Hallo Kttnlos,
Ich möchte meiner Mutter für die Vergangenheit vergeben, sehr sogar. Dann hätte ich nämlich endlich Frieden. Aber zwei Dinge blockieren mich da leider: 1. Ich glaube nicht daran, dass meine Mutter trocken bleibt. Darauf zu vertrauen birgt ein riesiges Risiko für mich - nämlich wieder enttäuscht zu werden. Ich erwische mich noch immer bei dem Gedanken "Mal schauen, wann es wieder los geht." Ich bin permanent in Hab-Acht-Stellung. 2. Um vergeben zu können brauche ich Abstand. Ich muss in Ruhe meine Wunden lecken - wie lange das dauert, kann ich selbst nicht sagen. Aktuell fühlt es sich an, als würde das noch Jahre dauern. Das Problem ist, dass meine Mutter das nicht akzeptieren kann.
Ich glaube zum Vergeben brauchst Du Deine Mutter nicht. Das ist ja etwas, was Du mit dir selbst ausmachst. Wenn Du Abstand brauchst, dann schaffe ihn dir. Wenn Du deine Mutter nicht sehen willst, dann lass es. Ich sehe es nicht als Krieg oder Frieden. Ich denke, wir müssen unser Leben so gestalten, dass wir uns darin wohl fühlen. Wie wäre es, wenn Du ihr einen Brief schreibst, wie es Dir momentan geht, warum Dir der Kontakt nicht gut tut. und dass Du auf sie zugehen wirst, wenn es soweit ist. So wie du es auch hier schreibst. Das ist das, was du zu sagen hast und Antworten wirst du ungelesen vernichten oder aufbewahren, damit du nicht in eine Diskussion kommst. Genauso wäre für die Familie die Ansage gut, dass Du über deine Mutter nicht reden wirst und auch nichts hören willst. Das sind so meine Gedanken dazu.
Ich wünsche Dir viele tolle Erlebnisse in Chile.
sonnige Grüße
lütte