Hallo ich bin neu hier

  • Hallo zusammen,

    ich bin 27 Jahre alt und meine Mutter ist seit ca.5 Jahren Alkoholikerin.
    Wir streiten uns sehr oft aber über den Alkohol kann ich mit ihr nicht reden.Ich habe das Gefühl das sie mich immer noch wie ein kleines Mädchen behandelt,sie hat es nicht gerne wenn ich meine eigenen Entscheidungen treffe. Bin seit Juni 2006 verheiratet und jetzt in der 26 Schwangerschaftswoche.Wenn ich ihr von meiner Schwangerschaft erzähle tut sie so als wenn sie mein Kind bekommen würde.Mitlerweile habe ich mir vieles von ihr abgeschaut und meine Ehe leidet darunter.Seit einem Jahr bin ich selber in Therapie weil ich mich selbst nicht verstehe.Ich muss mich von meiner Mutter wegen kleinigkeiten anschreien lassen,wenn ich ihr contra gebe geht es mir nicht gut,aber auch wenn ich es einfach so hin nehme geht es mir auch nicht gut.Meinen Mann und teilweise mein Umfelt schreie ich auch schon an, weil ich so unzufrieden bin.Früher hatte ich ein gutes Verhältnis mit ihr, aber das ist seit ca 6 Jahren nicht mehr so. Ich musste mich schon aufs äusserste beschimpfen lassen,angeblich bin ich es schuld dass sie trinkt und solche dinge. Sie fällt mir ins Wort, lässt mich nicht ausreden und sie weiß alles besser, ich habe nie recht.Mein Vater hatte 1998 einen schweren Unfall und kann seit dem nicht mehr arbeiten, er schmeißt den Haushalt und er kann es ihr nie recht machen.Aber ich glaube er will es auch nicht war haben das sie trinkt.Ganz am anfang al ich es bemerkte habe ich mit ihnen darüber gesprochen erst hat meinem Mutter es immer abgestritten,irgendwann sagte sie dann sie hatte ein Problem mit dem Alkohol das sie jetzt aber im Griff habe.Mein Vater stimmt ihr zu. Aber ich merke an ihrem Verhalten das es nicht so ist.Solangsam habe ich keine Kraft mehr,meine Therapeutin meinte ich soll mich zurück ziehen,wenn ich merke das es mir damit besser geht, das habe ich auch ne ganze Zeit getan.Mir ging es gut und ich dachte mir jetzt kannst du ach wieder öfter Kontakt zu deiner Mutter haben.Es ging ca. 2 Wochen gut und dann fing alles von vorne an.
    Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.Sie ist auch eifersüchtig auf meine Schwiegereltern wenn ich einmal mehr bei ihnen war als bei meiner Mutter.Was soll das bloß geben wenn mein Baby da ist?Wie soll ich mich noch Verhalten? Ich weiß das ich an diesem Problem keine Schuld habe.
    Wie kriege ich ihr die Augen geöffnet?Oder muss sie erst ganz tief fallen bis sie es selber merkt? Ich habe keine Kraft mehr auf diesen ewigen Machtkampf zwischen uns (wie sie es immer nennt). Selbst Freunden und in der Famile fällt es langsam auf und alle sprechen mich an ob sie Eifersüchtig auf mich ist weil ich schwanger bin.Selbst das mit dem Alkohol fällt allen schon auf, soll ich denn immer für sie Lügen?Das kann und will ich nicht mehr.Über meine Schwiegereltern sagt sie das sie nicht miteinander warm werden,sie ist es selber schuld weil sie sich distanziert, aber wenn man es ihr sagt dann stimmt das natürlich nicht.Selbst da sitzte ich zwischen 2 Stühlen.Immer habe andere Schuld nur sie nicht.

    Gruß Hexe

  • Hallo Hexe & Willkommen hier im Selbsthilfe-Forum

    Du schreibst selbst, du kannst & willst nicht mehr für deine Mutter lügen. Ich kann dich nur in diesem Entschluss bestärken. Es war absehbar, dass nach der Wiederaufnahme des Kontaktes die selbe stressige Situation wieder aufkommen würde. Der Rat deiner Therapeutin war Gold wert. Der Grund, warum du überhaupt wieder Kontakt aufgenommen hast, ist auch nicht in persönlicher Dummheit oder dergleichen zu suchen. Allen Menschen geht es nämlich ähnlich, sie erstreben etwas, dass man kognitive Konsonanz nennen kann. Wir Menschen sind unfähig, mit offenen Widersprüchen umzugehen & neigen dazu, sie in unseren Köpfen harmonisch anzupassen, selbstverständlich in einer uns genehmen Form. Selbst Kinder, die übelstse Behandlung im Elternhaus erfuhren, drängen immer dorthin zurück, weil sich der Wunsch nach harmonischem Familienleben ja nur in einer Familie erfahren lässt.
    Ich möchte dir raten, den Kontakt erneut abzubrechen, & zwar dauerhaft. Ich nehme an, deine Therapeutin hat dir auch nichts anderes geraten. Sei auch sehr direkt, wenn es um den Grund geht: Weil sie säuft (also nicht, weil sie zu viel trinkt) & es allen auffällt & weil du dich abgestoßen fühlst, außerdem weil du andere Sorgen hast. Um die anstehende Geburt nämlich würde ich mich an deiner Stelle kümmern. Da ist kein Platz für Menschen, die weder einsichtig noch hilfreich sind.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo zusammen,

    erstmal danke für die schnellen Antworten.
    Das schlimme ist sie merkt ja nicht einmal wenn ich mich zurück ziehe.Ich habe immer noch die Hoffnung das sie einsichtig wird. Aber ihr habt recht ,meine eigene kleine Familie geht vor und die Aufregung tut meinem Baby nicht gut und auch meiner Ehe nicht.Ja ich hatte tatsächlich gehofft das wenn ich Abstand zu ihr halte das sie etwas merkt und sich vielleicht ändert.Aber ich wurde leider eines besseren belehrt.Ich möchte diesen Fehler auch nicht nochmal machen,aber ich habe Angst das ich das nicht schaffe. Ich denke auch wenn ich sage das ich zur Zeit keinen Respekt vor ihr habe mich selber irgendwo belüge, ich kann mir nicht vorstellen, ihr so direkt zu sagen das es wegen dem saufen ist, das ich mich zurück ziehe. Ich weiß ich muss diese Kraft eigentlich haben, aber ich habe Angst davor das sich dann auch mein Vater gegen mich stellt.Das könnte ich garnicht verkraften wenn dem so wer. Vielleicht lasse ich deswegen alles mit mir machen.Ich versuche ja mich durch zu setzen, aber so wie ich es mir vorstelle gelingt es mir leider nie. Habe mir auch schon gedanken gemacht ihr alles in einem Brief zu schreiben, aber sind meine Chancen dadurch besser? Ich glaube zwar nicht aber vielleicht kommt es auf einen Versuch an. Vielleicht bin ich auch einfach zu labil um es durch zu stehen. Ich finde man geht als Familienmitglied genauso zu Grunde wie der Alkoholiker selbst, leider kenn ich es von meiner Familie seit früher Kindheit nicht anders, da mein Opa und mein Onkel das gleiche Problem hatten(von meiner Mutter ihrer Seite). Ist Alkoholismus eigentlich verärblich?

    Gruß Hexe

  • Hallo Hexe,
    willkommen im Forum.

    Vielleicht solltes du mal im Bereich Co-Abhängige lesen, da bist du mit deinem Problem eventuell besser aufgehoben. Egal, es gibt Untersuchungen wonach Alkoholismus vererblich sein soll. Das mag sein aber ich denke es kann für einige auch mal wieder eine Ausrede sein, nach dem Motto: Ich kann ja nichts dafür, meine Verwandschaft ist schuld. Das ist aber nur MEINE Meinung.

    Gruß Maddin

  • Deinen Vater habe ich jetzt nicht berücksichtigt, weil ich nicht weiß, wie er das Trinkverhalten seiner Frau bewertet. Im günstigsten Fall ist er genauso besorgt wie du, spielt die Sache nicht herunter & ist bereit, Hilfe anzunehmen. Dann ließe sich nämlich so einiges koordinieren. Sprich doch deine Sorgen offen bei Vater an, teil ihm deine Befürchtung mit, insbesondere deine Sorge für die Zeit nach der Geburt. Sprich immer wieder mit deinem Mann darüber & zeig ihm das Forum. Frag deine Therapeutin, was sie davon hält.
    Den Bereich für Co-Abhängige tu dir ruhig an, da kannst du sehr viel von Menschen lernen, denen es ähnlich wie dir ergeht.
    So, jetzt habe ich genug Ratschläge ausgeschüttet, ich mach mich ja zum Co-Co. :D

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo zusammen,

    ich habe mal versucht mit meinem Vater darüber zu reden, er blockt ab und wirft mir vor was meine Mutter nicht schon alles für mich getan hat.Seit gestern habe ich meinen Vater zum Frühstück eingeladen, er war gestern und heute bei mir ich fand es auch sehr schön,das er gekommen ist.Mit meinem Mann rede ich auch offen darüber und der liest auch hier im Forum mit.Ich hatte den Rat von meiner Therapeutin bekommen mich in einem Forum für Co Abhängige zu melden, leider habe ich es bis zum jetzigen zeitpunkt immer aufgeschoben.Aber es geht einem schon viel besser wenn man sich mit jemanden unterhalten kann der das gleich erlebt hat.Es ist wirklich so das ich mich ungeliebt von meiner Mutter fühle und das ich ihr aber auch so garnichts recht machen kann.Habe nächste Woche wieder einen Termin bei meiner Therapeutin und werde es auf jedenfall nochmalansprechen.Vielleicht habe ich ja diesmal mehr Glück wenn ich mit meinem Vater rede.Werde mir aber das Forum für Co mal anschauen und mich da melden.Danke erstmal
    Gruß Hexe

  • hallo hexe!
    du möchtest gerne wissen wie du deiner muttter helfen kannst aus der sucht heraus zu kommen.
    du kannst für deine mutti nichts machen aber du kannst was für dich und deine familie tun, in dem du loslässt.
    wenn einer in der familie trinkt so ist die ganze familie in der sucht gefangen. der eine trinkt ihn und die anderen haben ihn im kopf.es dreht sich alles um den suchtkranken und man versucht mit allen mitteln das er von seiner sucht wegkommt. man hält dinge von ihn fern die eigentlich er erledigen muss.
    man bittet,man umsorgt ihn,man droht,man hasst ihn und sich selbst weil er nicht darauf reagiert. warum sollte er auch,denn ihn geht es doch bei der sauferei ganz gut.
    die anderen machen doch alles für ihn,so währe er/sie doch blöd mit dem saufen aufzuhören.
    dazu kommt noch das der süchtige ( tausend masken ) es versteht, schuldgefühle zu erzeugen so das sie alle hilflos ind der sucht gefangen sind.
    du und dein vater müsst lernen loszulassen, loslassen ihr helfen zu wollen denn bei der krankheit kann sich der suchtkranke nur selbst helfen.
    der leidensdruck muss erst gross genug sein bei ihm/ihr bevor er handelt.

    ihr müsst lernen: in liebe loszulassen,das heisst

    dass du nicht den betroffenen loslassen sollst,
    sondern dich selber loslassen musst.
    loslassen von schuldgefühlen
    loslassen aus der verantwortung dem anderen gegenüber.
    loslassen zu kontrollieren....loslassen Angst zu haben.
    loslassen sich schwach zu fühlen.
    loslassen deine eigene person an dem anderen zu bemessen.
    das loslassen geht aber nur wenn du dir grenzen setzt,wie weit man bei dir gehen kann. du bist verantwortlich für deine zufriedenheit und nicht für die deiner mutter.du hast eine familie für die du da sein musst und die dich braucht genauso wie du sie.
    sage deiner mutter klipp und klar,das es nicht dein ding ist wenn sie weiter säuft du aber bereit bist ihr unterstützung zu geben wenn sie bereit ist etwas dagegen zu machen. sage ihr das du kein kind mehr bist sondern eine erwachsene frau die ihre eigene familie hat und selbst erfahrung sammeln willst und falls du von iihr ratschlag möchtest sie schon fragen würdest.
    du musst in dir selbst loslassen sonst verlängert sich nur dein leidensweg.
    überlege dir bitte ob du dir das wert bist.
    ich bin alk und co-alk und weiss wie schmerzhaft das loslassen ist, aber weil ich nicht mehr krank werden wollte musste ich es.
    loslassen heisst nicht fallenlassen.

    ich wünsche dir viel erfolg

    herzlichst heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

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