petra a.

  • Hallo Petra

    und Herzlich Willkommen hier im Forum.

    Möchte mal folgende Sätze aus Deinem Beitrag zitieren:

    Zitat

    Ich kann mich nicht einmauern, damit ich nicht mit Alkohol in Kontakt komme. Ich brauch auch den Kontakt zu Leuten, die Alkohol trinken, weil das auch meine Freunde sind.

    Du BRAUCHST Kontakt zu Menschen, die Alkohol trinken ?? :shock:
    Warum eigentlich ? Ist son bisschen wie Saufen aus zweiter Hand, sagen wir hier manchmal, wenn Du verstehst, was ich meine ?
    Sorry, aber ein nasses Umfeld ist nicht die beste Voraussetzung für ein dauerhaft trockenes Leben.

    Zitat

    Ich muß akzeptieren, das es Leute gibt, die mit Alkohol umgehen können. Ich kann es eben nicht und das ist mir sonnenklar.

    Ja, natürlich gibt es Menschen, die mit Alkohol umgehen können. Und gerade DIE, DIE das können, können darauf auch für einige Stunden verzichten. Können sie es nämlich nicht, können sie NICHT mit Alk umgehen und haben selber ein Problem damit.
    Du kannst, wie übrigens wir alle Alkies hier, aber NICHT mit Alkohol umgehen und lässt es zu, das sie in Deiner Gegenwart trinken ? Ich weiß nich....

    Eins ist mir vollkommen klar, wir werden immer wieder Alk begegnen, es gibt sogar Situationen, wo wir gar nicht damit rechnen. Wir werden nicht immer Familienfeieren etc. meiden können und auch nicht müssen.
    ABER in meinem mir selbst gewählten Umfeld kann ich das auch selber bestimmen. Bei mir gibt es keinen Alk im Haus, auch nicht für Gäste. Meine FREUNDE hat das aber noch nie davon abgehalten, hier her zu kommen und die, die kommen, sind auch wirklich meine Freunde, sie kommen wegen MIR und wegen nix anderem.

    Bei Freizeitaktivitäten mit meinen Freunden spielt Alk KEINE Rolle, es gibt tausend andere schöne Dinge , die man zusammen machen kann, Saufen gehört nicht dazu.
    Meine Freunde VERZICHTEN nicht auf Alk, denn sie müssen nicht trinken, um lustig und gut drauf sein zu können, es bedeutet kein Verzicht für sie. Es ist für sie SELBSTVERSTÄNDLICH, in meiner Gegenwart keinen Alk zu konsumieren.

    Du siehst, was ich mit Freunden meine, FREUNDE tun so etwas nicht.
    Also mal gut überlegen, sind das denn WIRKLICH meine Freunde, die nich mal mir zuliebe ein paar Stunden auf Alk verzichten können ?

    Zitat

    Ich würde auch bei meinem Sohn auf absolutes Unverständnis stoßen, wenn ich nicht mit ihm zu Veranstaltungen gehen würde (z. B. Sport, Kinderfasching sonstiges) nur weil dort Alkohol getrunken wird.

    Weißt Du, was ich darüber einfach nur denke ? SCHADE !
    Das auf Kinderfasching Alk konsumiert wird, finde ich eigentlich nur schade und auch bedenkllich. Was leben wir da unseren Kindern nur vor ?
    Ich bin natürlich nicht völlig weltfremd und weiß, wie sowas abläuft und es macht mich eigentlich nur traurig.... :(
    Sollte ich mal so eine Feier organisieren (müssen), wird es da sicher kein Alk geben, würden einige doof aus der Wäsche schauen, aber weißt Du was ? Das wäe mir schei...egal.

    Das sind nur mal meine Gedanken dazu.... :wink:

    Lieben Gruß an Dich
    Lilly

  • Hallo Petra,

    und auch von mir herzlich willkommen hier im Forum!

    Du schreibst, dass Dir Deine Trockenheit wichtig ist. Ich muss leider sagen, dafür sind mir in Deinem Beitrag viel zu viele Einschränkungen und "wenns"!

    Hast Du Dir schon mal die Frage gestellt, wie wichtig Dir Deine Trockenheit ist? Dazu gibt es hier im Forum eine Umfrage.

    Ich habe irgendwann erkannt, dass es einfacher und zufriedenstellender ist, wenn ich meiner Trockenheit absolute Priorität einräume. Davor kommt einfach gar nichts mehr. Schluss aus. Komme, was da wolle. Sie schütze ich vor allem.

    Ansonsten schliesse ich mich Lilly an: Das mit dem Alk auf dem Kinderfasching finde ich entsetzlich.

    Lieben Gruss Peter

  • In meiner Jugendzeit habe ich öfter bei einem Verein geholfen, der einen Kinderfasching ausrichtet. Dabei ist mir schon aufgefallen, dass ziemlich viele Erwachsene, die sich über Fasching an den Rand der Grenze trinken, wo eine Entgiftung nötig wäre fast wie selbstverständlich entwededer alleine oder mit ihren Kindern auf Kinderfasching gehen und sich dort hemmungslos vollaufen lassen. So nach dem Motto: 3 Mann, 30 Schorle...

    Weil mir Fasching nicht so gefällt, bin ich nie selber hingegangen. Erst vor ein paar Jahren als ich mit meinen Kindern selber mal auf Kinderfasching gegangen bin, habe ich festgestellt, dass dort kein Alkohol mehr angeboten wird. Damals fand ich das nicht so gut, wo ich doch das ein-oder andere Bierchen gut hätte gebrauchen können...

    Heute muss ich sagen, ist das eine ganz tolle Entscheidung!

  • Hallo bananas,
    hier eght es nicht darum,sich nicht nur körperlich gänzlich vom Alkohol zu trennen,sondern auch geistig!

    Welche Assoziationen,könnte es hervorrufen,wenn sich deine Frau,in deiner Gegenwart,ne Flasche Sekt aufmacht,oder wenn Du keine Alkoholfreie Zone für dich schaffst,und gar noch Alkohol im Hause hast!

    Hier geht es darum,daß eigene Risiko,für sich einen Rückfall zu bauen,so gering wie möglich zu halten,und dazu gehört einmal eben das gesamte Umfeld.

    Auch wenn ich wüsste,daß meine Partnerin,mit dem Alkohol keine Probleme hat,und nicht trinken muss,so würde ich es aber für mich nicht akzeptieren können,daß Sie in meiner Gegenwart Alkohol konsumiert :!:

    Vieleicht für dich,in der Anfangsphase,noch nicht richtig zu verstehen,aber wenn Du deinen Weg gehst,wirst Du erkennen,daß es im Bezug auf unsere Krankheit,keine Kompromisse gibt :!:

    Gruß Andi

  • Zitat von Lilly12

    Möchte mal folgende Sätze aus Deinem Beitrag zitieren:


    Du BRAUCHST Kontakt zu Menschen, die Alkohol trinken ?? :shock:

    Hallo Lilly,

    der Satz von Petra klingt sehr missverständlich.

    Ich glaub Petra hat gemeint: "Ich brauch auch den Kontakt zu meinen Freunden, auch wenn die mal Alkohol trinken."

    Entschärft das ganze ein bisschen... :wink:

    Liebe Grüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • Hallo,

    wir sollten diesen Thread Petra lassen,denn es ist Ihr Thread!

    Gruß Andi

  • Vor meiner Therapie und auch noch währenddessen habe ich genauso gedacht wie Du. Ich bin ja ganz in Ordnung, so wie ich bin und will nur keinen Alkohol mehr trinken, weil der mich genau dahin gebracht hat, wo ich jetzt bin.

    Diese "Geschichten" keinen Alkohol mehr im Haus, nicht mehr in Kneipen oder auf Feste zu gehen habe ich von vielen anderen Alkoholikern (die trotzdem Rückfälle gebaut hatten) als erfolgreiche Strategie eben keinen Rückfall zu kriegen erzählt bekommen.

    Und ich muss sagen, ich dachte auch das wäre nicht so wichtig. Aber mittlerweile lebe ich fast unbewusst genau danach. Ich habe in der Woche bestimmt 5 Std. in meiner Stammkneipe zugebracht und seit ich trocken bin habe ich keinen Fuss mehr reingesetzt. Ich wollte zwar schon öfter hingehen um mal einen Kaffee zu trinken, aber ich denke mir dann immer was bringt mir das?

    Die Leute dort drin würden wohl verstehen, dass ich keinen Alkohol mehr trinke, aber deswegen sind sie für mich doch alkoholisiert und so in vielem was sie tun nicht mehr ernst zu nehmen.

    Viel schlimmer früher oder später würde mich ein regelmässiges Einkehren dort dem Alkohol wieder näher bringen. Aufgerichtete Schutzmechanismen würden versagen und es käme unausweichlich der Tag näher wo ich mir wieder ein Bier bestellen würde.

    Auch wenn man den Alkohol im Haus hat, ist es eben so, dass man nicht erst zur Tankstelle/Supermarkt gehen muss um sich welchen zu besorgen. Also müsste ich erstmal im Geldbeutel kramen, den Schlüssel mitnehmen, mich durch den halben Ort schleichen (weil ich dann ja ein schlechtes Gewissen hätte) um dann die Tankstelle zu betreten. Bis ich all das auf mich nehmen würde, müsste viel passieren. Aber wenn der Alkohol sowieso zu Hause steht, brauche ich mir nur ein Glas einzuschenken. Und wenn ich in der Kneipe oder auf einem Fest wäre, wo es feuchtfröhlich zugeht. Wer würde mich daran hindern selbst ein Bier zu bestellen, wo doch jeder gerade so gute Laune hat. Und selbst wenn mich jemand daran hindern möchte, z. B. meine Frau, ich könnte das in der Kneipe oder auf dem Strassenfest auch irgendwie heimlich hinkriegen....

    So ist es mir erklärt worden und irgendwie glaube ich daran und lebe auch danach, obwohl ich am Anfang die gleichen Bedenken hatte, wie Du!

  • Zitat von Karsten

    Hallo banananas,

    da mir meine Saufzeit fast das Leben gekostet hat, interessiert es mich überhaupt nicht, wie andere Menschen damit klar kommen, dass ich in meinem Umfeld keinen Alkohol will.

    Ich sehe das eben von einer anderen Seite, nämlich von der Seite, dass mir ein Rückfall mein Leben kostet.
    Ja, ich habe damals von meinem Umfeld verlangt, dass sie nichts trinken, wenn sie in meiner Nähe sind. Wen das nicht passte, ist aus aus meinem Leben verschwunden.
    Ich gehe keine in meiner Nüchternheit keine Kompronmisse ein.

    Jetzt haben sich wohl hier zwei, drei gefunden, die uns hier beweisen wollen, dass man auch in einem alkoholtrinkenden Umfeld nüchtern bleiben kann?

    Hallo Karsten,

    es stand aber nicht jeder hier so wie du kurz vor dem von Alkohol verursachtem Tod.

    Es gibt auch Menschen hier, die ihr Problem schon früher erkannt haben (ich zähle mich jetzt mal auch dazu), und bei denen eine Radikalkur wie bei dir (da war es ja die letzte Chance) nicht indiziert ist.

    Klar: Jeder der ernsthaft aufhören will zu trinken, sollte sich dazu zuerst ein alkoholfreies Umfeld aufbauen. Trotzdem gibt es auch da Grenzen, die wir nicht beeinflussen können.

    Wenn ich z.B. aus meinem Fenster rausschaue, dann sehe ich abends oft Jugendliche mit einer Flasche Bier bei den gegenüberliegenden Garagen "abhängen". Wenn ich an einem lauen Sommerabend auf dem Balkon sitze, höre ich, wie am linken Nachbarbalkon die Nachbarn mit einem Glas Wein anstoßen. Wenn ich in den Supermarkt gehe, leuchten mir zuerst die Bier-Werbetafeln entgegen, bevor ich mir im Markt dann selber meinen Weg durch Kisten von Bier und vorbei an Regalen voll Schnaps freikämpfen muss. SO IST DAS NUNMAL. Ich weiß dass diese Dinge ständig geschehen. Soll ich deswegen ausziehen und mich in einer Hütte im Wald verbarrikadieren?

    Petra hat vollkommen recht. Soll sie jetzt nicht mehr auf Elternabende in der Schule gehen, weil dort möglicherweise im Lehrerkollegium abends mit einem Glas Sekt angestoßen werden könnte? Soll sie vielleicht später der Abiturfeier ihres Sohnes fernbleiben, weil dort mit Garantie auch Alkohol fließt?

    Jeder Alkoholiker sollte sich wie gesagt ein Alkoholfreies Umfeld aufbauen, da sie sonst rückfallgefährdet sind.

    Wo dabei aber genau die Grenzen liegen, muss jeder für sich selbst festlegen und herausfinden.

    Und ich finde es im Übrigen sehr bedenklich, das hier jeder, der auch nur im Ansatz eine andere Meinung vertritt, als der Administrator oder der eine oder andere Moderator sofort hier zwischen den Zeilen rausgemobbt und rausgeekelt wird (so nach dem Motto: "Wenn du meinen Ratschlag nicht annimmst, wirst du sowieso rückfällig, also was willst du noch hier?")

    Gruß,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo,

    Zitat von Karsten

    ... da mir meine Saufzeit fast das Leben gekostet hat, interessiert es mich überhaupt nicht, wie andere Menschen damit klar kommen, dass ich in meinem Umfeld keinen Alkohol will.

    Da musste ich innerlich grinsen, genauso und nicht anders sehe ich das auch :lol: .
    Dabei kommt es nicht auf das "fast" an, die Alkoholkrankheit kostet jeden früher oder später das Leben.

    Ich muss feststellen, dass bei manchen Menschen in diesem threat der Alkohol noch zu zentral ist.
    Passt auf euch auf !

    Gruß, Freund.

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