2 Alkoholiker und ein Kind

  • Hallo ihr Lieben,

    ich bin heute Nacht um 3 aufgeschreckt und habe nur noch Kopfkino.
    Ich hatte ja mal erzählt, daß mein Mann in seiner Langzeit eine heimliche Liason mit einer ebenfalls zu therapierenden, 58-Jährigen Oma begonnen hat. Während ich zu Hause auf ihn gewartet habe und damit beschäft war, seinen verzapften Dreck weg zu räumen, sowie mich um die beiden Kinder zu kümmern, hat er mir jeden Tag erzählt wie sehr er mich liebt und parallel an dieser Alten rumgefummelt. Raus kam es recht schnell, weil sie ihm Liebesgesäusel gewhatsappt hat. Nun ist unsere Trennung eineinhalb Monate her und gestern haben die Kinder und ich die Begegnung der dritten Art erlebt. Eins ist anzumerken: genau das Selbe hat er damals mit mir und seiner Ex-Frau abgezogen: erst betrogen, dann mich hierhergeholt....jetzt weiß ich auch, warum seine beiden Ex-Frauen so einen Hass auf ihn haben....mit der ersten war es auch das Selbe...ein Muster also....man wird einfach ausgetauscht.
    Nun gut...er hat bisher mindestens einmal die Woche einen Nachmittag mit unserem 4jährigen Sohn verbracht. Das war nie einfach für mich...mein Mann ist ja krank, aber ich wollte ihm eine Chance geben. Jetzt hat er sich aber eine Alkoholikerin ins Haus geholt, von der ich nichts weiß. Es wird darauf hinauslaufen, daß er sein Kind nicht mehr bekommt....die Verantwortung für ein Kleinkind kann ich einfach nicht 2 Alkoholikern überlassen.
    Wir werden am Montag sicherlich nochmal reden, aber er lügt sowieso.

    Versteht mich nicht falsch...wäre es eine normale Frau, die Verantwortungsgefühl ausstrahlt, müsste ich sie kennenlernen....aber jemand, der gerade mal 2 Monate aus der Klinik raus ist und dann noch so alt ( ich bin 40...sie 58 )...nee, da wächst mir alles nach innen und ich empfinde es als fahrlässig, so einer Person mein Kind anzuvertrauen. Und wer hier an Eifersucht denkt...nagut, unsere Ehe ist noch nicht mal kalt und ich wurde einfach ausgetauscht...das tut weh und macht wütend...ich bin auch soooo angeekelt...will aber in erster Linie mein Kind vom Alkoholismus fern halten.

    Ich geh mal atmen...tief ein....aus...

  • Liebe Yvonne,

    Dein letzter Post hat schon dafür gesorgt, daß sich mir erst mal die Haare gesträubt haben.

    "... heimliche Liason mit einer ebenfalls zu therapierenden, 58-Jährigen Oma begonnen hat"

    Also ich bin älter als 58 Jahre, ich habe aber noch keine Enkelkinder, ich schreibe als trockene Alkoholikerin, und ich möchte nicht auf den Begriff Oma reduziert werden. (Und ich bin im Forum auch nicht die einzige, die älter als 58 jahre alt ist, und ich habe erfahren, daß die realen Großmütter hier sehr verantwortungsvoll mit ihren Enkelkindern umgehen! )

    Und wenn Du Dein Kind "...nicht 2 Alkoholikern überlassen willst", da wäre für mich maßgeblich, ob beide trocken sind, oder weitersaufen.. Saufenden Leuten würde ich auch kein Kind überlassen. Kannst Du Dich denn nicht deren Status nachfragen, oder überprüfen?

    Und warum willst Du nochmal mit Deinem Mann reden, wenn Du direkt behauptest, "aber er lügt sowieso"? Ist es da nicht sinnvoller, Dir Freund/innen, Gruppen o.ä. zum Reden zu suchen, die nicht lügen, oder die vielleicht auch mal Sachen sagen, die dir vielleicht weh tun könnten.

    Du bist doch hier, um Dir selbst zu helfen, nicht Deinem Mann, der muß sich selbst Hilfe suchen, auch das wirst Du ihm nicht abnehmen können.

    Ich wünsche Dir allees Gute
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,

    die Bezeichnung*Oma* bezieht sich auf mein Alter....und auf die Person, die sich so skrupellos meinem Mann an den Hals warf. Ich habe Respekt vor´m Alter...aber nicht vor dieser Frau. Ob sie trocken ist oder nicht weiß ich ja nicht....und selbst wenn...wer bitte ist denn zwei Monate nach einer Therapie stabil? Wenn ich meinen Mann frage, ob die Beiden wieder saufen....was meinst du, wird er antworten?

    Egal...ich hab den ganzen Tag auf dem Thema herum gedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, daß ich mein Kind nicht zwei Alkoholikern ausliefern werde. So viel Verantwortung können die ja nicht inne haben, nachdem sie unser Leben zerstört haben...ohne den Hauch von irgendeiner Art Gewissen.

    Und...Ingrid...wenn ich jemanden aus persönlichen Gründen abwertend betitle, dann gilt das nur für diese Person, weil sie mindestens dies, aber eigentlich viel Schlimmeres verdient hat...in meinen Augen. Die Alkoholkrankheit gerät dabei für mich in den Hintergrund, weil es Charakterzüge sind, die auch schon vorher da waren.

    es grüßt recht freundlich Yvonne

  • Liebe Yvonne,
    ich war bisher stille Mitleserin bei dir.
    Du bist wütend. Das kann ich wunderbar nachvollziehen. Ich hatte auch so ein Exemplar von der Sorte "Fremdgänger". Es hat mich unendlich viel Zeit, Tränen und Schmerz gekostet damit umzugehen. Und zwar genau so lange bis ich begriffen hatte (durch die Leute hier im Forum), dass mich meine Eut kein Stück weiter bringt. Ganz im Gegenteil. Sie ist hinderlich. Sie hat mich daran gehindert meinen Weg weiter zu gehen. Denn meine Gedanken kreisten immer nur um meinen XY. Und obwohl ich ihn bereits ein Jahr zuvor verlassen hatte (wir hatten immer wieder Kontakt zwischendurch), fühlte ich mich abserviert und "verlassen" als er dann etwas mit seiner Stiefschwester anfing und das dann heraus kam. Noch viel später stellte sich dann heraus, dass es da ein Muster gab, dass sich durch all seine Beziehungen zog. Es gab immer wieder andere Frauen, ob nun körperlich oder nicht, sei mal dahin gestellt.
    Irgendwann aber begriff ich, dass ich genau in derselben oder einer ähnichen Situation mit ihm wäre, wenn er nicht saufen würde. Denn das ist nichts, was der Alkohol auslöst.
    Wie du siehst, ich kann deine Wut und und deinen Schmerz verstehen. Aber es bringt dich nicht weiter. Erst wenn du das ablegst und diese Phase der Trennung hinter dir lässt, kannst du auch weiter gehen. Und dieser Punkt ist sehr wichtig - für dich und dein Kind.

    Ich kann auch nachvollziehen (auch wenn ich selber keine Kinder habe - ich habe aber beruflich mit dem Thema zu tun), dass du dein Kind nicht in die Obhut der beiden geben kannst. Dass du ihnen misstraust, es deinem Expartner nicht gönnst. Aber jeder Vater und jedes Kind hat das Recht auf Umgang. Ist das Kindeswohl gefährdet, schalt das Jugendamt ein. Es gibt auch die Möglichkeit des betreuten Umgangs. Nur mal so als Beispiel.
    Ich hoffe du findest deinen Weg und kannst irgendwann deine Wut, deinen Schmerz und deinen Hass überwinden. Denn dann wird es dir besser gehen.

    Liebe Grüße
    Eule8p

  • Hallo Eule,

    jemandem zu sagen, daß er nicht mehr wütend sein soll ist so wie einem Alkoholiker zu sagen, daß er nicht mehr trinken soll. :(

    Ich hatte meine Wut schonmal unter Kontrolle, ließ ihm alles frei was das Kind angeht...aber das war, bevor er sich die Alkoholikerin ins Haus geholt hat, mit der er mich schon vor der Trennung beschissen hat. Ich gönne es ihm...das ist, was er verdient...aber mein Kind muss nicht in solchen Kreisen aufwachsen. Mein Kind hat ein Recht auf Unversehrtheit...und die können zwei Alkoholiker nicht gewährleisten. Genau das werde ich beim Jugendamt angeben und er kann den betreuten Umgang beantragen. Da er genau das nicht tun wird....er hat noch nie um etwas gekämpft ( er hat schon eine erwachsene Tochter, bei der wars wohl genau so ).

    Natürlich bin ich zur Zeit wieder emotional * out off *...ber er lässt ja auch nichts aus, um mich zu demütigen. Was ist es denn, was er als Vater unserem Kind mit auf den Weg geben will? Leider kann ich den Kontakt nicht abbrechen, da der Hausstand immer noch nicht 100 % geklärt ist. Ich habe noch den ganzen Keller voll...den Schuppen...alles sein Zeug und wollte mich eigentlich fair verhalten...ich kann aber nicht mehr. Dieses Rumgeeiere zerrt an meinen Nerven, so daß ich mir morgen die letzten Schlüssel geben lasse.

    Eule...ich weiß, daß die Wut mich lähmt, aber ich glaube sie ist besser zu ertragen, als die Trauer, die mich hin und wieder auffrisst. Immerhin habe ich ihn geheiratet, weil ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen konnte. Daß das Kind dazwischen steht, liegt im Moment in der Natur der Sache.

  • Hallo Yvonne,

    Wut und Trauer, das gehört auch zusammen. Ein Teil der Trauer ist auch die Wut! Das weiß ich, denn ich habe mich sehr viel auch mit Trauer beschäftigt, beschäftigen müssen, denn ich habe meine Tochter und mein Enkelkind verloren und noch sehr viel andere Dinge. Es gibt verschiedene Trauerphasen, die immer passieren, bei jedem. Wenn man nicht in einer Phase stecken bleibt, was auch oft passiert. Ich weiß aber auch, dass es individuell ist, wie lange verschiedene Phasen dauern.

    Ich verstehe deine Verletztheit sehr gut! Denn es ist unheimlich kränkend, was dein XY da macht. Ich verstehe es auch sehr gut, dass du ihm und seiner Freundin dein Kind nicht anvertrauen möchtest. Aus Wut und Traurigkeit heraus. Und aus Angst ob sie noch saufen. Nur weil jemand Alkoholiker ist heißt das aber nicht, dass er nicht zuverlässig ist. Wenn er/sie trocken ist. Was du ja nicht weißt in deinem Fall... Deine Vorsicht ist da nicht falsch.

    Mein Mann ist auch Alkoholiker, er ist seit 12 Jahren trocken und einer der zuverlässigsten Menschen, die ich kenne. Er steht voll im Leben, wie jeder andere auch. Weil er seine Krankheit zum Stillstand bringen konnte. Ich schreibe dir das nur mal so als Beispiel, du schreibst ja, wenn du so abfällig über Menschen redest meinst du nur diese bestimmten und nicht alle. Aber ich persönlich finde es gut, sich auch das wirklich klar zu machen. Es wäre schade, wenn du gegen alles und jeden misstrauisch wärst, weil dir diese Dinge passiert sind.

    Ich finde es gut, dass du dir Hilfe beim Jugendamt holst!

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    vielen dank für deine offene Geschichte...ich bin also doch nicht unnormal :)
    Gestern gabs ein kurzes Gespräch...anfangs mit viel Agression, später etwas gemächlicher....dabei gings um die Operationen, die uns bevor stehen und wer kommt wie wann wohin und so...und wo bleibt das Kind derweil. Ja und da kam plötzlich der Mann zum Vorschein, den ich mal aus tiefster Liebe geheiratet habe. Und heute hab ich Heul-Tag...weil eben diesen Menschen ich schon sehr vermisse und ihn überall sehe.
    Letzlich ist beides schwer zu ertragen...Wut wie Trauer...und vielleicht muss man es mir noch 75 x sagen...die Zeit heilt alle Wunden. Im akuten Stadium kann man das eh nicht glauben.
    Er hat auch geschworen, daß er mit dem Kind ausschliesslich alleine unterwegs ist. Daß alles Andere keine Option ist, habe ich ihm unmissverständlich klar gemacht....naja...da wollte er dann schon wieder wegradeln...wie immer.
    Ich schwöre bei Gott, ich wollte meinen Frieden machen...und es ihm auch so sagen...aber offenbar bin ich noch nicht so weit. Vielleicht hängt er noch zu sehr davon ab, wie sich mein Noch-Mann verhält.

    Ich geh weiter heulen...

  • Hallo Yvonne,

    wie kommst du darauf, dass du unnormal bist :shock: ? Ich finde das ganz und gar nicht.

    Du bist ganz tief verletzt worden. Das tut doch weh, und wie. Und da hast du gestern ein Stück des Mannes gesehen, der er mal war und den du geliebt hast, kein Wunder, dass du heute Heul-Tag hast. Lass dich einfach mal drücken.

    Leider dauert es tatsächlich eine Weile, bis der Schmerz besser wird. Ich meine, du hast ja keinen Schalter im Herzen, den du umlegen kannst und alles ist gut. Das wäre toll, wenn man sowas hätte...

    Zitat

    Ich schwöre bei Gott, ich wollte meinen Frieden machen...und es ihm auch so sagen...aber offenbar bin ich noch nicht so weit. Vielleicht hängt er noch zu sehr davon ab, wie sich mein Noch-Mann verhält.

    Da ist was dran. Wenn er sich so verhält wie gestern, als du den Mann gesehen hast, der er mal war, dann löst das doch in dir was aus. Es spiegelt dann ein Bild von dem, was du in deinen Wünschen und Träumen gelebt hast, was ihr auch real mal gelebt habt. Dadurch wird der Verlust ja ganz deutlich. Er ist nicht mehr so, vielleicht war er das nie, vielleicht war es die rosa Brille, die du aufhattest? Ich kenne dieses Gefühl sehr gut aus meiner Trennung damals. Da war mein Ex dann plötzlich so, wie ich ihn kennen gelernt hatte und wie ich es mir immer gewünscht hätte. Und das hat mich schon hin und her geschleudert. Ich habe mir dann eine Art Feindbild aufgebaut, auf Anraten meiner Therapeutin. In solchen Momenten habe ich mir dann in mein Gedächtnis gerufen, was alles passiert war und warum ich mich getrennt hatte. Das hat ganz gut geholfen.

    Ich wünsche dir trotz Heul-Tag einen guten Tag
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    gestern bei der Kindesübergabe ist unser Zusammentreffen eskaliert.
    Ich weiß nun, daß er seine Neue * liebt * und nie vor hatte, mir oder uns eine Chance zu geben. Zu unserer Hochzeit fühlte er sich genötigt...das erzählt er jetzt, wo er trocken ist, deswegen war sie es ihm auch nicht wert, um sie zu kämpfen. Ich schätze mal, daß meine Penetranz in Sachen trocken werden ihm damals hat klar werden lassen, daß er mich nicht liebt. Na nun hat er eine Alkoholikerin und die liebt er jetzt von Herzen. Was soll ich sagen ??? Die Demütigungen erreichen stets neue Höhepunkte...ich habe heute unseren gemeinsamen Anwalt für die Scheidung schonmal * engagiert *.
    Unsere Kind träumt neuerdings schlecht, nachdem er beim Papa war. Die Konsequenzen für die Kinderseele sind unabsehbar und das stimmt mich nachdenklich. Ich werde eine Pause einlegen...bis ich ihn brauche, um ins KKH gehen zu können.
    Ich bin so schwer verletzt...gestern tat mir sogar das Herz weh, aber heute habe ich noch nicht geheult...mein Stolz winkt mir zu...ich werde wieder mehr auf ihn achten.

    Gestern habe ich mir gedacht, es wäre besser, er sei einfach nur gestorben...der Gedanke ist immernoch da...wenn er weg ist, hab ich es hoffentlich geschafft.

  • Hallo Yvonne,

    da krieg ich richtig Gänsehaut wenn ich das lese. Was dein XY von sich gibt. Das ist ja der Hammer an psychischer Gewalt! Und das sollte man nicht unterschätzen, das ist mindestens genau so schlimm wie körperliche Gewalt. Ich weiß leider, wovon ich da schreibe. Mein Exmann hatte diese psychischen Schläge auch prima drauf. Er hat mich damit ziemlich kaputt gemacht... und ich habe es zugelassen.

    Wie gut, dass du da raus bist! Auch wenn er jetzt immer wieder diese Dinge von sich gibt, aber du bist dem nicht auf Dauer ausgesetzt und bist für dich unterwegs. Eine Scheidung scheint da echt das beste.

    Zitat

    Ich bin so schwer verletzt...gestern tat mir sogar das Herz weh,

    Das ist das Phänomen. Man redet von "gebrochenem Herzen" und das gibt es wirklich! Also das Herz bricht natürlich nicht mitten durch aber diese Schmerzen sind echt. "Herzschmerz". Hatte ich auch, ganz bewusst nach dem Tod meiner Tochter und dem Kleinen. Da habe ich auch in einem Buch darüber gelesen. Es gibt ihn also wirklich, diesen Herzschmerz. Wie sehr musst du verletzt sein...

    Zitat

    Unsere Kind träumt neuerdings schlecht, nachdem er beim Papa war. Die Konsequenzen für die Kinderseele sind unabsehbar und das stimmt mich nachdenklich. Ich werde eine Pause einlegen...bis ich ihn brauche, um ins KKH gehen zu können.

    Was meinst du damit? Dass du deinen XY zum Kinderhüten brauchst, wenn du in's Krankenhaus musst?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Yvonne,
    das ist grausam und grauenvoll, was dein Ex da von sich gibt. Ich drücke dich einfach mal!
    Ich habe beides erlebt: körperliche und psychische Gewalt. Die körperliche war nicht täglich, sondern genau 3 Mal in unserer Beziehung und 1 Mal nach unserer Beziehung. Die körperlichen Schmerzen vergehen irgendwann und es verblasst. Aber der seelische Schmerz sitzt viel viel tiefer.
    Mein Ex versuchte auch noch über einem Jahr nach der Trennung mich zu treffen. Er hat es auch oft noch geschafft. Da bin ich aber auch selber Schuld, denn ich habe ihm den Raum dazu gelassen.
    Du kannst aber im Gegenteil zu mir nichts dafür. Du musst ihn ja sehen und Kontakt zu ihm haben, weil ihr ein gemeinsames Kind habt. Das ist so traurig.
    Dass dein Kind nach den Vater-Besuchen schlecht schläft erfüllt mich mit ein wenig Sorge, wenn ich ehrlich bin. Es kann natürlich sein, dass er/sie (bin mir grad nicht sicher, ob du das mal erwähnt hast...) einfach nur eure Trennung verarbeitet. Ich würde es mal beobachten.
    Wie lange musst du denn ins KH? Gibt es da noch andere Betreuungsmöglichkeiten?

    Liebe Grüße
    Eule

  • Ihr Lieben....

    ...vielleicht habe ich zu sehr gewollt, daß er begreift, was er getan hat..eine Entschuldigung oder ein schlechtes Gewissen...aber damit habe ich offensichtlich nur das Gegenteil erreicht.
    Ich hab schon von Geburt an quasi so einen ausgeprägten Gerechtigkeitsfimmel und kann mich mit Ungerechtigkeiten nie wirklich abfinden. In diesem Fall jetzt kostet es mich tatsächlich meinen letzten Nerv, weil ich nicht begreifen kann, wie man seiner Familie...seiner Frau, die alles getan hat, um ihn zu beschützen...sowas antun kann. Wie kann ich nur jemals damit leben, daß unser Leben....unser Liebe einzig auf Alkohol gebaut war? Wieso bekam ich 6 nasse Jahre und eine Alkoholikerin jetzt die trockene Zeit? Vom inneren Frieden bin ich meilenweit entfernt.
    Mein Kind war gestern abend etwas aufsässig und...da ich ja auch ein Mensch bin ...kamen mir irgendwann die Tränen. Nicht wegen ihm, sondern weil wieder einige Geschehnisse mich an unsere glückliche Zeit erinnert haben...ausserdem habe ich mich den ganzen Tag abgelenkt, da kams dann so raus.
    Na jedenfalls kam dann der kleine Mensch an....es war doch alles in Ordnung, warum bist du jetzt traurig...weil der Papa weg ist?...ja....aber du brauchst doch nicht traurig sein, wir ( mein Großer ist 17 ) sind doch immer für dich da!....äh, da hats mich dann geschaudert...er ist 4 Jahre alt. Natürlich hat er viel von dem Streit mitbekommen...aber es hat sich nicht immer vermeiden lassen und daß der Papa von heute auf morgen weg war hat ihn auch erschüttert....zumal Papa nichts erklärt und seinen Frust darüber als Ungezogenheiten abtut. Die Tränen darf ich dann trocknen.

    Zur KKH-Geschichte: wir haben hier ein tolles, soziales Miteinander im Dorf, aber es ist nicht sooo eng, daß da jemand wäre, dem ich das Kind für 3 Tage anvertrauen könnte. Meine Familie ist weit weg ( ja mein Mann hat uns damals 200 KM weit weg geholt ). Warscheinlich fühle ich mich jetzt auch einsamer, als ich es tatsächlich bin. Ich habe noch etwas Zeit...vielleicht erreicht mich noch ein Geistesblitz...wobei mein Mann sich gut ums Kind kümmern würde...soviel Vertrauen muss ich einfach haben.

    Das gebrochene Herz...ja das könnte es sein...selbst jetzt, zwei Nächte später stehe ich auf und es schmerzt...körperlich. Das letzte Mal, als ich so unglücklich war, war als meine geliebte Oma gestorben ist. Da dachte ich auch, daß alles zu Ende ist. Im Grunde ist ja jetzt auch was gestorben...nur daß die Demütigungen nicht enden wollen.

    Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit....2 kleine Strohhalme, die mich am untergehen hindern :)

  • Ich hätte einige Fragen.

    Sind die Kinder aufgrund des Altersunterschied von unterschiedlichen Vätern?
    Lebt das 17-jährige Kind im selben Haushalt mit dir und dem 4-jährigen Kind?
    Wie ist die rechtliche Situation bzgl. des Sorgerechts?

  • Hallo Hull,

    ja, die Kinder haben zwei unterschiedliche Väter. Mein Großer wohnt natürlich noch bei mir und dem Kleinen. Das Sorgerecht hat man ja automatisch gemeinsam. Ob das gut geht wird sich zeigen.

    Wieso fragst´n?

  • Liebe Yvonne,

    das, was dein Ex dir antut ist schmerzhaft und gemein. Aber er tut es dir nicht an, weil er Alkoholiker ist, sondern, weil er ein A**** ist. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Du bist wütend und verletzt. Das kann ich vollkommen verstehen. Was ich aber nicht verstehen kann ist, dass du hier so um dich schlägst. Hier will dir keiner was. Es wollen alle nur helfen. Und eben das Positive ist, dass hier COs und Alkis schreiben. So kannst du die Dinge auch aus der anderen Sicht sehen und verstehen. Also nimm die Worte der anderen mal an und denk drüber nach und verurteile nicht alle.
    Und fühl dich doch bitte nicht bei jedem Wort angegriffen. Das bringt keinen weiter. Weder dich noch sonst wen.
    Deine Situation ist wie sie ist. An dem Teil mit deinem Ex kannst du nichts ändern. Er darf alleine entscheiden, was er möchte und das hat er getan.
    Aber du darfst auch alleine entscheiden, was du tust. Für dich und dein Kind. Ob du in deinem Sumpf aus Hass und Wut bleiben willst und um dich schlägst ohne Rücksicht auf Verluste oder ob du weiter gehst und dir ein Leben mit deinem Kind aufbaust.

    Liebe Grüße
    Eule

  • Eule...ich wiederhole mich nur ungern...ja ich bin wütend und ja, ich hasse meinen Mann für das, was er uns angetan hat. Ich darf das und dulde kein Mitgefühl mehr für diesen ach so armen, kranken Menschen. Ich stehe im Fokus mit meinen Kindern...bei mir und den Menschen, denen wir was bedeuten. Wut kann man nicht abstellen wie einen Lichtschalter...Wut baut sich auf und auch wieder ab.
    Da wir hier nicht das Thema verfehlen wollen kann ich noch erzählen, daß ich am Freitag ein 40 minütiges Telefonat mit meinem Mann hatte.Eigentlich wollte nur mein Kleiner seinen Papa anrufen, aber es ergab sich dann so. Ich hatte das Gefühl...und dieses hat mich nie getäuscht...daß er wieder genuschelt hat und sich ständig wiederholte...deswegen auch 40 Minuten für eine simple, zu klärende Angelegenheit. Anstatt jetzt auf meinen Gefühlen herum zu hacken, die sich nicht wegwünschen lassen, denke ich nun darauf herum, wie ich mit meinem Verdacht umgehen soll. Am Montag will er das Kind wieder abholen und bei dem Gedanken wird mir fast schwarz vor Augen. Er würde es nie zugeben wenn ich ihn frage, ob er einen Rückfall hat...also wie gehe ich denn jetzt damit um? Erstmal geht´s um einen Nachweis und dann die Frage: was nun?...also wenn es an dem ist, daß er wieder trinkt. Er hat immer schon geglaubt, ich würde es nicht merken. Ich habe ihn dann immer drauf angesprochen, damit er weiß, daß ich es weiß..und dann war er bockig.

    Also ihr Lieben...ich hab überhaupt keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll mit meinem Verdacht :(

  • Hallo Yvonne,

    das ist ja echt blöd :( .

    Es ist schwer da was zu sagen, für mich. Vielleicht vertraust du deinem Bauchgefühl? Wenn er dir betrunken erscheint lässt du das Kind nicht mit ihm gehen. Was aber sagt das Kind dazu? Er freut sich ja auf seinen Papa. Es ist leider eine so schwierige Sache.

    Hast du mit deinem Kleinen schon mal darüber gesprochen was es bedeutet, alkoholkrank zu sein? Kinder können das durchaus verstehen. Sie merken ja immer selbst, dass da was nicht stimmt, auch wenn wir als Eltern, Mütter, denken, sie kriegen nix mit. Ein Gespräch, in dem nicht der Papa am Pranger dann steht sondern es darum geht, dass er suchtkrank ist, kann da viel bewirken und erleichtern.

    Ich weiß, dass du nicht darauf herumreiten möchtest, dass alles an dieser Alkoholkrankheit liegt. Und er dafür Absolution bekommt. So soll das nicht sein! Und so wie du deinen Mann beschreibst ist er generell nicht gerade der beste Typ... egal ob mit oder ohne Suff. Aber diese Dinge sind ja zwischen euch Erwachsenen und haben erst mal mit eurem Kind nichts zu tun.

    Es ist für Kinder wichtig, dass sie da informiert sind, dann ist vieles einfacher zu erklären. Kinder fühlen sich ja meistens schuldig an Dingen. Wenn zum Beispiel was verabredet wurde und Papa nicht kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass es für deinen Sohn einfacher ist wenn er bestimmte Dinge weiß. Da kann er besser einordnen.

    Ich bin gespannt, wie das nun abläuft heute...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    seit gestern ist Einiges anders: mit dem Kurzen lief alles gut...mein Mann macht einen eigenartigen Eindruck. Körperlich vielleicht gesund, aber im Kopf...ich weiß nicht, ist schwer zu erklären. Wir haben abends nochmal telefoniert und da habe ich ihn gefragt. Ich würde ja nur darauf warten, daß er rückfällig wird...und ich will ihn und sein Kind entzweien. Naja...letzlich muss ich jetzt abwarten und Vertrauen haben ( was ja eigentlich gar nicht da ist ). Ich werde nie mit ihm normal über das Thema sprechen können....ich bin jetzt die Hexe und er der arme Pfropf. Ich halte jetzt die Füße still und beruhige mein Kind Nacht nachts, wenn es wieder Alpträume hat...wobei ich vermute, daß es nicht wegen meinem Mann ist sondern der Allgemeinsituation geschuldet.

  • Hallo Yvonne,

    dass du kein Vertrauen zu ihm hast ist verständlich. Sowas funktioniert ja auch nicht auf Knopfdruck, wie alles andere auch nicht auf Knopfdruck funktioniert. Dass du nun die Böse bist und er der Gute - das ist mir auch so passiert. Im Grunde war es mir dann aber irgendwann egal, Hauptsache ich hatte wieder ein normales Leben. Mit meinem Ex hatte es keinen Sinn darüber zu reden, er war der Meinung und basta. Oookay, soll er. Er ist heute noch der Meinung, denke ich. Na jut, wenn es ihn glücklich macht. Ich weiß dass es nicht stimmt! Und das ist wichtig. Alles andere kann ich nicht beeinflussen.

    Aber ich gebe zu, es hat mich sehr lange sehr verletzt, dass es so war. Das ist wirklich ein Prozess, der Zeit braucht, dass du dich nicht mehr darüber aufregst.

    Es tut mir leid, dass dein Kleiner böse Träume hat. Gut, dass du für ihn da bist! Wer weiß was da in seinem Kopf spukt.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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