• nach unserem letzten crash vor mehr als einer woche (seither hatten wir uns nicht mehr gesehen) habe ich gestern telefonisch noch einmal versucht mit meiner freundin vernünftig über das problem zu reden. die gelegenheit war meines erachtens günstig, da sie kurz zuvor vom spätdienst kam und somit definitiv nüchtern war. ich habe also erneut versucht ihr klarzumachen warum ich mich manchmal zurückhaltend, vielleicht sogar abweisend verhalte und warum ich es für besser halte zu gehen, wenn ich merke dass sie soviel getrunken hat, dass der tolerierbare bereich überschritten ist. ich habe ihr gesagt, das sie mir wichtig ist, das ich sie liebe und das ich sie nicht verlieren möchte, aber dass sie mich eben im betrunkenen zustand abstößt, dass ihr verhalten peinlich ist und dass ich dann einfach nicht in der lage bin ihr zuneigung, zärtlichkeit, liebe entgegenzubringen, dass ich in dieser situation die achtung vor ihr verliere. ihre antworten fielen leider aus wie erwartet:

    "ich saufe weil es mir spaß macht, ich werde für dich bestimmt keine antialktante, saufen gehört zu meinem leben..." etc. etc.

    sie wirft mir also vor, dass sie das gefühl hat nicht der wichtigste mensch in meinem leben zu sein, da ich kinder habe und sie sich permanent hinter diesen zurückgesetzt fühlt. aber das für sie alkohol offensichtlich wichtiger ist als ich, als meine gefühle, als das zusammensein mit mir, das begreift sie nicht oder will es nicht begreifen.

  • Hallo Darkened, wie äussert Sie sich denn wie das weitergehen soll? Du hast ja wohl ziemlich deutlich klargemacht das Du damit nicht leben kannst. Gruss White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • hallo ihr beiden!

    zuerst @ yorkie: meine kinder sind 20, 18 und 14 jahre alt. die beiden älteren leben bei mir, der kleine bei seiner mutter. sie sind also keine kleinen kinder mehr und von daher auch nicht mehr so "pflegeintensiv". deshalb können meine freundin und ich meines erachtens auch recht viel zeit miteinander verbringen. dennoch bleibt es natürlich nicht aus, dass ich mich um gewisse dinge kümmern, hilfe leisten oder einfach mal da sein muss. natürlich belasten mich auch gewisse probleme die sie haben, ganz klar. aber das denke ich ist etwas ganz natürliches für jemanden der kinder hat. das verhältnis meiner kinder zu ihr würde ich als neutral beschreiben. sie akzeptieren sie als meine partnerin und verstehen sich prinzipiell auch mit ihr.

    @ whitewolf: sie ist der meinung dass ich sie grundsätzlich so akzeptieren muss. sie sagt sie wäre zwar bereit sich in gewissen situationen zurückzuhalten aber grundsätzlich wird sie auf alkohol definitiv nicht verzichten! und ihr verhalten im betrunkenen zustand, das ich als peinlich empfinde und kritisisere hält sie für etwas ganz normales. ich soll mich nicht so anstellen und wenn es mir zuviel wird weggehen.

  • Hallo darkened

    Du kannst es mit Recht nicht ertragen, wenn sie betrunken ist, und sie will ihr Trinken, das ja nun nicht nur ab und zu ist, nicht aufgeben. Wie soll da eine Partnerschaft funktionieren? Nachdem, was du von ihr schreibst, hört es sich auch so an, als ob sie keinen Wert mehr darauf legt.

    Gruß Henri

  • vermutlich hast du recht henri. auch wenn sie sagt dass sie mich liebt kann ich das gefühl nicht abschütteln, dass sie in wirklichkeit nur das trinken liebt. auf jeden fall mehr als mich!

  • Hallo Darkened,

    unsere Kids sind im gleichen Alter, auch Deine Situation hat viele Parallelen. Oft stand sie an allererster Stelle und ich habe die Jungs manches Mal versetzt, kennst die Vorwürfe ja. Sie liebt die Jungs und sie haben ihr auch oft halt gegeben, aber der Wein, wenn es klick macht, der bleibt stärker als wir. Was auch immer passiert, ich liebe sie und stehe zu ihr, aber sie ist nicht mehr wie verbohrt an allererster Stelle, da sind wir, ich, die Kinder und das was uns wirklich Spaß bereitet. Wenn mir heute vorgeworfen würde, dass die Kinder wichtiger sind, dann muss ich sagen: ja, mich umdrehen, Punkt und am nächsten Morgen ist es vergessen. Die Kinder sind aber nicht mit mir verheiratet, kochen nicht mit mir, lesen nicht mir, wachen nicht neben mir auf, teilen nicht so viele schöne Stunden, Gemeinsamkeiten, Gefühle mit mir, sie haben eine andere Bewunderung..

    11 Jahre drehte sich ihr Leben nur um die Tochter, von 6h bis spät abends und mit einem cleveren Schachzug hat der Vater sie ihr abgenommen. Abgenommen, ihren Lebensinhalt, das geht auch in Deutschland, nicht nur im TV. Absturz, Mütter werden es nachfühlen können. Als die Tochter nach ihrem Infarkt zu Besuch war, was denkst Du? Alles im Griff? Klick machte es plötzlich, 4 Flaschen Wein. Liebe, Kinder, alles wird Bedeutungslos, wenn es klick macht.

    Spielt es denn wirklich für Dich eine Rolle, ob eine begriffene, zugegeben Abhängigkeit da ist oder an ihren vorgeschobenen Klischees festgehalten wird, wie „ich werde für Dich nicht zum Antialki“, da könnte auch stehen, ich bin unfähig zu leben, es würde nur nie ausgesprochen und richtet sich nicht gegen Dich, nur gegen ihre eigene Abhängigkeit. Zieh Dir die Schuhe nicht an, sonst bist Du im Hamsterrad gefangen, besinn Dich auf Dich, Deine Kinder. Versuche wirst Du so lange haben, wie Du es willst und es hilft Dir vieles mit Abstand zu betrachten.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

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