Hallo zusammen,
so dumm sich diese ersten beiden Worte auch immer anhören.... mir fiel nichts besseres ein
Kurz zu mir und meiner Situation:
Ich lebe seit sieben Jahren mit meiner Freundin zusammen, vor etwa vier Jahren sind wir in unsere neue, viel größere Wohnung gezogen und hier nahm das Verhängnis seinen lauf.
"Sabine" trinkt gern mal ein Glas Wein, sie kommt aus Wien und ist zu mir nach Norddeutschland gezogen und in Wien, so sagte man mir, wird halt gerne mal ein Glas Wein getrunken, das gehört zu jedem guten Essen genauso wie zu einem Besuch beim dortig ansässigem Heurigen.
Ich habe im Grunde kein Problem mit einem Glas Wein, ganz im Gegenteil, jeder soll das zu sich nehmen, was ihm schmeckt. So habe ich seinerzeit auch viel zu mir genommen, allerdings kein Alkohol sondern andere berauschende Substanzen. Inzwischen habe ich allerdings jeglichen Konsum von BTM eingestellt, das letzte Mal "einen geraucht" habe ich vor knappen zwei Jahren und damit auch mein letztes Laster an den Nagel gehängt, übrigens von heute auf morgen und ohne jegliche fremde Hilfe, da ich mich mit keiner Substanz in einer Abhängigkeit befand.
Zurück zu Sabine... es wurde irgendwie alles immer schlimmer. Wir arbeiten beide im Einzelhandel, ich alleine für mich und sie als Angestellte, dadurch das ich selbstständig bin, habe ich natürlich eine Sechs-Tage Woche, welche Sabine nicht hat. Sabine arbeitet maximal Fünf-Tage die Woche und hat zweimal die Woche zwei Stunden vor mir Feierabend und ist demnach also dann auch vor mir zuhause. Auf was das hinausläuft, kann sich der eine oder andere vielleicht schon denken, für alle anderen kurz erwähnt:: Ich komme also gegen 20.30 Uhr heim und schaue dann oft (zum Glück noch nicht immer) in glasige Augen und muss chaotischen und unzusammenhängenden Worten lauschen. Ihr Gang ist dann stets unsicher bis torkelnd.
Zu gute halten muss ich hier vielleicht noch, das ich Sabine nach dem Konsum von nur wenig Alkohol schnell anmerke wenn ich ihr in die Augen schaue. Jedoch ist meine Meinung, das dies nur dann passiert, wenn sie vorher wenig gegessen hat, dies kann ich leider nicht 100%ig nachvollziehen, da ich meist nicht im Hause bin.
Soweit - so gut. Wir haben zuhause dieses Thema die letzten Jahre oft, fast viel zu oft angesprochen, viel zu oft wurden mir Versprechungen gemacht, die leider nie gehalten wurden und sich das Problem anschließend immer verstärkt hat. Inzwischen sind wir soweit, das es nicht mehr nur Wein ist (da ich ja immer schimpfe und schlechte Laune bekomme wenn ich mitbekomme das sie alleine Wein getrunken hat bevor ich zuhause bin), inzwischen sind wir bei den harten Sachen wie Whiskey, Ouzo oder Vodka angekommen. Als ich letzte Woche seit langer - langer Zeit mal wieder ein Blick die heimische Bar geworfen habe, durfte ich direkt sechs leere Flaschen entsorgen (2x Whiskey, Ouzo, 2xLiquer, Sekt), die vorher zwar nicht komplett voll waren, jedoch nicht leer. Leider kann ich hier nicht sagen, in welchem Zeitraum dies geschehen ist, da die Bar kein Ort ist wo ich oft meinen Blick reinwerfe... bis neulich halt.
Gestern Abend waren wir zu einem Comedy-Konzert mit Freunden unterwegs und mir kam Sabine mit der Zeit immer komischer vor, außerdem fing sie an nach Alk zu riechen. Nach dem Konzert wurde ich von unseren beiden Bekannten angesprochen, wonach Sabine denn riechen würde, das würde nach hochprozentigem schnuppern.... ich stellte sie also, als wir unter uns waren, zu Rede und bekam erst mal allerhand Lügen aufgetischt, welches ich aber gemerkt hatte und nicht locker lies. Ich redete mit Engelszungen auf sie ein, das es so nicht gehen würde, man spricht mich inzwischen von mehreren Seiten auf sie an, bis sie dann zugegeben hat vor dem Konzert, in der Pause und anschließend auf dem Klo eine Flasche Vodka leer gemacht zu haben, wobei ich nichts über die Größe der Flasche sagen kann.
Dies war ein kleiner Einblick in das, was mich zuhause wiederkehrend und steigernd erwartet und ich inzwischen wirklich nicht mehr weiter weiß.
Ich habe sie vor Monaten überreden können, wegen Ihrer parallel auftretenden Panikattacken zum Arzt zu gehen, als diese von nervösen Zuckungen begleitet wurden, welche sie nicht im Griff hat. Dieser hat sie zum Neurologen überwiesen, welcher ihr als erstes Antidepressiva verschrieben hat die sie jetzt täglich zu sich nimmt. Dieser hat ihr nahegelegt, sich einen Psychiater zu suchen, welches sich laut Sabines Angaben jedoch zu einem Problem entwickelt hat, weil wohl keiner wirklich Kassenpatienten aufnehmen will und ansonsten alle überhaupt niemanden mehr aufnehmen, zumindest hat sie angeblich noch keinen gefunden (und ich hoffe inständig, das sie wirklich gesucht hat).
So der Stand der Dinge.... vielleicht hat ja irgendwer ähnliches erlebt oder hinter sich gebracht und kann mir sagen, was ich für Möglichkeiten habe ihr zu helfen. Denn wenn das alles so weitergeht und weiter steigert, bin ich drum und dran unsere Beziehung zu beenden und sie vor die Tür zu setzen. Das alles nagt sehr an meinen Kräften, mir ist inzwischen einfach zu oft zum weinen zu Mute, ich bin mit meinem Latein am Ende und weiß keinen Ausweg mehr, wenn Sabine es nicht schafft sich in den Griff zu bekommen....
Danke fürs lesen und ggf verstehen....