Hallo,
Ich bin inzwischen 24 Jahre alt und letztes Jahr aus meinem Elternhaus ausgezogen. Ich bin in einer Suchtbelasteten Familie groß geworden.
Mein Vater trank schon bevor ich geboren wurde. Ich kenne es also nicht anders. Er ist eher ein "Spiegeltrinker", schaffte es immer zu arbeiten und öffentlich unauffällig zu sein. Er trinkt und trank immer in seinem Keller, zum Glück nie vor uns. Leider war er deswegen nur sporadisch anwesend, meine Mutter übernahm die gesamte Erziehung quasi wie eine alleinerziehende. Wir als Kinder bekamen aber von ihm abgesehen von cholerischen Auftritten nie was wirklich "schlimmes" ab.
Ich habe mich hier angemeldet, um endlich über unser gut behütetes Familiengeheimnis zu reden. Zu sehen wie die Mutter ihr Leben hergibt und sich selbst abhängig macht, und wie der Vater nicht mehr aus seiner Sucht rauskommt, belastet. Ich bemerke nun auch meine eigenen Defizite immer mehr. Vor allem meine Scham und meine Unfähigkeit über Probleme zu reden. Ständig eine Fassade von "mir geht es gut" aufzubauen.
Ich hoffe hier auf einen einfühlsamen Austausch und würde mich freuen, wenn ich in die Gruppe für Angehörige aufgenommen werde.