Hallo Forum,
nachdem ich nun gute 2 Monate trocken bin wollte ich doch nochmal etwas von mir hoeren lassen. Ich hatte vorher unter dem Namen "michael81" geschrieben. Zum Schluss habe ich mich leider etwas angegriffen gefuehlt, so dass ich erstmal gegangen bin. Ich habe allerdings weiterhin hier gelesen. Ich hoffe man heisst mich nochmals willkommen. Wahrscheinlich habe ich mich auch einfach etwas zu frueh angemeldet, ohne fuer mich selber die Sache lang und intensiv genug zu reflektieren. Ich bitte das zu entschuldigen. Ich wuerde das Forum hier gerne nutzen, um weiterhin an meiner Trockenheit zu arbeiten, wenn es gestattet ist.
Mir ist vor allem aufgefallen, dass etliche Grundpfeiler hier einfach wichtig sind und mich mehr mit dem Thema "nasses Denken" ausseinandergesetzt. Ich habe ebenfalls fuer mich eingesehen dass meine Trockenheit an erster Stelle steht. Gestern hatte ich in einer (alkfreien) Runde sogar ziemlich angesaeuert reagiert, als das Thema trinken von meiner Schwester verharmlost wurde (in etwa: wenn ich weggehe kann ich [also sie] dochmal trinken... und ich muesse doch damit umgehen koennen usw). Ich habe ihr dann erklaert dass dies fuer mich nicht akzeptabel sein kann und ich denke dass sie es eingesehen hat. Meinem besten Freund Markus habe ich bei der Gelegenheit auch gleich mal erklaert dass mir mein Leben wichtiger als trinkende Gesellen ist und dass ich mich von ihm haette trennen muessen falls er das nicht akzeptieren kann. Aber ich bin ziemlich froh dass er das doch recht gut umrissen hat und zumindest in meiner Anwesenheit nicht trinkt! Ich muss dazu sagen dass meine Schwester und ihr Freund daheim garnicht trinken -- und ich bin heilfroh darueber, sonst haette ich noch ein Problem. Leider habe ich sowieso nicht viele soziale Kontakte, aber das liegt wohl auch daran dass ich in meinem Umgang recht waehlerisch bin. Ich habe mir selbst waehrend meiner nassen Zeit kein "saufendes Umfeld" geschaffen... worueber ich sehr froh bin. Ich bedauere jene unter Euch, die sich von vielen falschen Freunden und Saufbruedern trennen muessen und den Begriff "Freundschaft" fuer sich ersteinmal sinnvoll definieren muessen. Aber leider fuehrt kein Weg daran vorbei. Auch ist es grundfalsch, im nicht-Trinken von Alkohol einen Verzicht zu sehen, vielmehr einen grossen Gewinn. Ich habe auch realisiert, dass man die ganze Sache leicht verharmlosen kann, wenn man sie sich nicht oft genug vor Augen fuehrt.
Freund && Co: Dass ich nicht gleich wieder falsch verstanden werde. Ich habe Deinen Leitfaden gelesen und muss sagen dass ich den dortigen Faustregeln generell vollkommen uebereinstimme. Ich bin durchaus bereit auch von den Erfahrungen anderer zu lernen und diese fuer mich anzunehmen. Jedoch muss ich meinen Weg dennoch selber gehen. Und dass auf diesem links und rechts ein tiefer Abgrund klafft ist mir wohl bewusst. Ich bin jetzt seit zwei Monaten trocken und es kann nur bergauf gehen.
Ich werde in einem Monat meine Schwester auf Mallorca besuchen fahren. Und dass hier nicht gleich wieder die Alarmglocken losschellen: Das ist kein Malle-Saufurlaub sondern vielmehr ein Besuch der Insel. Meine Schwester hat dort eine Finka und ein grosses Grundstueck und ich und Markus haben uns ein Auto gemietet mit dem wir die Insel erkunden wollen. Touristenplaetze interessieren mich sowieso nicht, denn dann koennte ich gleich daheim bleiben. Im Haus selber wird nicht getrunken und falls Daniel oder Markus (Freund meiner Schwester) doch mal trinken gehen wollen koennen sie das getrost ohne mich tun... und bitte nicht gleich maulen. Wir sind alle nicht verheiratet und es gibt dort genug Platz um sich aus dem Weg zu gehen Ich freue mich vielmehr auf die Erkundungstouren und die Zweisamkeit auf der Insel. Und irgendwann muss ich auch mal ne Pause haben wenn ich schon das ganze Jahr hier nicht rauskomme und in den Semesterferien arbeite.
So soviel erstmal dazu. Ich freue mich auf Antworten und Feedback von Euch.
lg,
Michael