Welche Therapie ?

  • Auf der Suche nach einer geeigneten Therapieform - nach dem körperlichen Entzug - bin ich auf 4 verschiedene Varianten getroffen :

    die stationäre Behandlung
    die teilstationäre Behandlung
    die ambulante Behandlung
    die Selbsthilfegruppe

    In den einzelnen Therapiearten ist, bis auf die Letztgenannte, die Dauer der Behandlung sehr unterschiedlich lang von ca. 6 Wochen bis zu 2 Jahren, was vermutlich auch mit der Schwere der Erkrankung in Zusammenhang steht.

    Da Empfehlungen von Sozialarbeitern (nicht Dipl.-Psychologen) nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sein müssen, wie ich es erlebt habe, wäre eine Information über die verschiedenen Einrichtungen von Personen, die solche Therapien bereits hinter sich haben, für mich und möglicherweise andere von Interesse.

    Die von mir an anderer Stelle erwähnte neuartige ambulante Langzeittherapie, die wissenschaftlich nachgewiesene außerordentliche Erfolge hat, wird derzeit wohl nur in Hamburg und demnächst in Berlin und Kiel angeboten. Außerdem muss man, um in den Genuss dieser Therapie zu kommen, vorher seinen Ferrari verkaufen; denn für die zweijährige Behandlung muss man immerhin 18.000 Teuros auf den Tisch legen, weil weder Kranken- noch Rentenkasse die gebrauchten roten Flitzer derzeit in Zahlung nimmt.

    Wie ist die Meinung der „therapierten Mitglieder“ des Forums über die verschiedenen Möglichkeiten. Gibt es besonders positive oder auch besonders negative Erfahrungswerte ?

    LG von
    schreck

  • Hallo Schreck,

    die Erfahrungen eines jeden sind individuell und nicht übertragbar.
    Gäbe es nur eine sehr gute Form, die zum schnellsten und sichersten Erfolg führe, wären die anderen eh existenzlos und würden nicht angeboten werden.

    Daher liegt es an dir, die dir gebotenen Möglichkeiten zu nutzen.

    Du hast dich hier z.B. in einem Forum der Selbsthilfe eingefunden mit dem Ziel, so nehme ich an, deine Trockenheit zu erlernen.
    Wozu verbrauchst du also deine Energie, hier auf Resonanz dieser Diskussion, dieses threats zu warten ?

    Nimm hier doch erstmal deine aktive Arbeit auf und du wirst sehen, ob diese Form bei uns dir das gibt, wozu du bereit bist.
    Dann steht dir jeder Weg offen.

    Endlosdiskussionen bringen auch andere Menschen von der eigentlichen Arbeit ab.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Karsten,

    vielen Dank für die Antwort. Werde mich weiter schlau lesen.

    Hallo Freund,

    ich hatte eine Frage gestellt und es war damit nicht die Absicht verbunden, hier eine Endlosdiskussion loszutreten. Wie käme ich dazu ? Da würde ja die Wertschöpfung verloren gehen.

    Es grüßt
    schreck

  • Jo, Schreck, sorry :wink: , ... war auch nicht so gemeint.

    Manchmal finden sich nur schnell andere, die unwissend um ihre Energie sich endlos einbringen.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Schreck,

    ich versuch trotzdem mal eine Kurzbeschreibung, wobei ich auch nur beschreiben kann was ich kenne

    Langzeittherapie kenne ich 2 Formen

    1. Psychotherapie
    2. Verhaltenstherapie oder auch medizinische Rehabilitation

    (diese Unterscheidungen treffen auch auf die anderen Therapieformen zu)

    ich hab die 2. gemacht weil ich eine schier unüberwindliche Abneigung gegen Leute hatte, die in meiner Psyche rumstochern. Heute bedaure ich das manchmal etwas.

    Vorteil der Langzeittherapie gegenüber den Anderen Formen ist, dass Du die erste Zeit unter der "Käseglocke" an Dir arbeiten kannst und Deine bisherige Umwelt erstmal weggesperrt ist. Da ich die Therapie an meinem Wohnort gemacht habe konnte ich von den 20 Wochen die letzten 8 Wochen teilstationär machen und so langsam wieder "zurückgehen".

    Teilstationär bist Du tagsüber in der Klinik und gehst Abends und am Wochenende nach Hause. Fand ich für mich persönlich nicht gut und das finde ich auch heute noch. Die Kostenträger bewilligen es aber gerne weils billiger ist.

    Ambulante Therapie hab ich noch zusätzlich im Anschluss gemacht. Das waren bei mir ca. 2 Termine die Woche. 1 Einzelgespräch und ein Gruppengespräch (ich hab sie bei der Caritas gemacht).
    Du kannst diese Therapie auch bei einem niedergelassenen Psychologen oder Arzt machen. Der Nachteil liegt in den oft recht langen Wartezeiten.
    Der Vorteil bei unklarem Kostenträger ist, das dies in der Regel nicht speziell als Suchttherapie sondern als Psychotherapie ausgewiesen wird und somit in jedem Fall die Krankenkasse zahlen muss.

    Die Dauer jeder Therapie entscheidet sich heute meist im Verlauf, manche Kostenträger bewilligen grundsätzlich nur noch 4 Wochen, danach muss jeweils ein Verlängerungsantrag gestellt werden, der vom Therapeuten befürwortet werden muss.

    Die Selbsthilfegruppe ist eine sinnvolle Ergänzung, während der Therapie war sie für mich Pflicht (von der Klinik aus) danach bin ich gern hingegangen.

    Dort wird meist sehr viel offener und auch härter geredet als in der Therapie. Mir hat das oft sogar mehr gebracht als die Therapie selbst.

    So, das sind meine Erfahrungen

    Liebe Grüsse Käthe

    Alkohol ist nicht die Antwort, aber beim Trinken vergisst man die Frage.

  • Hallo Käthe,

    ganz herzlichen Dank für die ausführliche Schilderung. Das ist wirklich konkrete Hilfestellung. Herzlichen Dank

    LG
    schreck

  • hallo schreck

    habe keine ahnung wieso du eine ambulante therapie mit nem ferarie bezahlen müßtest??

    also ich habe hier in salzgitter, im vergleich mit hamburg oder berlin ein kuhdorf, eine ambulante therapie von einem jahr dauer gemacht, erfolgreich wie ich finde, bin seit 5 jahren trocken ohne rückfall. wurde vom rententräger getragen. hast da scheinbar falsche informationen.

    ich bin da einmal die woche für drei stunden hingedackelt, war abends. dazu kamen alle 2 wochen einzelgespräche und angehörigengespräche, das konnte aber bei bedarf ergänzt werden. außerdem gab es die obtion jederzeit in eine stationäre zu wechseln wenn man es im ambulanten bereich doch nicht geschafft hätte. ich fand es sehr hilfreich, weil ich gelerntes direkt umsetzen konnte und nicht im schutz der käseglocke war, ich wurde ständig mit den normalen problemen konfrontiert und konnte sie mit hilfe der therapeuten direkt aufarbeiten. für mich war das ideal da ich mich ja um meine 4 kinder kümmern mußte da mein mann weiter gesoffen hat.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo schreck,

    ich mache meine "Langzeittherapie" kostenlos und freiwillig zusammen mit den anderen"Profis" in meiner realen SHG!

    Das Ergebnis: seit Januar 1995 bis Heute Trocken ohne Rückfall

    Gruß Hermann

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