Zuurksi - Eine “kurze” Zusammenfassung

  • Hallo,

    vor 10 Jahren lernte ich meinen Partner kennen. Wir haben eine richtig schöne Zeit gehabt. Sind ende 30 und haben keine Kinder. Er war vor unserer Zeit alkoholiker und hat auf eigene Faust einen kalten Entzug gemacht.

    Nach dem die Mutter krank war hat mein Partner wieder angefangen zu trinken.
    Zuerst alle paar Wochen. Dann alle vierzehn Tage... dann jedes Wochenende für 2 Tage. Ich trennte mich von ihm im 2019. Er wurde nüchtern und ich zog 2021 wieder bei ihm ein.


    Es stellte sich schnell heraus, dass es eine Lüge war, er trank immer noch. Ich habe ihm geglaubt, dass er das Trinken unter Kontrolle hat. Das klappte gut. Aber Ende 2023 wurde es mehr und mehr.
    Natürlich konnte er jederzeit aufhören, wenn er wollte…. An einem Abend nahm er sich vor, nur noch einmal im Monat zu trinken.
    Ein weiteres Versprechen. Wenigstens war die Enttäuschung nicht so groß, irgendetwas in mir wusste, was zu erwarten war…
    Was mich überrascht, ist, dass er sich immer noch sehr gut um mich kümmert.
    Er ist für mich da und ist auch ein sehr guter Mensch, der gerne etwas gibt. Er unternimmt viel mit mir und geht zur Arbeit.
    Manchmal trinke ich mit ihm... manchmal verstecke ich den Rest des Alkohols... aber manchmal sitze ich den ganzen Abend da und höre ihm zu. Er ist krank... und die Sucht hat ihn voll im Griff... er will es alleine schaffen. Die meisten Tage im Monat sind gut, aber die Wochenenden sind es nicht. Seine Familie weiß um die Umstände und sie alle haben es in der Vergangenheit erlebt... Heute will niemand mehr etwas davon wissen. Ich bin allein, ich habe das Gefühl, dass ich meinen Partner verliere... und mit ihm auch mich selbst.

  • Hallo Zuurksi,

    herzlich Willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Er war vor unserer Zeit alkoholiker

    Niemand war Alkoholiker. Ein Alkoholiker bleibt immer ein Alkoholiker, auch, wenn er nüchtern wird.
    Kontrollieren Trinken funktioniert dann nicht mehr, es wird immer mehr Alkohol benötigt und es wird immer mehr Alkohol getrunken. Ein Kreislauf, den nur der Alkoholiker selbst durchbrechen kann, wenn es aus seinem Innersten heraus kommt.

    Ich bin allein, ich habe das Gefühl, dass ich meinen Partner verliere... und mit ihm auch mich selbst.


    Wenn dein Partner keine Krankeneinsicht hat und aus der Suchtspirale, die immer nach unten geht, aussteigen will, wirst du deinen Partner verlieren…an den Alkohol.

    Aber du musst dich nicht verlieren.
    Wenn du dich hier mit anderen Angehörigen austauschen möchtest und für dich einen Weg finden möchtest, damit du dich eben nicht verlierst, klicke bitte auf den Link und teile uns das mit.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Du bist jetzt für die offenen Bereich freigeschaltet und dein Thread wurde in den Angehörigenbereich verschoben.

    Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche dir einen guten Austausch.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Guten Morgen Zuurski!

    Willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Er trinkt auch “nur” am Wochenende und Feiertagen, jedoch kann er nicht aufhören. Er nimmt sich vor nach 2 Flaschen Wein ist Schluss.. meisten werden es noch mehr bis er einfach einschläft.. er schlafwandelt, manchmal schreit er nachts oder schlägt um sich.. aber er hat es ja im “Griff”.

    Alkohol ist ein Nervengift und wirkt auf Körper und Seele.

    Bei mir war es zum Schluss so ähnlich. Ich wurde aggressiv, hatte Aussetzer und die Trinkmenge wurde immer mehr. Mir ging es immer schlechter, hatte wirklich nichts im Griff.

    Leider ist das eine Spirale, die immer weiter nach unten führt.

    Es ist absehbar, wie es weitergeht mit seinem Alkoholkonsum, wenn er nicht aufhören will zu trinken. Und Du kannst wirklich nichts tun. Es helfen weder gute Worte noch Taten. Nur der Alkoholiker kann seine Sucht zum Stoppen bringen.

    Was kannst Du für Dich tun, damit es Dir wieder besser geht?

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich hole mal deinen Beitrag bei einem Alkoholiker zu dir:

    Ich bin keine Alkoholikern, jedoch Angehörige. Ich versuche mir immer einzureden, dass mein Partner sein Trinkverhalten in den Griff bekommt.. dass es noch nicht so schlimm ist wie bei anderen. Ich sehe hier bei dir jedoch parallelen. Er trinkt auch “nur” am Wochenende und Feiertagen, jedoch kann er nicht aufhören. Er nimmt sich vor nach 2 Flaschen Wein ist Schluss.. meisten werden es noch mehr bis er einfach einschläft.. er schlafwandelt, manchmal schreit er nachts oder schlägt um sich.. aber er hat es ja im “Griff”.

    Du kannst aufhören, dir einzureden, dass dein Partner sein Trinkverhalten in den Griff bekommt.
    Ein Alkoholiker wird niemals sein Trinkverhalten in den Griff zu bekommen. Es gibt nur: Völlige Abstinenz oder Untergang.Und Untergang bedeutet auch, dass die Familie mit untergeht, wenn sie sich nicht aus dieser Spirale befreien kann.

    Die völlige Abstinenz kann nur der Alkoholiker selbst erreichen. Der Wunsch dazu muss vom Alkoholiker ganz alleine kommen und wenn er keine Krankheitseinsicht hat, wird jeder Verzicht auf Alkohol lediglich eine Trinkpause sein können.

    Du wirst an seinem Leben nichts ändern können.
    Du kannst aber für dich Veränderungen vornehmen, die dein Leben zufrieden machen.
    Dazu kannst du hier sehr viele hilfreiche Beiträge finden.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Elly,


    deine Frage hat mich den ganzen Vormittag beschäftigt. Ich bin überfordert und emotional durcheinander. Das erste was ich tue ist mein kontrolliertes Verhalten sein zu lassen. Nicht mehr teilnehmen, wenn mein Partner trinkt und Abstand gewinnen. Wie es weiter geht weiß ich gerade noch nicht. Ich lese mich hier erstmal durch das Forum.

  • Als ich deinen Beitrag heute Morgen gelesen habe hat mich das sehr getroffen. Es hat mich emotional aufgewühlt, zu lesen, was ich nicht hören wollte. Deine direkte Ehrlichkeit schätze ich, werde mich hier erst einmal belesen.

  • Mir als Alkoholiker hätte niemand geholfen, meine Weg zu finden, hätte man mir hier übers Köpfchen gestreichelt und lieb lächelnd gesagt: Das wird schon wieder.
    Nee, da wird nämlich gar nix wieder, wenn sich nicht aus eigenem Antrieb bewegt wird.

    Und genau so ist das bei den Angehörigen auch. Nur Veränderungen in einem selbst bringen Veränderungen im Leben.
    Jeder Mensch kann nur für sich handeln. Dass man sich als Paar unterstützt, ist klar, aber die Verantwortung für sein Leben trägt jeder selbst. Ich für mich und mein Partner für sich. Gemeinsam können wir nur glücklich und zufrieden sein, wenn jeder auch für sich alleine glücklich und zufrieden ist.
    Die wenigsten saufenden Alkoholiker sind glücklich und zufrieden. Und die wenigsten Angehörigen sind mit einem saufenden Partner an ihrer Seite glücklich und zufrieden.

    Wenn Worte genau da ankommen, wo sie zum Nachdenken anregen, sind es genau die richtigen Worte gewesen….finde ich.
    Es ist ja hier nix böse gemeint oder abwertend oder irgendwas, was verletzen soll.
    Wir sind eine Selbsthilfegruppe, in der natürlich Offenheit und Ehrlichkeit in den Beiträgen die Grundlage der Hilfe zur Selbsthilfe bildet.
    Da, wo es weh tut, geht es lang …..habe ich hier mal gelesen ….und genau so empfinde ich das auch.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!