Trennung mit Ultimatum-brauche Zuspruch!

  • Hallo Leominda,

    oh wie gut ich das alles kenne.

    Auch ich habe meinen Mann ein Ultimatum gestellt, er hat versprochen und nicht gehalten, hat dann doch einen Termin beim Arzt gemacht.

    In der Zeit vor dem Termin (gut, dass der Arzt noch Urlaub hatte) hat er gesoffen, als wenn es kein Morgen gebe.

    Da bin ich gegangen, habe mich bei meiner Freundin "eingenistet"!

    Und plötzlich ging es! Er hat den Arzttermin wahrgenommen, hat die Woche, bis zu den Ergebnissen der Untersuchungen weiter getrunken (sollte ja nicht aufhören, wegen Entzugerscheinungen, hat er auch redlich ausgenützt) danach hat er mit Hilfe des Arztes eine Entgiftung gemacht und ist seitdem ohne Alkohol.

    Aber es war ein sehr sehr langer Weg bis dahin! Wie gut kenne ich diese Schuldzuweisungen; wenn Du nicht wärst, wie Du bist, müsste ich ja nicht trinken! - Was wärst Du denn ohne mich? Könntest Dir ja nicht mal ne Wohnung leisten usw. usw.

    Du hast es da sehr viel einfacher, hast Deine eigene Wohnung, kannst für Dich etwas Gutes tun und ihn draussen lassen!

    Ich bin auch nicht sofort wieder nach hause, habe erst mal abgewartet, ob er auch dabei bleibt und bin jetzt seit 1 Woche wieder daheim.

    Er bemüht sich wirklich, aber er weiss auch, ich gehe sofort wieder, sollte er trinken!

    DU schreibst, Du musst jetzt umsetzen, was Du hier gelesen hast!

    Ja, mache das! Denke an Dich und Deine Kinder! Tue Euch was Gutes!

    Du bist auf einem sehr guten Weg!

    Ich weiss, wie schwer das ist, aber das ist die einzige Möglichkeit für Dich/Euch! Denn sonst würdest Du Dich kaputt machen und Deine Kinder würden auch sehr leiden unter der Situation. Kinder bekommen so viel mit, man glaubt es nicht!

    Lass Dir von diesem Mann ja keine Minderwertigkeitskomplexe einreden!
    Kein Mensch hat es verdient, beschimpft und beleidigt zu werden!

    Du hast etwas besseres verdient!

    Ich wünsche Dir alles liebe und ganz viel Stärke für die kommende Zeit!

    Einen lieben Gruß an Dich
    Speedy

  • Hi Speedy, danke dir für deinen Zuspruch und wünsche dir und deinem Mann, dass ihr eine trockene Zukunft bekommt und erhaltet.

    Ich bin seit fünf Jahren geschieden, mein Exmann hatte im zweiten Ehejahr einen sehr schweren Arbeitsunfall und danach lief die Ehe so, dass ich mich und meine Bedürfnisse immer zurücknahm, weil "er muss es ja besser haben wegen dem Schicksalsschlag und der Behinderung" - ich habe ne lange depressive Zeit hinter mir und gottseidank habe ich nach der Trennung drei Jahre Therapie gemacht - das hat mich auf den Weg gebracht, meinen Weg zu erkennen und mich selbst zu lieben!

    Naja, gewisse Stolpersteine sind halt da, was sich an meiner Partnerwahl dann immer wieder zeigt. Immer noch gebe ich mehr als ich nehme und werde wohl deshalb mehr geliebt als selbst wirklich und wahrhaftig zu lieben! Nach einer gewissen Zeit (mal war ein Jahr, bei nem anderen zwei, oder auch nur mal ein halbes) wo ich sozusagen auf Vorschuss gegeben habe und merke, dass nicht halbsoviel zurückkommt, tja, dann merke ich, WARUM ich sooooooo geliebt werde, schränke das Geben teilweise oder ganz ein und ....die Beziehung geht kaputt, ich beende sie aus Enttäuschung.

    Und immer wieder läuft mir in kurzer Zeit ein neuer Mann über den Weg - ich war in den letzten fünf Jahren kaum allein - WEIL ich so allein mit mir wenig anfangen kann...traurig traurig....WESHALB ich dringen mal allein bleiben müsste!!

    Nun ist Einsicht wohl nicht immer der erste Weg zur Besserung, etwas wissen und dennoch nicht danach handeln...das treibt mich dann wieder in die Depris...

    Die kommen allerdings abends, besonders am WE, wenn ich mein Alleinsein merke (die Kids gehen ja jetzt viel eigene Wege, was auch gut so ist) - unter der Woche morgens bin ich so zufrieden, stolz und glücklich, was ich mir selbst arbeitsmäßig angeeignet und erreicht habe!!!

    Früher habe ich auch gemerkt, dass ich dann viel zuviel Wein verkonsumiere, der mich dann zwar betäubt aber letztendlich ja keinerlei Hilfe bietet - im Gegenteil! Das mache ich jetzt nicht mehr, im Gegenteil ich mag überhaupt keinen Alkohol trinken zur Zeit, vermisse es auch nicht, für mich ist eine klare realistische Sicht auf das Leben wichtig!

    *seufz...nun ja, ich werde mal weiter machen, Strukturen für mein Leben zu suchen, zu finden, ich habe eine große Familie und sehr viel Liebe und Zuspruch hier im Haus und das ist schon mehr als manch anderer hat, der in so einer Situation ist! :D

    Liebe Grüße
    Leominda

  • Hallo, muss wieder loswerden...

    Gestern irgendwann schneite er rein, sagte, er wolle nix trinken, nur was schlafen oder TV gucken....ich fragte ihn, WAS er hier wolle und es kam zum Rumdiskutieren, völlig fruchtlos, völlig uneinsichtig, ich merkte, wie ich immer kälter wurde...dann wollte er fahren, ich sagte, na dann los, hier bist du nicht erwünscht.....er würde noch nich fahren "können"....okay einige Stunden später wieder Diskussionen, mittlerweile auch in Abänderung der Gründe (DU bist es ja schuld, dass ich trinke, weil du so depressiv bist).....blabla..ach, mag ich gar nich mehr nachhaken!
    Er fuhr - halbe Stunde später die erste SMS - Ich liebe dich doch ohne dich macht alles keinen Sinn.....ich habe das Handy AUSGEMACHT!!!

    Heute morgen hab ichs angemacht, da waren mindestens 10 SMS drauf und alle handelten von Ich liebe dich, hab doch sonst keinen, will nich allein sein, wie kannst du nur so kalt sein blablabla.....

    Ich bin wütend, dieser grenzenlose Egoismus, immer nur ich ich ich....nie ist da mal die Frage- Bist DU glücklich? Wie kann ich DICH glücklich machen?

    Ich bin auf der Welt um ihn glücklich zu machen und bekomme dafür diese überirdische, abhängige grenzenlose treue Liebe....*kopfschüttel
    ja sicher - ich hab leider viel Untreue bei Männern erlebt- aber DAS ist auf keinen Fall, was ich will!

    Hab versucht, ihm zu erklären, was ich möchte, eine gleichberechtigte Partnerschaft, eine harmonische ausgewogene Freizeitgestaltung und vor allem: Das nicht das BIER das Leben/Zusammensein diktiert!!

    Da kam: Was du immer hast? DU machst doch immer ein Thema draus? Ich habe dir gesagt, ich will am WE trinken!

    .....Endlosschleife.....unnötig, weiter zu erzählen....

    Nun, er wird noch herkomen müssen, einige Sachen holen und ich rechne mit Entschuldigungen, neuen Versprechen usw.....

    Seine Bierkisten vor der Tür sind leer, meine Wohnung ist gänzlich frei von Alkohol (obwohl sich für die drei Flaschen hier eh niemand interessiert hat) und dass aus dem Grund, DASS ICH DAS THEMA AN SICH SO DERMASSEN SATT HABE!!!!!

    Draußen scheint die Sonne, der Frühling kommt, das Leben ist schön, es gibt xxxx schöne Dinge zu erleben und ich mag dem Leben entgegengehen, lachen, lustig sein, tanzen und auch lieben...vor allem mich selbst und meine Kinder natürlich...

    Schönen Sonntag wünscht
    Leominda

  • Nun, Nachrichten auf mein Handy noch und nöcher, zwischen Liebesbeteuerungen, Beschimpfungen dann sachlicher Art - er sucht wie jeck seinen Schlüssel, er kriegt Ärger, ob ich ihn nicht doch habe etc...ich rufe an, hab seinen Schlüssel nich....er fragt immer und immer wieder, will ne Antwort, was jetzt ist mit uns - ich verweise auf das Gespräch gestern, es ist alles gesagt. Er legt auf. Wieder SMS....er versteht nicht, warum ich ihn auf einmal nicht mehr liebe....

    Ich muss nachdenken...wo ist die Liebe hin tatsächlich?Muss mir eingestehen, dass sie sich "gewandelt" hat....sie ist noch da, leider wohl nicht so, wie sie zwischen Mann und Frau sein sollte -war sie jemals so da?
    Kann ich mir nicht beantworten, schreibe ihm ehrlich: Du bist nur äußerlich ein Mann. Ich kann dich nicht so lieben wie eine Frau. Ich liebe dich wie eine ältere Schwester ihren jüngeren alkoholsüchtigen Bruder liebt. Eine Beziehung wie du sie dir wünscht ist nicht möglich. Es tut mir leid...

    Dann seine SMS: Wenn du mich nicht liebst bringe ich mich um es hat keinen Sinn mehr ich habe keine Lust mehr ich kann nicht mehr...

    Es beeindruckt mich kaum, ich antworte nicht, eben beim Telefonieren hörte ich im Hintergrund Kneipengeräusche...es ist SEIN Leben und ich lasse mich nicht durch so eine Drohung erpressen bzw. mir die Verantwortung hinschieben....sicher bin ich beunruhigt, was wäre wenn...er ist erwachsen und wenn er so am Boden liegt, dass er Hilfe braucht, na dann soll er doch endlich einsehen, dass der Alk schuld ist und in KH gehen!

  • Hallo und moin,

    ich kann euch nur sagen, dass alle "wenn du nicht aufhörst, dann geh ich" nichts nutzen. Erst wenn man selber einsieht, dass man abhängig ist passiert etwas. Für die Partnerin oder die Familie funktioniert das nicht, im Zweifelsfall gewinnt die Flasche. Und man bekommt als Verlassener für sichdie Lizenz zum Saufen.

    Leider habe ich mir viel zu lange die Suchterkenntnis weggesoffen.

    Liebe Grüße
    Fides

    nordisch by nature

  • Hi Leominda,
    lass dich nicht auf diese SMS-Geschichten ein. Ignoriere ihn. Er will nur dass du reagiert - egal worauf!!! Er muss selbst mit sich klarkommen, und du mit dir! Konzentriere dich vollkommen auf dich, und lass ihn einfach links liegen... Viel Glück!

  • Hallo,

    ja, endlich hab ich mal NICHT reagiert - und zwar seit der letzten Ich-tu-mir-was-an-Platitüde.....und nu kommt die nächste SMS:
    "Ich habe was eingesehen, du bist es schuld nicht ich nicht ich"

    ....soviel zum Thema...weckt meinen Sarkasmus, denk mir böse, hat er doch jetzt die Kurve gekriegt - weil ichs ja nun schuld bin muss er sich jetzt nicht um die Ecke bringen UND hat weiter die Lizenz zum Saufen"...sorry..aber ich komme irgendwie aus dem Kopfschütteln nicht heraus...

    Ich weiß nicht wie es morgen ist, aber momentan ist es mir für mich an sich schnurzpiepegal, ob er wannwiewo trinkt, aufhört, ins KH geht oder oder oder....ich sehe für unsere Beziehung keine Chance mehr, egal was passieren wird - es ist schade und ein wenig kommt dieses Versagensgefühl hoch -wieder mal ne Beziehung gescheitert...aber das ist nu ein anderes Thema, das muss ich mit mir selbst auskaspern.

    Werde mich auch wieder darauf umstellen können, mit meinen Kindern allein zu leben - irgendwo tief drin in meiner Heile-Welt-Stimmung hat mir ja immer schon eine Stimme zugeflüstert: Das kann es doch nich sein, dass du nur weil du nichts mit dir anzufangen weißt, deine Glückseligkeit davon abhängig machst, dass ein Kerl besoffen aber treu auffa Couch liegt und dich ab und an dafür mit Liebesbezeugungen überschüttet...

    Jep..jetzt gibts mal wieder keine Entschuldigungen für MICH, jetzt geht die Arbeit an mir selbst wieder los....hm....gibts nich ein Forum für Depressive? Wer was weiß - immer her damit! :twisted:

    es grüßt euch
    Leominda

  • Und wieder SMS - das Übliche...er hat Fehler gemacht, mich deshalb verloren, will noch ne Chance - keine Reaktion von mir!

    Nächste SMS: Er kann nicht mehr, hält es nicht aus, dreht durch...etc.

    KEINE REAKTION!

    Die nächste...Bitte hilf mir, du hast mich doch einmal geliebt..

    UND - HANDY AUS!!!!!!!! FEIERABEND! MAG NICH MEHR!!

    Ich reagiere nicht, werde innerlich immer kälter und härter mit jedem Satz den ich lese, begreife jetzt seinen ENTZUG - da er auf Arbeit ist und er von mir KEINE Liebe mehr bekommt, ist es ein doppelter Entzug!!!!!

    Ich kann mir ungefähr denken, was er durchmacht, ändert aber nix an meiner Verhaltens- und Denkweise....er ist noch immer nicht so weit unten am Boden, dass er erkennt, WAS schuld ist daran, WAS ihn sein Leben nicht glücklich leben lässt.....es gibt hier nichts für mich zu tun als ihn einfach fallen zu lassen, so hart es sich auch anhört, ich denke, ich habs begriffen...

    ....das werde ich auch Aug in Aug weiter durchziehen müssen

    So, muss weiter arbeiten....

  • hallo leominda,

    gut so. anders geht es nicht, und diese selbstmitleidsmaschine hat (fast) jeder nasse alki hervorragend drauf. mein freund konnnte das auch:

    "du bist mein ein und alles, was soll ich ohne dich machen, ich hab doch nur noch dich, ich will ohne dich nicht mehr leben, das hat doch alles keinen sinn mehr, was habe ich dir denn getan, du lässt mich hängen, du lässt mich allein, ich tue dir doch garnichts, was willst du denn, denn lässt mich im stich, mein leben hat keinen sinn mehr....." das kennst, du, nicht?

    da hilft wirklich nur ohren zuklappen. ich hab immer wieder wiederholt: du weisst, was ich will (endgültiger abschied vom alkohol MIT fremder hilfe), ansonsten will ich mit dir nix mehr zu tun haben.

    was dein freund da betreibt grenzt ja schon fast an stalking... ich hoffe du musst nicht befürchten, dass er tätlich wird?!?!?!

    pass auf dich auf.

    lavendel

  • Hallo Lavendel, danke und ja - diese Sätze kenne ich, die kommen stakkato...er kann es einfach nich verstehen, warum ich SO reagiere, NUR weil er freitags mal Bier getrunken hat! (EINE ganze Kiste die ganze Nacht durch bis morgens 10.00 Uhr und weiter..)

    Mit Logik/Gesprächen ist ihm weder besoffen noch nüchtern beizukommen - er hat noch Klamotten bei mir, die er noch holen muss, ansonsten wird kaum Anreiz sein, mich zu besuchen, weil ich aus meiner Wohnung eine alkfreie Zone gemacht habe, um von diesem Thema mal ganz wegzukommen!!!

    Ist auch für die Kinder - denke ich - die ja in dieser Situation mitinvolviert waren/sind ein gutes Vorleben - denn es geht ja auch völlig ohne!!

    Ich sehe für mich KEINE Chance mehr für diese Beziehung, weil ich immer schon gezweifelt habe, ob wir nicht nur ne Art Bedarfsgemeinschaft sind ...das könnte, würde sich halt nur zeigen, wenn ich ihn und er mich mal lange lange Zeit ohne Alk KENNENLERNEN würden...wieviel % kennen wir uns denn OHNE Nebelwand? Soll ich 30% schätzen, ich weiß es nicht!

    Ich werde mich noch so lange hier bei euch aufhalten, bis ich denke, von diesem Thema so weit entfernt zu sein - oder von ihm?....und mich dann wirklich auf mich konzentrieren, es wird sicher auch ein Form für Depressionen geben, muss ich mal googeln.....aber momentan gehts mir eigentlich gut!

    LG
    Leomnda

  • ...ich mache mein Handy an, die SMS sprudeln über..
    "Ich weiß, du kannst mir nicht mehr glauben, aber du wirst mich nie wieder mit Bier sehen, das war es nicht wert, ich habe alles was ich liebe verloren - Euch"

    Keine Reaktion - ich schüttele nur den Kopf! Er schnallts nicht, dass das so nicht geht!

    "Melde dich doch bitte mal bei mir"

    Okay, ich habs eh satt und antworte mal: "Du kennst meinen Entschluss. Da hilft kein Jammern, Betteln, beschimpfen, drohen oder versprechen. Du kannst mit mir reden, ändern wird es nichts. Es ist dein Leben, ich bin nicht verantwortlich für dich, du bist es!"

    Es folgt: Die schärfste Waffe im Einsatz *sarkasmus - und zwar:

    "Aber ich will ja was ändern"

    "Ich werde nach dem Umzug in eine Klinik gehen. Ich kann und will nicht mehr" :evil::shock::twisted:

    Der Umzug ist Mitte April....und ich bin weder beeindruckt noch habe ich Lust dran zu glauben geschweige denn drauf zu antworten!!!!

    Ich will nich mehr! Ich will keine W O R T E mehr....und an Taten glaub ich erst, wenn ich sie gesehen habe..wobei ich im Moment nicht mal mehr auf die Tat warten möchte...kann das jemand verstehen? Bin ich ein kaltes hartherziges Monster? Oder hat Rationalismus und Realismus soviel Einzug in Hirn und Herz gezogen, dass sämtliche Rest-Gefühle auf Eis liegen? Holt mich mein vergessener Egoismus jetzt im Übermaß ein?

  • Zitat von leominda

    .
    Bin ich ein kaltes hartherziges Monster? Oder hat Rationalismus und Realismus soviel Einzug in Hirn und Herz gezogen, dass sämtliche Rest-Gefühle auf Eis liegen? Holt mich mein vergessener Egoismus jetzt im Übermaß ein?

    Das ist kein Egoismus, sondern Selbstschutz. Und hartherzig?
    Im Gegenteil!
    Deine Konsequenz ist die einzige Hilfe die es für deinen Freund gibt.
    Mein Mann hat lange Jahre an das Gefasel und die leeren Versprechungen geglaubt, hat die Erpressungen und Beschimpfungen ausgehalten.
    Erst als er die Koffer packte und mich am gleichen Tag von der Polizeiwache abholte und ins LKH brachte habe ich es kapiert.

    Liebe Grüße
    Fides

    nordisch by nature

  • Ja, Fides...er hat dich aber doch hingebracht, weil du wolltest?

    Ich nehme es ihm nämlich kein Stück ab, dass er wirklich den Gedanken daran verschwendet, es ist eine reine Rauszögerungs- und Hinhaltetaktik, denn..er könnte sicher sofort gehen, der Arbeitgeber weiß sowieso schon Bescheid um sein Problem und er kann sich auch Urlaub nehmen, wenn er sich nicht krank melden will...

    Wäre der Wille tatsächlich wahrhaftig da, würde es gehen, evtl. heut noch....wäre es nicht der Alk sondern z.B. ein Herzinfarkt, ein Tumor oder wasweißich Schlimmes, dann ginge es doch auch, oder?

    Und - so gesehen leider - geht es ihm gesundheitlich noch nicht schlecht genug...

    So sind das alles nur "Waffen und Mittel" um wieder seine Rundumbetreuung durch mich und sicher auch die Einbindung in meine gesamte Familie wiederzuerlangen, statt wie die Jahre zuvor einsam vegetierend in der Junggesellenbude allein zu saufen...klar kennt er es nun anders und vermisst es, auch geliebt zu werden...und ich wette, er redet sich noch immer ein, kontrolliert trinken zu können..

    Aber - wem erzähl ich das alles? Ihr wisst es, ich weiß es und ihm könnte man nen Zettel auf die Stirn tackern - er WILL es nicht, also IST es nicht!

    So, jetzt hab ich mich in Rage geschrieben, aber das brauche ich wohl, auch damit ichs selber alles nachlesen kann, sollte ich, was leider passieren kann) in eine andere, emotionale, schwache Stimmung kommen :twisted:

  • hallo leominda,

    eins muss ich dich jetzt doch nochmal fragen: was willst du? ich durchschaue das noch nicht wirklich. willst du

    a) ihn überhaupt nicht mehr wiederhaben, auf keinen fall, egal was passiert?
    b) ihn so nicht wiederhaben, mit den lügen und falschen versprechungen? oder
    c) ihn im prinzip wiederhaben, wenn er trocken werden will und dir das "beweist", indem er was tut?

    das ist mir noch nicht so richtig klar. je nach antwort gibt es nämlich verschiedene, mögliche reaktionen:

    a) gib ihm seine sachen wieder, sag klar und deutllich, dass du nichts mehr von ihm willst, egal was er tut, und bitte ihn, dich für alle zeit in ruhe zu lassen. im zweifelsfall würde ich sogar mit der polizei drohen. s. stalking oben.

    b) sag ihm klar, dass er dich ank***, so wie er ist, und er sich jede chance von der backe putzen kann, wenn er so weitermacht, und du gerade dabei bist, jegliche achtung vor ihm zu verlieren, wenn er sich so zum hanswurts und jammerlappen macht.

    c) sag ihm, dass du dir im prinzip nach wie vor ein leben mit ihm vorstellen kannst, aber eben nur ohne alkohol. dass es an ihm liegt, ob er schritte gegen seine sucht unternimmt, aber dass du ohne schritte (entgiftung, therapie, shg) mit ihm keinen kontakt pflegen möchtest und wirst. und wenn er eben meint, erst im april was tun zu müssen, ihr halt erst wieder im mai oder juni oder juli kontakt haben werdet.

    gruß

    lavendel

  • Hallo Lavendel, ich kam nicht dazu dir speziell zu antworten...jetzt überschlägt es sich - er hat gestern die "Tasche gepackt" und wollte, dass ich ihn heute in die Klinik bringe...da ich aber berufstätig bin und auch nicht alles stehen liegen lassen kann, haben wir mit Rücksprache der Klinik morgen einen Termin, soll heißen, er ist "vorangemeldet" und er soll um 8 Uhr anrufen, ob ein Bett frei ist.

    Er hat furchtbare Angst, weiß aber, dass das meine Forderung ist und bleibt, sagt, er wolle nicht sein ganzes Leben im Suff bleiben...

    Wir waren ja im Januar beim Arbeitgeber im Büro - die wissen und wussten also, dass er versucht, das allein hinzukriegen (ich hatte da ja noch kaum Ahnung)...der Hausarzt hat ihn krankgeschrieben und die Einweisung gefertigt, der Anruf beim Arbeitgeber hatte das Ergebnis, dass der Vorgesetzte sagte: Ach, jetzt ist es nicht dein Rücken, jetzt machste also das!

    Ich finde das unmöglich, haben wir doch um sieben Ecken erfahren, dass in dieser Firma so viele Fälle sind, dass es einen Extra-Suchtbeauftragten gibt! Nun, so ist es halt draußen in der Arbeitswelt - sie wollen ihn sowieso loswerden, weil er zu teuer ist (um billigere einzustellen).

    Nun, aber das ist Nebensache, sicher kann ich verstehen, dass man Angst hat um seinen ARbeitsplatz, aber GEsundheit geht vor

  • hallo leominda,

    na, da tut sich ja mal was. dann kann ich dir und ihm nur wünschen, dass er wirklich in die klinik geht und damit den absprung aus der sauferei findet. und dir wünsche ich, dass du trotzdem bei dir belibst, und jetzt nicht wie ein aufgescheuchtes huhn alles um ihn herum organisierst, weil er jetzt die kurve zu kriegen scheint.

    bei mir war das so, dass ich aus lauter freude darüber es mal wieder übertrieben habe und mich wieder voll in die beziehung gestürzt habe. falsch. ist auch proompt nach hinten losgegangen. dann hab ich mich auf mich besonnen, und jetzt ist da ein gleichgewicht. nur so geht es.

    bring ihn in die klinik, aber der rest ist seine sache, wie es weitergeht, therapie.... misch dich nicht zu sehr ein. er muss aktiv werden.

    gruß

    lavendel

  • Hallo Lavendel,

    danke für deine guten Wünsche! Nein, ich bin nicht freudig oder aufgescheucht, fast eher im Gegenteil...ich habe gestern mit ihm Gespräche geführt und knallhart gesagt, dass ich mir nicht die Verantwortung aufbürden lasse, für das, was er jetzt tut!

    Klar, irgendwo ist es zweischneidig: Ich stelle ein Ultimatum: Wenn du mich wirklich liebst, tust du das! Dann macht er es (und sei es halt aus diesem Grund) dann sage ich: Ja aber - wenn du das nur für mich machst und nicht für dich, bringt es sowieso nix!

    :roll:

    Er hat Angst, vor allem diese Angst für die Zukunft, abgesehen von Arbeitsplatz etc.....diese Angst, bei einer Familienfeier etc, nicht mal eine Flasche Bier mittrinken zu können..!!!

    ...es ist ja okay, dass alle so einen Hype machen wegen dem Rauchen - Passivrauchen ist unfair, schädlich, ok! Aber dieser ewige Bezug Feiern - Spaß - Alkohol vor allem in der Männerwelt - und diese Verharmlosung des Feierabendtrinkens.....ich finds einfach nur schlimm und traurig

    :cry:


    Ich sitze jetzt hier auf meiner Arbeit und konzentriere mich darauf - es war ein langer Weg, wieder da hineinzukommen nach der Scheidung und mein Job ist neben den Kindern ein wichtiger Teil meines Lebens, meiner Persönlichkeit...okay, in der Mittagspause hab ich kurz angerufen, wie es ihm geht, ob er die Bankgeschäfte etc. erledigt hat - hab aber gleich mitgeteilt, dass ich heute länger arbeiten werde...!!!

    Morgen früh sehen wir weiter, wenn auch das nicht geht, dann halt den Tag später...ich versuche, ihm Nähe und Zärtlichkeit zu geben und sage ihm, ich stehe an seiner Seite, doch kämpfen muss er!! Aber ich merke, wie "gefrostet" meine Gefühle noch in einer Art Wartezustand verharren....bloß nicht zuviel falsche Hilfe, falsches Auffangen geben...aber dann doch soviel, wie er jetzt braucht...das finde ich sehr schwer und auch das muss ich immer wieder neu austarieren, da gibt es keine geregelten Vorgaben oder Angaben in Medizinbüchern...

    Was ich noch gar nicht so checke: WANN ist denn jemand "entgiftet" - woran merken die Ärzte das im KH? Werden da Leberwerte gemessen?

    nun, morgen werd ich wohl mehr erfahren - und hier weiter berichten.

    Grüße aus der Mittagspause!

    Leominda

  • So, gestern sind wir zur Entgiftung gefahren und nach dem 1. Tag dort ist mein Freund schon so mit einem heilsamen Schrecken versehen....die Untersuchung ergab, dass er körperlich vollkommen gesund ist, auch keine Entzugserscheinungen hat, allerdings die "Sucht" im Kopf bereits verankert ist....

    Jetzt soll ihm eine Sozialarbeiterin dort helfen, Adressen zu finden, wo er im Anschluss Hilfe bekommt. Er weiß, er könnte sofort da weg, bleibt aber auf jeden Fall solange, bis es hier "weiter" geht!

    Jetzt trinkt er viel Wasser, zuviel Kaffee und sagt, er muss sich jetzt überlegen, WAS er demnächst trinkt - Alkohol will er keinen trinken, der Schock zu sehen, wie andere schon viel schlimmer betroffen sind und die Angst auch da reinzukommen, steht ihm im Gesicht geschrieben...

    Wir reden über Situationen, vergangene und auch zukünftige, wo Bier meist automatisch IMMER mit dazu gehörte...auch der Bekanntenkreis, der fast IMMER aus Menschen bei ihm bestand, zu denen er sich solange zugehörig fühlte, solang er mittrank.

    Alternativen müssen her, ich weiß, dass ich zwar Vorschläge machen kann, doch FINDEN wird er sie selbst müssen, ich lese hier sehr viel, bin auch dankbar und froh, weil ich hier die entscheidenden Informationen gefunden habe, vieles weiß, was ich falsch geholfen habe.

    Ich sage ihm meine Hilflosigkeit, dass ich ihn nicht kontrollieren möchte und auch nicht werde, dass ich selber den letzten Alkohol vor über einem Monat getrunken habe und - für mich - entschieden habe, auf unbestimmte Zeit kein Glas Wein mehr zu trinken...ich merke sogar selbst an mir, dass mir das letztlich auch weder gutgetan noch irgendwie geholfen hat und dass Glücklichsein, Lustigsein und Entspannung durch Alkohol viel zu sehr propagiert wird, im Alltag, in der Werbung, leider....jede Bierwerbung stößt mir nun auf, weil ich BEWUSSTER hinsehe.

    Und es stimmt - man kann OHNE Alkohol leben..fast jeder kann sich doch an seine Kindheit erinnern, wie glücklich und lebensfroh man war - einfach aus Freude am Leben, an der Natur, Freundschaften, Sport...bis dann irgendwann beim Eintritt ins Erwachsenenwerden die Konfrontation mit dem Alk kommt - jetzt biste 18 - das MUSS gefeiert werden! Hochzeit - okay, da MUSS doch der Korken knallen! Hauseinweihung? Her mit dem Sekt! Auch ein Schiff wird schließlich mit ner Flasche "getauft"...Ein Kind ist geboren -wunderbar, dass MUSS man pinkeln lassen!! *sarkasmus

    ...ich hoffe so sehr, dass der Anfang gemacht ist für eine glückliche Zukunft ohne künstliche Räusche (ok...der nächste Kampf wäre der gegen den blauen Dunst, aber - eins nach dem anderen)

    LG
    eine nachdenkliche Leominda, hoffentlich nicht zu euphorisch

  • Nun gut - er will nach Hause kommen - muss sein Zimmer räumen - um 10.00 Uhr das Gespräch mit der Sozialarbeiterin...ich bin ehrlich gar nicht so erfreut, obwohl -es stimmt ja - gestern sagte er: Die TUN hier ja gar nichts, keine Gespräche, keine Hilfe, alle sind sich hier selbst überlassen"

    Ich sag, klar, dass ist ja auch die reine Entgiftungsstation!!

    Der Arzt sagt, er habe jederzeit die Möglichkeit, vier Wochen stationär mit psychischer Behandlung wiederzukommen. Irgendwo in meinem Kopf rotiert es und ich frage mich, ob es in ein paar Wochen vielleicht so weit sein wird, kommt die Angst, was wenn jetzt bald, wenn der Schock aus dem Gedächtnis rutscht, wieder alles wird wie vorher......!

    Mir geht das alles irgendwie zu schnell, zu einfach, ich befürchte, sie geben ihm jetzt lapidar ein, zwei Adressen und es geht alles nicht so nahtlos wie wir uns das denken...

    Ich weiß, er möchte nächste Woche wieder arbeiten gehen.....es ist ein guter Arbeitsplatz, aber ich weigere mich, dieser Sicherheit über das andere zu stellen...

    Aber - das schreibe ich alles nur HIER hin - es war und ist alles SEINE Entscheidung - ich weiß, was ich NICHT mehr will für mein Leben, für ein gemeinsames Leben und werde das auch immer wieder zur Sprache bringen...

  • hallo leominda!
    bekommst dein 3kind wieder zurück und richtest ihn schon sein zimmer wieder ein.
    ich kenne mich bestens in der entgiftung aus und wie dein freund es dir erzählt so ist es bei weitem nicht. sie können einen in der entgiftung nicht festhalten wenn du rausmöchtest und das will dein freund.
    die sozialarbeiterin hat bestimmt mit ihm einen plan erstellen wollen wie seine weiteren schritte sein könnten.
    dies ist ihm aber zuviel,weil er noch nicht bereit ist dem alk ade zu sagen.
    was er mit dir macht ist augenwischerei und du gehst wieder auf sein spielchen ein.
    warum nimmt er nicht das angebot des arztes an und macht eine 4wöchige thera.
    warum will er wieder arbeiten und nicht die thera machen. das sind die fragen die du dir stellen solltest. er lenkt doch durch diese ausreden von dem eigentlichen problem ab und das ist was er lösen sollte,nahmlich seine sauferei.
    wenn du dir keine grenzen setzt,wird das immer so weiter gehen.
    vor allen dingen sollte man,was man sagt auch einhalten sonst wird man unglaubwürdig zu sich selbst.
    du kannst an deinen freund nichts ändern aber du kannst was an dir ändern

    herzlichen gruss heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

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