• "...Ich wünsche mir so sehr ein normales Leben ohne Alkohol! Und ohne ständig dagegen ankämpfen zu müssen..."

    Hallo,
    es genügt nicht zu wünschen, man muß auch tun (das ist nicht von mir, sondern von Goethe, aber es ist wahr !). Also tue etwas, und zwar dagegen.
    Leider gehört es zum Krankheitsbild, daß Du den Rest deines Lebens dgegen ankämpfen mußt, und zwar in dem Sinne, daß Du Dich ständig damit auseinandersetzen mußt und ständig den Versuchungen widerstehen mußt. Ist so.
    Aber dafür hast Du doch ein schönes Ziel, für das es sich lohnt: Du willst noch viel mit Deiner Frau unternehmen. Die Chance ist da, und Du kannst sie greifen und Wahrheit werden lassen. Aber tue etwas, und das erste ist: gehe zu Deinem Arzt !

  • Hallo Dicken,
    auch von mir herzlich willkommen hier im Forum.
    Ich habe auch so alle drei Tage getrunken und mir noch bis mittags des Tages glaubhaft eingeredet,aber heut trinkst du nicht und was war am abend...aber das weißt du ja selbst.
    Soviel Erfahrung hab ich ja auch noch nicht,aber du solltest schon dazu stehen,wenn du die Trockenheit willst und alle die dumme Sprüche machen, haben ja das größere Problem,sie MÜSSEN nämlich auch trinken.
    Du mußt es ja nicht in der grössten deutschen Tagespresse inserieren,daß du keinen Alk mehr trinkst.
    Vieles wird sich auch selbst ergeben.
    Ganz am Anfang hab ich auch gedacht,wem sagst du es und wem nicht.
    Jetzt würd ich es jeden sagen,der es wissen will,da es ja für mich der richtige Weg ist.
    Es ist dein Leben,deine Gesundheit und deine Familie,das alles geht den Bach runter,wenn du nichts tust....Und was denkst du,wie dir dann all die Sprücheklopfer helfen.
    Ich wünsch dir viel Erfolg auf deinen trockenem Weg und hoffe noch viel von dir zu lesen.

    LG Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Moin Dicken,

    Glaube, Liebe, Hoffnung, das wird Dich bei Deinem Vorhaben nicht weiterbringen, evtl. unterstützen, aber trocken werden musst Du allein. Solange Du es nicht wilst und dir klipp und klar sagst: Ab jetzt nicht mehr, wird das nichts. Und über Eines sei Dir gewiss, wenn Du Deine Besäufnisse nicht stoppst wirst Du auf kurz oder lang immer tiefer reinrutschen. Die glücklichen Zeiten mit Deiner Frau wirst Du dann sicher nie bekommen.

    Liebe Grüße

    Caruso

    Lasse niemals die Menschen fallen, die Dich tragen. Caruso 11/06

    Stuff you died but I don`t cry, my life still starts it`s not a try.
    Caruso 2006

  • Moin Blues,

    du schreibst als "Weisheit" oder "Erfahrung" :

    Leider gehört es zum Krankheitsbild, daß Du den Rest deines Lebens dagegen ankämpfen mußt, und zwar in dem Sinne, daß Du Dich ständig damit auseinandersetzen mußt und ständig den Versuchungen widerstehen mußt. Ist so.

    Diese Aussage ist grundlegend falsch. Das wäre fürchterlich und schlimm.

    Gruß, Freund.

  • Moin Dicken,

    erst einmal mache dir klar, dass viel mehr Leute von deiner Alkoholkrankheit wissen, als du es gern hättest. Allein die Sprüche mit dem Wasser deuten schon daraufhin. Und hinter deinem Rücken werden auch etliche, selbst wenn es Selbstbetroffene sind, genügend über dich schwatzen.
    Die meisten Alkoholkranken meinen, andere würden nichts merken. Unsinn. –

    Ehrlichkeit und Offenheit gehören daher zu den Basisbausteinen der Trockenheit. Du musst dir kein Schild umhängen, dass dich als Trockenen bezeichnet. Du musst aber deinem Umfeld, mit denen du getrunken hast oder die dich in Versuchung bringen könnten, klipp und klar sagen, dass du dich als alkoholkrank siehst und eben ab sofort und für immer deinen trockenen Weg gehen willst.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alle Gescheiten und Gesunden meinen Weg geachtet und honoriert haben, nur die Durstigen und Kranken, denen ich als Saufkamerad nunmehr fehlte, hatten kein Verständnis. Wie schon gesagt schließt du auch damit sämtliche Hintertüren. –

    Der Weg in die Trockenheit bedeutet nicht nur nichts mehr zu trinken. Wir kommen auf gravierende Lebensveränderungen. Ich habe damals auch in meiner Gruppe gelernt, dass mein altes „saufendes“ Umfeld nicht mehr zu meinem neuen Leben gehören darf. Und z.B. diese Aufgabe
    des alten Umfeldes, inkl. sozialer Kontakte, ist der mit größte Dreh- und Angelpunkt der Lebenswende. Und das verstehen die wenigsten oder wollen das wahrhaben. Das erscheint als Riesenopfer. Ist aber zwingend, den Erfolg erkennst du später. Insofern brauchst du dir, wenn du diesen Weg zielgerecht gehen möchtest, überhaupt keine Gedanken darüber machen, was die Leute sagen, welches Getränk du beim Skat trinkst. Dieser Event Skatspielen darf erst einmal nicht mehr zu deiner Freizeitbeschäftigung gehören, weil du erlernen musst, ein Leben zu leben, was dich mit Alkohol nicht in Berührung bringt, selbst wenn es nur auf dem Tisch steht und von anderen getrunken wird.

    Allerdings besteht die Möglichkeit, deine Freunde (wenn es denn welche sind) zu dir nach Hause einzuladen. Ein generell alkoholfreies Zuhause setze ich voraus. Spätestens dann kannst du erkennen, welchen Stellenwert deine Freundschaften und das Skatspielen an sich hat, insofern dass du siehst, wer denn zu diesem alkoholfreien Zusammensein erscheint.
    Bei mir kamen zu ähnlichen Events die wenigsten oder gar niemand.

    Soweit erst einmal …
    Freund.

  • Hallo Dicken,

    willkommen hier bei uns auch von mir.

    Ich kann mich nur meinen Vorrednern anschliessen.

    LG Peter Pan

  • Hallo Dicken

    und Herzlich Willkommen hier im Forum und in unserer SHG.

    Eine Frage hab ich mal an Dich. Akzeptierst Du für Dich, das Du an einer Krankheit leidest, die Dich nun für den Rest Deines Lebens begeleiten wird? Nimmst Du diese Krankheit für Dich an?

    Ohne das zu tun, wirst Du keinen Erfolg haben bei Deinem Weg in die Trockenheit. Du mußt Dir im Klaren sein, das dem so ist.
    Und weil es eine Krankheit ist, die übrigens sehr viele betrifft, ist es normal, damit zum Arzt zu gehen. So wie man es mit anderen Krankheiten auch tut.
    Schämst Du Dich, Dich Deinem Arzt anzuvertrauen ? Dafür ist kein Grund vorhanden. Jeder Arzt hat Alkoholiker in Behandlung, die kennen das und Vorwürfe oder schiefe Blicke wird es nicht geben. Wenn doch, falscher Arzt. Dann würde ich zu einem wechseln, der sich mit Suchterkrankungen gut auskennt. Bei meiner Ärztin ist das beispielsweise der Fall.

    So, nun mal dazu, das Du es niemanden sagen möchtest. Auch dieser Weg wird nicht zum Erfolg führen. Denn das ist einfach zu schwierig. Man muss immer lügen, das ist eine enorme Belastung, immer rumlavieren, Ausreden suchen, datt iss nix.
    Man muß es nicht gleich jedem erzählen, aber doch den Menschen, die einem lieb und wichtig sind. Dazu gehört die Familie und gute Freunde. Ich frage Dich mal, würdest Du Dich von einem Freund abwenden, wenn er Dir das anvertrauen würde?
    Würdest Du wollen, das ein Freund Dir eine so wichtige Sache verheimlicht ? Dich immer belügen würde / müßte? Denk darüber doch mal nach...

    Du wirst vielleicht jetzt denken, DAS KANN ICH NICHT. Aber keine Angst, das kannst Du. Bleib mal ein bisschen hier bei uns, lies und schreibe hier recht tüchtig und es wird der Tag kommen, wo Du das mit anderen Augen sehen wirst. Denn es erleichtert ungemein, darüber zu reden, zu wissen, das man nicht allein ist mit dieser Erkrankung.
    Das wirst Du sicher bald feststellen.

    Und Deine Familie und Deine Freunde werden Dich unterstützen können bei Deinem Weg in die Trockenheit. So wie wir das auch gerne tun wollen. Kannst uns auch ruhig mit Fragen bombardieren, Du wirst hier immer Antworten bekommen.
    Lass uns ein Stück gemeinsam gehen, watt hälste davon?

    Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg in die Trockenheit und sende Dir einen lieben Gruß
    Lilly

  • Hallo Dicken,

    wie schon festgestellt, haben wir einige Gemeinsamkeiten. Ebenso die Sache mit dem "Wie sag ich's den anderen? Den Kumpels, u. s. w."

    Mir geht es wie dir, noch weiß nur meine Frau davon. Sie hat mir aber deutlich gezeigt, daß erst einmal Taten folgen müssen. Nicht nur Worte (die gab es nämlich immer als Entschuldigungsversuch nach großen Sauftouren).

    Freund schrieb: ...nur die Durstigen und Kranken, denen ich als Saufkamerad nunmehr fehlte ...

    Das hat mir zu Denken gegeben und wenn ich ehrlich bin, trifft das genau auf den Punkt. Wenn mir von denen einer sagen würde, dass er mal eine Zeit lang nix trinkt, oder wie auch immer, dann würde ich das akzeptieren. Warum sollen die das nicht akzeptieren? Schließlich treffe ICH meine Entscheidungen für MICH. Und wenn ICH sage, dass ICH nichts trinken möchte, dann ist das eine Entscheidung, die jeder zu aktzeptieren hat. Andernfalls sind es die falschen Kumpels!

    Ich schlage vor, wir machen in dieser Sache einen kleinen Erfahrungsaustausch. Das kann bestimmt nicht schaden, oder?

    Ich wünsche die viel Glück, Kraft und Durchhaltevermögen für deine große Trockenheit.

    Ex-Korkenplopper

  • Zitat von Ex-Korkenplopper


    ... Schließlich treffe ICH meine Entscheidungen für MICH. Und wenn ICH sage, dass ICH nichts trinken möchte, dann ist das [m]eine Entscheidung...
    Ex-Korkenplopper

    Wohl wahr, so soll es sein. Daran arbeitest Du, daran arbeite ich, daran arbeiten viele andere ... jedenfalls wollen wir alle nicht, daß eine chemische Substanz die Entscheidungen für uns trifft, indem sie uns zu bestimmtem Verhalten drängt/zwingt´, nämlich uns permanent sagt: Sorg´ dafür, daß mehr von dieser meiner Substanz in den »Tank« kommt.
    Es ist einfach ok, wenn man seine Entscheidungen für sich trifft und auch -frei- treffen kann. Allerdings: wir müssen dafür arbeiten (so, wie übrigens auch die Montagsdemonstranten in Leipzig seinerzeit dafür gearbeitet haben, sich frei äußern zu können/dürfen, es gibt viele weitere Beispiele..).
    Arbeite weiter daran - Du bist auf gutem Weg. Ich arbeite auch täglich daran, schon gleich nach dem Aufstehen ... aber es geht mir gut bei dieser Arbeit !

  • Guten Morgen Dicken,

    ich bin die Frau eines Alkoholkranken Mannes und kann mich sehr gut in Deine Frau hineinversetzen.

    Sie wird nicht immer zu Dir halten, denn eines Tages, wird sie erkennen, dass sie Dir nicht helfen kann und Dich vielleicht sogar verlassen.

    Helfen kannst Du Dir nur selber und ein Outing ist wohl der erste Schritt.

    Für einen Angehörigen ist es sehr schlimm und sehr belastend, zusehen zu müssen, wie sich der Partner (den man ja sehr liebt) langsam zu Grunde richtet.

    Aber ich denke, Du bist auf einem guten Weg. Hier zu sein ist schon mal der Anfang!

    Ich wünsche Dir alles Gute. Vielleicht wird alles Gut!

    Liebe Grüße
    Speedy53

  • Guten Morgen Dicken,

    und auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Ich wünsche Dir, dass Du die erste Nacht gut hinter Dich gebracht hast.

    Vielleicht hast du ja auch etwas unruhiger geschlafen, weil nach den vielen Antworten von gestern klar wird, dass sich mit dem Entschluss, nichts alkoholisches mehr zu trinken, etwas mehr ändert im Leben.

    Am Anfang hatte ich grosse Angst vor meinem Entschluss. Man lässt ja bewusst diese nasse Zeit hinter sich und ahnt, dass es damit alleine wohl nicht erledigt ist. Und das stimmt!

    Aber ich kann Dir nur Mut machen und möchte Dir zurufen, es möglichst vielen zu sagen und Dein Outing als Alkoholiker nicht hinauszuschieben. Wenn es raus ist, lebt es sich leichter und du wirst respektiert.

    Ausserdem bin ich der festen Überzeugung, das die Chancen einer dauerhaften Trockenheit erheblich besser sind, wenn man - auch in dieser Hinsicht - zu sich steht.

    Viel Mut, Kraft und damit die notwendige Ehrlichkeit wünscht Dir

    Petter

  • Moin Dicken,

    Glückwunsch, das ist doch ein erster Schritt mit Freund und Skatspiel.
    Nur darf das nicht zur Eintagsfliege werden ! Ich kenne aus eigener Erfahrung später dann die Sprüche: "Na jetzt reichts aber mit dem Gänsewein (Wasser)." Man muss schon vehement diese Veränderung als richtungsweisend und für dich lebensbeinhaltend manifestieren. Die Leute werden ansonsten unruhig, wenn es über die übliche Dauer einer Trinkpause geht. Daher ist es schon wichtig, wie auch Karsten sagt, mit der Wahrheit (gerade Freunden gegenüber) herauszukommen. Und bei der Wahrheit braucht man nie zu überlegen, was man denn letztes Mal gesagt hat. Ich bin immer in die Offensive gegangen. Sie wissen es doch eh, die wahren Freunde bewunderten mich, die falschen beneideten mich insgeheim. Ich habe offen über meine Sucht und gleichzeitig dergleichen meiner Ansprechpartner gesprochen. Ich habe gesagt, für mich ist jetzt Schluß. Ich habe genug gesoffen in meinem Leben. Ich habe genug Raubbau an meinem Körper vollzogen. Macht ihr was ihr wollt.
    Insofern ist es auch enorm wichtig, solche Skatrunden o.ä. auf privatem Terrain zu veranstalten, sodass genereller Zugang zu Alkohol ausgeschlossen ist.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Dicken!

    Bei mir sind es jetzt schon 10 Tage und als ebenfalls Selbständiger kann ich dir nur sagen: Halte weiter durch! Es lohnt sich! Du hast einfach wesentlich mehr Energie und Zeit zur Verfügung und die Arbeit macht mehr Spaß, weil du nicht mehr so depressiv bist.

    Allerdings kommt jetzt das Wochenende, welches für uns eine Herausforderung bedeutet. Also: Hart und trocken bleiben!

    Grüße

    Ex-Korkenplopper

  • Hallo Dicken!

    Wie sieht's aus? Hast du das Kartenspiel OHNE überstanden? Ich selbst war auf einer geschäftlichen Besprechung in einer Kneipe am vergangenen Freitag. Das war bisher eine Gelegenheit, die ich NIE ausgelassen habe. Diesesmal allerdings, bin ich sauber gebliegen - und das ohne Probleme.

    Grüße

    Ex-Korkenplopper

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