• Hallo ziemlichverzweifelt,

    und Herzlich Willkommen hier im Forum, ich bin Alkoholikerin und mit Co-Abhängigkeit habe ich keine Erfahrung ich hoffe es antwortet Dir bald jemand.
    Aber ich von mir würde sagen dass das Geld vorzurechnen ist vielleicht nicht so gute Idee, wenn mein Kind mir das so sagen würde, wäre ich vielleicht sauer aber zur Einsicht würde mich das nicht bringen das erstmal so von mir.

    Liebe Grüße
    Maria

  • Hallo,

    meine Töchter sind auch 20 und 17. Sie haben mit mir nie über darüber gesprochen, dass ich soviel getrunken habe. Ich weiß eigentlich gar nicht, ob sie das auch so empfunden haben wie du.
    Sicher war bei uns vieles ähnlich. Ich habe auch erst abends getrunken, bin dann aber relativ früh schlafen gegangen, damit ich morgens zur Arbeit ausgeschlafen war.

    Ich denke, ihr könnt einfach sagen, wie ihr die Siutation empfindet, dass das verletzend für euch ist, dass ihr euch Sorgen um ihre Gesundheit macht, etc. Ihr wißt besser, was für euch die größte Belastung dabei ist. Die Kosten des Alkohols sind ein eher untergeordnetes Argument.

    Ich denke das Gespräch wird sie bestimmt sehr verunsichern.Wenn meine Töchter das Problem angesprochen hätten, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich zunächst versucht hätte, das Problem "harmlos" zu reden. Aber ich wäre wahnsinnig geschockt gewesen. Die Meinung meiner Töchter ist mir sehr wichtig und ich hätte so ein Gespräch mit Sicherheit nicht einfach ignoriert.
    Auch wenn nicht unmittelbar irgend ein Ergebnis herauskommen sollte, ihr macht das richtig. Es ist immer richtig Probleme anzusprechen. Überlegt euch einfach vorher, welche Punkte ihr in jedem Fall ansprechen wollt.
    Ich wünsche euch ein gutes Gelingen

    Liebe Grüße
    Lhea

    Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.

  • Hallo Ziemlichverzweifelt,

    Ich versuche mich gerade in die Lage zu versetzen, wenn mein Sohn mich auf meinen Alkoholkonsum angesprochen hätte.
    Ich hätte auch mit Sicherheit versucht, die Sache runterzuspielen, harmlos zu reden. Ich wäre sehr agressiv und böse geworden, wenn er versucht hätte, mich zum Aufhören zu bewegen.

    Der beste Ansatz ist meiner Meinung nach ein vernünftiges Gespräch darüber, wie ihr euch Sorgen um die Gesundheit eurer Eltern macht und eure Gefühle dazu. Mich hätte das bestimmt betroffen und auch sehr nachdenklich gemacht.
    Ob das genügt um das Bedürnis deiner Eltern zu wecken, mit dem Alkohol Schluss zu machen, weiss ich nicht. Einen Versuch ist es allemal wert.

    Viel Erfolg.
    LG
    Röschen

  • Hallo Ziemlichverzweifelt,
    ihr könnt eigentlich nur eure Eltern auf ihr Problem ansprechen. Es ist sehr schwierig ihnen klarzumachen,das sie Hilfe benötigen.
    Es wird warscheinlich alles heruntergespielt werden und keine Einsicht vorhanden sein.

    Ich wünsch euch für euer Gespräch und Belangen alles Gute

    Peter Pan

  • Hallo,
    du brauchst nicht aufgeregt sein. Du machst dir schließlich nur legitime Sorgen um deine Eltern. Du kannst wahrscheinlich selbst am Besten beurteilen, wie deine Eltern reagieren werden. Vielleicht machen sie sich ja schon selbst ihre Gedanken zu ihrem Alkoholkonsum. Dann werden sie nicht aus allen Wolken fallen. Oder es ist halt ein gehöriger Denkanstoß. Aber macht euch nicht zu viele Hoffnungen. Ihr werdet die Situation nicht von heute auf morgen ändern können. Du kannst am Sonntag ja schreiben, wie es gelaufen ist.
    Liebe Grüße
    Lhea

    Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.

  • Hallo ZV,

    ich bin die Tochter eines Alkoholikers und kann deine Ängste vor dem Gespräch nachvollziehen.
    Ich bin nun 38 Jahre alt und seit ich zurückdenken kann, hat mein Vater getrunken. Meine Mutter hat meinen Vater wegen der Trinkerei vor mehr als 25 Jahren verlassen. Seitdem lebt er allein.

    Mein Vater war nie aggressiv, er war immer ein wenig ein Eigenbrödler, er ist immer arbeiten gegangen, hat beträchtlich etwas angespart - hat eben seinen Alk vertilgt und ist vorzugsweise auf dem Sofa oder der Badewanne eingeschlafen..... so kannte ich ihn seit Kindertagen.

    Aber irgendwann wird man selber erwachsen und man merkt, dass so viel Alkohol nicht "normal" ist. Ein tägliches "Betthupferl" muss nicht in Form von Alkohol sein, das weiß man einfach, wenn man älter wird!

    Ich finde es lobenswert, dass ihr beiden das Gespräch mit euren Eltern sucht! Ihr solltet aber wirklich keine Angst haben, das Thema anzusprechen. Auch wenn es eure Eltern mit: Ach, so ein entspannender Drink am Abend......! o.ä. abtun - formuliert alle eure Ängste klar, lasst euch nicht von dem Gespräch ablenken, denn es ist EUCH wichtig und IHR macht euch Sorgen und das sollen die Eltern wissen. Lasst sie auch wissen, dass ihr euch intensiv mit dem Thema Alkohol und den Folgeerscheinungen auseinander gesetzt habt (z. B. hier in diesem Forum).

    Denke bitte nicht, dass gleich morgen das Thema vom Tisch ist.... vielleicht wird das erst der Anfang sein.

    Je nach Reaktion könntet ihr doch einen Besuch beim Familientherapeuthen vorschlagen???!!!! Aber letztendlich könnt nur ihr entscheiden, wie ihr vorgehen wollt, wie weit ihr euch vor wagen wollt usw, denn ihr kennt eure Eltern am besten.

    Ich wünsche euch ganz viel Glück, Kraft und natürlich Einsicht seitens eurer Eltern.

    Viele Grüße

    Aileen

  • Hallo,

    ich habe mich total gefreut, deinen Beitrag zu lesen. Das habt ihr prima gemacht.
    Jetzt wünsche ich euch allen vier alles Gute für die Zukunft.
    Liebe Grüße
    Lhea

    Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.

  • Ich kann mich nur anschliessen - ihr habt scheinbar einen guten Zeitpunkt erwischt, wo eure Eltern auch schon angefangen sind, sich Gedanken zu machen.

    Ich wünsch euch viel Glück!
    LG
    Röschen

  • Hi,

    Aileen hat einen großen Teil meiner Geschichte schon erzählt..... :wink:

    Will heißen ich bin auch Tochter alkoholkranker Eltern. Sie leben nun nicht mehr. Mein Vater hatte aber mit 60 aufgehört zu trinken und hatte noch 21 trockene und wunderschöne Jahre mit seiner neuen Familie.
    Meine Mutter konnte auch weitgehend in eine „normales" Trinken zurückfinden.

    Wenn ich an die beiden denke und mir dann jetzt Eure Situation vorstelle...
    Wie wäre es denn, wenn Ihr Euch alle mal vor den PC hockt und die beiden mal hier rein schauen lasst?

    Ansonsten freu ich mich total mit Euch, dass dieses Thema jetzt ansprechbar ist und angegangen wird.

    Trotzdem einen kleinen Hinweis aus eigenem Erleben; meine waren auch ganz offen und haben sich gefreut und wollten... aber sie haben dann doch versucht, echte Schritte zu hintertreiben. 8)
    Nagelt sie fest!

    Glück auf und die besten Wünsche!
    Liebe Grüße
    Arina

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