Mercedes - Kontaktabbruch und-aufnahme

  • Es gibt eine Methode, die nennt sich „paradoxe Intervention“.

    Dabei gibt der Berater/Therapeut seinem Gegenüber scheinbar unsinnige, eben paradoxe, „Ratschläge“.

    Das soll dazu dienen, bei dem Gegenüber eine Reaktion zu provozieren, so nach dem Motto: „Sind Sie bescheuert ?!“

    Jetzt sehr kurz / vereinfacht dargestellt.

    Hallo Mercedes,

    hast du beruflich mit dem Thema zu tun?

    Mir fällt auf, daß du in vielen Threads schreibst und nachfragst, wie wenn du selber in einer Beratungsstelle arbeiten würdest. Analysen, Zusammenfassungen, Erklärungen, Nachfragen.... Du bist, du hast, ihr seid...., aber wenig Ich-Botschaften.

    Gerade gezielte Nachfragen nach Angehörigen finde ich nicht gut, denn es sollte um denjenigen gehen, der hier angemeldet ist. Außerdem werden durch solche Nachfragen manchmal unbedachterweise Details preisgegeben, die dann hinterher wieder editiert werden müssen.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ja, ich arbeite beruflich mit Menschen mit psychischen Störungen, allerdings nicht in einer Beratungsstelle.

    Meiner Einschätzung nach habe ich Ich-Botschaften verfasst, wenn diese denn im Sinne des Hilfesuchenden waren.

    Ich gebe dir Recht, dass es hier in erster Linie um denjenigen geht, der hier ist, der Hilfe und Unterstützung sucht.

    Allerdings bin ich der Ansicht, dass es zielführender im Sinne der Selbsthilfe sein kann, auch mal nach Beteiligten im System fragten darf.

    Wenn ich das also gemacht habe, habe ich doch explizit kommuniziert, warum diese Nachfrage jetzt gerade für den Hilfesuchenden sinnvoll ist, z.B. bei @ Volka.

    Vielleicht hat es ihm ja geholfen, eine andere mögliche Interpretation des Beratungsgespräches zu hören…?

    Für seinen Weg, seine Situation etc…?

    Mich würde hier die Meinung derjenigen interessieren, die von „Analysen, Zusammenfassungen, Erklärungen, Nachfragen“ meinerseits betroffen waren.

    Empfindet ihr das als störend, wenn der Fokus weg von euch auf z.B. euren Partner gerichtet wird ?

    Oder als Hilfe für euch ?

    Oder nervig, übergriffig etc. ?

  • Hallo Mercedes,

    wir Moderatoren achten unter anderem auf zwei Dinge hier.

    Das ist hier ein Selbsthilfeforum.

    Der Fokus des Erfahrungsaustausches sollte auf einem selber liegen. Du bist nicht hier, um anderen zu helfen, sondern für dich. Wenn du so weitermachst, gerätst du früher oder später in sowas wie forums-co. Damit meine ich, daß gut gemeinte Hilfe, in deinem Fall sogar fachlich fundiert, einem immer weiter weg von sich selbst führt. Man lebt an den Usern hier die eigenen Co-Anteile aus, immer unter dem Deckmantel, daß man sich auskennt und es nur gut meint.

    Das ist das eine.

    Das andere ist, daß durch sowas wie Berater- und Therapeuten-Fragen die User gepusht werden. Wenn sie zu einer Beratungsstelle gehen wollen, würden sie das ja machen. Sie sind aber hier in der online-Selbsthilfegruppe für ihre Selbsthilfe, in ihrem Tempo, auf ihre Weise. Es hat noch nie etwas gebracht die Leute zu pushen, also mit der Nase auf irgendeinen Punkt stoßen. Und es steht niemandem hier zu, die Leute gezielt irgendwohin zu führen, wo sie von alleine nicht oder noch nicht draufkommen.

    In dieser Selbsthilfegruppe hier sind alle auf Augenhöhe. Genau so sollte auch der Erfahrungsaustausch stattfinden. Du bist als selbst Betroffene hier und es ist nicht deine Aufgabe, anderen Hilfestellungen zu geben, nur weil du vom Fach bist und das - so mein Eindruck - hier nicht trennen kannst.

    Wir brauchen hier keine Umfrage.

    Bitte versuche den Fokus auf dich selber zu legen und bitte lasse die User in ihrem Tempo ihr Ding machen.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Deine Worte bzw. die des Moderatorenteams empfinde ich gerade nicht auf Augenhöhe.

    Ich finde es schon sehr anmaßend, euch dazu aufzuschwingen, mir vorzuschreiben, wie ich auf mich aufzupassen habe.

    Es darf doch wohl mir überlassen bleiben, was mir hilft und was nicht.

    Insofern finde ich dieses Argument eher scheinheilig.

    Es scheint doch eher so zu sein, dass ich in irgendeiner Weise in euren Augen nicht forumskonform agiere.

    Ich stelle diese Grundsätze in keinster Weise in Frage, das ist komplett euer Ding.

    Es ist aber doch eher paradox in meinen Augen, dass der Fokus auf Selbsthilfe gelegt wird, ihr zumindest mir dann aber vorschreibt, wie diese meine Selbsthilfe auszusehen hat.

    Allerdings habe ich überhaupt kein Interesse daran, den Forumsfrieden zu stören.

    Gleichzeitig ist es mir zu anstrengend, bei jedem Post zu überlegen, ob dieser nun forumsfriedenkonform ist oder nicht.

    Daher werde ich zu keinem User mehr schreiben.

  • Hallo Mercedes,

    Schwarz Weiß Denken ist eher mein Stil. Warum gleich so angefasst?

    Deine Worte bzw. die des Moderatorenteams empfinde ich gerade nicht auf Augenhöhe.

    Na ja, Moderatorenteam kann nie auf Augenhöhe sein, nur der Mensch darunter, und zwar als selbst Betroffener.

    Und da machen wir eben den Unterschied, dass im offenen Bereich etwas genauer hingeschaut wird. Heißt ja nicht, dass wir immer richtig liegen, aber zumindest nach einer gewissen Linie.

    Es ist aber doch eher paradox in meinen Augen, dass der Fokus auf Selbsthilfe gelegt wird, ihr zumindest mir dann aber vorschreibt, wie diese meine Selbsthilfe auszusehen hat.

    Ich lese die letzten Posts als Empfehlung. Du bist ja nicht der erste User, der damit konfrontiert wird. Vielleicht auch eine Möglichkeit, sich dahingehend erstmal selbst zu überprüfen. Es ist ja kein Verbot aus gesprochen worden .

    Ich kann da auch nur von mir mal sprechen. Ich hatte es satt therapeutischen Gespräche zu führen, da sie für mich nicht zielführend waren. Das war auch ein Grund, mich hier in einem Selbsthilfeforum anzumelden. Ich toleriere es jedoch dann, wenn der User selbst damit Erfahrung gemacht hatte.

    Du hast da eine, (eventuell auch noch andere) Empfehlung ausgesprochen.

    Es gibt eine Methode, die nennt sich „paradoxe Intervention“.

    Dabei gibt der Berater/Therapeut seinem Gegenüber scheinbar unsinnige, eben paradoxe, „Ratschläge“.

    Das soll dazu dienen, bei dem Gegenüber eine Reaktion zu provozieren, so nach dem Motto: „Sind Sie bescheuert ?!“

    Jetzt sehr kurz / vereinfacht dargestellt.

    Hätte einen Wert für mich, wenn du dieses "paradoxe Intervention selbst erfahren konntest. Als EKA oder als Alkoholiker.

    Ansonsten wäre es keine Hilfe für mich. Da bräuchte ich nicht in ein Selbsthilfeforum, sondern kann in eine Vorlesung gehen. Mal überspitzt formuliert.

    Es darf doch wohl mir überlassen bleiben, was mir hilft und was nicht.

    Das bleibt dir unbenommen.

    Gruß Hartmut

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