr mitbekommen und gelitten, als ich dachte.

    Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft findest, zur Ruhe kommen zu können.

    LG Cadda

    Liebe Jump.

    Ich finde Dich stark und ich wünsche mir für Dich, dass Du nach und nach loslassen kannst. Ob Dir das besser oder schlechter gelingt, wenn Du an den Urlaubsort fährst, wirst Du selbst herausfinden oder fühlen können.

    Ich war mit meinem Ex damals immer an einem bestimmten Ort an der Ostsee. Mein absoluter Lieblingsort. Nachdem wir komplett getrennt waren, wusste ich, dass er für 3 Wochen dort ist. Ich fahre von mir aus nur 1,5 Stunden dort hin und bin an einem Tag in den Nachbarort gefahren. Saß da am Strand am Meer und er war mir so nah irgendwie. Klar tat das weh. „Was tue ich mir hier eigentlich an?“ dachte ich zwischendurch.
    Aber irgendwie war das auch wie Abschied nehmen. Für mich. Er wusste ja nicht mal, dass ich da bin.

    Jede Ecke in der Gegend hat mich erinnert. Ich wollte trotzdem nicht drauf verzichten, an meinen Lieblingsort zu fahren.

    Nun ist das Jahre her. Ich fahre dort immer noch hin und meine Festplatte wurde inzwischen überspielt :)

    Das heißt; ich habe neue Erinnerungen geschaffen. Ich fahre gern hin.

    Genau so gut könnte ich aber auch nachvollziehen, wenn jemand entscheidet „Nö. Das war unser Ort. Da fahre ich nicht allein hin“.
    Gibt ja noch viele andere schöne Orte. Gerade am Meer! :)

    Alarmglocken schrillen!!!

    Mein Ex sagte mal zu mir, er würde nur so viel trinken, weil er das Gefühl hätte, ich würde nicht genügend mit ihm an einem Strang ziehen, da ich beruflich nicht in seine Firma einsteigen wollte. Wenn ich das machen würde, dann wäre er viel zufriedener und es würde sich von selbst alles bessern, das wäre eine Motivation für ihn, dieser komplette Zusammenhalt.

    Ich hab es nicht getan damals, um mich nicht noch mehr abhängig zu machen und mich nicht noch mehr zu binden.

    Meine Nachfolgerin hat es ein paar Jahre später getan. Am Ende ging die Beziehung wegen des immer stärker werdenden Saufens auseinander und sie hatte keinen Job mehr.

    Andere Situation mit demselben Hintergrund wie bei Dir:

    Manipulation!

    Ich würde es auf keinen Fall machen. Eine Sucht „bessert“ sich nicht durch andere Umstände.

    Liebe Jump.

    Ich war nicht 30 Jahre mit meinem Ex zusammen, der trank und doch hatte er nach einigen Jahren mein Herz komplett erobert. Ich war überzeugt, dass er mein Gegenstück ist. Daher kenne ich zumindest ein starkes Liebeskummergefühl, wenn auch nicht vergleichbar mit der langen Zugehörigkeit bei Deiner langen Partnerschaft.

    Was ich aber genau kenne ist dieser „Schockmoment“ und das Bewusstwerden des Scheiterns.

    Ich hab es schon mal erzählt, mache es aber hier noch einmal:

    Wir waren räumlich getrennt. Ich hörte auf zu trinken. Ich wünschte mir von Herzen, dass er auch aufhört. Monate des Hoffens. Er einsichtig. Nur auf den richtigen Moment wartend. Wie ich damals. Dann der letzte Urlaub. Der schönste Urlaub. Kein Tropfen Alkohol. So nah wie nie und so glücklich. Er freute sich auf eine Zukunft, die genau SO weitergehen sollte. Ich war zuversichtlich, dass wir es nun gemeinsam schaffen.

    Wir fuhren wieder nach Hause (zu ihm). Er begann seine Koffer auszupacken, ich fuhr in meine Wohnung, um kurz meine Sachen auszupacken. Ich packte eine neue Tasche, fuhr zurück zu ihm ins Haus (wo ich vorher gemeinsam mit ihm wohnte). Wir wollten noch das Wochenende bei ihm zu Hause verbringen.

    Ich fuhr auf den Hof, stellte mein Auto ab, ging glücklich ins Haus, wollte wieder zu ihm.
    Und da saß er. Vor ihm auf dem Tisch eine Flasche Bier und sah mich an. Ohne was zu sagen. Komplett ernst.

    Ich wusste sofort: Das war’s.

    Mir war übel, ich merkte, wie ich blaß wurde. Ich fühlte mich als ob ich nur eine Rolle in einem fremden Körper spiele. Es lief irgendwie alles nebenbei. Mechanisch trifft es.

    Hätte damals jemand zu mir gesagt „sei froh, nun hast Du Gewissheit, das Hin- und Her ist vorbei“.
    Das hätte ich nicht hören wollen. Ich hatte andere Sorgen. Mein Herz schmerzte.

    Heute sehe ich das anders. Diesen Tag werde ich nie vergessen. Aber er hat eine neue Richtung vorgegeben. Er hat eine Zeit beendet, in der ich ständig Energie verlor, Kummer hatte.

    Ja, nach diesem Tag hatte ich erst einmal so RICHTIG Kummer. Aber das war dann auch der Moment des Umdenkens. Es dauerte, aber es wurde immer besser und besser und besser.

    Ich habe mich mit wenigen Worten verabschiedet in einer Karte auf der stand „in Liebe loslassen“. Diese Karte legte ich ihm auf den Tisch, daneben den Haustürschlüssel. Als ich ging und in mein Auto stieg war ich traurig, aber gleichzeitig entlastet. Es konnte nur noch aufwärts gehen mit MIR.

    Mit ihm nicht. Er sitzt immer noch an diesem Tisch und säuft. Aber das war seine Entscheidung.

    Für mich ist es wie, wenn ein Arzt mitteilt, dass die Behandlung leider nicht geholfen hat und die Lebenserwartung nun nur noch kurz ist. Da sind die Angehörigen doch auch im Schock. Weinen. Trösten sich. Da sagt niemand: sieh es doch positiv, jetzt kannst du nur auf dich selbst gucken.

    Das sagen die Menschen nicht bei Erkrankungen, wo der Betroffene keine Möglichkeit hat, die Krankheit zu stoppen.

    Das ist hier aber nun einmal anders.

    Er hat die Wahl, was er aus seinem Leben macht. Wer bereits auf dem Rückweg der Klinik rückfällig wird, hat nicht ernsthaft aus tiefstem Herzen aufgehört. Das ist seine Entscheidung gewesen.

    Jump, ich wünsche Dir, dass Du hier irgendwann schreiben kannst, dass Du Dich gut und frei fühlst.
    Ich glaube daran.

    Ich weiss nicht. Er muss ja eh schon viel Rücksicht nehmen. Es gibt einige Regeln, die ich für meinen Schutz aufgestellt habe- also schon einige Einschränkungen. Und was er trinkt, ist letztlich doch seine Entscheidung. Aber du machst mich nachdenklich. Es fällt mir ohnehin schwer, Rücksicht von anderen einzufordern. Ich bin lieber für andere da und stelle meine Bedürfnisse hinter die der anderen...

    Ich verstehe schon, was Du meinst, Neira.
    Ich verbiete auch niemandem, in meiner Gegenwart zu trinken. Es gibt hier Einige im Forum, die das für sich einfordern. Das ist dann auch in Ordnung! Ich mache das nicht. Jeder muss das für sich selbst entscheiden.
    Wichtig ist halt nur, das für SICH zu entscheiden, nicht für sein Gegenüber.

    Mir gefällt das Wort Alkoholiker immer noch nicht. Vielleicht kommt das noch.

    Dir muss das Wort ja auch nicht gefallen.

    Aber ganz sicher ist mir klar inzwischen, dass es eine Sucht ist. Und dass das erste Glas einen wieder in die Sucht treibt.

    … und darauf kommt es an, die Erkenntnis ist wichtig.

    LG Cadda

    Wenn ich ablehne, wird er sich keinen zweiten bestellen, weil dieser ja dann kostet...

    Ja und? Ist doch super! ;)

    Hätte mein letzter Partner auch nicht getan, weil es ihm nicht wichtig gewesen wäre.

    Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass ich ihm diesen „Gefallen“ tun sollte.

    Mein Ablehnen hat in dem Fall übrigens nicht mal was damit zu tun, dass ich etwas dagegen hätte, dass er in meiner Anwesenheit diesen Schnaps trinkt.

    Es ging mir um den oben beschriebenen „Übungszweck“, also die Situation dafür zu nutzen, ganz selbstverständlich ablehnen zu können.

    Warum muss ich mich dafür schämen, keinen Alkohol (mehr) zu trinken? Die Scham besteht ja nur darin, dass ich es nicht im Griff hatte und reingerutscht bin, obwohl ich es wirklich besser hätte wissen müssen...

    So ist es mit der Sucht. Dass man reinrutscht, obwohl man es hätte wissen müssen.

    Ist ja bei Rauchern nicht anders. Die schämen sich merkwürdigerweise nicht zu sagen „Nein danke. Ich rauche nicht mehr, weil ich die Sucht stoppen möchte“.

    Verrückt irgendwie.

    Es liest sich für mich so, als wenn Du „nur“ innerhalb des Hauses räumlich getrennt bist und selbst wenn nicht, ist direkt klar, dass es nur auf Zeit ist.

    Nun stellst Du fest, dass es Dir schlechter geht als vorher.

    Was genau versprichst Du Dir denn jetzt aber von diesem Austausch hier?

    Ich meine… Du musst ja nichts ändern. Du „darfst“ doch gern Akzeptanz mit Deiner Situation haben. Das ist doch Dein gutes Recht.

    Niemand muss seine Situation verändern. Weder ein Alkoholiker, noch ein Partner eines Alkoholikers.

    Aber wie gesagt, wozu dann diese Selbsthilfegruppe hier? Was erhoffst Du Dir? Dass sich Deine Einstellung aufgrund eines äußeren Einflusses in Form von Beiträgen ändert?

    Das wird nicht funktionieren. „Man“ muss das selbst wollen….

    LG Cadda

    Hallo Petra. Es gab ja Gründe fürs Gehen. An denen hat sich ja nichts geändert.
    Seit ihr innerhalb des Hauses räumlich getrennt oder weshalb hast Du das Gefühl, als Familie noch intakt zu sein und daher der Gedanke im Raum steht, zu „bleiben“?

    Hättest Du nicht das Gefühl, dass es dann auf in die nächste Karrussel-Runde/Jahrzehnte geht, wenn Du Dich nun nicht zum Kontaktabbruch oder der endgültigen Trennung entscheidest?

    Nur mal als Gedanke, bevor Du einen Schritt zurück machst.

    Die Freude über das „allein-Sein“ kann nur entstehen, wenn diese auch zugelassen wird und nicht an der Traurigkeit festgehalten wird (um sagen zu können: Hab es ja versucht, aber nun geht’s mir schlechter als vorher?)

    Diese Gedankenfalle ist nämlich sehr gut möglich. Gefühle können durch Gedanken manchmal irrtümlich gesteuert werden.

    LG Cadda

    Aber stimmt schon, je öfter ich diesen Satz sagen werde desto eher macht es nicht vielleicht irgendwann auch stolz. Momentan schäme ich mich zu fest

    Es übt einfach ja erstmal nur das selbstverständliche Ablehnen.

    Niemand erwartet, dass Du sagst „Nein danke, ich möchte nicht, weil ich trockene Alkoholikerin bin“.

    Aber Du wirst sehen, in den meisten Fällen kommt keine Rückfrage, wenn Du (ohne rumzudrucksen) klar und deutlich ganz unaufgeregt sagst: „Nein danke, für mich nicht!“

    Manchmal erweitere ich das noch (wenn in einem anderen Kontext die Gefahr bestehen könnte, dass ich zu einem späteren Zeitpunkt erneut gefragt werde und sag’s halt: „Nein danke, ich trinke keinen Alkohol!“.

    Das ist inzwischen so selbstverständlich geworden, ein Automatismus quasi :)

    Guten Morgen.

    Dieser Beitrag von Dir rührt mich irgendwie, weil wirklich zu merken ist, dass jeder Satz von Herzen kommt.

    Ja, das Ruder hat jeder für sich selbst in der Hand. Ich hatte das Ruder so unendlich lange nicht mehr in der Hand und als ich es wieder hatte, habe ich es nicht mehr abgelegt und das werde ich auch nicht machen.

    Weil es einfach ein freies Gefühl ist, ein selbstbestimmtes Gefühl.

    Wünsche ebenfalls einen schönen Tag :)

    LG Cadda

    Guten Morgen Neira,

    einen Gedanken möchte ich Dir noch hier lassen: Ich habe am Anfang meines abstinenten Weges auch schon mal einen angebotenen Schnaps auf den Tisch stellen lassen und dachte mir "kann ja jemand anderes nehmen".

    Das mache ich heute ganz bewusst nicht mehr, weil ich stattdessen lieber ganz überzeugt diesen bescheuerten Schnaps ablehnen möchte.

    Es wird dann irgendwie zur Normalität, zu sagen "Nein danke, ich trinke keinen Alkohol". Irgendwie macht das innerlich etwas (positives) mit mir. Es stärkt mein Selbstbewusstsein, weil es doch MIR nicht unangenehm sein muss, diese blöde "Gastfreundlichkeit" nicht anzunehmen. Sollen die halt den Schnaps wieder mitnehmen, wenn ich nicht vorher gefragt wurde, ob ich überhaupt einen will.

    Man kommt als trockener Alkoholiker ja so manchmal im Leben in die Situation, Alkohol abzulehnen. Je öfter ich das gemacht habe, umso selbstverständlicher ist das dann in Fleisch und Blut übergegangen.

    Ich glaub, Du weißt was ich meine.

    Als ich damit angefangen hatte, hat ein Bekannter mal zu mir am Tisch gesagt "Lass den doch nächstes Mal abstellen, dann trink ich den".

    Meine Antwort: "Wenn Du einen zweiten willst, dann bestell Dir halt einen. Ich nehme keinen Alkohol an, der für mich gedacht war". Fertig.

    Nur mal so als Gedanke.... Was Du dann letzendlich machst, ist Deine Sache. Ich kann nur halt aus Erfahrung sagen, dass ich lieber selbstbewusst ablehne.

    Einen schönen Sonntag für Dich :)

    LG Cadda