Trennung mit Ultimatum-brauche Zuspruch!

  • hallo leominda,

    dass dein ausbruch absolut kontraproduktiv war, hast du ja schon selbst gemerkt.

    abstand bekommen heisst abstand wahren. gegen wut, enttäuschung, rachegelüste, frust, wehtunwollen - gegen ALLES. abstand halten und wahren gegen alle gefühle und sehnsüchte, mit dem kopf - wissend, dass anders kein abstand werden wird. und ohne abstand bekommst du den kopf nicht frei, für deine vorhaben (s. liste oben), für eine selbstliebe, oder sei es erst einmal nur eine selbst-zufridenheit = zufrieden mit dir selbst. solange er noch macht hat - und die räumst DU Ihm ein, solange wirst du achterbahn fahren und nicht weiterkommen, da hat karsten völlig recht.

    ich hab nach der trennung von meinem freund sechs oder sieben wochen völlige funkstille gehabt, und die hab ich mit aller kraft für MICH mobilisiert. natürlich hab ich mich hier auch (im geschlossenen) ausgeheult über frust, trauer und enttäuschung - dass diese gefühle da sind, will ich garnicht wegdiskutieren. aber GLEICHZEITIG hab ich mit dickkopf begonnen, dinge zu tun von denen ich geglaubt habe, dass sie MIR gut tun. hab mich im fitnessstudio angemeldet. bin regelmäßig am wochenende ins kino gegangen, hab mich mit freundinnen getroffen - auch ohne lust, wissend, hoffend, dass es sich auzahlen wird, dass ich loskomme von der fixiertheit auf ihn, loskomme von der trauer und dem phlegma, was mich keine sonne mehr hat sehen lassen.

    DU hast es in der hand, ob dein leben sortiert ist, ob du sport machst, ob du abnimmst. das kann dir keiner abnehmen, und mit all dem kannst du HEUTE beginnen. HEUTE, nicht morgen oder übernächste woche.

    ich war heute in der kirche, da war das motto der predigt "entdecken, was wirklich wichtig ist". ich finde, dass dieser satz alles sagt, was (für mich) zu einem gelungenen leben gehört: herauszufinden, was wirklich wichtig ist für mich und mein leben, und danach streben, das zu erreichen.

    wünsche dir gelassenheit, und dass du deine kraft in DEIN leben investierst, nicht in deinen ex oder potenzielle partner. jetzt bist erstmal du dran.

    lieben gruß

    lavendel

  • Hallo Leominda,

    es führt ganz sicher kein Weg daran vorbei an Dir selbst zu arbeiten wenn Du eine Änderung herbeiführen möchtest.

    In einem anderen Thread hast Du folgendes geschrieben:

    Zitat

    Käme jetzt wohl ein netter, normaler selbstbewusster Mann auf mich zu und zeigte Interesse OHNE dass ich für ihn irgendwas tun könnte, nichts finden würde, wo ich ihm weiterentwickeln helfen wollte, weil da nichts wäre oder aber es ganz allein schafft - Schreck! Ich müsste mich ja mangels Masse auf meine EIGENEN Nicht-Weiterentwicklungen zurückkonzentrieren! Oder schlimmer, ER könnte anfangen, MIR helfen zu wollen...geht ja gar nicht, dann müsste ich ja zugeben, mit mir stimmt was nicht, ICH bin doch nicht schwach und will es auch nicht sein und lass mir nicht helfen! Klar beschwer ich mich über Dinge in meinem Leben, die mich depri machen und an denen ich doch nix ändere...würd dem das dann auf den Keks gehen, auwei, würd er dann konsequent sein und eine Selbstauseinandersetzung mit mir fordern, würd ich wahrscheinlich auch ......alles entschuldigen, verdrehen, mir klein und mies vorkommen und zu guter Letzt ihn verlassen. Und mir wieder einen suchen, der ein Problem hat...der mich braucht und liebt für das, was ich für ihn tue...hab ich alles schon gehabt, diese beiden Arten Männer wechseln sich ab in meinem Leben.

    ...und täglich grüßt das Murmeltier!

    Bei unserer Stoffsucht ist es auch nicht anders:

    Erkennen und akzeptieren des Problems also der Sucht.
    Erst dann ist es möglich etwas dagegen zu tun.

    Was ist denn da passiert tief in Dir drinn:

    Zitat

    Jetzt verselbständigt es sich und ich will nur noch ...wehtun...verletzen, Messerstiche tief ins Herz, damit es vorbei ist. Ich schreibe (für mich) bitterböse Dinge, die gelogen sind, Sarkasmus

    Das sind nicht nur die "Entzugssymptome" von Deiner Sucht. Vielmehr ist es eine grenzenlose Hilflosigkeit in Verbindung mit Erkennen.
    Das eine Leere auftritt, das Du keinen Schritt weiter bist, Dich im Kreis drehst.
    Das "etwas " nicht stimmt.

    Er hat Dir etwas angetan wofür er eigentlich garnichts kann.
    Er fröhnt seiner Sucht, genau wie Du. Mit anderen Folgen und Begleiterscheinungen. Er ist wie er ist und Du hast gewusst das irgendwas passieren kann oder muss und Du ihm helfen könntest.

    Hier sollte es tatsächlich darum gehen was Du für Dich tun kannst.

    Wo liegen die eigentlichen Ursachen für Dein Verhalten und was kannst Du tun um zu verändern was Dich immer wieder zurückwirft und blockiert?

    Gruss

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo - ein dickes DANKE an die Moderatoren..
    ich fahre hier im Kreisverkehr und sehe euch als Polizei mit Stoppschild "Achtung!"...weil Kreisverkehr nicht weiterführt...ich sehe schon die Abbiegungen.

    Wenn ich unbedingt jemandem helfen will, warum dann nicht mir selbst? Weil es schwerer ist? Wenn ich geliebt werden will für mich selbst, warum arbeite ich nicht an meiner Selbstliebe?...für "stoffliche" Süchte bin ich gottlob nicht vorgesehen im Lebensplan, also nutze ich dies.

    Ich bin Gelegenheitsraucher, kann es mir also leicht an- und wieder abgewöhnen ohne dass groß was fehlt.

    Glück kann man chemisch erklären. Endorphine selbst herstellen, wenn man das Rezept kennt.

    Ich weiß vom letzten Jahr, dass ich in der Zeit, wo ich strukturiert Sport getrieben habe, ich sehr tatkräftig war und mich super fühlte. Über den Winter hat es sich dann "verloren" durch meinen Partner rauchte ich wieder mit und da ich eh Asthma habe, war der Anfang bislang zu schwer.

    Deshalb rauche ich seit zwei Wochen gar nicht mehr und versuche, durch das Singen wieder mehr "Luft"speichern zu können.

    Gestern habe ich meinen Stepper wieder ins Wohnzimmer geholt und möchte nun wieder beginnen damit, wenn die Lust an der Bewegung endlich wieder da ist, kommt alles andere...dann mag ich auch wieder spazierengehen, Fahrradfahren und tanzen gehen.

    Leominda
    (hat ihre Gedanken nun wieder auf sich gerichtet)

  • Mir geht es sehr gut - ich arbeite sozusagen auf an mir und vor allem an den Kindern, spreche mit Lehrern, stelle beruflich neue Weichen, mein Selbstbewusstsein wächst.......ich beginne sogar, mich wieder mehr um mein Aussehen zu bemühen ;)

    Die diversen SMS die ab und an eintrudeln, lese und vergesse ich sofort wieder, es ist fast immer dasselbe, was drinsteht...aber es wird weniger...ich schätze mal, in zwei Monaten wird er sich nicht mal mehr an meinen Vornamen erinnern...es ist traurig, aber ich kann nichts tun!

    Wünsche allen einen sonnigen Dienstag!

  • Na super! Der Tag war ja auch zu schön....tja, ich bin süchtig, musste es einsehen...kann die Finger nicht vom Handy lassen und irgendwann antworte ich dann doch wieder....es geht immer im Kreis...er wollte mit mir reden, ließ keine Ruhe, bis ich einfach hinfuhr, Tür auf, ok, ich bin da - rede!
    Er versteht nicht, warum ich ihn ein halbes Jahr lang angeblich geliebt habe, wo er doch schon getrunken hat - und jetzt nicht mehr!

    Ja. Das ist es ja. Warum ging es da? Ich erkläre, dass ich da noch gedacht habe, er HÖRT AUF wenn es ihm gutgeht, wenn er Familie, Glück und Geborgenheit hat. Und dass ich erst in den letzten Monaten erfahren habe, WAS EIN ALKOHOLIKER ist!!! ....wusste ich es doch wohl bei meinem eigenen Ehemann damals nicht...

    Nun, der Mister trank während des Gesprächs, logo, immer rein damit. Ich habe gesagt, dass es keinen Sinn macht und dass es keine gemeinsame Zukunft gibt für uns. Dann bin ich gegangen, war kaum fünf Minuten da.

    Kurz darauf die nächste SMS - und dann kam der Punkt an dem ich mir sagte, ich will nicht mehr....habe mein Handy auseinandergenommen, Karte rausgeholt, nehme die nächsten Monate ein Prepaid-Handy.

    Es war schlimm für mich, ihn wiederzusehen....eine Mischung aus Anziehung und Abscheu, Vertraut und Fremd....aber es war kein Wunsch in mir vorhanden, etwas zu ändern...so schlimm es für mich ist, ich kann nichts tun für ihn, das muss ich mir immer wieder vor Augen halten.

    ...ich hoffe, jetzt endlich Ruhe zu bekommen...

  • Ja, es ist tatsächlich ruhig, kein Handy piepst mehr und ich vermisse es nicht.
    Mein Sohn und ich erwarteten, den Ex-Mister heut beim Sport zu treffen, er kam zwar des Weges, ging aber wohl von seinen Eltern aus nach Hause.

    Ich habe meinen Sohn mal vorsichtig gefragt, so nach 11 Tagen, die wir ja jetzt getrennt sind: Vermisst du ihn? Er sagte: Ja, ein wenig, aber der hätte uns sowieso nie richtig weitergebracht"...ich musste nicken.
    Nein, der Mister Ex ist wohl wieder in seinem alten Leben, hat mir mal gesagt, der Mensch sei ein Gewohnheitstier. So sei es dann. Freier Wille.

    Mir gehts gut - im Büro fluppt es und macht besonders viel Spaß und es gab noch genug auch mit Lehrern zu regeln - meine Tochter hat wieder mal so eine Phase...ich habe zufällig gelesen, was keiner lesen sollte - sie schreibt mit ihrer Freundin abwechselnd an einer Geschichte im PC...ich war erschrocken, wie sehr u. a. eine Hauptperson meinem Ex-Mister ähnelt - es geht um Bier und besoffen halb von der Couch hängen...und ein Mädchen, das ihn bittet, das Trinken aufzuhören...da merke ich, wie sehr sie das doch auch mitgenommen hat und wie sie es verarbeitet in dieser Story (Mausi, verzeih - ich las nur aus Sorge heimlich mit)

    Eben hörte ich im Radio von dem 16jährigen, der sich vor zwei Wochen mit 4,8 Promille ins Koma soff und gestern gestorben ist. Und dass nun ermittelt werden soll gegen den Wirt....es ist gut, dass es endlich Thema wird, liegt Deutschland doch ganz oben beim Rang der Länder, wo die Jugendlichen am meisten rauchen und trinken!

    Ich bin noch immer traurig ab und an, das bringt so eine Trennung nun mal mit sich, Gefühle streift man nicht ab wie ein Hemd...aber ich bin froh, diesen Schritt getan zu haben und danke nochmal allen im Forum hier, die mir die Augen geöffnet haben- dass es einen Unterschied gibt zwischen einem Menschen, der gern mal was trinkt und einem Alkoholiker....und woran man es erkennen kann, worauf man achten muss..und dass man sich selbst nicht vergessen darf, weil es weder hilfreich für einen selbst noch für den anderen ist.

    Lieben Gruß
    Leominda

  • Ja...melde mich mal wieder...hab das WE gut verbracht - hab mir samstag meinen Auszeit genommen - d.h. hab mich den halben Tag ins Bett gelegt um Kraft zu tanken.

    Abends dann hier rumgeräumt, das Wohnzimmer mit den Kids umgestellt und dann den Boxkampf geschaut - faszinierend, mit welcher Willenskraft der Maske dieses Ziel sich gesteckt und nun auch umgesetzt hat - ich spüre fast diese Kraft, die von ihm ausstrahlt und möchte unbedingt auch wieder was für meinen Körper tun..fühle, dass ich in den Startlöchern stehe...

    Allerdings kommen zwischendurch die "Schwächephasen" auch und gerade psychisch....ich gehe da "einfach durch"...nach wie vor trinke ich keinen Alkohol, wenn ich traurig bin und mir zum Heulen ist, dann heule ich, wenn ich mich verkriechen will, tue ich das und wenn mir nach Gesellschaft ist, suche ich sie.

    Damit kommt meine Umwelt nicht klar - ich SOLL doch tanzen gehen am Samstag, soll vor die TÜr, raus in die Sonne.....ja sicher -heut z.B. in der Mittagspause ging ich am See spazieren, hab es so genossen, es war nur herrlich! Aber dann, wenn ich möchte und mich danach fühle.

    Eben war ich kurz den Mister besuchen, weil ich den Wunsch danach hatte und es für gut befand. Schließlich wollten wir Freundschaft versuchen...sein Bruder war auch da und wir haben ihn gemeinsam mit der Wahrheit konfrontiert, es kamen vielerlei Ausflüchte, Ausreden, das Übliche halt...er ist mal wieder krank geschrieben wegen Wasweißich und die Firma wird das wohl nicht mehr lang mitmachen. Ich sagte ihm ins Gesicht, dass ich ihm das wünschen würde, was Besseres könnte ihm nicht passieren, so würde es wohl noch "zu lang" dauern, bis es ihm mies genug geht!

    Dabei jammert er - ohja...und erbrechen musste er sich und fühlt sich ja dann doch oft so allein und wenn die Kameraden kommen, die wollen ja nur saufen, was soll man auch anders tun?

    Ich hatte mir zwei Stunden gesetzt, die ich mich mit ihm unterhalten wollte, die sind nun vorbei, ich wieder zuhause, die erste sms folgt auf dem fuß und ich schreibe ihm, wir hätten uns ja nun lang genug für heute unterhalten und keine sms mehr und wenn er mir was mitteilen möchte, kann er mir ja nen Brief schreiben!

    Deshalb ist mein Handy jetzt auch konsequent aus und ich habe für ihn keine Sprechstunde mehr.....mag jetzt noch was den Abend genießen!
    ...bin auch noch in einem anderen Forum unterwegs - da geht s um Sport und Abnehmen *zwinker...ich will am Wochendende mit einem ganz speziellen Programm starten und freu mich schon drauf!

  • Hallöchen!

    Lass diese Treffen und den Kontakt - das alles tut dir nicht gut!!! Halte den Abstand, den du brauchst, damit es dir gut geht!! Wenn du ganz ehrlich zu dir bist, hast du ihn nur besucht, um zu kontrollieren ;) Oder liege ich da falsch? Diese Dinge müssen wir peu à peu lernen sein zu lassen... wir, die Co-Abhängigen.

    Das mit dem Sport und den Dingen, die du für dich machst - finde ich alles super klasse! Weiter so. Du bist auf einem sehr guten Weg!

  • Hallo Ayki,

    ich wollte ihn treffen, weil es mir widerstrebt, so zu tun als gäbe es ihn nicht! Und es tat mir gut, ihn life zu sehen, mit ihm zu reden...ich höre jetzt "anders" zu und lasse mich durch diese Ich-vermiss-Euch-Arie nicht beeinflussen...!

    Ich höre aus jedem Satz, wie er sich selbst was vormacht, Tatsachen verdreht...und merke, dass es nie eine richtige Liebe gewesen sein kein oder ist...!

    Ob es eine Freundschaft werden und bleiben kann mag dahingestellt sein, weil....ich ihm keinerlei Hilfestellung mehr leiste und ihm jederzeit das sage, was ich denke!

    So verschwindet allmählich nicht nur meine falsche Vorstellung von ihm, sondern auch die seine von mir...

    Ich merke ja schon, dass er sich nur noch bei mir per SMS "in Erinnerung ruft" wenn irgendeine Synapse seines Hirns im Rausch oder im Halbrausch situations- oder gefühlsbedingt meinen Namen aufruft., er sich einsam fühlt oder Hilfe will....der pure Egoismus, fast möcht ich mir davon was abschneiden!
    Ansonsten hat er z.B. am WE genug Kameraden und seine Saufgelage..

    Insofern tut es mir natürlich zugegeben weh, letztendlich doch "nichts Besonderes" für ihn gewesen zu sein...in dem Sinne, dass ich nicht einfach für das geliebt wurde, was ich bin, sondern für mein Handeln und Dulden.

    Meine Cheffin sagt, ich wär einfach zu nett, ich bräuchte einen Mann, der mich "einfach auf Rosen bettet" OHNE dass ich irgendwas für ihn tue! ;)

    ...also, das wäre ja nun die ganz gegensätzliche Alternative, ich wünsch mir ja mehr so eine Beziehung 50/50, wo Geben und Nehmen, Stärke und Schwäche ausgewogen ist.

    Aber - neben Verzicht auf Alk und Nikotin versuche ich es nun wirklich mal, GANZ allein glücklich zu sein - mit meinen Kids natürlich.

    ...und das ist nicht einfach für mich! Drum so wichtig...

  • Zitat

    ich wollte ihn treffen, weil es mir widerstrebt, so zu tun als gäbe es ihn nicht! Und es tat mir gut, ihn life zu sehen, mit ihm zu reden...ich höre jetzt "anders" zu und lasse mich durch diese Ich-vermiss-Euch-Arie nicht beeinflussen...!

    Ich höre aus jedem Satz, wie er sich selbst was vormacht, Tatsachen verdreht...und merke, dass es nie eine richtige Liebe gewesen sein kein oder ist...!


    Das ist auch richtig so, dass du dich damit auseinandersetzt! Aber überschätze das ganze nicht! Auch, wenn du vielleicht gerade gut damit zurecht kommst, Abstand wäre glaube ich besser. Klar, du musst letztendlich selbst wissen, wie du mit der Situation umgehst. Ich kann dir das nur von meiner eigenen Situation her schildern. Es ist ein ewiges Auf und Ab, wenn man in ständigem Kontakt steht... Und das tut einem MEIST nicht so gut, als hätte man gar keinen...

    Zitat

    Aber - neben Verzicht auf Alk und Nikotin versuche ich es nun wirklich mal, GANZ allein glücklich zu sein - mit meinen Kids natürlich.


    Das ist sehr wichtig! Und Egoismus schadet dabei mit Sicherheit nicht! Der hilft dir, weiterhin auf deinem Weg zu bleiben! Also, weiter so!!!

  • Hallo Leominda,

    habe Deinen ganzen Thread durchgelesen, der sich da nennt „ Trennung mit Ultimatum-brauche Zuspruch“. Leider hast Du die Trennung noch nicht geschafft, Zuspruch hast Du bekommen. Versuch ich es auch nochmal...

    Vieles darin hat mich entsetzt, wie sich ein Mann so aufführen kann, aber er ist Alkoholiker, das erklärt einiges, aber nicht alles. Ich würde trotzdem sein Temperament als cholerisch einstufen. Du hast ja einiges mit ihm mitgemacht, ihm auch „geholfen“, was im Endeffekt keine Hilfe ist. Ich habe hier im CO-Bereich schon öfters geschrieben, das nur „Nicht-Hilfe“ eine Hilfe ist, sie dient auch dazu, dem Alkoholiker seinen Tiefpunkt zu erreichen, denn vorher ist ein trocken werden nicht möglich.

    Bis zur Seite 12 hattest Du Dich ja auch distanziert, dann ein Rückfall in die CO-Abhängigkeit, Du hast ihn beschimpft, okay, kann passieren. Kann aber auch sein, das Du damit sagen wolltest : Hallo, mich gibt’s noch, VERGISS MICH NICHT ! Wenn auch auf dieses Art. Nun gut, ist so passiert, nicht mehr zu ändern.

    Aber die Rumeierei geht weiter, Du kannst nicht von ihm lassen, gell? Du WILLST ihn gar nicht loslassen, nachher ist er wirklich weg und das darf ja wohl nicht sein. Und das ist wohl Deine schlimmste Befürchtung, kann das sein ?

    Ich möchte dazu mal folgende Zitate bringen, die mich auf dieses Schluss bringen.

    Zitat

    Na super! Der Tag war ja auch zu schön....tja, ich bin süchtig, musste es einsehen...kann die Finger nicht vom Handy lassen und irgendwann antworte ich dann doch wieder....es geht immer im Kreis...er wollte mit mir reden, ließ keine Ruhe, bis ich einfach hinfuhr, Tür auf, ok, ich bin da - rede!
    Er versteht nicht, warum ich ihn ein halbes Jahr lang angeblich geliebt habe, wo er doch schon getrunken hat - und jetzt nicht mehr!

    Ja, Du bist süchtig nach ihm, das steht mal fest. Und solange Du mit ihm weiterhin Kontakt hast, wirst Du immer wieder rückfällig. Ist wie bei Alkies, kein kontrolliertes Trinken möglich. Du hast ihn geliebt, ja ? Überlege mal, ob Du da nicht einen Menschen suchtest und auch gefunden hast, den Du umsorgen konntest, auf dieses Weise Deine Anlage zur Co-Abhängigkeit auslebtest und zur waschechten CO wurdest. Immer unter dem Deckmäntelchen: Ich will doch nur, das es ihm gut geht. Nööö, Du wolltest auch, das es DIR gut geht und das tut es nur auf diese Art. Von außen betrachtet würde ich Eure Beziehung eher als Mutter-Sohn-Verhältnis sehen, nur halt mit Sex. Dabei meine ich nicht den Altersunterschied, sondern das Verhältnis zueinander überhaupt.

    Zitat

    Es war schlimm für mich, ihn wiederzusehen....eine Mischung aus Anziehung und Abscheu, Vertraut und Fremd....aber es war kein Wunsch in mir vorhanden, etwas zu ändern...



    Tja, Du bist halt ein Adrenalin-Junkie, das ist Deine Droge. Sowas lese ich auch nicht das erste mal hier im CO-Bereich. Und diese körpereigene Droge scheint SEHR ABHÄNGIG zu machen

    Zitat

    Eben war ich kurz den Mister besuchen, weil ich den Wunsch danach hatte und es für gut befand. Schließlich wollten wir Freundschaft versuchen...

    Zitat

    Ich hatte mir zwei Stunden gesetzt, die ich mich mit ihm unterhalten wollte, die sind nun vorbei, ich wieder zuhause, die erste sms folgt auf dem fuß und ich schreibe ihm, wir hätten uns ja nun lang genug für heute unterhalten und keine sms mehr und wenn er mir was mitteilen möchte, kann er mir ja nen Brief schreiben!

    Zitat

    Deshalb ist mein Handy jetzt auch konsequent aus und ich habe für ihn keine Sprechstunde mehr.....

    Soso, Du hattest also den Wunsch, ihn zu sehen ? Und ihr wollt es in Freundschaft versuchen?
    Warum denn ? Du willst Freundschaft mit einem Mann , der Dich übelst beleidigt hat (ich könnte Dir das gern auch noch rauszitieren, aber ich will Dir nicht unnötig weh tun), Dich beschimpft und beschuldigt hat ? Sorry, aber so jemand könnte NIE WIEDER mein Freund sein, da friert ja eher die Hölle zu. Sicher fällt auch mal ein böses Wort im Streit, besonders, wenn Alk im Spiel ist, aber sicher nicht sowas. Wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird, ist keine Hemmschwelle mehr da und keine weitere Freundschaft möglich. Das mal unberücksichtigt davon, das Dein Freund Alkoholiker und somit krank ist, das ist aber auch seine einzige „Entschuldigung“. Im schlimmsten Suff habe ich jedenfalls niemanden so persönlich beleidigt. Aber Menschen sind verschieden…
    Und schau mal, kaum bist Du wieder zuhause, folgen wieder sms, Du antwortest, das alte Spiel beginnt erneut. Ich vermute auch hier den Hintergedanken: ER SOLL MICH NICHT VERGESSEN.
    Das Handy ist aus, für wie lange ? Bis dahin, wo Du wieder Panik schiebst, er könnte sich WIRKLICH von Dir lösen ? Denn das möchtest Du doch auf jeden Fall vermeiden, denk mal drüber nach, ob da was dran sein könnte.

    Tagebucheintrag 03.04.07 :

    Zitat

    ich wollte ihn treffen, weil es mir widerstrebt, so zu tun als gäbe es ihn nicht! Und es tat mir gut, ihn life zu sehen, mit ihm zu reden...ich höre jetzt "anders" zu und lasse mich durch diese Ich-vermiss-Euch-Arie nicht beeinflussen...!

    Nein, liebe Leominda, anders herum wird ein Schuh draus. Es widerstrebt Dir, das er so tun könnte, als gebe es DICH NICHT. Ob Dir das gut tat, ihn zu sehen, kann ich wirklich nicht glauben , was daran sollte Dir denn gut tun ?

    Zitat

    Insofern tut es mir natürlich zugegeben weh, letztendlich doch "nichts Besonderes" für ihn gewesen zu sein...in dem Sinne, dass ich nicht einfach für das geliebt wurde, was ich bin, sondern für mein Handeln und Dulden.

    Doch Leominda, Du warst etwas Besonderes für ihn. Du hast Dir all den Mist gefallen lassen, hast ihn schön umsorgt wie Muddi, andere wären schon lange über alle Berge gewesen. Es bestand nicht mal eine wirtschaftliche Abhängigkeit, es wäre ganz einfach gewesen.
    Lieben konnte er Dich wohl nicht, denn er hatte doch schon eine feste Freundin, die hätte er nicht für Dich aufgegeben, warum sollte er. Du hast sie lange neben Dir geduldet und nu soll er mit ihr Schluss machen ? Auf Ideen kommst Du…tztztz. Sie konnte ihm ALLES geben, was er begehrte und er lag nur zu gern in ihren Armen. Die hat nie nie rumgemeckert, für alles Verständnis gehabt, war immer da. Du weißt sogar ihren Namen: Alk-Pulle.

    Zitat

    Meine Cheffin sagt, ich wär einfach zu nett, ich bräuchte einen Mann, der mich "einfach auf Rosen bettet" OHNE dass ich irgendwas für ihn tue!

    Nöö, da hat sie unrecht, wo bliebe denn da der heißbegehrte Adrenalin-Schub ? Und am Ende wäre das noch eine selbstständige Persönlichkeit, geht GAR NICHT ! Wo sollst Du dann umsorgen, helfen etc. Du könntest ja Deiner CO-Abhängigkeit nicht frönen. Also sinnlos, gelle ?

    So, jetzt mal Sarkasmus wieder ausgeschaltet. :wink:

    Leominda, jeder weitere Kontakt wird Dich wieder CO-Rückfällig werden lassen. Auch bei einem Alkie ist keine „Freundschaft“ mit der Pulle möglich, kein kontrolliertes Trinken. Kontrolle ist bei Süchten unmöglich. Deine Sucht wird auch Beziehungs-bzw. Liebessucht genannt, sie kommt auch in anderen Beziehungen vor, nicht nur in Alkie-Beziehungen, bloß dort wohl gehäufter.

    Und auch etwas anderes hat unsere Sucht gemeinsam: Sie macht uns unfrei in all unseren Entscheidungen. Ich denke, auch Deine Sucht ist unheilbar, bestenfalls zu stoppen. Sie ist derart tief verwurzelt, in Deiner Kindheit, dafür kannst Du nix !

    Du wirst für Dich selber entscheiden müssen, was Du möchtest, ein Leben in Unfreiheit, das beinhaltet immer wieder diese Art Männer, die Du Dir bewusst/unbewusst aussuchst.
    Oder ein Leben in Freiheit, dazu gehört aber dann Loslassen können.
    Lass diesen Mann los, völlig, keine Kontakte mehr, das wäre die beste Übung für Dich für evtl. kommende Beziehungen. Wie man aus dieser CO-Abhängigkeit überhaupt wieder raus kommt, weiß ich leider auch nicht, das wissen andere hier sicher besser, ob und wie weit das überhaupt möglich ist.

    Du schreibst, Du möchtest wieder etwas für Dich tun, etwas abnehmen, Bewegung etc. Fang am besten gleich heute damit an, vielleicht lenkt es Dich ab. Geh raus, ne Stunde walken, dafür brauchts kein besonderes Eqipment morgen zum schwimmen, Hintern hochbekommen und den inneren Schweinehund besiegen ist hier das Motto. Von nix kommt nämlich nix, also auf geht’s ? Ich war auch über 1 Jahr in einem Abnehmforum und mir hat es viel gebracht, ich habe dort alles über gesunde Ernährung gelernt und erfolgreich 13 Kilo abgenommen. Knie Dich einfach voll in diese Sache rein, das lenkt ab und Du tust etwas für Dich, was Dir gut tun wird. Dann kannste Dir bald schicke Klamotten kaufen und damit in den Sommer durchstarten. Das Frühjahr ist für mich die schönste Jahreszeit zum Sporteln und im Sommer passt Du dann, wenn Du konsequent bist, in 1-2 Nummern kleiner. Gibt zusätzlich unheimlich Auftrieb für das Selbstbewusstsein, sowas aus eigener Kraft geschafft zu haben und man darf auch ruhig stolz darauf sein.

    LG an Dich
    Lilly

  • Hallo Leominda,
    habe gerade deinen ganzen Thread gelesen weil mich dein letzter Beitrag so aufgeregt hat,aber Gott sei Dank hat Lilly12 schon sehr gut und besser als ich es könnte, geantwortet.
    Da ich selber meine Geschichte noch nicht erzählt habe (kommt bald) will ich mich kurz fassen.
    Du hast mal zwischendurch gefragt ob du co-abhängig bist - ja bist du.
    Ich weiss ganz genau wie es in dir aussieht und die letzte Herumeierphase meiner Beziehung ( so ungefähr in der Art wo du jetzt bist ) hat mindestens 4 Jahre gedauert - mach das bloss nicht nach.

    Aber egal ob 4 Jahre oder 4 Monate,
    wenn ich die viele verlorene Zeit,Gesundheit und verschwendete Energie noch mal für mich und meine Kinder hätte.........
    ..... und täusche dich nicht darüber was für gesundheitliche Folgen die Co-Sucht hat. Die Co-Abhängigkeit ist eine ebenso tödliche Erkrankung wie der der Alkoholismus und ich habe mal gehört das unbehandelte Co-Süchtige statistisch gesehen eine kürzere Lebenserwartung haben als
    Alkoholiker.


    Du hast schon ganz tolle Ansätze, jetzt musst du "nur" noch Loslassen
    lernen.


    :oops: Allerliebste Grüsse Smilla

    ---------------------------

  • Hallo Lilly, hallo Smilla und Ayki,

    was soll ich groß sagen? Ihr habt recht!
    Ich komme allein da nicht so einfach raus, habe mich gerade in einem Forum für Depressionen angemeldet - tja, diesmal nicht als "Angehöriger", sondern als Kranker - ist ja nun mal so!

    Ich habe die Nr. des Mister aus meinem Handy rausgelöscht und werde den Kontakt ganz meiden.


    Drückt mir die Daumen, dass ich zu mir selbst finde..werde natürlich noch weiter berichten..ich weiß natürlich, je nach dem WAS ich hier reinschreibe, welche Reaktion ich dann bekomme;-(...aber - und darauf bin ich stolz - ich wollte hier ALLES so schreiben wie es sich abspielt und nicht nur die Dinge berichten die positiv sind - auch die, die ich falsch mache, ob nun bewusst oder unbewusst...!
    Manchmal gehts halt drei Schritte vor und zwei zurück...

    Liebe Grüße
    Leominda
    (geknickt aber guter Hoffnung)

  • Hallo Leominda,

    ich drück Dir gaaanz fest die Daumen, das Du da wieder raus kommst aus der Sache.
    Es ist auch wichtig, das Du alles ehrlich geschrieben hast und nix geschönt, denn dann könnte Dir ja niemand helfen oder die Sache realistisch beurteilen.

    Ich weiß nicht mal, ob man das als "falsch" bezeichnen kann, was Du getan hast, Du konntest evtl. gar nicht anders.
    Aber Du kannst sicher daran arbeiten, Dich so gut wie nur möglich aus der CO-Abhängigkeit zu befreien und an Dir zu arbeiten. Die Chance hast Du allemal, nutze sie gut.

    Vielleicht kann Dir auch dieses neue Forum dabei helfen, ich wünsche es Dir sehr !
    Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn Du auch hier weiterhin berichtest, vielleicht können wir Dich dabei auch weiterhin gut unterstützen.

    Lieben Gruß an Dich
    Lilly

  • Hallo Josef,

    ich habe den Kontakt zum Mister ganz abgebrochen, weil ich gemerkt habe, dass es ganz und gar nichts bringt - für uns beide nicht!
    Vor drei Tagen war er wohl mal so fertig, dass er mir schrieb, er wolle keine Kontakt mehr und mich gebeten hat, keine sms mehr zu schreiben....

    ...das habe ich ernst genommen, seine Nummer gelöscht...bisher haben sich zwei SMS von ihm wieder zu mir verirrt....die lösche ich konsequent, antworte nicht, besuche ihn nicht...

    Ich wünsche ihm, dass seine Eltern ihn auch konsequent ignorieren und sogar, dass er bald seinen Arbeitsplatz verliert - weil es ihm noch viel zu gut geht!! Zu gut, um endlich zu kapieren....um einzusehen, dass er krank ist ....aber dass es die Chance auf ein ganz neues Leben gibt, wenn er sie nutzt!

    Ich habe ihn damals in die Entgiftung gebracht, er hat die Adresse, er hat ein Faltblatt der Station für die Therapie, er hat die Nr. der SHG und weiß wo sie ist......er weiß und HAT alles in SEINER Hand und wenn er es WILL, tut er auch etwas in diese Richtung!

    .....solang muss er halt so weiterleben, weitersaufen und weiterjammern....außerdem am Rande bemerkt, fragt und interessiert der Mister sich ja auch keinen Deut, wie es MIR geht nach alledem!

    Wie Elki schon sagt: Denk mal an nicht an dich, sondern an deine Frau....wie sollen wir euch als gleichwertige Partner akzeptieren, wenn ihr nicht auch mal allein stark sein könnt!

    Du hast den Weg ja beschrieben, also geh ihn
    Ich drück dir die Daumen!

    LG
    Leominda

  • Hallo, muss doch wieder mal was schreiben

    Ich bin seit dem 06. April beim Eiweißmodifiziertem Fasten (wem das was sagt), hab drei kg abgenommen und war körperlich die ersten drei Tage natürlich kaum belastbar - dazu kamen noch Auseinandersetzungen innerhalb der Familie und ich habe mich bis heute stark zurückgezogen, war kaum vor der Tür - doch, letzten Donnerstag, da war ich beim Chaotenstammtisch, das ist ne lustige gemischte Truppe von Singles

    So - dann erzähl ich mal von meinem "Rückfall":

    Der Mister simste, ich hätte noch dies und das von ihm - was leider stimmte und weil nicht alles in den Briefkasten passte hatte ich vor mir eine gute Ausrede (!) ihn nochmal zu besuchen - ihr seht ich bin ja so ehrlich!

    Ich war vier Stunden da! Tatsache! Er gibt inzwischen zu, dass er krank ist und Alkoholiker und seit der Trennung ist er krankgeschrieben, säuft früher und viel mehr, hat körperlich abgebaut.

    Ich hatte ihm Einiges vom Forum hier ausgedruckt (hätte ich mir sparen können, wird er eh NIE lesen)..naja, nicht lang drumrumgeredet: Er eiert immer noch, weil ERST muss er ja die neue Wohnung renovieren und DABEI geht ja das eine Fläschen hin und her und DANACH wollte er dann für sechs Wochen in die Therapie.

    ....mir kam es vor, als würde er selbst dran glauben, was er da von sich gibt....

    Nun, leider nehmen ihm jetzt seine Eltern wieder alles Wichtige ab, er kann also bequem krank machen und weitersaufen.

    Gut, DAS ist jetzt gottseidank nicht mehr mein Problem!
    Mein Problem, ist MEINE Sucht! Ich saß also bei ihm irgendwann ging es ihm so mies sagte er, er wolle sich ins Schlafzimmer legen - ob ich mitkäme und mich an den Rand setze um weiter zu reden.

    Ich machte das natürlich, quatsche, redete, erzählte eifrig bis irgendwann seine Hand kam und er mich bat, die zu halten!

    Da sprang ich zur Seite und rief: Nein, sorry, KEINE Berührungen!...Da meinte er doch glatt, er würde dies achten und als ich ihm per SMS geschrieben hätte, ich käme aufn Kaffee hätte er sich schon vorgenommen, nicht mit mir ins Bett zu gehen..

    Er ging ins Wohnzimmer, machte den Fernseher an und weil da was von Krieg drin war, begann er wieder von seinen schlimmen Erinnerungen zu reden...Monologe, ich war anscheinend nicht mehr anwesend für ihn..

    Ich fuhr nach Hause und es hat Stunden gedauert, bis ich das realisiert habe, was da abging, was für ne naive Kuh ich war und dass genau DAS die Masche gewesen ist, auf die ich immer reingefallen war!

  • ups..musste schnell senden, bin hier auf Arbeit....

    Als ich von ihm wegfuhr, holte ich meine Tochter bei meinem Exmann ab (dem fiel Ostern wieder ein, dass er Kinder hat)...den hab ich ewig nicht gesehen und er kam auch tatsächlich ans Auto...aber in welchem Zustand!

    Das war dann an diesem Tag der 2. besoffene Mann, dem ich gegenüberstand...ich sah ihn an und war nur noch schockiert...die Art wie er redete und vor allem was für einen Mist, das kannte ich ja zur Genüge - aber ICH sehe und höre jetzt alles mit anderen Augen und Ohren und ich kann nicht verstehen, was mich dazu getrieben hat (und leider wohl immer noch treibt) mich mit solchen kranken Menschen abzugeben...die mich immer wieder mehr runterziehen...die mich doch in meiner Krankheit keinen Deut weiterbringen!

    Leider ist es wohl so, dass ich DEN Menschen, die für mich Kraft und Hilfe wären, aus dem Weg gehe, aus Minderwertigkeitsgefühl und Feigheit und solange ich das nicht ändere, wird sich nichts ändern.

  • *elle - ich hatte aus Versehen einen neuen Thread aufgemacht und deine Antwort der Vollständigkeit halber mit meinen Beiträgen hier rüber kopiert - ich hoffe, das ist ok!

    Hallo Leominda,
    sich so selbst auf die Spur zu kommen, das tut natürlich weh aber es ist kein Grund sich in Depressionen fallen zu lassen.
    Siehst du, was sich verändert hat? Du merkst es, wenn du "einknickst", du erkennst, wenn du Vorwände benutzt. Du bemerkst "Fallen", in die du früher getappt bist (und manchmal jetzt auch noch). Und du fühlst dich schlecht, weil du einem "altbekannten" Impuls nachgegeben hast.
    Das alles wird dich davon abhalten, diese Fehler immer weiter zu wiederholen - du machst die Augen auf, auch wenn das nicht immer angenehm für dich und dein Selbstbild ist.
    Das sind doch Schritte in die richtige Richtung, auch wenn sie zuerst wie Rückschritte aussehen. Dass du dir selbst Schwächen eingestehst, zeigt eigentlich, wieviel stärker du schon geworden bist. Du suchst die Verantwortung inzwischen viel mehr bei dir als bei anderen. Nach und nach wird das vieles in deinem Verhalten und bestimmt auch in deinen Gefühlen verändern.
    Also: Kopf hoch!
    Liebe Grüße, Elle
    _________________
    "Berge versetzen gehört zu meiner Ausbildung", sagte die Ameise

  • *whitewolf, hab auch dich rüberkopiert!

    Hallo Leominda,

    das kommt mir doch alles sehr bekannt vor. Mir ging es so ähnlich wie Deinem Mister und meine Freundin hat sich ähnlich verhalten. Das ging sogar noch ein Stück weiter....Sie hat ALLES getan um Ihre Sucht zu befriedigen. Näher brauch ich das nicht ausdrücken. Auch ihr Kind hat erheblich darunter gelitten, Mutter war wie augewechselt. Das habe ich aber erst später erfahren...das "Kind" ist heute 19 und weiss wovon es spricht. Es hat sich auch nicht viel verändert ausser das nun auch das Kind wegfällt.
    Sie hat die Flucht ergriffen , auch weil Sie erkannt hat das ihre Mutter krank ist. Und Sie weiss auch das das nicht alles nur an meiner Sauferei lag sondern erheblich mit dem Verhalten der Mutter zusammenhing.

    Wenn ich Dich so lese läuft bei mir ein alter Film ab und mir wird kalt.

    Sie hat in meinen Augen ungeahnte Kräfte entwickelt, hat erzählt wie ein Weltmeister und hat sich mit mir die Nächte um die Ohren geschlagen. Ich verstehe das erst seit ich hier in diesem Forum bin.
    Ich war schwer angeschlagen und von Depressionen gebeutelt, kein Wunder bei der Sauferei. Und das hat Sie ausgenutzt um mit mir über die unmöglichsten Dinge zu reden , Wünsche , Gedanken, die Sie vorher nie geäussert hatte.

    Heute versteh ich warum das so war. Und als ich wieder trocken war hat sie einen Rückfall herbeigesehnt. Heute weiss ich das und das ist wahr, keine krasse Übertreibung.
    Ihr ging es nicht gut, es ging ihr sowiso nicht gut wie ich heute weiss, aber besser dabei wenn ich hilflos war.
    Plötzlich war eine Aufgabe da und es war als würden da ganz viele versteckte Instinkte hochgespült. Das ganze gepaart mit einer Riesenportion Eigennutz und Liebeshunger, den ich natürlich nicht mehr ablehnen konnte. Hatte ich eigentlich vorher auch nicht, aber das war wohl doch viel zu wenig. Sie hat nie gelernt über Ihre wahren Bedürfnisse zu sprechen...als ich am Boden lag ging das plötzlich.

    Warum schreib ich Dir das? Ich wollte das Du weisst wie es mir damit ging. Ich habe es hingenommen, war natürlich auch froh im Suff jemanden zu haben der sich kümmert und die innere Einsamkeit ab und zu durchbricht.

    Aber SIE war mir egal. Ich konnte nur an mich denken, in Selbstmitleid zerflossen und Depressiv.

    Heute weiss ich das mit so einer Frau keine Partnerschaft möglich ist und ich mache da einen Riesenbogen drumm. Als ich wieder länger trocken war habe ich die Beziehung beendet weil ich diesen Zustand nicht mehr ertragen konnte. Dieses Flehen in den Augen wann es mir wieder schlecht geht...weil da war es ja so schön.

    Pass auf das Dir das nicht auch so geht und Du dann verlassen wirst. Denn das ist für eine Partnerschaft untragbar. Und ein Alkoholiker dem es wieder gut geht, der dieser Hölle entkommen ist braucht alles, aber keine Co mehr. Dieses Verhalten wird dann als abstossend empfunden.

    Das sind jetzt natürlich nur meine persönlichen Erfahrungen, aber ich habe das so oder ähnlich schon oft gehört...in Gruppen oder Therapiestätten.

    Wenn Du es alleine nicht schaffst diese Muster zu durchbrechen, wonach es für mich aussieht, dann scheue Dich nicht Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es geht Dir immer schlechter damit je älter Du wirst.

    viele Grüsse

    White
    _________________
    Ich bin Micha , 39, und seit ca 2Jahren trocken.War ein langer Weg dahin. Und der hat sich gelohnt.

    Der Gescheitere gibt nach.
    Ein unsterbliches Wort.
    Es begründet die Weltherrschaft der Dummheit. M.v. Ebner-Eschenbach

  • Hallo Leominda,
    ich denke Elle hat recht und das alles was du durchmachst ist deine Entwicklung!
    Manchmal kommt man sich vor wie im falschen Film, aber sieh es als Abnabelungsprozess.
    Sich dafür in den Keller zu stampfen lohnt nicht .Rückgängig kannst du eh nix machen.
    Denke, nicht mehr lange über solche Stolperfallen nach, nimm nur den Lehrpunkt mit.
    Dann widme dich wieder der Zukunft. Lass nicht zu das es auch noch Zeiträuber werden.
    Die Zeit die man verschenkt, nur über solche Dinge zu grübeln, ist zu kostbar. Denk an dich


    Hobbit
    _________________
    Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.

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