Mein Weg und meine Probleme

  • Hallo Micha,

    danke für deinen Zuspruch!

    Ich habe ein gutes Gefühl wenn ich mittlerweile an meine eigene Zukunft denke - und das war ja nun beileibe nicht immer so.

    Als es mir so richtig schlecht ging habe ich mich oft gefragt, "warum gerade ich?" oder "warum geht es mir nicht endlich besser?" usw. - bis ich dann einen Weg gefunden habe. Und jetzt - rückblickend betrachtet, hat das alles seinen Sinn. Denn wenn es mir nicht so schlecht gegangen wäre, hätte ich nie den inneren Antrieb entwickelt, mich so tiefgehend mit der Thematik zu beschäftigen, geschweige denn hier, tangierend, mein künftiges berufliches Wirken zu sehen.

    Ich lasse jetzt alles auf mich zukommen - aber merke einfach, wo es jetzt lang gehen soll.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Leute,

    mir geht es momentan durchwachsen. Auf der Arbeit ist weiterhin alles in Ordnung, aber seit dem Wochenende habe ich irgendwie immer mal wieder Kopfschmerzen. Vielleicht liegts am Wetter? Keine Ahnung.

    Habe gestern während der Arbeit nochmal einen Telefonanruf bekommen - von einer potentiellen Arbeitsstelle, mit deren Rückmeldung ich nun so gar nicht gerechnet hätte! Ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen, wobei man sogar Rücksicht darauf nahm, das ich erst Abends kommen kann, aufgrund meiner derzeitigen Arbeitszeiten. Ich sehe das als großes Zugeständnis und Wertschätzung und freue mich darüber. Gleichwohl ziehen damit natürlich eventuell Entscheidungszwänge am Horinzont auf, die nicht angenehm werden zu beantworten.

    Ach ja, diese mir angebotene Stellung wäre übrigens im Suchtbereich - wo ich ja letzten Endes hin will.

    Nun ja, erst mal anhören, was man mir dort anbieten würde.

    Denn obwohl ich bei meiner jetzigen Stellung nicht viel verdiene - das Kollegium ist wirklich sehr nett und die Arbeit eigentlich ziemlich ok. Leicht würde mir die Entscheidung da nicht fallen.

    Darüber hinaus habe ich fast vergessen, das ich diese Woche noch ein drittes Vorstellungsgespräch habe - wahnsinn, wenn mir das mal einer vor 2 Monaten gesagt hätte. :roll:

    Ich bin sehr dankbar dafür, das momentan alles so gut läuft und habe daneben - was die weitere Bearbeitung meiner eigenen Suchtkrankheit betrifft 2 weichenstellende Schritte ins Auge gefasst:

    1. Ich werde wahrscheinlich zu Weihnachten meine ambulante Therapie als erfolgreich beenden.

    2. Ich werde demnächst wahrscheinlich einen Antrag auf den geschlossenen Bereich hier stellen.

    Soweit erstmal von mir. Schönen Tag an euch alle!

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Moin Blizzard,
    zu deinen 2 weichenstellenden Entscheidungen,kann ich,sollte es denn so sein,woran ich nicht zweifele,dich nur beglückwünschen!!

    Tja,daß mit deinen weiteren Arbeitsangeboten,solltest Du schon für dich abwiegen,höre/schaue es Dir erst einmal in Ruhe an,und dann entscheide nach deinem Gefühl,es wird Dir in dem Moment,schon das richtige vermitteln!

    Viel Erfolg weiterhin,und berichte mal,wie es gelaufen ist.

    Gruß Andi

  • Hi Blizzard,

    wenn ich die Entscheidung vor Augen hätte , die mir das ermöglicht, was ich überhaupt vor hatte , würde ich die am Schopfe packen!

    Zitat

    Ach ja, diese mir angebotene Stellung wäre übrigens im Suchtbereich - wo ich ja letzten Endes hin will.


    und wenn es dann auch noch mit mehr Geld verbunden ist und ich die Möglichkeit habe aus dem anderen Arbeitsverhältnis schnell herauszukommen(Probezeit?) würde ich sie nach abwägen des Vorstellungsgespräches nehmen!

    @ blizzard

    Zitat

    das Kollegium ist wirklich sehr nett und die Arbeit eigentlich ziemlich ok

    Ok !!!ein Grund der dir auch auf der neue Stelle passieren kann :wink::)

    Es sind meine Gedanken dazu! Seit ich nicht mehr saufe erkenne ich auch wesentlich besser , was mir gut tut! So wie wie Andi sagt. in sich herein hören!

    Gruß M2109

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Blizzard,

    ja wer die Wahl hat , hat die Qual. Nein, nicht unbedingt, höre wie schon gesagt auf dein Gefühl das wird dir schon deinen Weg zeigen.
    Lass dir Zeit dabei und überstürze nichts.

    Du machst das schon.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Leute,

    momentan passiert so viel in meinem Leben, das ich es manchmal selber gar nicht fasse. Z.B. vorgestern/gestern: Ich wollte mal einen gemütlichen Abend verbringen, ohne irgend etwas besonders zu machen (soll heißen: ohne Sport - manchmal tut eine Trainigspause auch gang gut :wink: ). Ich surfe also im Internet, und entdecke eine Möglichkeit, eine mir immens wichtige Fortbildung, die ich unbedingt irgendwann machen will (Logotherapie) in Süddeutschland zu machen. Ich erkundige mich nach der Möglichkeit eines Fernstudiums und erhalte gestern als Antwort vom dortigen Direktor eine ausführliche und nette Mail zurück.

    Jetzt bin ich doch tatsächlich am Überlegen, ob ich gemeinsam mit meiner Frau im nächsten Herbst nach München umziehen soll. Erstens könnte ich dort dann die Ausbildung direkt vor Ort machen und zweitens ist die dortige Arbeitsmarktlage für meine Frau (Versicherungsmathematiker) ungleich besser als in Berlin. Meine Frau wird im Sommer mit dem Studium fertig sein und bei mir läuft im Sommer der befristete Arbeitsvertrag aus. Ergo: Die Möglichkeit ist tatsächlich real.

    Ich muss das alles erst mal sacken lassen und gebe mir selbst ausreichend Bedenkzeit - schließlich muss ich mich glücklicherweise nicht von heute auf morgen entscheiden. Aber es tut sich jedenfalls eine Menge.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Blizzard,

    es ist schon erstaunlich und einfach nur schön zu sehen, wieviele Möglichkeiten dein Leben bereithält, wenn du den Blick klar hältst.

    Überlegt es euch gut und in Ruhe. Alles geht sehr schnell.

    Nur gut, dass du das Forum überall hin mitnehmen kannst ... :lol:


    Gruß .Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Micha,

    schön dich wieder mal öfter zu lesen! Danke auch für deine Antworten.

    Ja, es bewegt sich sehr viel momentan. Eine ganze Menge Möglichkeiten tun sich auf, die mir noch vor ein paar Monaten unmöglich erschienen. In den nächsten 4 Tagen habe ich noch 2 Vorstellungsgespräche die ich wahr nehmen werde, auch wenn meine derzeitige Tätigkeit mir durchaus Spass bereitet. Aber anhören kann ja mal nicht schaden.... :wink:

    Tja, und was langfristig passiert ist zwar noch nicht so ausgemacht, es tut aber auch mal gut, sich selbst dabei zu ertappen, wie man wieder langfristige Träume spinnt und dabei merkt, dass man - im Unterschied zu früher - auch in der Lage sein wird, diese zu verwirklichen. Irgendwie hat einem ja der Alkohol die ganze Zeit in einer Art "Gefangenschaft" gehalten. Soll heißen: Es konnte sich nichts wirklich weiterentwickeln im Leben. Es war mühsam genug, den Lebenszustand halbwegs erträglich zu halten - am Ende war ja nicht mal das mehr möglich (wohl bei den meisten von uns).

    Ich hoffe einfach, dass es jetzt so positiv weitergeht und sich alles jetzt so stabilisiert was meinen Gemütszustand betrifft - und daran habe ich momentan wenig Zweifel, weil ich nicht mehr handlungsunfähig bin. :wink:

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Freunde,

    melde mich mal wieder. Heute ist ein richtig schöner Tag. Durch meine neue Arbeitsstelle habe ich ja jetzt einen ganz anderen Tagesrhythmus. Ich stehe ja wochentags ca. um 5:20 Uhr auf - am Wochenende wirds aber auch nicht so viel später - meistens schlafe ich dann halt bis ca. 6:30 Uhr. Samstags ist bei uns immer vormittags Putzen, Waschen, Saugen, Müllwegbringen ect. angesagt. Meine Frau war gestern zu einer Party eingeladen, kam erst um ein Uhr nachts nach Hause und schlief dann bis halb neun. Als sie aufstand war die Wohnung schon picobello in Ordnung. Das war ein gutes Gefühl. Und der Tag hatte damit ja erst begonnen!

    Nach einem herrlichen Mittagessen war ich eine große Runde laufen (ca. 15 km), danach heiß baden, hab mir dann das Ski-Springen im TV angesehen und war gerade nochmal einen Adventkranz kaufen (die Weihnachtsbeleuchtung habe ich in der Pause des Ski-Springens aufgehängt). Dann waren wir gerade noch in der Videothek und haben uns für heute abend zur Abrundung dieses schönen Tages einen gepflegten Horrorfilm ausgeliehen. :twisted:

    Warum beschreibe ich eigentlich den heutigen Tag? Nun, das ist erst während des Schreibens "mir sozusagen aus den Fingern geflossen". Vielleicht muss ich einfach mal so einen Tag rekapitulieren um mir bewusst zu werden, wie weit ich in den letzten, fast neun Monaten, schon gekommen bin. Ein Wochenende wie dieses - nach einer herausfordernden und gleichzeitig sehr schönen Arbeitswoche - tut da richtig gut.

    Ich bin momentan einfach sehr zufrieden und hoffe euch geht es auch allen gut.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Oh, danke Nicole,

    den wünsche ich dir natürlich auch!

    Gehe jetzt gleich in die Sauna. :)

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Leute,

    die Arbeitswoche ist ja schon wieder fast rum. :wink:

    Es ist weiterhin alles ok. Diese Woche kam eine neue Arbeitskollegin - die ich jetzt einarbeite. Ich bin ja auch schon sooo lange dabei. :roll:

    Es läuft weiterhin alles rund. Die Arbeit liegt mir und ich hatte auch diese Woche einige schöne Erlebnisse, die mir zeigen, dass ich da richtig bin.

    Ich freue mich trotzdem schon aufs Wochenende. Werde dann wohl ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen gehen. Insgesamt eine sehr schöne Zeit gerade - den Advent mag ich ja sowieso ganz besonders.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Blizzard,

    ist ist sehr aufmunternd Deine Zeilen zu lesen.

    Schön das es Dir so gut geht!!!

    Alles Liebe

  • Hallo Freunde,

    in den letzten Nächten bin ich immer so ungefähr um 1 Uhr aufgewacht (nachdem ich schon um ca. 21 Uhr in die Falle ging) und dann eine Zeit lang wach gelegen. Schlafstörungen dieser Art begleiten mich schon seit Jahren.

    Doch etwas war diesmal anders: Als ich während der Woche in der Nacht aufwachte, war ich nicht nervös, das ich eventuell zuwenig Schlaf bekommen könnte, wie ich es früher war. Ich nahm diese Phase des Wachseins gelassen hin - und schlief dadurch irgendwann auch wieder ein. Noch beeindruckender war aber ein Erlebnis, bei dem ich mich letzte Nacht ertappte: Ich wurde so gegen 2 Uhr wach und ärgerte mich richtiggehend, dass noch nicht morgen war. Ich wollte endlich aufstehen und den neuen Tag in Angriff nehmen!

    Warum schreibe ich das jetzt? Nun, als ich noch trank, war es genau umgekehrt: Wenn ich da nachts aufwachte, hoffte ich beim Blick auf die Uhr jedesmal inständigst, es möge noch einige Stunden vor Morgengrauen sein. Entweder um meinen Rausch auszuschlafen, oder einfach deswegen, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich den kommenden, freien Tag füllen könnte, ausser mit dem viel zu frühen Konsum von Bier....

    Heute war ein herrlicher Tag. Ich stand um ca. 7 Uhr auf, brachte die Wohnung in Ordnung, machte mein Lauftraining, spielte im Internet ein paar Partien Schach, machte ein Nachmittagsnickerchen und ging um 15 Uhr los zum Einkaufen. Satte 255 Euro gab ich aus, bekam dafür aber auch eine Menge guter Produkte, die ich dringend benötigte. Lederschuhe, Sportschuhe, Laufschuhe, neuer Rucksack, Unterwäsche, Sportbekleidung usw. Hat sich echt ausgezahlt.

    Jetzt sitze ich hier vor dem PC und schreibe diesen Text, nachdem ich gerade den Fernseher ausgemacht habe. Mir kam es einfach sinnlos vor, meine Zeit jetzt vor dem TV zu vertrödeln, wenn ich währenddessen auch etwas sinnvolleres tun kann, was mir noch dazu mehr Freude bereitet! Deshalb schreibe ich jetzt hier und werde im Anschluss daran ein paar fachliterarische Texte in Suchtberatung und Psychotherapie durchackern, die ich mir gerade aus dem Internet heruntergeladen habe. Aber viel wird das wohl nicht mehr werden - spüre schon die Müdigkeit kommen.

    Naja - Morgen ist ja auch noch ein Tag.

    Euch allen noch einen schönen Abend und einen wunderschönen Sonntag!

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Blizzard,

    ich hab die Tage auch irgendwie Schlafprobleme. Der Tipp, die Phase des mitternächtlichen Wachseins gelassen hinzunehmen, ist richtig gut! Werde ich mir fürs nächste Mal merken.

    Ich bin zeitweise richtiggehend wütend von wegen "Hey, ich trinke nicht mehr, jetzt musst ich auch gefälligst gut schlafen können!" Tja, geht eben nicht auf Knopfdruck ;) .

    Ich wünsche dir noch frohes Schaffen und einen schönen Sonntag!

    LG
    Plejaden

  • Hallo Leute,

    schon wieder eine Arbeitswoche rum - wow! Auch diese Woche war sehr ereignis- und lehrreich und hat mich wieder in einiger Beziehung voran gebracht. Ausserdem war ich wieder regelmäßig nach der Arbeit trainieren. Bin momentan immer so ca. 13 Stunden täglich ausser Haus - oh mann, wenn ich das Vergleiche mit der Situation vor gerade mal 2-3 Monaten. :roll: Dadurch dass die Arbeit sehr intersannt, vielseitig, aber nicht übermäßíg stressig ist, vergeht die Zeit wie im Fluge und an das frühe Aufstehen habe ich mich auch schon besser gewöhnt, als ich mir das jemals vorstellen konnte.

    Morgen habe ich wieder mein Suchtberater-Seminar und freue mich da auch schon drauf. Heute hat meine Frau Geburtstag. Wir gehen Einkaufen, dann auf den Weihnachtsmarkt bummeln und danach vielleicht noch einen Happen essen.

    Nächste Woche muss ich noch 4 Tage arbeiten, wobei ich Mittwochs eine ganztägige Exkursion mit meinen Jugendlichen angemeldet habe - wir gehen als "Weihnachtsfeier" zum Bowling danach noch gemeinsam essen - selbstverständlich mit strengem Alkoholverbot für alle - ist ja schließlich während der regulären Arbeitszeit.

    Am Donnerstag fliege ich mit meiner Frau zu meinen Eltern nach Österreich, wo ich bis 28. Dezember verweile. Auf diese besinnliche Zeit freue ich mich schon, da meine Frau und ich uns dann voll unseren Studien hingeben können. Zwischendurch werden wir die winterliche Landschaft genießen bei ausgedehnten Spaziergängen und ansonsten viel und gut essen und Sport treiben.

    Euch allen einen schönen 3. Advent wünscht euch herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Leute,

    ich mal wieder. Bin jetzt seit vorgestern bei meinen Eltern in Österreich. Wir, meine Frau und ich sind mit dem Flugzeug angereist - und es war das erste mal seit 1985 (damals war ich 5), dass ich völlig nüchtern ein Flugzeug betreten - und 60 Minuten später wieder verlassen habe. :D . Ich habe bzw. hatte immer eine gewisse Flugangst - zwar nicht extrem, aber schlimm genug um für mich früher als Saufgrund herzuhalten.

    Dieses Mal war mir ja klar, das ich nichts trinken werde - und vor einem Monaten war ich noch richtig panisch bei diesem Gedanken. Vor 3 Monaten wollte ich noch mit dem Zug anreisen - und vor 6 Monaten wollte ich am liebsten jetzt zu Weihnachten gar nicht hier her kommen. So zerfressen war ich von Ängsten und Zweifeln. So sehr hatte der Alkohol mein Seelenleben zerrüttet und verstört. Aber mit jedem trockenen Monat wurde ich entspannter und zuversichtlicher. Die letzten Tage hatte ich kaum mehr eine Furcht vor dem anstehenden Flug. Das unglaublichste: In der Nacht vor dem Abflug konnte ich ganz normal schlafen, stand um 5 Uhr auf, ging bis 16 Uhr ganz normal arbeiten, fuhr völlig entspannt zum Flughafen und saß schließlich lässig in meinem Sitz. Zur Sicherheit hatte ich mir ein Beruhigungsmittel eingesteckt - habs aber nicht gebraucht. Wahnsinn, mir kommt das alles immer noch unglaublich vor. Es war wirklich noch nicht lange her, da schien mir so ein Ereignis völlig unmöglich und unerreichbar.

    Ich kann daher jeden, der versucht Angst- oder Zwangsstörungen, Panikattacken o.ä. mit Alkohol zu bekämpfen, nur zur Umkehr raten! Auch wenn ich sicher nicht der schwerste Fall für solche Sympthome war - so ist mir doch eines klar geworden: Je länger man abstinent lebt, desto mehr lassen diese Sympthome nach. Bei mir sind sie kaum noch vorhanden - und bleiben hoffentlich auch in Zukunft nur eine Erinnerung aus - hoffentlich - engültig vergangenen Zeiten.

    In diesem Sinne: Euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!!!!

    Viele Grüße,

    euer Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo an alle!

    Wünsche jedem hier ein frohes, besinnliches und trockenes Weihnachtsfest. Mir gehts einfach nur gut und ich bin unendlich dankbar dafür, dass sich in diesem Jahr mein Leben so zum positiven verändert hat!

    Viele weihnachtliche Grüße an euch alle!

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo zusammen,

    ich wollte mich nochmal kurz melden, um den gestrigen heiligen Abend zu rekapitulieren. Ich übertreibe mit Sicherheit nicht, wenn ich behaupte, das dies das schönste Weihnachtsfest seit meinen Kindheits-Tagen war. Ich war klar und nüchtern - und es herrschte Frieden und Harmonie in unserer Familie. Immer mehr musste ich erkennen, das an den Streitereien in den letzten Jahren wohl ich die Hauptschuld trug. Es ist einfach krass, wie sich mir das dieses Jahr offenbart hat. Die ganzen Tage, die ich jetzt hier in Österreich bin seit dem Abend des 20.12. sind wunderbar verlaufen. Ich mache Sport, säge Holz, lese meine Bücher und verstehe mich mit allen prächtig. Gestern war ich mit meiner Frau auf dem Wiener Christkindl-Markt, dann kurz beim Adventsingen im Rathaus und dann bei der Dom-Vesper im Stephansdom. Dort ging ich nochmal in mich und ließ das letzte Jahr Monat für Monat Revue passieren - alles was mir so in den Sinn kam. Der psychische Zusammenbruch im März, der einen widerlichen 10-tägigen Rückfall einläutete, der gleichzeitig das Ende des bisherigen Lebens markierte. Dann mein Entzug ab 19. März, meine Wiedergeburt.

    Die anstrengenden Monate der Trockenheitserarbeitung, die Orientierungslosigkeit, die Verzweiflung über die Frage was ich machen soll, wohin es mit mir gehen soll und wie ich das alles schaffen soll - und ob ich wohl wirklich jemals gesund werde...

    Zwischendurch im Sommer die Hochzeit dieser wunderbarsten aller Frauen auf dieser Welt, meine Leichtathletik-Wettkämpfe mit wechselnden Ergebnissen - aber der immergleichen Begeisterung. Die schwierige Suche nach beruflicher Neuorientierung und die noch viel schwierigere Suche nach einem neuen Job.

    Dann im September der große Knall: Die Entdeckung der Logotherapie nach Viktor E. Frankl. Studium zahlloser Bücher verschiedenster fachlicher Größen. Mein Besuch bei der Psychiaterin und das Anti-Depressivum was ich seitdem einnehme. Meine fast schon aggressive Suche nach einer neuen Arbeit, die darauf folgte.....und schließlich Erfolg zeitigte. Meine wunderbaren Erlebnisse die ich seitdem in meiner neuen Vollzeit-Anstellung hatte. Das sich-klar-werden über die berufliche Zukunft...und jetzt diese wunderbaren Weihnachtstage.

    Und möchte natürlich auch nicht dieses Forum vergessen, was mich den größten Teil dieser Zeit begleitet und unterstützt hat.

    Ich bin wahrlich reich beschenkt worden durch all die Dinge, die im letzten Jahr passiert sind. DANKE.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

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