• Hallo stille Leser,

    statistisch betrachtet, sind mehr Männer Alkoholiker als Frauen, also auch mehr Frauen Co-abhängig. Oft dachte ich, Co´s werden eigentlich nur die besseren Hälften, Kerle werden Alkoholiker oder eiern nicht rum, dürfen nicht butterweich sein. Kompliment an die, die gesund und schadlos über allem stehen.

    Ich vermisse im Co-Bereich die harten Jungs, die Arnies und Bruces, vielleicht müsst Ihr ja auch nur hart arbeiten, habt keine Zeit für so einen lästigen Krams und denkt Frauen, Haushalt, Kinder, die haben eben Zeit, machen sich einfach nur zu viel Gedanken und Ihr habt ganz andere, wichtigere Sachen im Kopf.

    Traut Euch, auch wenn Ihr denkt, die Evolution hat uns aus einem anderen, steinharten Holz geschnitzt, Ihr seid hier nicht alleine. Es ist keine Schande krank zu sein, dabei unbewußt auf der Stecke zu bleiben sollte nachdenklich machen, sehr nachdenklich.

    Lieben Gruß kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Kaltblut, ich habe in der Realität die Erfahrung gemacht, dass es co-abhängige Männer scheinbar nicht gibt. Jedenfalls treten sie nicht in Erscheinung. Ich gehe in eine gemischte Selbsthilfegruppe. Angehörige und Betroffene. Es gibt sowohl betroffene Männer also auch Frauen dort. Der Teil der Angehörigen setzt sich jedoch ausschließlich aus Frauen zusammen. Vielleicht ist es nicht männlich, sich mit seinen Gefühlen auseinander zu setzen oder zuzugeben, dass man Probleme hat?

    Vielleicht ziehen aber Männer, die in Beziehung mit abhängigen Frauen leben, auch eher die Reißleine. Gehen ihren eigenen Weg, bevor sie sich emotional aufreiben. Ich kann die Gründe nur vermuten. Aber auffällig finde ich es jedoch schon und es macht mich nachdenklich.

    Liebe Grüße

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Ich denke auch, dass Männer da viel viel konsequenter vorgehen als Frauen und sich diese ganzen Dinge nicht so lange gefallen lassen!! Ich finde auch, dass dieses co-abhängige Verhalten die typische weibliche Rolle ist: zu helfen, zu tun, zu machen, sich aufzuopfern für andere, bis man schlicht und ergreifend am Ende seiner eigenen Kräfte ist und einfach nicht mehr kann! Männer hingegen sind oft egoistischer und sie selbst stehen bei sich oft an der ersten Stelle - was bei Frauen sehr oft nicht der Fall ist! Schon als Mädchen kriegt man eingebläut, immer lieb, nett, zuvorkommend, freundlich, hilfsbereit zu sein. "NEIN" - dieses Wort gibt es nicht ;) Und immer schön "BITTE" sagen *lach* Bei Jungs wir düber rüopelhaftes Verhalten gelacht und geschmunzelt, Mädchen hingegen kriegen direkt eins auf den Deckel... Ich denke, ihr versteht, was ich meine... Ja, auf jeden Fall ist das doch oft so... Das alles fängt schon mit der Erziehung an... Ich erziehe meine Kinder BEIDE (Mädchen und Junge) zu selbstbewußten, selbstständigen kleinen Persönlichkeiten, was natürlich oft ein sehr schwieriger Weg ist, denn sie parieren nicht aufs Wort und machen schon mal gar nicht immer (eigentlich selten) das, was ich sagen *g* - aber es wird sich lohnen, und sie werden mit Sicherheit im späteren Leben selbstbewußter ihre eigenen Ziele verfolgen und ihr Leben so gestalten, wie sie sich das vorstellen (hoffe ich) *g* :lol:

    Außerdem ziehen sich Männer doch immer in ihre "Höhle" zurück ("Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus" - ist schon was dran - Jäger, Sammler, etc. die typische Rollenverteilung halt), und fressen den ganzen Krempel in sich rein, anstatt sich mit anderen darüber auszutauschen. Ich denke, das spielt auch eine sehr entscheidende Rolle. Denn Männer versuchen sehr sehr oft, ihre Probleme auf ihre eigene Art und Weise zu lösen und mit sich selbst auszumachen! Und so ein Forum - oder eine Selbsthilfegruppe - oh mein Gott, das ist doch völlig unmännlich ;) - aber menschlich - und es hilft! Und ich würde - auch den vielen evtl. stillen Lesern raten - sich hier dringend anzumelden! Ich spreche da aus eigener Erfahrung! Dieses Forum hat mir sehr dabei geholfen, meinen eigenen Weg zu gehen. Ich wäre lange noch nicht so weit, hätte ich hier nicht meinen Thread eröffnet und wäre so toll unterstützt worden! Leute, danke für alles!

  • Hi @ all,

    Ihr meint also Männern nehmen, Frauen geben. Menschlich ist zu teilen, zu geben und zu nehmen.

    Ich bin mit Eurer Hilfe ein Stück Macho geworden. Deshalb bin ich trotzdem ein ganz normaler Kerl, mit memmenhaftem unter der Schale, da kann ich noch so den Hahn aufreißen, in den Kurven liegen, harte Verhandlungen führen oder mit meinen Jungs imponierendes Männergequatsche vom Stapel lassen, mit beiden Händen auf die Brust klopfen und laut blöken.

    Männer werden nicht in die weibliche Gefühlswelt eintauchen können, sie sind eben von kleineren Körperteilen gesteuert, aber viele stehen vor gleichen, aufreibenden und zu lösenden Situationen.
    Vielleicht ist es ja eine gute, effektive Bestimmung, dass Hirn in diesen Situationen auf einige Zentimeter zu verkleinern.

    Viele es haben nach langer schwerer Zeit in ihrer Hand, Entscheidungskraft. Als ich hierhin kam hatte ich nichts in der Hand, eine hole Birne, nur Verwirrungen und Gefühle mit stechenden Nadelstreifen.

    Bin ich jetzt richtig eingestellt, bin ich ein Außenseiter, unmännlich mit Hoffnung, Liebe und Gefühlen im Bauch gewesen? Ich habe mich hier als gestandener Kerl angemeldet, weil ich kein Egoist, nicht radikal war, nichts wusste und bin dankbar doppelt clean geworden zu sein, lernen durfte zu denken und Hilfe anzunehmen musste.

    Ich kenne und lese wenige Co-Kerle, manche sprudeln aus sich heraus, wenn sie unmännlich sind.

    Vielleicht ist es männlicher sich einfach einmal nur zu trauen.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Zitat

    Deshalb bin ich trotzdem ein ganz normaler Kerl


    Du bist kein normaler Kerl ;) Du bist eher eine Frau *lach*

    Du bist ein intelligentes Bürschchen, das sich mit seinen Problemen auseinandersetzen und sie lösen möchte! Ein "Frauenversteher" sozusagen *g* Dieses Ziel haben nicht viele Männer. Sie denken, sie kämen mit Gott und der Welt ALLEINE zurecht und darüber reden oder sich Infos beschaffen... diskutieren :shock: Never!

    All die Leute, die hier angemeldet sind (zumindest fast alle - und ich kann nur über das Co-Abhängkeits-Forum schreiben) sind in meinen Augen intelligent. Denn sie haben durch dieses Forum einen Horizont, den andere halt nicht haben. Sie informieren sich, setzen sich mit der Co-Abhängigkeit auseinander! Möchten etwas daran ändern. Soweit denken viele andere erst gar nicht - und damit meine ich vorallem Männer! Sie gehen rational vor, deshalb auch die Konsequenz, die ich meine... Zur Intelligenz gehört weitaus mehr als Allgemeinbildung ;)

    Hört sich vielleicht jetzt auch etwas bescheuert an alles - aber das ist meine Meinung.

  • @Leon: habe es gefunden, soweit bin ich noch nicht in meiner Denke gekommen, Wahnsinn.

    @Ayki: ja, im Kopf bin ich oft nicht normal, sonst schon und jetzt fühle ich mich gleich super, ehm, auch ohne Rock.

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hey!
    Ich hoffe, du hast das nicht ganz so ernst genommen und verzeihst mir noch mal *lach*

    Ich mag dich wirklich sehr gerne! Bzw. deinen Schreibstil - denn der ist super emotional! Tiefgründig und was auch immer. Du setzt dich mit vielen Dingen des Lebens auseinander! Das finde ich sehr gut! Und von dir könnten sich manche andere Männer echt ne Scheibe abschneiden!! Genauso wie von Stoffel ;)

    Also Männers, ran an die Tasten! Haut rein, was das Zeug hält und traut euch endlich! Hier fängt die Männlichkeit erst richtig an ;)

  • ...hat hier jemand nach mir gerufen???

    Also ayki *zwinker* :D , ....räusper....Danke.

    Tja, warum trauen sich so wenig Männer sich zu öffnen????

    Ich denke schon ein wenig an unsere ganze "feine" Gesellschaft, die uns oft zurechtweißt, das diese, ich nenne es mal "Gefühlsduselei" nicht angebracht ist, und sowas doch nicht "männlich" ist.

    Ich selbst kann einem Menschen, der mir sympathisch ist, sagen, daß ich ihn gern hab und kann ihn auch in den Arm nehmen, damit habe ich keine Probleme.

    Bin halt ein "kleiner" Rebell, und ecke was dies betrifft auch im richtigen Leben ab und zu mal an...

    Bei meinem Freundeskreis ist es aber kein Problem, seine Gefühle, dem anderen preiszugeben, da jeder vom anderen weiß, das er ihn nicht verletzten oder in die Pfanne hauen will.

    Und selbst, wenn es so wäre, dann wäre es mir persönlich egal!!!

    Ich bin (wieder) so wie ich bin, und mag mich nie wieder verstellen müssen.......und werde es auch nie wieder tun!!!

    Trotzdem ist es wohl eine nachgesagte "weibliche" Eigenart sich mit diesen "kleinen" Dingen abzugeben und halt net "männlich".........

    ...aber da fällt mir ein, das ich in letzter Zeit öfters von Frauen angesprochen worden bin und über, was weiß ich für Themen gesprochen habe......hmm!?!?!

    ***drückeuch***

    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hi Ayki,

    nein, warum sollte ich Dir was übel nehmen, ich kann mir schon noch Schuhe anziehen, dankbar bin ich für Deine Worte. Würde mich jemand als schäle Kopp bezeichnen, ich könnte es verkraften. Übrigens: lachen ist gesund, sollten wir viel öfter, viel viel öfter.

    Offenheit, Herzenswärme oder Verständnis wird in vielen Ländern sowieso anders gehandhabt, da denkt keiner falsch oder an Bakterienübertragung, wenn man gedrückt wird. Vielleicht liegt das ja auch nur an unserem Klima, an unserer Kälte. Nur wenn ich etwas preisgebe, können mich andere verstehen, wie will mich jemand verstehen, wenn ich zugemauert bin. Vielleicht mal zur Anregung: ich hielt mich einmal für einen tollen Karrieretypen, hatte die Kunst ein Egoist zu sein gefressen, bis mir einige Leute sagten, dass sie so ein arrogantes A.. noch nie erlebt hätten.

    Stoffel drücke mal fleißig weiter, das ist Leben und da drücke ich einfach mal kräftig mit.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • So, dann müsste heute D-Day sein, richtig?

    Kaltblut, das rumort ja ganz gewaltig in Dir - jemand ohne Gefühle würde es keinen Millimeter interessieren, wie es "den Co's geht".

    Mir hat mal nach der Therapie jemand gesagt, wie "unmännlich" der Besuch einer SHG doch sei. Mir fehlte damals die Gelassenheit, und so musste ich ihm mit auf dem Weg geben, dass er doch bitte ganz "männlich" an seinem Suff verrecken möge...Heut' denke ich mir: "was juckt's die deutsche Eiche...", ich muss zusehen, dass es mir gut geht. Und da ist mir jedes (suchtmittelfreie) Mittel recht.

    Aber Du hast recht. Kaum ein Mann, der sich als Co "outet". Meiner Erfahrung nach "verpissen" sich die meisten recht schnell aus einer Partnerschaft, in der die Frau ein Alkoholproblem entwickelt hat. Da ist mit dem Spruch von guten und schlechten Tagen und vom Tod, der einen scheidet, nicht mehr viel los. Hat aber unbestritten den Vorteil, dass erheblich weniger Männer "Co" sind, als Frauen. :shock:

    Lg
    Spedi

  • Ja, kaltblut,

    ...das ist Leben!!!!

    und das tut gut!!!

    Egal wie....

    Egal wem...

    Egal wo....


    So, und wie üblich...


    ***kurzgedrücktweilsscheeeeeeeee.is***


    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hi Spedi,

    ja, das macht mich irre, dieses Kerlaffentheater, es hat Jahre gekostet, diesen angelernten unnahbaren Egoisten Krams abzulegen. Kerls knallen über die Autobahn, putzen Autos, streicheln männliches Metall und vor lauter Streicheleinheiten werden die Frauen Co., gut, auch paar Kerle, scheinbar nur ganz wenige paar. Da ich mal davon ausgehe, dass die alkoholkranken Frauen nicht alle permanent hinter verschlossenen Türen leben und auch gelegentlich Herrenbesuch empfangen, frage ich mich schon, ob andere Kerle in irgendwas reinrutschen oder ob sich bei den Herren alles auf das bisschen hin- und her beschränkt. Steht ja eigentlich auch in keinem Verhältnis das Hirn einzuschalten, für 20 Sekunden, da ist es eh ausgeschaltet, da wäre es eigentlich logisch, lieber Birne hohl. Vielleicht verwechsele ich da auch was, meine Lampen gingen ja auch erst an, als ich hier landete. Mich haben die Erfahrungen hier auf jeden Fall aus dem Mist gezogen und vor Schlimmeren bewahrt und dafür bin dankbar.

    @ Stoffel: was machst Du denn jetzt nach den tollen Gesprächen? Es gibt Gerüchte, nach denen bei Euch eine neue TV-Show gedreht werden soll: wer bekommt Stoffel.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Tztztztztz, was heißt hier...

    "Wer bekommt Stoffel"??? :shock:

    Darf ich auch noch mitentscheiden, oder???

    .....Und woher kommen den die Gerüchte???

    Nein, laß es, ich will´s gar net wissen.........

    Aber trotzdem könnte hier der größte Co-Macho :lol: schreiben, ist doch eigentlich ziemlich anonym die ganze Sache hier, deswegen verstehe ich es auch net, warum das so wenige wagen.........

    .....und keiner müßte "Angst" haben, sein "Gesicht" zu verlieren, oder???

    Es wird schon so sein, das der Mann schneller den Absprung schafft, als dies eine Frau wohl tut bzw. will (von wegen Helfersyndrom und so).

    Ja, lieber kaltblut, viele Männer denken nicht nur mit dem Gehirn, sondern mit "anderem", wobei ich glaube, das ich mein Gehirn, rein vom prozentualen Anteil vom Tag, mehr nutze, als das ich das mit "anderem" tue. Würde ja auch net anders gehen!!!


    ***donnersdrückertag***


    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Jungs werden einfach anders erzogen als Mädchen. Mädchen sind die braven, die sorgen und sich kümmern. Die selbstlos die Beziehungen zu pflegen haben und in der entsprechenden Konstellation einfach bis zur Selbstaufgabe für andere da sind. Jungs wird von Anfang an erzählt „wehr dich!“ und somit, denke ich, wehren sie sich auch dagegen, in co-abhängige Strukturen zu rutschen. Folglich ist die Zahl derer, die sich hier vielleicht outen könnten, wohl entsprechend geringer.

    Anderseits müssen sie halt immer die tollen, die starken sein. Auch ganz schön anstrengend, finde ich. Vielleicht macht dieses Bild, das Männern oft anerzogen wird, dass mehr von ihnen in die Abhängigkeit geraten als in die Co-Abhängigkeit.

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Zitat von Ette


    Anderseits müssen sie halt immer die tollen, die starken sein. Auch ganz schön anstrengend,

    FINDE ICH AUCH. HIER KÖNNEN SIE MAL STARK SEIN, MUTIG WAS BERICHTEN, AUF GEHT´s.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Puh, wenn ich mir das so durchlese, muss ich sagen, dass die Erziehung von Söhnen gesellschaftlich vorgegeben ist und dass es nicht einfach ist, gegen den Strom zu schwimmen.

    Töchter (ich hab 3) sind lt Gesellschaft einfacher, nicht so zickig, immer nett anzusehen, extrem höflich und hilfsbereit.
    Meine Töchter sind das zwar auch, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Zickig sind sie alle 3, einfacher im Umgang nicht wirklich, durch die Eitelkeit, die sich schon im Grundschulalter entwickelt, immer schick (trotzdem dreckig, wenn sie draußen spielen), höflich nur dann, wenn ihnen auch Höflichkeit und Respekt entgegengebracht wird und die Hilfsbereitschaft hält sich in Grenzen.

    Söhne sind lt Gesellschaft wild, immer draußen, sportbegeistert, sollen sich durchsetzen, niemals heulen und bloß nicht zeigen, was sie denken und fühlen.
    Ich habe einen Sohn, der zwar sportbegeistert ist, aber genauso heulen und zicken soll (und auch darf), wenn ihm danach ist, wie seine Schwestern. Er ist ein ganz normaler kleiner Junge. Wenn er Kummer hat, dann tröste ich ihn und ermuntere ihn mit mir zu reden. Die schiefen Blicke von anderen Eltern könnt ihr euch nicht vorstellen. Aber warum soll ich meinem Sohn gegenüber hart sein und meinen Töchtern mit hoher Piepsstimme die Tränen abtrocknen? Wo bitte liegt der Unterschied? Es sind Kinder, die von ihren Eltern unterstützt und in Schutz genommen werden müssen-egal, welchen Geschlechts sie sind!
    Ich bemerke aber immer öfter, dass gerade die Mütter, die sich über ihre gefühlskalten Männer beschweren, ihre Söhne zu genau dem erziehen, indem sie ihn anmotzen, wenn er mit blutendem Knie heulend angeflitzt kommt. "Stell dich nicht so an" ist noch das Harmloseste, gefolgt von " Ein Junge heult nicht wegen so nem bißchen!"
    Ich denke, wir haben es in der Hand, wie die künftige Generation aussehen wird und ich bin davon überzeut, dass ein Mann, der Gefühle zeigt und darüber redet, kein Weichei ist, sondern einfach nur menschlich. Genauso bin ich davon überzeugt, dass ein Mädchen, dass gelernt hat auf sich und seine Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen und genug Selbstbewusstsein aufbauen konnte (auch später in der Pubertät, wo sie sich eh häßlich und nicht liebenswert finden), nicht so schnell in den Strudel der Co-Abhängigkeit gerät, wie eine Geschlechtsgenossin, die noch nach altem Muster erzogen wird. Positive Bestärkung heißt das Zauberwort, denn eigentlich ist es nur die Aufgabe der Eltern, ihr Kind zu lebenstüchtigen Erwachsenen zu erziehen und sie auf ihr späteres Leben ohne den umfassenden Schutz der Eltern vozubereiten und nicht zu Marionetten, die sie nach ihren Vorstellungen formen können.
    Vielleicht sollte wirklich mal ein großangelegtes Umdenken stattfinden - dann wäre manches einfacher.


    Heike

  • Hallo Zusammen und guten Morgen,

    ich habe zwei, wesentlich jüngere, Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten!

    Der ganz "kleine" ist der Junge, wie man ihn sich vorstellt, der andere, etwas ältere, hätte auch ein Mädchen werden können!

    Ich liebe sie aber beide gleichermaßen, wobei mir die Charaktereigenschaften des älteren besser liegen (vielleicht weil ich eine Frau bin?).

    Ich denke, wir sollten von diesem Klischeedenken endlich mal wegkommen!

    Dieses "ein Junge weint doch nicht!" ist doch schon seit 100 Jahren überholt!

    Warum gibt es mehr Co-Abhängige Frauen? Ich denke ganz einfach, weil es auch mehr alkoholabhängige Männer gibt!

    Wobei es in der letzten Zeit, auch immer mehr Frauen gibt, die trinken!

    Und ich glaube auch, das Frauen ihren Alkoholkonsum besser und länger verstecken, als es Männer tun!

    Ich kann natürlich ganz falsch liegen, aber das sind meine Gedanken dazu!

    Liebe Grüße
    Speedy

  • Ich wünsche ebenfalls allen einen gute Morgen!

    Speedy, ja, wir sollten umdenken, was die Erziehung von Kindern hinsichtlich Rollenverhalten betrifft, keine Frage. Jedoch sind die Menschen, die als Abhängige und Co-Abhängige hier so schreiben, zumeist nach Jahren schon recht erwachsen. Und wenn ich mich zum Beispiel selbst betrachte, sehe ich ganz klar Erziehungsmuster, die mich auf eine Co-Abhängigkeit quasi vorbereitet haben.

    Was die Co-Abhängigkeit von Männern und ihren Umgang damit betrifft, denke ich, dass es verschiedene Faktoren gibt, warum sie hier nicht unbedingt schreiben. Ich habe ziemlich viel Pragmatismus und Lösungsorientiertheit bei Männern feststellen können, während wir Frauen doch eher unseren Gefühlen Raum geben. Wir möchten, dass Beziehungen funktionieren und fühlen uns dafür zuständig, für dieses Funktionieren zu sorgen. Das hält uns vielleicht länger in Beziehungen als es für uns gut ist. Währenddessen Männer vielleicht einfach schneller die Sinnlosigkeit eines solchen Unterfangens akzeptieren und somit schneller das „Problem“ für sich lösen. Sicherlich gibt es Ausnahmen, jedoch denke ich schon, das es geschlechtsspezifisches Verhalten und den Umgang mit Problemen gibt. Von daher bin ich nicht sehr verwundert, dass hier so wenige co-abhängige Männer schreiben.

    Aber wir können eben nur vermuten, warum es so ist. Klarheit bekämen wir nur, wenn sich mehr Männer äußern würden. Vielleicht kann sich ja doch noch der ein oder andere, der womöglich hier mitliest, überwinden, von sich und seinem Umgang mit einer abhängigen Partnerin zu schreiben

    Liebe Grüße

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ihr,

    klar sind wir unterschiedlich, bleiben es auch ein Leben lang, Kerle brüsten sich damit, was sie alles wegdrücken und ich kenne keine Frau die sich stolz damit brüstet wie ein Kerl zu sein, es passt nicht ins Bild..

    Meine Jungs sind Jungs, im Kindergarten Streitschlichter und mit der klaren Anweisung: wenn nichts mehr geht, im Zweifelsfalle paar aufs Maul, früher mit gelegentlichen blauen Augen, heute geschätzt und umworben, was mich nicht daran gehindert hat, sie in den Arm zu nehmen, zu drücken oder mich bei ihnen auszuheulen, das hat mir bei meinem Vater gefehlt, was vielleicht auch daran lag, das seine Zeit für uns heute unvorstellbar ist. Wie auch immer, meine Kinder haben mir vor einigen Jahren gesagt: du stinkst, geh raus, paff woanders und ich ging.

    Das ändert aber nichts daran, dass immer mehr Kerle ein Erziehungsjahr beanspruchen, Frauen Männerrollen übernehmen und genauso viele Männer wie Frauen in einer Beziehung stecken oder wie Leon schreibt, von Vorgesetzten abhängig sind.

    Als wichtig finde ich auch nicht, ob Kerle sch.. der Hund drauf und durch brüllen oder Frauen tiefsinnig denken und sich verlieren, die Kerle sollen nur anfangen darüber zu reden, es ist doch egal, welche Ausdrucksknubbeln sie mit sich rumschleppen oder ob sie die Tastatur an der richtigen Stelle bedienen, es hilft ihnen und das ist das Entscheidende.

    Davon ganz abgesehen kenne ich auch keinen Kerl der nicht davon träumt, dass einmal im Leben eine Schar lieber Frauen über ihn herfällt.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Guten Morgen,

    ich finde es schon seltsam, dass scheinbar keine Männer, außer Stoffel und Kaltblut, von Co-Abhängigkeit betroffen sind bzw. sich dazu äußern. Wo bleiben sie mit ihrer Machtlosigkeit, ihrer Wut, ihrer Trauer? Oder werden diese Gefühle einfach vergraben? Vielleicht gar nicht erst wahrgenommen?

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

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