Keine Chance auf Wiedergutmachung?

  • Wieder mal ein Hallo an alle,

    vielen Dank für Euer Feedback, mir geht es gut, vor allem habe ich wieder dieses Wochenende den Kleinen bei mir, und da geht es mir sowieso immer super ;)

    Ich habe in der letzten Zeit viel nachgedacht und bin auch selber der Meinung, daß ich nun endlich auf dem richtigen Weg bin. Ich werde noch viel an mir arbeiten müssen, denn alleine mit nichts mehr trinken ist es nicht getan. Ich merke nun auch langsam Fortschritte, was das soziale Umfeld angeht, und mit einem neuen Job zeichnen sich auch langsam Fortschritte ab.

    Aber nochmals kurz zu dem Thema Trennung: Als ich meine Lebenspartnerin kurze Zeit kannte, fragte ich Sie einmal, wie sie sich DEN Mann fürs Leben vorstellt. Spontan kam die Antwort, daß er auf jeden Fall EHRLICH sein muß und auf keinen Fall ein SÄUFER sein sollte. Diese Worte kochen nun ständig in mir hoch, ich war ja nun ganz und gar nicht der Kerl, wie sie sich ihren Mann vorstellte!!

    Auch war ich ja 3 Jahre trocken, doch selbst in dieser Zeit war es mit der Wahrheit nicht weit her und deshalb denke ich heute, daß auch in dieser Zeit bei mir das nasse Denkverhalten Vorrang hatte.

    So, dies soll es erst einmal gewesen sein, ich wünsche allen ein schönes Pfingstfest und werde natürlich die Beiträge im Forum mit großem Interesse weiter verfolgen.

    Tom

  • Hallo Tom,

    habe gerade deinen Beitrag gelesen, kannte dich noch nicht und habe mal eine Seite zurückgeblättert......

    ....dein Post vom 11.5. hat mich, die ich gerade die Trennung von meinem Mann erklärt habe, der nach 2 Jahren rückfällig wurde, tief berührt.

    Ich danke dir für deine Worte, du hast mir geholfen.

    Wünsche dir auch schöne Pfingsten

    Lieben Gruss Smilla

    ---------------------------

  • Ein Hallo an Alle,

    was ich heute hier schreibe, wird sicherlich für viele Co´s nicht gerade ermutigend sein.

    Je länger ich über meine Exbeziehung nachdenke, und vor allem, was nach der Beendigung so alles passiert ist, macht mich echt nachdenklich.

    Wenn ich heute den Anfang meines Threads so durchlese, kommen gewaltige Zweifel bei mir auf.

    Ich bin der Meinung, daß mir dieses Forum so richtig die Augen geöffnet hat, auch wenn ich wenig geschrieben habe, ich habe stetig das Geschehen hier verfolgt.

    Da meine EX hier im Forum auch liest und schreibt, möchte ich nicht näher darauf eingehen.

    Ich wünsche Euch allen Alles Gute und geht Euren Weg.

    LG Tom

  • Hi Tom,
    was für Zweifel? Auf was willst du hinaus? Bist du noch immer trocken?

  • Guten Morgen Tom,

    deine etwas mystische Äußerung, dass dir hier die Augen geöffnet wurden und du dies nicht näher ausführst, finde ich wenig hilfreich. Sie erinnert mich an einen kleinen Jungen, der sagt: Ich weiß was, ich weiß was, aber ich verrats euch nicht!

    So wie ich das beim Lesen deines Threads mitbekommen habe, wusstest du von Anfang an, dass Apfel hier schreibt und liest. Ich sähe in dieser Tatsache die Chance, miteinander ins Gespräch zu kommen, ohne die Nähe eines persönlichen Gespräches, das immer auch die Gefahr einer emotionalen Eskalation birgt.

    Deine Äußerung jedoch lässt jede Menge Raum für Spekulationen, Unterstellungen und Vermutungen. Wie gesagt, ich finde es wenig hilfreich, sich so zu äußern. Klare Worte, die unter Umständen auch schmerzen können, aber dem oder der Anderen deutlich machen, wo man selber steht, sind meiner Meinung nach manchmal unumgänglich. Jedenfalls habe ich es so für mich erfahren.

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ayki, hallo Ette,

    meine Äußerung sollte keinesfalls eine Anspielung auf meine Ex sein.
    Ich lese nur ab und an meinen Thread durch und bin doch sehr erstaunt, wie tief ich in Selbstmitleid versunken war.

    Es dauerte bei mir sehr lange, bis ich die Einsicht hatte, etwas an MIR zu ändern. Es war für mich viel einfacher, zu sagen, wie schlecht es mir doch geht, nach den wahren Ursachen zu forschen, dauerte eben.

    Ayki, klar bin ich immer noch trocken und möchte dies natürlich auch weiterhin bleiben :)

    Allen noch ein schönes Restwochenende
    Tom

  • Hi Tom,

    dann habe ich dein Posting missverstanden, sorry.

    Die Sache mit dem Selbstmitleid kann ich gut nachvollziehen. Für mich habe ich festgestellt, dass es eine Art von mich aus der Verantwortung stehlen ist. Solange ich den Grund für meine schlechten Gefühle außerhalb meiner Person suche, kann ich mich als Opfer sehen, habe Mitleid mit mir armen Hascherl und muss auch nichts tun, denn ich erwarte ja, dass der oder die Andere etwas tut. Sobald ich jedoch meine eigene Verantwortung an dem, was geschieht, wahrnehme, kann und muss ich selbst etwas verändern. Das kann recht unbequem sein, denn schließlich muss ich dann die Verantwortung für meine schlechten Gefühle selber übernehmen. Ich habe es dann aber auch in der Hand, dafür zu sorgen, dass es mir besser geht. Ich denke, da sind die Vorgehensweisen sowohl bei Alkohol- als auch Co-Abhängigen gar nicht so unterschiedlich.

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette,

    und genau, dies war der Punkt. Ich habe jeden und vor allem meine Ex dafür verantwortlich gemacht, daß es mir so schlecht ging.

    Wie ich bereits schrieb, hätte ich ohne dem Forum bestimmt bis heute noch nicht die Einsicht, daß ganz alleine ich für MEIN Glück verantwortlich bin!

    Und ich werde auch weiterhin an mir arbeiten müssen. Ein halbes Jahr ohne Alkohol ist ja schließlich kein Freibrief!

    LG
    Tom

  • Hallo Tom,

    Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Einsicht! Ich wünschte mein Mann wäre schon so weit im Denken wie Du es bist. Ich denke es ist ein Prozess, genauso wie das Trockenwerden/sein, der wohl sehr langwierig ist.

    Mein Partner hängt zur Zeit voll durch und macht mich dafür verantwortlich. E geht ihm schlecht, er ist depressiv, weil ich wieder auf menen eignen Beinen stehen will und seine Sucht icht länger decken will. Ich habe ihm den Rücken gekehrt und sorge für mich und mein Seelenwohl. Deshalb bin ich Schuld das es ihm jetzt schlecht geht, obwohl er ja in Therapie ist..... .

    Wie lange braucht man für diese Einsicht???????
    Das ist jetzt eher eine rethorische Frage und ich erwarte keine wissenschaftlich belegte Aussage!

    Ich will damit lediglich sagen, dass Du einen erheblichen Schritt vorwärts gekommen bist und den eigentlichen Sinn verstanden hast!! Es geht um DICH, nur um DICH und DU musst DICH ganz allein um DICH kümmern, Dich mit DIR auseinandersetzen und DEIN eigenes Leben in den Griff bekommen.

    Sorge für DICH SELBST!

    Ich wünsch´Dir ganz viel Glück und Disziplin in und für Dein trockenes neues Leben!!

    Alles Gute!

    Bella

  • Hallo Bella,

    es ist ein ständiges Auf und Ab und es lauern täglich neue Gefahren. In Situationen, wo ich früher zur Flasche gegriffen habe, überlege ich mir sehr genau, das erste Glas stehen zu lassen.

    Es ist ein sehr langer Prozeß und wird sicherlich auch noch ein sehr langer Prozeß sein. Aber ich merke deutlich, daß es einem von Tag zu Tag leichter fällt, gegen dieses Mittel keinen Kampf mehr auf zu nehmen.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und ich denke, daß Dein Partner mit Hilfe der Therapie einem trockenen und zufriedenen Leben schon ein Stück näher gekommen ist.

    LG
    Tom

  • Hallo Tom,

    ja, mein Mannhat den ersten wichtigen Schritt getan, da hast Du recht.
    Es werden noch sehr viele Schritte notwendig sein um demziel näher zu kommen.

    Als Co-Abhängiger fällt es mir schwer zu verstehen, welchen Kampf man täglich gegen den Alkohol kämpft. Rein medizinisch ist mir die Sache völlig klar, aber rin menschlich nicht nachvollziehbar.

    Ebenso ist es für mich nicht erklärbar, warum ich es all die Jahre geduldet bzw. gedeckt habe. Das ist wohl das gleiche Prinzp! Wir sind alle Menschen und haben Schwächen, große und kleine... .

    Ich wünsche Dir für deine Zukunft den nötigen Kampfgeist und immer das richtige Urteilsvermögen bei all Deinen Entscheidungen.

    Alles Gute und iel Glück!

    Bella

  • Hallo Bella,

    Du mußt es auch nicht verstehen, warum man als Alkoholiker trinkt, ich weiß ja inzwischen was das Trinken für einen Abhängigen für Auswirkungen hat.

    Du mußt Dich weiterhin voll und ganz auf DEIN Leben konzentrieren und daran arbeiten, Dich aus der Co-Abhängigkeit zu lösen. Genauso, wie Dein Mann einen Weg aus seiner Abhängigkeit für SICH suchen muß.

    Und über das Geschehene darfst Du auch nicht mehr nachdenken, es war eben so, ändern kannst Du daran nichts mehr.

    Für Dich und Deinen Weg wünsche ich alles erdenklich Gute

    LG
    Tom

  • Hallo, Ihr lieben Leser,

    was ich nun schreibe, hätte ich vor wenigen Wochen sicherlich für unmöglich erklärt.

    Es gibt nur eine Möglichkeit, sich aus der Co-Abhängigkeit zu lösen, nämlich sich von einem Alkoholiker zu trennen.

    Leider muß ich nun aus meiner persönlichen Situation sagen, daß es aus dieser Trennung für mich kein Zurück mehr gibt. Ich habe erkannt, daß es viele (zu viele) Chancen für mich gab, welche ich nicht genutzt habe, oder besser gesagt, nicht für Ernst genommen habe.

    Es ist irgendwann die Zeit abgelaufen, wo man einen Angehörigen ständig mit seinem eigenen Alkoholkonsum belügen kann.

    Ich muß leider eingestehen, daß es bei mir zu lange gedauert hat, zu dieser Einsicht zu kommen.

    Also:
    Es gibt genügend Chancen, aber irgendwann ist es Schluß, und für mich gibt es eine Chance, nämlich ein Leben ohne Alkohol, und vor allem zusammen mit meinem Kind, welches ich über alles liebe.

    Viele liebe Grüße an alle
    Ein hoffentlich für immer trockener Tom

  • .....kurzer Zusatz noch...

    alle zusammen sitzen wir als alkoholabhängiger und Co. doch in einem Boot.

    Jeder "sollte" für sich selber den Kampf aufnehmen, der eine begreift es eher, der andere vlt. nie.

    Aber letztendlich müssen wir doch irgendwann alle begreifen, daß der Alkohol für jeden Abhängigen tödlich ist, der diese Krankheit nicht zum stoppen bringt.

    Und knuddeln hier im Co. Bereich (ich möchte wirklich !!! keinen ansprechen) bringt uns meiner Meinung nicht weiter!

    Mögen nun alle auf mich einschlagen, aber ich wollte hier noch einmal den Ernst der gesamten Alkoholabhängigkeit auf den Punkt bringen!
    ....und natürlich auch der Co-Abhängigkeit

    Eine schöne Woche noch
    LG
    Tom

  • Hallo Tom,

    Gratulation zu dieser Einsicht!

    Ich wünsche Dir viel Erfolg und alles Gute auf Deinem, jetzt hoffentlich trockenen, Weg!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • "Knuddeln" bringt insoweit viel, da man sich verstanden fühlt! Natürlich ist es nicht DAS, was einem direkt weiterhilft, aber das macht in dem Moment nichts! Deine Einstellung finde ich sehr gut! Viel Glück weiterhin!

  • Nun bin ich heute mal am schreiben, also lege ich noch einen drauf ;)

    Ich war vergangene Woche 3 Tage in Wien.
    DONAUINSEL- Ein Muß für jeden Besucher.

    100 Discotheken, eine an der anderen, OK für einen Alkoholiker kein besonderer Ort aber wenn eine Verabredungung ansteht, stellt man sich nach einem halben Jahr Trockenheit der Gefahr !!
    Und, was soll ich sagen, es dauerte nicht lange, und alkoholische Getränke kamen ins Spiel. Auf den konkreten Hinweis, daß ich Alkoholiker bin, war natürlich die sogenannte "Verabredung" weg.

    Aber ich kann auch ohne "Verabredung" leben, schließlich ist es mein Leben, daß ich nun leben kann.
    ;)

    Und es war auch bis in die frühen Morgenstunden wirklich schön, vor allem, konnte ich zur fortgeschrittenen Stunde die sämtlichen "Alkoholleichen" sehen, denen ich auf keinen Fall wünsche, daß sie ein Alkoholproblem, wie ich, haben.

    Allen eine Gute Nacht
    Tom

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