Röschen stellt sich vor und hat Fragen

  • Hallo,

    Ich bin Röschen, bin 53 Jahre alt und trinke seit 25 Jahren regelmässig Alkohol. Ich habe Phasen hinter mir, wo ich mehrmals in der Woche, zusammen mit meinem damaligen Ehemann "harte" Sachen getrunken habe, oft bis zum "Filmriss". Da mir Whisky und Co. nie so recht geschmeckt haben, bin ich auf Rotwein umgestiegen. Ich habe jahrelang abends bis zu einer Flasche Wein getrunken, hauptsächlich um Stress und Problemen zumindest für eine Weile zu entrinnen.

    Vor 7 Jahren habe ich aufgehört zu rauchen und habe angefangen, regelmässig zum Krafttraining ins Sportstudio zu gehen, ausserdem gehe ich joggen. Ich achte auch auf gesunde Ernährung und irgendwie passte der tägliche Alkohol nicht mehr ins Bild. Ich bin dann angefangen, unter der Woche nichts mehr zu trinken und nur zu besonderen Gelegenheiten oder am Wochenende meinen Rotwein zu trinken. Wie jeder alkoholabhängige habe ich dann allerdings das Problem, dass die ersten zwei Gläser sehr schnell getrunken sind, oft trinke ich auch ein halbes Glas vorab, bevor ich meinem Partner und mir ein Glas auf den Tisch stelle.

    Ich hatte gerade 3 Wochen Urlaub und habe rückblickend JEDEN Abend Wein getrunken - 1-3 Gläser, nie bis zum Vollrausch, aber regelmässig.
    Tagsüber trinke ich nie, habe auch nicht das Bedürfnis. Bisher habe ich durch den Alkoholkonsum keinerlei gesundheitliche Probleme und ich möchte auch dass das so bleibt.

    Ich habe seit 10 Tagen keinen Alkohol mehr getrunken. Entzugserscheinungen habe ich nicht, oder nur leicht gehabt: an den ersten beiden Tagen habe ich morgens stark geschwitzt. Seitdem geht es mir gut und es ist mir bisher nicht schwergefallen, auf den Alkohol zu verzichten.

    Ich habe jetzt hier wiederholt gelesen, dass kalter Entzug gefährlich ist, und das man ihn nicht alleine machen sollte - muss ich denn auch nach 10 Tagen noch mit Probleme rechnen?? Ich mache mir da ernsthafte Sorgen und bitte um Auskunft.

    LG
    Röschen

  • Hallo, Röschen,

    herzlich willkommen, bin auch erst seit heute dabei - na denn: Willkommen im Club!! :D

    Also, was du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor - und es macht mir Mut, obwohl oder weil du mir 10 Tage voraus bist!!

    Ich würde mich freuen, wenn du ab und zu mal wieder berichtest in dem anderen thread wie es dir ergeht und ergangen ist. Und was du unternimmst, wenn der sog. "Saufdruck" wieder kommt...

    Es ist sehr tröstend und motivierend von so vielen Leuten hier zu lesen, denen es genauso geht wie einem selbst.

    Alles Liebe, bis bald

    LG

    fairyangel

    Liebe ist nicht alles - aber ohne Liebe ist alles nichts!

  • hallo röschen

    ich habe einen kalten Entzug hinter mir und ich habe leider regelmäßig mehr getrunken als du; die Entzugssymptome waren doch schon relativ heftig, besserten sich allerdings so ab dem 6.Tag, allgemein geht man davon aus, daß der Körper nach 14 Tagen "entgiftet" ist.
    Ein kalter Entzug kann gefährlich werden, insbesondere weil das Gehirn sich über Jahre so an Alkohol gewöhnt hat, daß es bei Entzug regelrecht "ausflippt"; auch ein einsetzendes Delirium erkennt man selbst nicht unbedingt früh genug, also bitte immer schön vorsichtig sein!!
    Ich bin zwar kein Arzt, aber ich glaube Röschen du musst dir da keine Sorgen machen, allerdings gab mir ein Satz von dir zu denken :" Bisher habe ich durch den Alkoholkonsum keinerlei gesundheitliche Probleme und ich möchte auch dass das so bleibt"; da du ja anscheinend relativ leicht aufhören kannst, verzichte doch ganz auf Alkohol :wink:

  • Hallo Ihr Lieben,

    vielen Dank für die vielen Antworten und die guten Ratschläge.

    Lilly, wir liegen ja nahe beieinander mit den alkoholfreien Tagen. Du hast recht, der Kopf ist frei und man muss nicht mehr so viel Energie aufwenden und darüber nachdenken, ob, wann und wie viel man trinken will - der Druck ist weg und somit müsste eine Menge mehr Energie zum Leben und Glücklichsein zur Verfügung stehen.

    Fairyangel, ich habe deinen Beitrag gelesen. Du hast recht, wir sind uns sehr ähnlich in unseren Situationen und auch du kannst es ohne Alkohol schaffen.

    Annika, mit dem Alkohol ist mein grösstes Problem aus der Welt, alle anderen können auch so gelöst werden, da bin ich ganz zuversichtlich.

    Bis jetzt fällt es mir relativ leicht, nicht zu trinken, aber ich bin mir im Klaren darüber, dass die Versuchungen auf mich zukommen werden.
    Wie kann ich mich wappnen? Was habt ihr für Strategien entwickelt, um ohne Alkohol zu feiern?

    LG
    Röschen

  • Hallo Röschen,

    bei mir kam sie Schwitzerei wenn ich mal paar Tage nichts getrunken habe auch.
    Nach 10 Tagen ging das aber.
    Leider hatte ich einen Rückfall, von dem ich jetzt krampfhaft versuche loszukommen.
    Es ist niht leicht, weril man immer und in jeder Lebenssituation mit Alkohol konfrontiert wird.
    ich habe mit einer Flasche Wein pro Abend bgeonnen, und aufgrund ewigen gemeckers meines partners, der es ja nur gut gemeint hat habe ich begonnen heimlich schrafe Saxhen zu trinken.

    Nun will ich nicht mehr, denn ich habe nur dieses eine Leben!

    Fühl Dich unbekannterweise ganz doll geknuddelt!

    Alles Liebe
    Bine

  • Hallo Bine,

    tut mir leid, dass du einen Rückfall hattest. Ich finde es aber toll und mutig von dir, dass du nicht aufgibst und weiter kämpfst - du wirst wieder trocken werden!!

    Ja, Alkohol ist gesellschaftlich anerkannt, die Versuchungen sind überall, dass macht ihn so gefährlich.

    Schönen abend noch
    LG
    Röschen

  • Hallo, Röschen,

    leider kann ich (noch) keine PN schicken, vielleicht versuchst du es mal bei mir und schickst mir ne PN wo ich meinen "Brief", den ich verfasst hatte, hinschicken kann...

    Danke und alles Liebe sagt

    fairyangel

    Liebe ist nicht alles - aber ohne Liebe ist alles nichts!

  • Hallo Röschen,

    erst mal herzlich Wilkommen,

    Eine Strategie kann ich Dir nicht sagen die muß jeder selbst für sich finden .

    Ich kann Dir nur sagen was ich gemacht habe ,
    ich hab allen Alkohol aus dem Hause Verbannd

    Meiner Familie und Freunden habe ich von Anfang
    an klar gemacht das ich Alkoholiker bin und keinen
    Alkohol mehr Trinke.

    Ich hab denen auch klar gemacht , wer mich
    Besuchen will kann zu trinken haben was er will
    nur kein Alkohol.
    Entweder ihr Akzeptiert das oder ihr könnt zu
    Hause bleiben , das war Unmissverständlich.
    Und dann hat sich auch das beim Feiern von selbst erledigt . Keiner hat mir Alkohol angeboten .
    Die mich dazu genötigt haben , von dennen habe ich mich ganz schnell getrennt .

    Du hast schon 10 Tage ohne Alkohol gelebt , mach
    weiter so , sag jeden Tag ich will nicht mehr Alkohol
    trinken .und du wirst es schaffen , glaub mir es lohnt sich .

    Und noch ein Tip , wenn du mal einen Saufdruck verspürst habe immer etwas Alkoholfreies zur Hand
    und Trinke soviel Wasser wie möglich , Notfalls auch Leitungswasser, dann geht der Druck meistens weg.

    Ich wünsche Dir noch viele trockene 24 h

    Liebe Grüsse

    rudi

    Wer mein Schweigen nicht versteht,
    versteht auch nicht meine Worte.
    -----------------------------------------------------
    Ich bin Rudolf trockener alkoholiker

  • Hallo, hier bin ich wieder. Habe jetzt 12 Tage ohne Alkohol hinter mir und mir geht es heute nicht so gut.

    Ich wurde gestern abend das erste mal so richtig von mehreren Seiten mit schon länger bestehenden Problemen konfrontiert, ausserdem stehe ich auf der Arbeit unter enormen Druck, ich habe gerade sehr viel auf dem Tisch. Da ich nicht zu meinem "Trösterchen" flüchten und einen Teil des Drucks runterschlucken konnte, fühle ich mich heute sehr dünnhäutig und irgendwie sehr verletzbar - habe nahe am Wasser gebaut und weiss nicht so richtig wie mir ist.

    Es wird mir nichts anderes übrigbleiben, als diese Dinge auszuhalten - der Alkohol würde auch nichts besser machen, im Gegenteil.

    Würde gerne von Euch hören of das normal ist und wie ihr mit den neuen Gefühlen umgeht?

    LG
    Röschen

  • Hallo Röschen, mir ging es genau wie Dir- konnte und kann auch heute noch nicht richtig mit meinen Gefühlen wie Traurigkeit, Einsamkeit, Freude, Wut umgehen.
    Habe unter "Umgang mit Gefühlen" am 13.9,2006 geschrieben und viele hilfreiche und mutspendende Antworten erhalten. Les mal !

    Weiterhin nicht den Kopf hängen lassen- ich selber habe heute auch einen Durchhänger, den ich früher mit Alkohol weggetrunken hätte.
    LG Claudi

  • Vielen lieben Dank für eure schnellen Antworten, mittlerweile habe ich mich wieder ein bischen gefangen.

    Ich weiss, jeder Mensch reagiert anders, aber gibt es da einen ungefähren Zeitrahmen, wie lange es dauert, bis die Psyche sich einigermassen stabilisiert hat?

    LG
    Röschen

  • hallo röschen
    ich hab heut meinen 11ten ohne Alkohol und mir gings heut auch nicht so gut; aber wenn ich dann wieder daran denke, was ich noch vor 2 wochen gemacht hätte-nämlich mich sinnlos zugeballert- dann freue ich mich über jeden Tag den ich wieder geschafft hab und noch schaffen werde; alles liebe

  • Zitat von stö

    Vor allem musst Du Dir in Erinnerung rufen, wie Du Dir am nächsten Tag Vorwürfe gemacht hättest.

    Geht doch nichts über einen trockenes Wochenende verbunden mit dem folgenden Stolz am Montag, oder?


    genau :D

  • Hallo Ihr Lieben,

    Ich habe ein Wochenende hinter mir mit allen Herausforderung für einen Alkoholiker. Aber das mit dem "Klick" im Kopf ist wirklich richtig. Es hat mich überhaupt nicht gestört, dass andere Menschen um mich herum Bier getrunken haben.
    Ich war gestern sogar auf einer Grillparty wo es kein Mineralwasser gab, nur alkoholische Getränke und diese süssen Sprite und Cola. Ich fühlte mich nicht einmal in Versuchung geführt - obwohl ich die süssen Getränke wirklich nicht mag habe ich nur 1 Glas Sprite getrunken.

    Mein Kopf ist seit Freitag auch viel klarer - es geht mir richtig gut und ich bin stolz auf mich - 14 Tage ohne Alkohol! Ich geniesse jetzt dieses gute Gefühl, dann kan ich auch mit der nächsten Down-Phase besser umgehen.

    LG
    Röschen

  • Hallo Röschen, und so gut wie gestern wird es auch die kommenden Tage-dann Wochen und Monate laufen.

    Eine von Dir erstellte Abstinenzkarte-so groß, dass sie in jedes Portemonnai passt, wo Du links Deine Fürs und Rechts Deine Widers aufschreibst, wird Dir jederzeit behilflich sein wenn Du ins Grübeln/Versuchung kommst.

    LG Claudi

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!