Blume Berlin

  • Hallo BlumeBerlin,

    Zitat

    Die ist knapp sechs Jahre alt, und ich telefoniere jeden Abend meinem Mann hinterher, damit sie mit ihm, der jetzt fünfhundert Kilometer weit weg ist, reden kann.

    Zitat

    Was ich sagen wollte ist, ich will ihm nicht helfen, weil ich genau weiss, dass ich ihm nicht helfen kann. Ich hab ihn verlassen, um für meine Tochter und mich einen Weg in die Zukunft zu finden, einen, der wenigstens die Möglichkeit einer positiven Entwicklung in sich birgt.

    Ihr müsst euer eigenes Leben aufbauen - ohne ihn! Wenn er den Kontakt zu seiner Tochter halten möchte, dann wird er das tun. Du hast keinen Einfluss darauf und kannst ihn schon mal gar nicht dazu zwingen, indem du ihn ständig anrufst. Das bringt doch nichts - nur wieder Enttäuschung und Tränen. Nutzt die Zeit sinnvoll - für euch, lacht zusammen, tauscht euch aus usw. Es nützt nichts, wenn du ihn nicht loslässt - auch wenn du es für deine Tochter tust. Du hast ihn verlassen, damit ihr ein schöneres Leben leben könnt! Dann macht das auch - ohne ihn!

  • Ja, aber du tust ihr damit keinen Gefallen. Es tut ihr doch auch weh, wenn ihr ihn wieder und wieder nicht erreicht. Sie ist 6 Jahre alt, setzt dich mit ihr hin und erkläre ihr in aller Ruhe, was Sache ist. Dass ihr Vater krank ist und deshalb so reagiert. Und dass das nichts damit zu tun hat, dass er sie nicht lieb hat usw. Ich denke, sie wird in ihrem Alter schon einiges verstehen... Und du kannst ihm den Kontakt zu seiner Tochter nicht aufdrängen! Ich weiß, das ist ein sehr schwerer Schritt. Aber selbst meine Tochter (5) weiß, dass ihr Vater nicht mehr bei uns wohnt, weil wir uns zu oft gestritten haben, weil er zu viel Bier getrunken hat. Das haben wir ihr so erklärt. Ich finde, auch so kleinen Kindern ist man eine Erklätung schuldig. Sie geben sonst sich selbst die Schuld, und das muss nicht sein. Natürlich kann man mit ihnen nicht die Problematik ausdiskutieren, aber so 2,3 Sätze reichen da oft schon, damit sie einiges verstehen...

  • Achso, vielleicht möchtest du ja einen eigenen Thread aufmachen...??!!

  • Hallo Blume,

    natürlich kannst und sollst Du auch weiterhin in anderen Threads schreiben!

    Aber es wäre halt schön, wenn wir Dich hier auch mal ein wenig näher kennenlernen dürften!

    Also, ran an die Tasten! Wenn Du mal angefangen hast, ist es gar nicht so schwer! :lol:

    Lieben Gruß an Dich
    Speedy

  • Zitat

    es tut mir weh, dass es ihm gar so wenig ausmacht, sie zu verlieren.

    Aber wie Ayki schon sagte, DU kannst ihn nicht zwingen!!!!

    Aus eigener Erfahrung sage ich dir, dass Kinder sich schnell damit abfinden, wenn ein Elternteil keinen Kontakt wünscht.
    Das tut kurz weh, aber dann wenden sie sich anderen Dingen zu. Anders ist das, wenn die Mama ständig am Telefon hängt und die Kinder die Ablehnung immer wieder erfahren müssen. Im Interesse deiner Tochter: Lass es und wende dich eurem Leben zu.
    Dein Mann hat beschlossen, kein Teil im Leben deiner Tochter zu sein, also akzeptiere es. Ändern kannstes nicht, denn es besteht nur ein Recht keine Pflicht auf Umgang!
    Und versteck deine Kontaktaufnahme nicht hinter " aber die Kleine vermisst ihn so"

    Gruß
    Heike

  • Zitat

    wenn ick keine Angst mehr habe, hier unreflektiert plattgebügelt zu werden


    Was für ein Schwachsinn!!

  • Hallo Blume,

    ich glaube nicht, dass irgend jemand hier "unreflektiert plattgebügelt" wird. Deine Empfindung kann ich jedoch nachvollziehen. Für mich, als es mir ähnlich ging, habe ich diese Tatsache so interpretiert, dass ich mich deshalb angegriffen gefühlt habe, weil mir etwas gespiegelt wurde, was ich selbst wusste, mir jedoch nicht eingestehen wollte.

    Vielleicht ist es aber wirklich besser, dass du deinen eigen Thread aufmachst. Schließlich ging es hier um Tom.

    Gruß
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Blume,

    ich habe Dich jetzt mal von Tom's Thread abgetrennt!

    Es soll doch sein Thema bleiben!

    Und es hat noch einen Vorteil; jetzt hast Du Deinen eigenen Thread! :wink:

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Naja, ich stehe zwar jetzt als Autor (Eröffner des Threads) drin, versteh ich nicht ganz, aber egal...

  • Hallo Blume,

    doch, wir "hören" Dir zu!

    Es würde mich sehr freuen, wenn Du hier bliebest und von Deinen Sorgen und Nöten erzählst!

    Leider kennen wir Dich noch zu wenig, um Dir auch sinnvoll antworten zu können!

    Also, bitte wirf die Flinte nicht ins Korn!

    Wir sind hier und hören auch zu!!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • es hieß:

    Zitat

    Zitat:
    wenn ick keine Angst mehr habe, hier unreflektiert plattgebügelt zu werden

    Was für ein Schwachsinn!!

    Es ging nicht um deine Situation, die ich als Schwachsinn bezeichnet habe, oder? Es ging lediglich darum, dass dich hier niemand "plattbügeln" möchte ;) Ich denke, das weißt du auch...

  • Hallo Blume,

    Zitat

    Ich akzeptiere, was mein Mann für sich entscheidet, wenn es auch weh tut, zu sehen, dass es meiner Tochter wehtut und wenn es auch Zeiten gegeben hat, wo es mir sehr weh getan hat. Denn auch gegen mich hat er sich ja entschieden, auf eine Weise.

    Aber ich werde den Teufel tun und meiner Tochter vorschreiben, wie das hier zu laufen hat. Wenn sie den Kontakt möchte, dann helfe ich ihr.
    Wenn sie ihn lieber unterlassen möchte, helfe ich ihr auch dabei.
    Ich unterstütze sie in ihrem freien Willen, denn sie hat es schwer genug.

    ich finde es gut, dass du deine tochter in ihrem willen unterstützt.
    ich glaube, deine tochter hat dennoch ein alter, wo es durch die mutter noch sehr in seiner meinungsfindung beeinflusst werden kann. ich denke, wenn man dem kind verdeutlicht, dass das verhalten des vaters nicht gut für das kind ist, dass es nicht schuld ist, wenn der papa keinen kontakt möchte, dass es seine haltung nicht ändern kann....vielleicht wird das kind dann weniger die nähe zum vater suchen.

    gruß apfel

  • Hallo Blume,

    Zitat

    Vielleicht ist das gerade das, wovor ich Angst habe, was ich nicht möchte.
    Ich kann schlecht aufmachen, und kann ihr sagen, was ich denke...nämlich dass er ein Trinker ohne Rückgrat ist....und das ich für meinen Teil auch nichts dagegen habe, wenn wir ihn hinter uns lassen.
    Dass es nicht ihre Schuld ist, das ist ein wichtiger Punkt. Da kann ich schlecht in sie hineingucken....


    .....
    Vielleicht habe ich Angst, ihr weh zu tun, wenn ich ihr zeige, was in *mir* vorgeht, und darum meine eher indifferente Haltung.
    Mag sein, ich überfordere sie.

    ich denke, dass es für das kind wichtig ist zu erfahren, dass der vater krank ist.

    ich habe nach der trennung versucht meinem kleinen zu erklären, welches verhalten normal ist und welches krank.

    vielleicht sieht die kleine manches auch mit anderen augen, wenn man ihr zeigt, dass es auch menschen gibt, die sich freuen, wenn man sie anruft (z.b. die oma). das ist dann "normal" und auch schön fürs kind und der vater regiert anders, weil er krank ist. also warum dann nicht öfters mit der oma telefonieren? ;)

    gruß apfel

  • Hallo Blume,

    Zitat

    Es fällt mir schwer, zu sagen, dass er krank ist, nicht nur zu ihr...ich halte ihn einfach für willensschwach und verantwortungslos, ich hab da schlechte Gefühle und böse Worte. Vielleicht, wenn sich das erstmal alles setzt....ich hab ja jetzt schon Momente, wo ich wieder milder an ihn denken kann.....

    kurz nach der trennung, sah ich auch nicht die krankheit bei ihm. ich sah nur das, was er mir antat. es war einfach zu viel passiert. es war mir egal, ob er krank war, weil es einfach nur weh tat.

    es gab dann auch immer wieder situationen, wo ich mich fragte, warum macht er das? und ich ärgerte mich über ihn.
    jetzt habe ich langsam das gefühl, dass er sich wandelt und vernünftige verhaltensweisen aufzeigt. rege mich also nicht mehr so über ihn auf.


    gruß apfel

  • Hallo Blume,

    warum fällt es Dir so schwer zu sagen, er ist krank?

    Alkoholismus ist eine anerkannte Krankheit und eine sehr schwere dazu!

    Das hat meines Erachtens nichts mit Willensschwäche zu tun!

    Er hat die Krankheit in sich und sie führt, unbehandelt, unweigerlich zum Tod!

    Warum also Deiner Tochter nicht sagen, der Papa ist sehr krank?

    Ich denke, sie kann damit sehr viel mehr anfangen, als mit dem Begriff "Willensschwach"!

    Probiere es doch einfach mal! Kinder verstehen oft mehr, als wir Erwachsenen wahr haben wollen!

    _______________________________

    Übrigens, ich freue mich, dass Du, trotz der kleinen Mißverständnisse, bei uns geblieben bist! :lol:

    Lieben Gruß an Dich
    Speedy

  • hey blume

    Zitat

    Irgendwie ist mir das zu milde. Das ist doch absolut ***, was er da macht. Er hat mich schon so oft belogen, und dann hat er immer gesagt: Tut mir leid, das kommt nie wieder vor!
    Ich krieg die Krätze, wenn ich diesen Satz höre, ehrlich, ich krieg Aversionen....auch wenn ihn ganz andere Leute zu mir sagen....


    haltet mich für verrückt, mir egal, aber ich habe endlich einen satz gefunden, der 10000000%-ig auf mich zutrifft, juhu. musst i etz einfach loswerden :wink:

    was mich etz aber dann noch interessiert:
    wenn du etz zu deinen freunden oder so was sagst, was du hinterher bereust, hast du da auch große probleme damit ein tut mir leid rauszubringen? also mir selber gehts so, i hab dann immer das gefühl das is zuwenig, da ich weiß, mir würde es net langen. weißt wie i mein?

    kann verstehn, dass du deinem mann durch seine krankheit net entschuldigen willst, ich denke, dass dies sogar erstmal wichtig für dich is, um den nötigen emotionalen abstand aufzubaun und beizubehalten. erst wenn du alles verarbeitet hast, wirst du es evtl. entschuldigen können.

    ich persönlich finde sogar, dass ein alkoholiker net alles durch seine krankheit rechtfertigen kann. dazu muss er auch einiges an seinem verhalten hinterher ändern, damit man verzeihen kann.
    ich bring etz mal ein wirklich krasses beispiel, vielleicht passt es auch net, einige werden vielleicht auch anderer meinung sein, aber mir fällt es etz halt grad ein (hab mich damals auch ziemli drüber aufgregt):
    ein betrunkener hat bei mir in der umgebung vor einiger zeit ein 15-jähriges mädchen überfahrn und fahrerflucht begangen. und sorry, aber die strafe, wo der bekommen hat, war ein absoluter witz. da wär ein nüchterner ohne fahrerflucht wesentlich höher bestraft worn. er hat sogar noch die frechheit besessen, gegen das urteil zu klagen, da er ja scho genug gestraft is, da er jeden tag am unfallort vorbei muss! bitte? sorry aber von bereuen seh ich da keine spur! (könnt mi immer no drüber aufregen also laß ichs lieber)

    aber auch wenn du die krankheit für dich nicht als rechtfertigung akzeptieren kannst/möchtest, würd ich dir empfehlen deiner tochter dies schon zu sagen. net um deinen mann oder dir zu helfen, sondern um deiner tochter zu helfen.
    momentan steht sie da und weiß überhaupt net was los is, warum der papa sie nimmi lieb hat. bestimmt glaubt sie irgendwann, ob sie etwas getan hat, warum das so ist, vielleicht frägt sie sich das etz scho. wenn sie weiß, der papa is krank, hat sie einen grund, den sie zumindest ansatzweise verstehn kann, da braucht sie keinen anderen mehr zu suchen.

    liebe grüße

  • Hallo Blume,

    wie gesagt, ich kann deine wut verstehen. jedenfalls habe ich meinem kind nicht gesagt, dass sein vater ein A**** ist, ob wohl ich ihn so empfunden habe.
    als mein kleiner fragte, warum wir uns trennten, haben wir uns über verschiedene vorfälle unterhalten, da wurde nichts bagatellisiert. ich erklärte dem kleinen dennoch, dass dies krankheitsbedingt war.

    Zitat

    Er ist halt krank.

    es ist schon ein unterschied zu sagen. er ist krank oder er ist halt krank.
    das "halt" bringt dann schon eine gewisse narrenfreiheit des alkoholikers zum ausdruck.


    gruß apfel

  • Uiui, das ist ja ne ganze Menge.....

    Ich kann dich voll und ganz verstehen, ich glaube, das ging den Meisten hier so und einigen ergeht es immer noch so wie dir.

    Fakt ist, du hast die Notbremse gezogen, Fakt ist, du kannst/konntest dich nie mit ihm darüber austauschen, das resultiert dann darin, dass du nicht richtig abschließen kannst, weil noch so vieles ungeklärt ist

    Wenn ich dir sage, dass sich dieses Gefühl mit den Jahren relativiert, wirst du mir kaum glauben können. Es ist aber so!
    Das Ganze ist ein Lernprozeß, indem Wut, Enttäuschung, Verletztheit, Rachgefühle und Hass immer mal weder aufgewirbelt werden. Da wirst du aber durchkommen und gestärkt aus der Situation hervorgehen.

    Für deine Tochter ist die Situation auch ziemlich schlimm, aber wenn du versuchst, mit ihr kindgerecht über deine Gefühle zu reden, dann hilfst du ihr. Jemand hat hier gesagt, dass du ihr die Krankheit ihres Vaters erklären solltest, damit sie sich nicht für die Schuldige hält. Ich finde diesen Ansatz sehr wichtig.
    Kinder verstehen sehr viel mehr als wir glauben. Sie beobachten und vergleichen und bilden sich so ihre Meinung. Versuche auf das Empfinden der Kleinen einzuwirken, damit sich ihre Gedanken in die richtige Richtung entwickeln können.

    Deine Wut kann ich sehr gut nachvollziehen!!!

    Gruß
    Heike

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