partnerschaft OHNE alkohol

  • Hallo,

    Zitat von Ghiuirgean


    Ich aber bin gar nicht süchtig (bitte nicht verwechseln, ich bin Alkoholiker,
    keine Frage)

    Irgendwie bin ich da gerade etwas ratlos. Ich würde mich freuen, wenn du das etwas näher erklärst.

    Bisher war es für mich so, dass der Alkoholiker an Alkoholismus leidet. Soweit ich weiß, ist der Alkoholismus eine Suchterkrankung und wird deshalb auch weitläufig als Trunksucht oder Alkoholsucht bezeichnet (sagt das bekannte Online-Lexikon).
    Und wenn ich an einer Sucht leide, bin ich doch süchtig. Oder etwa nicht? :?

    LG Penta

  • Allo Penta

    Hm... das hab' ich nun davon. Vielleicht sollt' man (ich?) vielleicht 'nen
    noien Thread zu solchen Begrifflichkeiten aufmachen. Ich schau ma, ob
    ich's kurz hinbekomm'. Alles meine Meinung, und die Mediziner sind sich laut Wi*k*ped*a nicht wirklich einig.

    Süchtig sein ist ein akuter Zustand. Wer nass ist, ist süchtig und befriedigt
    die Sucht. Wer mit dem Saufen aufhört, ist anfangs (immer noch) süchtig,
    befriedigt diese Sucht aber nicht (mehr). Der Wille richtet sich gegen die
    Sucht ("ich will nicht mehr trinken"). Das ändert sich erst dann, wenn ich
    meinen aktiven Willen nicht mehr (ständig) benötige, um meiner Sucht zu
    begegnen. Wenn jemand (in echt) sagen kann "Ich brauch nicht mehr zu
    trinken", ist dieser akute Zustand süchtig zu sein überwunden. Vorsicht!
    Das heißt nicht, daß ich mit meiner Alkoholkrankheit durch bin. Es heißt
    nur, daß ich nicht ständig kämpfen muß, meine Sucht nicht zu befriedigen
    (also zu saufen).

    Ist das irgendwie verständlich?

    Lieben Gruß
    Jürgen

    >> Sorgen Sie dafür, daß es Ihnen gut geht. <<

  • Zitat

    Ich aber bin gar nicht süchtig (bitte nicht verwechseln, ich bin Alkoholiker,
    keine Frage) und der Geruch oder der Anblick von Alkohol löst bei mir gar
    keinen Suchtdruck aus.


    bisher sind in meiner Therapiegruppe nur diejenigen rückfällig geworden, die sich sicher glaubten, ihnen würde der Alkohol nichts ausmachen. Sie waren nicht achtsam und haben sich in Gefahr begeben. Schau lieber bei Dir ganz genau hin, ob diese Unvorsicht: Wenn andere neben mir trinken, nicht einen Rückfall auslösen könnte

    Zitat

    Nicht alle, die nicht trinken, sind trockene Alkoholiker. Andererseits sind
    nicht alle, die eben nicht auf ihr alkoholisches Lieblingsgetränk verzichten
    möchten, rücksichtslos oder gar Alkoholiker, in Deinem Fall aber ziemlich
    sicher nicht unbedingt die richtige Wahl - Liebe hin, Liebe her.

    in meinem Fall schon, wer sagt, daß wenn der Partner genüßlich neben mir sitzt, daß ich dann nicht doch auch irgendwann zur Flasche greife? Nein, das wäre mir zu heikel, es geht schließlich um mein Leben.

  • Allo

    Xenica
    Vielen Dank für Deine Fürsorge.

    Ich bin mit meiner Freundin nun seit fast 6 Jahren zusammen. Wenn sie
    nun (aus Liebe zu mir) auf Alkohol verzichten würd', wär' das für mich 'n
    Kompromiß, den ich nicht bereit bin einzugehen. Meine Alkoholkrankheit
    ist mir sehr bewußt. Aber kann nicht erwarten (äh.. verlangen oder sogar
    einfordern kann ich natürlich alles mögliche), daß 'nem anderen Menschen
    meine Alkoholkrankheit auch so bewußt ist wie mir.
    Vielleicht ist meine Partnerschaft auch nur deshalb möglich, weil wir nicht
    zusammenwohnen. Das ist übrigens keinen von uns ein Kompromiß.

    Lieben Gruß
    Jürgen

    >> Sorgen Sie dafür, daß es Ihnen gut geht. <<

  • glück auf

    Zitat von Ghiuirgean

    Meine Alkoholkrankheit ist mir sehr bewußt. Aber kann nicht erwarten (äh.. verlangen oder sogar
    einfordern kann ich natürlich alles mögliche), daß 'nem anderen Menschen
    meine Alkoholkrankheit auch so bewußt ist wie mir.

    so oder so ähnlich (sogar sehr ähnlich) is meine einstellung zu diesem sachverhalt - meine gutste + ich sind seit 11/1996 zusammen (auch wohnen) sie hat von anfang an keinen tropfen alk mehr getrunken < obwohl ich ihr mehrmals gesagt habe sie dürfe - sie hat nich verzichtet einfach nichts gedrunken

    Jürgen - so leute wie du + ich sind ausnahmeerscheinungen (denk ich) + auf gar keinen fall als beispiel geeignet [ich schreib (hier) nich gern darüber]
    für die allermeisten trockenen isses besser wenn die partnerin / der partner ebenfalls keinen alk trinkt
    jede/jeder wird schnell merken wie es ihr/ihm geht wenn im umfeld getrumken wird (unabhängig von menge + sorte) < dann isses richtig seine bedürfnisse anzumelden + ich halts fürn "scheidungsgrund" wenn diese bedürfnisse nich erfüllt werden

    >> Sorgen Sie dafür, daß es Ihnen gut geht. <<
    schönen sonnabend

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • ich bin da halt egoistisch. Wer mir zuliebe nicht auf Alkohol verzichten will oder kann ist entweder selbst süchtig, oder ich bin demjenigen nicht wichtig genug. So eine Beziehung hätte für mich keinen wert..

  • glück auf xenica

    Zitat von Xenica

    ich bin da halt egoistisch. Wer mir zuliebe nicht auf Alkohol verzichten will oder kann ist entweder selbst süchtig, oder ich bin demjenigen nicht wichtig genug. So eine Beziehung hätte für mich keinen wert..

    da biste auf der sicheren seite + passt besser zu den grundbausteinen (alkfreies umfeld)

    schönen sonnabendnachmittag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • hallo

    also mal ehrlich, ich frage mich grade welchen stellenwert der alkohol für meinen partner hätte wenn es verzicht bedeutet in meiner gegenwart nicht zu trinken. empfindet ein nichtraucher verzicht wenn er nicht raucht??? wohl kaum. mein partner trinkt nichts und er hat auch nicht das gefühl auf was zu verzichten weil ihm der alk unwichtig ist. mein ex ist mein ex weil ihm der alk wichtiger ist als ich, aber er is ja nicht abhängig, nöööö nie nich. wers glaubt.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • ich sehe das absolut genauso. Es hat was mit Respekt zu tun, ob der Partner sich neben einem hinsetzt und trinkt oder gar mit einer Fahne nach hause kommt.

    Wenn ich weiß ein Freund ist Diabetiker setze ich mich auch nicht hin und verspeise die süßesten Tortenstücke, wenn ich weiß er kann und darf nichts davon naschen

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