Nicht das Sorgen für den Anderen überkommt mich, sondern eine Art Anklagelitanei geht mir nicht aus dem Sinn. So wie ich "Ihm" eine ganze Zeit lang die Schuld gegeben habe, dass es mir schlecht geht, dreht sich mir heut der Verstand, dass ich das alles nicht machen müsste, wenn "ES", das Trinken damals nicht wieder dagewesen wäre.
Heute habe ich einen Tag, den ich am liebsten vergessen möchte. Alle und Alles scheint sich gegen mich zu stellen und ich habe das Gefühl, alles hat Schuld, dass es mir schlecht geht, bloß ich alleine nicht. Knüppeldick steht die Arbeit wie ein Riesenberg vor mir und ich zürne mit Gott und der Welt, weil ich mit zwei Händen zu wenig schaffen kann. Zieh mich zurück nach dem Motto, ihr werdet schon sehen, wenn ich nicht mehr kann. Und dabei ist es mein ganz alleiniger Kram, der geregelt werden muss. Wenn "ER" damals nicht getrunken hätte, hätte ich den Stress nun nicht am Hals, so rädert es dauernd in meinem Kopf. Dabei dachte ich, über die Phase wäre ich längst raus. Das macht mich zusätzlich frustig.
Das depressive Loch tut sich mächtig auf und der Kopf tut sich sehr schwer, die Gefühle in den Griff zu bekommen. Ich werde mich aber jetzt erst einmal aufraffen und Sachen schleppen, wenn ich wütend und frustriert bin, geht das am einfachsten. Außerdem macht es mich müde, damit ich heute abend endlich mal wieder vernünftig schlafen kann.