Warum zieht der gesunde Partner nicht mit?

  • Dank Euch habe ich jetzt erstmal ganz viel Denkstoff bekommen. Es gibt einiges, das sich ändern muss, und ich muss mir natürlich darüber klar werden, was geht und was nicht - und womit ich leben kann und will, was ich selbst ändern kann. Einen starken Nacken habe ich, White, die Frage ist nur, ob sich manchmal die Anstrengung lohnt, ihn hinzuhalten... Ich stehe ja erst am Anfang, es bedeutet also nicht nur für mich, sondern auch für meinen Partner einiges an Bewegung.

    Mit einer Therapie tue ich mich schwer, Dante, auch wenn sie möglicherweise das Beste für mich ist. Das Problem ist, dass die Bearbeitung dieser Therapien direkt über die Schreibtische meiner Kolleginnen und mir gehen, und ich auf die Diskretion der Kolleginnen nicht 100 %ig zu zählen wage... Ich weiß, dass niemand wegen seiner Alkoholkrankheit gekündigt werden darf, wenn er etwas dagegen unternimmt - aber der Arbeitgeber ist auch nicht verpflichtet, einen befristeten Arbeitsvertrag zu verlängern, bzw. zu erneuern, nicht wahr...? :(

    LG, Meni

  • Ich glaube, es ist von allem etwas... Aus den gestrickten Mustern, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, neue zu entwickeln, ist für den Partner bestimmt nicht gerade leicht. Schließlich hat er etliche Entscheidungen allein treffen müssen, weil ich nicht klar war. Nun müsste er ja wieder Kompetenzen abgeben...
    Ich denke, dass ich in der nächsten Zeit nicht nur Kraft, sondern auch Selbstbewusstsein entwickeln werde und manchem dann auch ganz anders entgegentreten kann, auch, was seine Tochter betrifft. Ich glaube, ein wuchtiges Gespräch wird nachher gar nicht nötig sein, am besten klappen ja komischerweise die Dinge, die sich langsam einschleichen (Hat ja mit dem Trinken im negativen Sinne auch funktioniert, warum also nicht im Guten? :wink: ), aber ein aufklärendes Gespräch über meine Sucht werde ich noch einmal suchen - vielleicht weiß er doch nicht soviel, wie er immer meint...

    Wenn es ihm nicht passt, dass ich hier schreibe, kann ich das nicht ändern, ich bin sicher, dass ich die erste Woche ohne dieses Forum nicht nüchtern durchgestanden hätte. E r war mir jedenfalls bisher keine Hilfe, eher im Gegenteil. Ich mache ihm deswegen keinen Vorwurf (außer dass er unser Zuhause nicht alkfrei hält) , aber er sollte froh sein, dass es dieses Forum gibt.

    Ihr habt Recht, ich werde mich auf jeden Fall um meine Gesundung kümmern, er wird sich einfach in den nächsten Wochen an die Veränderungen gewöhnen müssen. Vielleicht gefällt es ihm ja doch mit der Zeit, wenn er seine "alte" Kleene wiederhat... Es war übrigens sehr schön für mich, mal die "andere" Seite zu hören, Katrin. Ich will hier ja nicht über meinen Gefährten herziehen, sondern nach einer Lösung suchen. Ich staune, dass es auch anderen so geht - wobei Deine direkten Worte, Doro, mich das erste Mal seit langem herzlich zum Lachen gebracht haben, gerade weil sie so wahr sind!

    Auf jeden Fall laufe ich weiter, Coraly, es ist ein echtes Ventil und fühlt sich großartig an! Dazu noch das viele Wasser... Da wird bestimmt auch bald das eine oder andere Pfund purzeln :D

    LG, Meni

  • Danke, Coraly, leicht fällt es mir im Moment nicht, aber ich bin nüchtern! Es wäre ja so einfach, aufzugeben und sich nicht wirklich auseinandersetzen zu müssen und für seine Wünsche und Vorstellungen zu kämpfen. :evil:

    Ja, Laufen war ich, jeden 2. Tag ist das nun angesagt, auch Situps und Gynastik hab ich gemacht. Durch das Trinken war ich viel zu lange lethargisch für Sport, nun ziept hier und da ein bisschen der Muskelkater, was allerdings viel angenehmer ist als ein dicker Kopf. :D

    Was mir übrigens noch aufgefallen ist, während mein Körper sich so langsam vom Alkohol erholt: Ich kann besser denken. Ich vergesse praktisch nichts mehr. Ich denke richtig nach. Und ich lese Hamlet. Dabei ist heute erst der 9. Tag. Ich sollte das meiner Mutter erzählen :wink:

    LG, Meni

  • Och, sag das nicht, Coraly, es ist weniger Selbstdisziplin als dass es mir einfach gut tut. Meine Mutter meint, ich sei ein Energie- und Temperamentsbündel, Laufen sei vermutlich das Beste, um Dampf abzulassen :D Heute werde ich allerdings nicht laufen, ich habe mich mit einer Erkältung angesteckt, alle Knochen tun weh und der Kopf steckt wie in Watte. Fals ich mich heute Abend nicht melde (was ich kaum glaube), bin ich kurzerhand ins Bett gekrabbelt.

    Faulheit kann sehr produktiv sein, Coraly, und viele Streicheeiheiten für die Seele bieten :wink:

    LG, Meni

  • Danke für die lieben Wünsche, liebe Coraly, und Dir gute (und vor allem trockene) Erholung übers Wochenende! Ich fühl mich miserabel, aber bis um acht ist meine Hühnersuppe fertig, die hilft bestimmt :wink:

    Kann mich mal einer zwicken? Ich habe festgestellt, dass mein Freund und seine Tochter mich allmählich wieder ernst nehmen. Vielleicht liegt es unter anderem - oder vor allem? - ja daran, dass ich nüchtern einfach angenehmer im Umgang bin und die Dinge ruhig und sachlich beim Namen nenne und auf den Punkt komme, anstatt alkoholisiert herumzufauchen und mit den Türen zu knallen (von denen ich übrigens letzten Monat beim Knallen zwei beschädigt habe :oops: )?

    Ich finde es sehr angenehm, mir Zeit zu lassen, über die Dinge in Ruhe nachzudenken, und erst dann den Mund aufzumachen, wenn ich weiß, was ich sagen will. Ich habe mir schon immer gewünscht, das zu können, und plötzlich scheint es wie von selbst zu funktionieren!

    Das laute Denken mache ich hier bei Euch, es hilft - vielleicht, weil Ihr einfach zuhört. Dabei kann ich mich selber irgendwie sortieren, es ist, als würden die Dinge dabei ins rechte Lot fallen. Ich frage mich, warum ich das auf diese Weise nicht bei meinem Gefährten kann. Er wünscht es sich so. Ich habe ihm versucht zu erklären, dass es etwas anderes ist, mit Menschen zu sprechen, die einfach wissen, wie ich mich fühle, denen ich das nicht erklären muss.

    Mir fällt dabei gerade etwas ein, das ich besser in einem anderen Thread weiterschreiben sollte, weil es hier einfach nicht reinpasst.

    LG, Meni

  • Gestern hat mein Gefährte sich eine Flasche Glühwein gekauft. Er meinte, er könne es sich damit ja draußen auf dem Balkon gemütlich machen. Ich habe ihm meine Erleichterung darüber gezeigt. Er hat ein bisschen konsterniert darauf reagiert und meinte, ich könne ja nicht alles meiden, jetzt kommen die Weihnachtsmärkte usw. Ich erwiderte, das sei etwas anderes, wenn draußen mal der eine oder andere Duft an die Nase gerät, als wenn die ganze Wohnung danach duftet. Es würde mir die Sache schon ein bisschen erleichtern, wenn er das auf dem Balkon zelebriert, ich stehe ja auch erst am Anfang. Damit war das Thema dann offenbar für ihn erledigt.
    Als ich abends ins Bett ging, meinte er, nun würde er es sich mit einem Glühwein oder einem Grog gemütlich machen. Ich küsste ihn dafür. Als ich vorhin aufstand, sah ich automatisch nach den Flaschen. Sie standen noch verschlossen da. :)

  • Hallo Meni, schönen guten Morgen,

    ich habe diesen ganzen Threat gelesen und musste manches Mal wirklich ganz ungläubig mit dem Kopf schütteln.

    Vorher muss aber noch was raus: TOLL, dass du schon so lange trocken bist - du kannst sehr stolz sein!

    Ich erzähle dir jetzt eine Geschichte, einmal als Betroffene und einmal als Co.
    Ich habe vor 11 Monaten mit dem rauchen aufgehört. In meinem bevorzugten Selbsthilfe NR Forum habe ich sehr viel Unterstützung erfahren, anderenfalls hätte ich es nicht geschafft. In diesem Forum sind auch viele trockene Alkoholiker, die die Nikotin- und Alkoholentwöhnung gleichstellen, manche sagen, das Nikotin schlimmer sei -nu ja, ich will das nicht kommentieren,ich habe nämlich keine Ahnung.
    Als ich aufhörte zu rauchen, fiel es meinem rauchenden Mann zunächst nicht auf. Er rauchte überall, in der gewohnten Menge (60 ca) und völlig rücksichtlos: "Was kann ich dafür wenn DU nicht mehr rauchen willst?"
    ich weiss noch, wie sehr ich mich darüber aufgeregt habe und wie unverstanden und allein gelassen ich mich fühlte.
    Dann weiss ich auch noch, wie man das Gefühl hat, dass man total verblödet und wie der Suchtdruck auf einmal wieder hochkommt, aus dem Nichts, einfach so.... und man kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.

    Ich habe mir dafür eine humorvolle Redensart ausgedacht: Dein Hirn verar*scht dich.... das ist alles subjektiv und nicht objektiv ...lass es erstmal reifen und denk dann drüber nach....

    Du wirst lachen, es hilft. Ich denke, dass die Mechanismen in diesen beiden Süchten, die ja direkt aufs Belohnungszentrum im Hirn einwirken, ziemlich gleich sind. Als Nichtmehrraucher (NR bin ich in einem Monat) schlug mir der Neid der noch rauchenden entgegen und sie versuchten, mich klein zu halten....schaffste ja doch nicht....als sie merkten, dass es mir ernst ist, wurde mehr Rücksicht geübt.
    Mein Mann raucht nur noch im Büro und nimmt sich wirklich sehr zurück. Ich denke, das muss sich erstmal einspielen und wird gerade am Anfang des Entzugs emotional zu hoch eingestuft. Ich denke keinesfalls, dass er es böse meint oder dich kleinhalten will - es wird dir nur so vorkommen.

    Die andere Seite des Co: Du musst als Co wirklich gut organisieren und vertuschen. es ist nicht nur die Lügerei. Am schlimmsten ist, es einem geliebten Menschen bei der Selbstzerstörung zugucken zu müssen und nicht helfen zu können. Als Co schwankst du zwischen Vertuschung nach außen und vor den Kindern, der Erhaltung der Familie, der finanziellen Gratwanderung, der Übernahme der Pflichten des kranken Partners und gleichzeitig darf es nicht nach außen dringen, den Anforderungen deiner Berufstätigkeit (da darfste auch nix sagen, von wegen befristeter Vertrag, usw, kenn ich) und er zunehmenden Isolierung, weil du es nicht mehr verbergen kannst. Und zusätzlich musst du mit dir auch noch klar kommen....
    Das funktioniert so lange der Partner nass ist. Ist er trocken, wird der Co, der sich in die Sucht und die Mechanismen nicht einfühlen kann, denken: "Juchhe, endlich habe ich einen Partner und kann mich auch MAL anlehnen"...weit gefehlt, nun muss er immer noch funktionieren, weil der süchtige Partner ja mit sich klar kommen muss. Das hat er aber in seiner nassen Zeit auch getan, war egoistisch, hat seinen trockenen Partner im Regen stehen lassen und sich nur auf seine Sucht konzentriert.
    Der trockene Partner sieht Parallelen und bekommt Angst: Angst, dass es ewig so weitergeht, Angst, dass er anstelle eines Partners ein weiteres "Kind" erhält, Angst, dass er niemals seinem Partner Verantwortung abgeben kann.

    Ich muss ehrlich sagen, als ich manche Statements von trockenen Alkoholikern hier gelesen habe, ist mir kurz die Galle hochgekommen.
    Wir Cos wollen euch nicht klein halten, wir wollen nicht, dass ihr in der Sucht stecken bleibt, wir wollen, dass ihr gesund werdet!
    Wenn uns dann ab und zu aus Nichtwissen das Verständnis fehlt, dann redet mit uns, aber vergesst nie, dass wir aus Liebe bei euch sind und nicht weil wir euch unterdrücken wollen! Vergesst bitte niemals, dass wir nicht hellsehen können und auch nur begrenzt belastbar sind - was wir im Laufe eurer Sucht alles eingesteckt haben, solltet ihr euch mal durch den Kopf gehen lassen. Uns dann auch noch "ich hab immer brav gekuscht, als ich noch nass war - das kannste jetzt vergessen" hinzuwerfen, ist mehr als unfair!
    Wir wissen, dass ihr krank seid, wir wissen,das ihr gegen euch selbst kämpft, aber das ihr als trockene Alkoholiker immer noch kein Verständnis oder wenigstens mal ein "Danke,dass es dich gibt" für uns übrig habt, das kann auf Dauer nicht gut gehen, denn auch der trockene Partner hat Rechte, nicht nur Pflichten und ist die meiste Zeit sehr verzweifelt!

  • Hallo Pott,

    das kann ich so hier nicht stehen lassen!

    Ist dir bekannt, dass Alkoholabhängigkeit eine tödliche Krankheit ist? Genauso tödlich wie Krebs! Nur, dass Krebs in manchem Fällen geheilt werden kann, Alkoholismus nicht, der kommt zum Stillstand und nicht zur Heilung, er lauert ständig in dem Kranken und wartet nur darauf weiter wüten zu können. Der Kranke hat genug damit zu tun diesen Teufel in Schach zu halten. Da gehört dann auch zu, dass er sich in vielen Fällen einfach Grenzen setzen muss, die er vorher problemlos durchbrochen hat und aus lauter schlechtem Gewissen alles mit sich machen lassen hat. Das ist beim Stillstand der Krankheit vorbei. Das schlechte Gewissen ist nicht mehr da und man kann sein Leben wieder selber in die Hand nehmen, man braucht dann keinen Vormund mehr, der einem das Leben regelt. Der Kranke mutiert - nicht über Nacht sondern in einem langen Prozess - vom hilfsbedürftigen Kleinkind (im schlimmsten Fall) zum selbstbewusten, eigenverantwortlichen Erwachsenen. Diese Wandlung sollte eigentlich vom Partner unterstützt und nicht verflucht werden!

    Das heißt nicht, dass der Alkoholiker nicht dankbar ist und in vielen Fällen auch nicht weiß, wie er den Menschen wieder gegenübertreten soll, die er wärend seiner nassen Phase verletzt hat. Dort muß der Partner auch unterstützen und dem Kranken zu verstehen geben, dass man aus Liebe und Zuneigung zu ihm gestanden hat - und nicht aus Mitleid. Wenn das so ist wäre es doch sicher besser für alle Beteiligten diese Situation so schnell wie möglich zu beenden.

    Nun möchte ich noch einen anderen Vergleich aufzeigen, was würdest du denn tun, wenn dein Partner wegen eines Unfalls plötzlich im Rollstuhl sitzen würde?? Auch diese armen Menschen werden nie wieder laufen können und haben daher ein großes Problem ihr neues Leben zu meistern. Würdest du über über diese Kranken genauso urteilen wie über alkoholkranke Menschen? Auch diese werden nicht pausenlos in der Lage sein sich für die Fürsorge ihres Partners zu bedanken, ganz im Gegenteil, ich kenne einige, die im Laufe der Zeit immer mehr verbittern. Das muß bei Akloholikern nicht sein, mit Hilfe ihres Partner können sie ein neues Lebensgefühl erlernen und beide werden daraus gestärkt hervorgehen.

    Ich schreibe aus einer Abhängikeit-Co-Abhägigkeit heraus. Meinen abhängigen, uneinsichtigen Partner habe ich vor die Tür gesetzt und bin seit 6 Wochen trocken. Bei mir ist es meine Tochter, die viel ertragen mußte, erstens meine Trägheit, zweitens die ständigen Streitereinen zwischen meinem Ex-Partner und mir. Wir arbeiten intensiv an unseren neuen Zusammenleben.

    LG Ofrasa

    Ein neues Leben kann man nicht anfangen, aber täglich einen neuen Tag

  • Guten Morgen Pott,

    Deine Zeilen waren sehr wertvoll für mich, da ich die Dinge tun möchte, die ich für meine Beziehung tun kann und mich derzeit ein wenig hilflos fühle. Die Dinge aus der Sicht eines Angehörigen wahrzunehmen, öffnen für das eine oder andere die Augen. Ich konnte mir das Verhalten meines Partners nicht erklären, aber es trifft wohl den Kern der Sache, nämlich, dass er bei seiner starken beruflichen Belastung auch zu Hause noch einen Großteil der Verantwortung tragen musste. Als es dann vor zwei Wochen bei mir "klick" machte und ich beschloss, mit dem Trinken aufzuhören, da verstand er wohl tatsächlich nicht, dass ich erstmal mit mir beschäftigt war (ich schrieb hier im Forum, fing mit dem Laufen wieder an, besorgte mir Strickzeug usw.). Er hatte wohl eine andere Vorstellung davon, wie es nun laufen sollte (nämlich, dass alles in Ordnung kommt und ich alles aufhole, was er so vermisst hat, und, wie Du es so treffend formuliert hast, Pott, er sich auch endlich einmal anlehnen kann). Mittlerweile hat er gemerkt, dass ich tatsächlich nicht mehr trinke und nimmt plötzlich auch Rücksicht darauf. Dass er manchmal abends anruft und (mit einem kleinen merkwürdigen Tonfall) fragt, ob alles ok ist (nämlich die Lage prüft, bevor er nach Hause kommt, denke ich mal) und schnuppert, bevor er mich küsst, wird mir noch lange zeigen, was diese Krankheit nicht nur mir, sondern auch ihm angetan hat, als ich noch nichts gegen sie unternommen habe. Nun muss mein Gefährte auch dazulernen, zusammen wird es wohl gehen, und mein Selbstvertrauen wächst mit jedem Tag, so dass sich einiges bewältigen lässt. Auch was seine Tochter betrifft, so "darf" ich mittlerweile das eine oder andere sagen - vielleicht hat er den Mut, nach und nach wieder ein wenig Verantwortung zu teilen...

    Ofrasa, Du hast ja Recht, dass dieser Lernprozess nicht leicht ist und auch nicht von heute auf morgen geht, und dass die Unterstützung des Partners ganz wichtig ist, und die Eindringlichkeit Deiner Worte haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, mich meinem Partner zu öffnen und ihm die Situation ungeschminkt darzulegen.

    Nun muss ich aber los, zur Arbeit! Allen einen schönen Tag!

    LG, Meni

  • Bin erstmal für drei Tage krank geschrieben, Schnupfen, Fieber, Heiserkeit :? , daher nehme ich mir viel Zeit zum Lesen hier. Gestern hatte ich fast 39°C, war gänzlich von der Rolle, Kreislauf usw. Mein Gefährte empfand meinen Zustand so, als hätte ich getrunken und begegnete mir mit Misstrauen. Selbst heute früh war er noch "komisch". Was habe ich nur zugelassen, indem ich den Kopf in den Sand gesteckt habe und in den Alkohol geflüchtet bin? Dass er misstrauisch ist, ist für mich nicht das Schlimmste, und verstehen kann ich es auch - aber dass er innerlich gar nicht zur Ruhe kommt, immer auf der Hut ist, das tut mir so leid, ich weiß nicht, was ich - außer nüchtern zu bleiben - für ihn tun kann!

    Verschnupfte Grüße, Meni

  • Hallo Meni,

    dann wünsch ich dir mal gute Besserung und daß du schnell wieder auf die Beine kommst.

    Mit deinem Mann mußt du Geduld üben,überleg mal wie lang du ihn seelisch missbraucht hast,das kann er nicht so einfach ablegen und dir wieder vertrauen.
    Wenn er aber nach ein paar Wochen immer noch sieht,wie ernst es dir mit deiner Trockenheit ist,wird er auch langsam anfangen in dich wieder Vertrauen zu setzten.

    Zeig ihm durch deinen Weg ohne Alkohol,wie ernst es dir ist.

    Ich wünsch die viel Glück dabei.
    Liebe Grüsse Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Danke für Eure Zeit, ich habe regelrecht nach anderen Gedanken als meinen, die sich doch immer irgendwie im Kreis drehen, gehungert... Ich will das Selbstmitleid nicht mehr, ich möchte mit den Menschen, die ich liebe, das Leben so herrlich finden, wie ich es mir ersehne, das Leben an sich!

    Genau wie er, will ich aber alle Dinge immer möglichst schnell in die Reihe kriegen... Club der Kontrollettis... :(

    Je mehr ich mich von meinen Trinkgewohnheiten entferne, desto schlimmer wird mir klar, was ich in meinem Umfeld angerichtet habe...

    Ich habe festgestellt, dass die Dinge, die mein Gefährte sich wünscht, meist nur weniger Worte bedürfen - aber wie sollte er wichtige Dinge besprechen mit jemandem, der ständig alles vergaß?

    Ich werde versuchen, ihm die Angst zu nehmen, indem ich eben nicht trinke. Ich habe übrigens gemerkt, dass er mittlerweile möglichst nur dann trinkt, wenn ich nicht dabei bin. Immerhin.

    LG, Meni

  • Hallo Meni,

    auch ich wünsche dir eine gute Besserung.

    Probiers auch mal mit einem Erkältungsbad. Hilft bei mir immer prima!

    Liebe Genesungsgrüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • Das hast Du für mich überaus treffend ausgedrückt, Peter. Er hat mich ja auch vor die Wahl gestellt: Entweder ändert sich etwas, oder er müsse sich ein Stück Herz abschneiden und sich von mir trennen. Wenige Stunden vorher hatte ich beschlossen, nüchtern zu werden und zu bleiben. Er braucht, auch aus beruflichen Gründen, eine Frau an seiner Seite, auf die er sich ganz und gar verlassen kann, und die war ich in letzter Zeit immer weniger. Die Kontrolle empfinde ich als gar nicht so schlimm, diese Angst ist doch normal. Dieses Kleinmachen ist sicher mit entstanden, weil ich mich selber klein gemacht habe...

    LG, Meni

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