Hallo Miteinander,
Hallo Stoffelchen,
nach dem Höhenflug, folgt der tiefe, tiefe Fall.
Zwar ist mein Mann immer noch trocken, zum Glück und ja, ich bin auch sehr stolz auf ihn.
Ich finde es prima, dass er so viel Disziplin zeigt.
Aber die ganze Therapie bringt auch sehr viele veränderungen mit sich. Sein verhalten, sein ganzes Wesen ändert sich. Das ist nich leicht für mich. Denn ich bin ja immer noch ich.
Leider habe ich im Moment einfach keine Zeit eine geeignete Therapie für mich zu finden. Für mich und vielleicht ach für die Kinder. Obwohl es beiden im Moment wirklich gut geht.
Es gibt Tage, da klappt es zwischen uns wirklich wieder prima, und ich denke wir sind auf dem richtigen Weg. Und dann gibt es eben auch so Situationen wo ich nicht weiter weiß, wo ich so schockiert bin über seine Aussagen, seine Einstellung und seinen Egoismus.
Die letzten Jahre drehte sich ja immer alles nur um ihn und seine Sucht. Jetzt therapiert er und es dreht sich wieder alles nur um ihn. Er tut all das was ihm gut tut. Soll er ja auch. Ich habe dafür auch Verständnis, und ich freue mich das er endlich was für sich tut. Es wäre nur zur Abwechslung auch mal schön, wenn ich mal was für mich tun könnte und mir auch mal die Freiheit nehmen könnte für mich ganz ALLEINE zu sein. Das geht aber nicht, weil nunmal die ganze Verantwortung (Kinder) immer noch auf mir ganz alleine lastet.
Die letzten Jahre habe ich alles irgendwoie alleine gemacht und jetzt wo er klar im Kopf ist, genießt er sein neues Leben und ich stehe wieder alleine da. Klar, das gehört alles dazu, habe ich schon hundertmal gelesen, aber für den Co ist es doch trotzdem wie ein Schlag in´s Gesicht.
Ich glaube, wir haben da noch einen ganz harten Weg vor uns, und müssen wohl die schönen Tage so lange wie möglich wach halten um die weniger schönen zu überdauern. Aber das ist nicht immer leicht.
Ich habe zur Zeit das gefühl, innerlich zu zerplatzen, ich bin so wütend und auch irgendwie hilflos. Ich will ja, dass alles besser wird, aber ich muss auch was für mich tun. Der Tag hat 24 Stunden, aber die Zeit reicht einfach nicht.
Ich weiß nicht was am Ende von meinem Mann übrig ist. Trockener Alkoholiker? Das wäre toll, aber mit einer Persönlichkeit und einem Verhalten mit dem ich nicht zurecht komme? Wenn habe ich denn eigentlich geheiratet? Ich hoffe er wird sich finden und es handelt sich nur um eine verübergehende Phase bedingt durch die Therapie. Aber auf Dauer halte ich das auch nicht durch.
Ich möchte auch einmal in meinem Leben egoistisch sein, und sagen: "So lieber Mann, hier sind die Kinder, ich bin dann mal weg für 2 Wochen. Denn das brauche ich jetzt dringend, hat mir mein Therapeut empfohlen!" Klasse! Das würde ich auch gerne mal machen, alles hinter mir lassen, Sorgen zu Hause lassen, mich einfach mal verpi... und mich mal nur um mich selber kümmern. Das wäre mal was.
Aber nee, das mache ich nicht. Dfür bin ich Mutter, dafür habe ich eine Familie und ich nehme nicht meinen Jahresurlaub für mich alleine. Das ist der Unterschied.
Oje, ich bin heute schrecklich wütend und frustriert und entsetzlich enttäuscht. Vielleicht bin ich auch nur wütend auf mich selbst, weil ich es nicht fertig bringe an mich selbst zu denken.
Heute ist ein richtig beschi.... Tag, und das zum Wochenende.
So, nun mache ich erstmal Schluß, ich gehe jetzt in den Keller und schreie die Türen an, das tut denen wenigstens nicht weh, niemand hört es und mir gehts besser.
Bis dann.
Bella
Stoffewlchen, Du hast wie immer recht, der Augen mach zu test, verursacht immer noch Wehen. Aber keine Geburtswehen mehr. Das ist ja immerhin schon etwas.....