• ARGH! Mein Vater ist echt ein Arschloch. Kaum lässt man die mal einen Samstagmorgen alleine, geht's schon wieder von vorne los. Ich komme heute Mittag nach Hause, da fängt meine Mutter direkt an: "Ach das ist alles so schwer". Scheinbar hat mein Vater heut Morgen Fleisch für das tolle "Sonntagsessen" geholt, außerdem Frühstücksbrötchen, so wie in den letzten Wochen auch. Das hat sie schon gewundert, weil die letzten Tage ja totale Funktstille war. Dann hat er sie auf einmal "gaaaaanz fest" in den Arm genommen, sie war total verwirrt. Sie hat ihm ja auch gesagt, dass wir uns nach Wohnungen umschauen und alles. Er sagt dann auf der einen Seite ganz bockig "Das hatte ich mir schon gedacht. Wenn man da schon drüber nachdenkt, dann macht man es auch irgendwann", aber auf der anderen Seite redet er wieder ganz anders. Und diese Umarmungs-Sache ist doch wieder nur dazu da, um sie SCHON WIEDER einzuwickeln, genau wie es in den ganzen letzten scheiß Jahren war. Ich krieg hier echt noch zu viel. Ich hab meiner Mutter zwar auch genau gesagt, dass er das doch eh wieder nur tut um sie einzuwickeln, damit wir nicht weggehen und ihn komplett finanziell ruinieren. Aber ich weiß nicht so recht, ob sie es einsieht.
    Das Verhältnis zwischen den beiden ist jetzt wieder deutlich besser, ich bin scheinbar die einzige in der Familie, die nicht mit meinem Vater redet und ihn noch spüren lässt, dass nicht einfach so wieder alles gut ist. Und das wird es auch nie sein. Ach, wie blöd kann eine Frau denn sein? Ich HASSE das! Mein Vater ist ein Arschloch und meine Mutter eine naive Kuh, Ende der Geschichte. Und wahrscheinlich wird das jetzt so lang weitergehen, bis wir uns endgültig in den Ruin getrieben haben oder meine Eltern "friedlich" sterben. Mein Vater früher, wahrscheinlich an Leberzirrhose, meine Mutter später.
    Ich hatte neulich einen Traum, in dem mein Vater auch daheim wieder getrunken hat. In dem Traum hab ich was echt Schlimmes zu ihm gesagt: "Weißt du eigentlich wie das ist, wenn man sich vorstellt, sein eigener Vater wäre tot? Und weißt du, was noch viel schlimmer ist? Nicht zu wissen, ob es tatsächlich so schlimm wäre". Das fand ich hart. Aber leider kommen mir solche Gedanken tatsächlich. Grauenhaft. Ich würde ihm nie etwas antun, aber wenn er sich tatsächlich tottrinken würde, dann wäre einfach alles vorbei. Und dann im nächsten Moment schimpfe ich mich selbst wieder für diese Gedanken, weil "man so was ja nicht denkt". Naja, mal sehen, wie sich das alles jetzt weiterentwickelt.

  • hey steffi

    diese gedanken hatte ich auch schon, glaub das geht jedem von uns öfters oder zumindest zeitweise so. kein ende von dem ganzen horror in sicht, da erscheint einem tod des elternteils als die einzige möglichkeit.
    das is etz so ein gedanke, wo meine beste freundin oder so net von mir weiß, ich glaube DAS würde sie net verstehn. nur im forum hab ichs scho geschrieben. weißt du, die mutter von meinem ex trinkt auch, er hat oft gesagt, er wünsche sie wäre tot, es wäre ihm egal. damals war es no net so schlimm mit meiner mutter, ich hab ihn net verstanden, inzwischen tue ich das.
    aber ich bin mir sicher, wenns dann wirklich soweit wäre, würde es uns wohl doch sehr besch... gehn.

    dein vater weiß ganz genau, wie er deine mutter wieder rumkriegt und das wendet er dann auch zeitweise bewußt an. warum soll er da dann zum trinken aufhören, er hat doch alles was er braucht?
    das dich das alles tierisch ankotzt, is logisch, letztendlich kannst du keinen deiner eltern zwingen. nur zuschaun, wie sich beide kaputt machen :cry:
    konzentrier dich auf dich, nur da kannst du auch etwas erreichen, is einfach so. nen anderen rat kann ich dir da etz leider net geben...

    liebe grüße

  • hallo steffi,

    dass dein vater versucht deine mutter wieder rumzukriegen, ist doch völlig logisch, das würde jeder alki so machen, der seinen felle davon schwimmen sieht. dagegen bist du einfach machtlos. die frage ist, ob deine mutter dem widerstehen kann, und da hab ich so meine zweifel, du solltest dich also nicht allzusehr auf sie verlassen, und darauf, dass bald alles besser wird, weil ihr auszieht.

    versuch "einfach" (ich weiss, dass das nicht einfach ist :?), dich abzugrenzen, dir eine art von parallelwelt zu schaffen, in der du erleichterung und ausgleich findest. ich weiss ja nicht, was das bei dir sein könnte, bei mir war es seinerzeit das engagement in der jugendarbeit meiner kirchengemeinde. irgendwas, was einen ablenkt und was freude bereitet.

    naja, und den wunsch, dass das trinkende elternteil tot ist, damit man einfach seine ruhe hat, das kennen wir wohl alle hier. ich hab mir das als kind auch oft gewünscht :oops:, einfach aus der hilflosigkeit heraus.

    lieben gruß

    lavendel

  • Hey!
    Danke für eure lieben Antworten und die Ratschläge.

    Zitat

    Doch wir können nichts anderes tun, als zu versuchen, aus der verzweifelten Hilflosigkeit und Wut das Wort „verzweifelt“ zu streichen und es mit „akzeptiert“ zu ersetzen

    Das hat es schon ziemlich gut getroffen, finde ich. Wenn das nur alles nicht so verdammt schwer wäre. Meine Mutter kommt ja schließlich dauernd an, und will mit mir reden. Ich hab ihr schon ein paar Mal gesagt, dass ich das nicht länger will, aber sie tut es ja trotzdem. Vielleicht muss ich da nur härter gegen angehen. Das Problem ist nur, dass wir ja gewissermaßen immer noch dabei sind, eine Wohnung zu suchen. Dann schauen wir zusammen in die Zeitung, führen Telefonate. Aber findet mal eine vernünftige Mietwohnung fünf Zimmer, Küche, Bad, die dann auch noch für eine alleinerziehende Mutter zu bezahlen ist. Das ist schon heftig. Wir hatten eine top Wohnung in Aussicht, aber das hat sich heute auch zerschlagen. Und solange wir zusammen nach einer Wohnung suchen, muss ich mich ja irgendwie auch weiter mit meiner Mutter auseinandersetzen, die heute hü und morgen hott sagt.
    Gestern hat sie meinen Vater erwischt, wie er an seinem Schreibtisch saß und eine Flasche Wein getrunken hat. Genau wie früher. Jetzt fängt er sogar daheim wieder an. Das ist echt hart. Meine Mutter ist dann wohl voll ausgerastet und hat ihm alles Mögliche an den Kopf geworfen. Aber er will noch eine weitere Chance, er will uns beweisen, dass er es schaffen kann. Aber er schafft es nicht. Das glaube ich nicht mehr. Dazu hat er noch nicht genug gelitten. Wenn wir hier bleiben, wird es einfach nur so weitergehen wie bisher.

    Ich war in der Zeit glücklicherweise bei meinem Freund, ich hatte gestern sowieso mal wieder den absoluten Tiefpunkt. Das habe ich Sonntags sehr oft, warum, weiß ich auch nicht. Aber gestern musste ich dann seit langem wieder mit meinem Vater reden, weil ich sein Auto brauchte. Ich hab genau gemerkt, er hätte alles dafür getan, nur damit ich mit seinem Auto fahren konnte. Und dann tat er mir plötzlich wieder so leid. Solange ich die Fassade aufrecht erhalte und so wenig wie möglich mit ihm zu tun habe, solang kann ich "einfach nur den Säufer" in ihm sehen. Aber dann kommt wieder der Punkt, an dem ich auch meinen Papa sehe. Einen Papa, der früher ein ganz toller Papa war, der ein ganz toller Papa sein könnte. Und das zieht mich einfach wieder voll runter. Er ist dann "noch kurz tanken" gefahren, damit ich das Auto haben konnte, das Tanken dauerte über eine Stunde... Als ich dann im Auto saß, stank es wie in einer Kneipe, mir hat's echt die Luft genommen. Das hat mich noch mehr fertig gemacht und auf dem Heimweg musste ich mich fast zwingen, in den Kurven tatsächlich zu lenken. Manchmal scheint jeder Baum zu sagen "Komm einfach und es ist vorbei".

    Morgen soll es dann so eine Art Krisensitzung mit der ganzen Familie geben. Ich weiß nicht so recht, ob ich das packe. Papa und Alkoholiker sind einfach nicht vereinbar, ohne dass man daran kaputt geht. Ich hasse das. Wirklich. Naja, aber irgendwie muss es weitergehen und es wird weitergehen. Ich habe noch die Hoffnung, dass es besser wird, wenn ich ab Oktober mit dem Studium anfange. Dann muss ich nicht mehr den ganzen Tag daheim verbringen, und hab etwas, auf das ich mich voll konzentrieren kann.

  • huhu steffi

    Zitat

    Manchmal scheint jeder Baum zu sagen "Komm einfach und es ist vorbei".


    süße, das is ein sch... gedanke! aber ich glaub, das weißt du eigentlich oder? wir schaffen das, alle zusammen, da bin ich mir sicher. nicht heute und nicht morgen, aber wir schaffen es.

    ja es ist schwer, sonst wären wir alle nicht hier. aber wir müssen anfangen den weg zu gehn, der uns am besten erscheint und nach ner zeit wird es uns immer leichter fallen. der schwierigste schritt is immer der erste schritt, is einfach so. ich grenze mich in letzter zeit ja auch immer mehr von meiner mutter ab, inzwischen auch in ihrer trockenen phase, ich kann zwar scho no bissi mit ihr reden, aber es is komisch, ich fühl mich net wohl dabei. und als meine mutter letztens wieder getrunken hat, war ich hinterher selber erstaunt, wie gut es mir damit ging. dann bestärkt mich darin diesen weg weiterzugehn, auch wenn es vielleicht net immer so sein wird, aber wenns öfters so is, hab ich auf jeden fall scho mal gewonnen...

    das mit deiner mutter is natürlich schwer, irgendwie hab ich den eindruck, das man sich beim co. genauso die zähne ausbeißen kann wie beim süchtigen selber. vielleicht hat ihr ja das mim wein endlich gelangt und sie zieht wirklich mit euch aus. drück dir daumen und auch das ihr bald ne schöne wohnung für euch findet!

    liebe grüße

  • Hey ihr Lieben!

    Danke für eure Antworten. Ja, im Prinzip weiß ich ja auch, dass das ein scheiß Gedanke ist, aber es gibt einfach Tage, da kommt echt alles zusammen. Aber einen kleinen Schritt habe ich schon geschafft. Ich neige dazu, jeden Sonntag Streit mit meinem Freund anzufangen, einfach so. Er kann gar nichts dafür. Auch diesen Sonntag nicht, da war ja ganz offensichtlich mein Vater der Auslöser. Trotzdem hab ich ihn dann wieder dumm angemacht, als ich bei ihm war. Das ist dann allerdings nicht zum Streit eskaliert. Ich hab mir einfach mal ein paar Minuten genommen, mich hingelegt, tief durchgeatmet und mir klar gemacht, dass er nun mal nichts mit meiner Laune zu tun hat. Danach wurde es ein echt schöner Sonntag. Ich mache also Fortschritte ;-).

    Das mit dem allein ausziehen habe ich ja auch schon überlegt. Aber es gibt so viele Dinge, die dann angeschafft werden müssten. Wohngeld würde ich wohl bekommen, mehr Bafög und das Kindergeld. Aber wovon bezahle ich eine Küche, ein Auto (das ich hier definitiv brauche), alles was mit dem Auto zusammenhängt... Auf dem Land wird es einem nicht besonders leicht gemacht. Auf der anderen Seite will ich aber auch nicht hier bleiben...

    Ich warte erst mal das Gespräch heute Abend ab. Mal schauen, wie das funktioniert. Ob es überhaupt etwas wird. Oh, und mein Opa nervt so tierisch. Der kommt dauernd zu mir oder meiner Schwester und stresst rum "Wenn ihr weggeht, dann geh ich hier kaputt!". Schön. Dafür sind wir nur nicht verantwortlich. Mein Opa wohnt halt auch hier im Haus. Aber derjenige, der für ihn verantwortlich ist, ist mein Vater. Aber mein Opa weiß genau, dass er sich überhaupt nicht um ihn kümmert. Aber es war auch die Entscheidung meines Opas, dass ALLEIN mein Vater das Haus bekommt, meine Tante sollte auf ihr Erbe verzichten, und meine Mutter wurde außen vor gelassen, "falls sie sich mal trennt". Also, selbst gewähltes Leid, ich kann mich schließlich nicht auch noch um meinen Opa kümmern. Er tut mir leid, weil er alt ist und das alles nicht mehr verdient hat, aber im Prinzip ist er selbst schuld.

    Ansonsten muss ich wohl endlich mal konsequenter gegenüber meiner Mutter sein. Und das sollte ich auch meiner Schwester sagen, wobei die sich nie traut etwas zu sagen. Das mache ich dann noch eher. Meine Mutter soll einfach aufhören, mit mir ihre Probleme zu besprechen und das wird sie demnächst auch zu hören bekommen. Und wenn sie jetzt wieder genau so inkonsequent handelt wie in den ganzen letzten Jahren, wenn sie meinem Vater doch noch eine Chance gibt (die fünftausend Chancen vorher haben ja nicht gereicht), dann kann sie zusehen, wer sie noch unterstützt. Dann werde ich sie wohl genau so meiden, wie meinen Vater. Dann lebe ich mein eigenes Leben neben ihr, neben meinem Vater. Wenn ich auch nicht ausziehen kann, so hab ich doch zumindest mein Zimmer und es ist meine Entscheidung, wie viel Zeit ich mit meiner Mutter verbringen will.

  • Ich noch mal. Ich habe gestern "Familienkrankheit Alkoholismus" fertiggelesen. Tolles Buch. Aber auf den letzten Seiten war so viel... Ich kann es gar nicht sagen. Ich kann so viele Dinge nicht zuordnen, manchmal habe ich das Gefühl, ich weiß gar nicht, wer ich wirklich bin. Was tue ich und was tut das Kind des Alkoholikers? Wer bin ich und wo fängt meine Fassade an? Ich verstehe das alles nicht und ich hasse das, wenn ich irgendwas nicht lösen kann ;-).
    Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich ständig verkrampft bin. In der Zeit, wo mein Vater nicht getrunken hat, ging es einigermaßen. Aber sonst habe ich immer so ein Gefühl im Bauch, das ich auch mal wieder nicht zuordnen kann. Einfach verkrampft und ich werde es nicht los.

    Manchmal habe ich das Gefühl, so was wie ein Heinzelmännchen zu sein. Ich bin einfach manchmal die gute Fee. Meine Mutter wollte schon länger den PC unten anders stellen, einen anderen Rechner anschließen etc. Also, hab ich mir gedacht... Ich habe Zeit, also mach ich meinen Leuten mal eine Freude und nehme das in die Hand. Ich mache das gerne. Aber ich weiß nicht, welcher Teil von mir das gerne macht. Argh! :roll: Das ist alles viel zu kompliziert für mich. Mal abgesehen von dem tollen Schalter im Hirn hätte ich auch gerne noch jemanden, der mich psychisch röntgt, mir sagt "das und das ist dein Problem", mir eine Liste mit Problemen und Lösungen in die Hand drückt und ich mich einfach überarbeite. Schön wär's.

    So, ich bin immer noch gespannt auf das tolle Gespräch... Hat nämlich noch nicht stattgefunden. Mein Vater war auch mal wieder 12 Stunden "arbeiten". Aber wenn er getrunken hat, rede ich nicht mit ihm, das kann er vergessen. Naja, werd mal runter gehen und schauen, was Phase ist.

  • hey du leseratte :wink:

    kann scho verstehn, dass dir manchmal dieser gedanke kommt, aber versprich mir bitte, dass es auch nur bei dem gedanken bleibt, ja!

    familienkrankheit alkoholismus hab ich etz auch angefangen, bin zwar noch net weit gekommen, aber bisher fand ichs echt gut, viel besser als um die kindheit betrogen *hüstel*. lavendel hatte wohl mal wieder recht :wink:

    schnapp dir vielleicht nochmal das buch inkl. textmarker und nem bleistift und les dir die entsprechenden passagen nochmal durch und markier dir das für dich wichtige bzw. kleine notizen am rand.
    aber machs bitte net so, wie ich anfangs mit meinen gesetzbüchern, manche §§ san so viel markiert, das die leider nur noch einzelnen nicht markierten wörter mehr auffallen *g*
    grundsätzlich hätte ich gesagt, das es darum geht beide personen so zu verknüpfen, das für dich selber das beste dabei rauskommt. aber wie gesagt, ich bin no net weit, erst auf seite 15 oder so :oops:

    wurde es noch was aus eurem familiengespräch? was is denn rausgekommen?

    liebe grüße, drück dich mal ganz dolle

  • Hm... hab das Buch jetzt meiner Mutter zum Lesen gegeben, weil ich hoffe, dass es sie vielleicht doch noch mal umstimmen könnte. DENN:

    Das Familiengespräch war ziemlich schwachsinnig. Es gab schon einige vernünftige Ansätze und es wurden auch Dinge besprochen, die sicherlich wichtig sind, aber die Voraussetzung war völlig falsch. Ich habe einfach gemerkt, dass mein Vater es noch nicht richtig verstanden hat. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass die Therapie für ihn zu früh kam. Er war noch nicht weit genug unten, er hat noch nicht genug Einsicht. Er hat halt verschiedene Persönlichkeitsstörungen. Deshalb kann er keine Probleme zugeben, Geschweige denn darüber reden, er ist perfektionistisch, zeigt keine Gefühle, wirkt oft total kalt. Mit all dem kann kein normaler Mensch durchs Leben gehen, da würde ich wahrscheinlich auch anfangen zu trinken, vor allem wenn ich dann noch solche Schulden im Nacken hätte, aber mit niemandem darüber reden könnte. Das hab ich ihm auch alles gesagt und ihm gesagt, dass ich nicht glaube, dass er trocken bleiben kann, solange er diese Störungen hat.

    Da fing er auf einmal an zu lachen und ich wurde schon fast wieder wütend. Aber er lachte nicht über mich sondern deshalb, weil ihm das in der Klinik auch immer gesagt wurde und er fragte sich, wo ich das auf einmal her hätte. Na, toll. Er hat jedenfalls gar nicht wirklich darauf reagiert, nicht gesagt, dass er etwas daran ändern will, er begreift einfach den Ernst der Lage nicht. Er befindet sich da auch in einem Teufelskreis mit diesen scheiß Persönlichkeitsstörungen.

    Jedenfalls ging das Gespräch dann wieder mal in die Richtung, dass wir Schuld sind, dass er trinkt, wir würden ihn erpressen und kontrollieren und und und. Und dann hab ich zu viel bekommen. Ich hab lange versucht, vernünftig mit ihm zu reden, aber er hat es einfach nicht verstanden. Dann bin ich wütend geworden, hab mit der Hand auf den Tisch geschlagen (nicht bildlich gemeint... hab ich ernsthaft gemacht!) und ihm alles noch mal gesagt. Er verstand immer noch nicht. Dann hab ich ihm gesagt, er könne mich mal und habe die Familiensitzung verlassen. Als ich dann in meinem Zimmer war, wurde ich auf einmal wieder ganz ruhig. Ich konnte den Fernseher einschalten, die RAF-Doku gucken und ein paar Chips dabei knabbern. So als wäre nichts gewesen. Das verbuche ich jetzt einfach mal als Fortschritt.

    Später war ich dann kurz bei meiner Mutter (ich musste durchs Wohnzimmer, um auf dem Balkon eine zu rauchen...) und natürlich sagte sie mir, sie hätte ihm noch eine Chance gegeben. Ach je, ich will mich gar nicht darüber aufregen, wie blöd sie ist, das bringt ja eh nichts. Sie meinte, dass das Gespräch nachdem ich weggewesen wäre, wieder ganz gut gelaufen wäre (war ja auch klar, es hat ihm dann wahrscheinlich niemand mehr widersprochen). Sie hat einfach nicht gesehen, dass mein Vater noch keine richtige Einsicht hat. Er hat sie schlicht und ergreifend nicht und ich bin sicher, dass aus seinen guten Vorsätzen jetzt auch wieder nichts wird, er wird wieder trinken.

    Das Mieseste daran ist eigentlich, das plötzlich alles vergessen zu sein scheint. Die Kopfschmerzen meiner Schwester, die Tatsache, dass mein Bruder nicht redet (gestern Abend hat er auch nichts gesagt, obwohl ich ihn extra dazu aufgefordert habe), ist ja alles egal, solange wir wieder happy family spielen können. Aber ich nicht mehr. Ich werde weiterhin so wenig wie möglich mit meinem Vater zu tun haben, meine Mutter hat kein Recht mehr, sich bei mir auszuheulen, das kann sie vergessen.

    Ich habe mal wieder darüber nachgedacht, allein auszuziehen. ABER ABER ABER. 1. immer noch kein Auto, 2. kein Geld für Möbel, Küchenutensilien, vielleicht brauche ich sogar noch eine Küche UND UND UND. Das bisschen Geld, das ich habe brauche ich doch für mein Studium. Scheiß Studiengebühren. Aber naja, solang ich hier bleibe werde ich einfach das beste draus machen.

    Ehrlich gesagt, geht's mir sogar ziemlich gut. Das komische Gefühl im Bauch lässt deutlich nach, ich denke so wenig wie möglich über die Situation hier nach... Mal sehen, wie sich das weiterentwickelt. Ich denke, das Forum hier hilft mir sehr. Würd am liebsten mit euch allen in eine WG ziehen ;-). Ja, irgendwie hab ich hier schon alle Menschen lieb gewonnen, obwohl ich niemanden wirklich kenne.

  • Jetzt mach ich schon wieder einen zweiten Eintrag. Aber mir ist noch was zum Erzählen eingefallen. Kleines Anekdötchen, Lachen soll ja auch mal erlaubt sein.

    Mir ist heute Morgen was Peinliches passiert. Oh, Mann... Ich bin irgendwann gegen kurz vor neun aufgewacht, weil hier auf einmal totaler Krach war. Da war ich natürlich sauer! Woher kommt denn so ein Krach mitten in der Nacht (naja...)? Ich hatte gestern irgendwas mitbekommen, mein Bruder sei krank, also war ich heute Morgen der festen Überzeugung, mein Bruder hätte sich durchgesetzt, sei von der Schule zu Hause geblieben und würde jetzt Krach machen. Fußball spielen, oder was kleinen Jungs sonst so morgens einfällt. Also, ich reiße die Zimmertür auf, motze schläfrig: "Was ist denn hier los?" und prompt kam die trällernde Antwort: "Schornsteinfeger - Guten Moooorgen!", ich: "Oh!". Schnell Tür zu, ab ins Bett, Decke über den Kopf und erst aufgestanden, als er wieder weg war. Ach du je... peinlich!

  • hey steffi

    [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/e035.gif
    ne wg wir alle, dafür!!!!!! hehe, des wär a spaß lol
    lach, war der schlotfeger wenigstens hübsch? wir ham nen hübschen, hihi, bin aber meistens auf arbeit, wenn er kommt :cry:

    respekt, dass du gestern net deine klappe gehalten hast und deinem vater mal gesagt hast, was deine meinung is. auch wenn er es dir da net gezeigt hat, a bisserl wird er sichs scho zu herzen nehmen.
    oh mann ich weiß noch, wie meine mutter mal wieder schlau daher geredet hat und ich ihr mal ein kontra gegeben habe bezüglich kalter entzug. da kam ein blick, sie war total überrascht, dass ich weiß, was des is, tja... das hat mal gut getan ihr so richtig kontern zu können :wink:

    wegen deiner mutter, einfach ruhig bleiben, ich denke, du hast mit ihrer reaktion scho gerechnet oder? wäre natürlich klasse wenn du ausziehn könntest, aber deine bedenken kann ich auch verstehn. weißt du eigentlich wo du etz dann studierst? vielleicht wär ja was in der stadt direkt, da brauchst dann oft gar ka auto. nur so ne überlegung, weil auto is einfach teuer, grrrr...

    umarm dich süße

  • Hmpf... Hin- und hergerissen ;-).

    Naja, ich weiß nicht ob der Schornsteinfeger hübsch war, ich hab ihn ja nicht gesehen. Wäre ja noch peinlicher gewesen, wenn er mich nicht nur gehört hätte, sondern auch noch gesehen, in meinen Schlafklamotten und den "Schlafhaaren" etc. :lol:

    Also, die "Stadt", in der ich studiere, ist nicht weit weg von hier. Deshalb hab ich mir die Uni eigentlich auch ausgesucht. Ist zwar insgesamt eine recht gute Uni, vor allem auch was Medien angeht, aber ich wollt einfach auch in der Nähe bleiben. Das ist schrecklich. Ich hab mal gehört, dass Kinder von Alkoholikern sich dann im Endeffekt doch wieder schwer tun, wenn sie von daheim wegsollen. Aber ich hätt schon gern eine eigene Wohnung, aber dann hier. Ich will weder weg von meinem Freund, noch von meiner besten Freundin. Früher wollte ich immer weggehen, nach Köln oder so, meine Familie war mir da eigentlich relativ egal. Nur mein Freund, der ist es nicht. Mit dem studiere ich dann jetzt zusammen. Und zur Uni zu ziehen würd wahrscheinlich genau so wenig bringen, weil es da immer noch total ländlich ist. Ich wohn wahrscheinlich in der miesesten Gegend Deutschlands. Die nächste wirkliche Stadt ist Köln und da fährt man mit dem Zug knapp drei Stunden hin :roll: . Ach ja, irgendwie hänge ich hier an allem und dann doch wieder nicht. Ich will weg, aber ich komm nicht raus.

    Dabei ist die Beziehung zu meinem Freund wahrscheinlich sowieso zum Scheitern verurteilt. Er will gerne hier bleiben, auf dem Land, er hasst die Stadt und er liebt die Landschaft hier. Ich will und muss aber irgendwann in die Stadt. Einfach weil das hier nicht mein Leben ist und vor allem weil ich nicht ewig bei einem Provinzblatt schreiben will. Hm... Ich hab nur die Hoffnung, dass er seine Meinung vielleicht irgendwann ändert, oder wir uns während des Studiums "einfach" auseinanderleben. Komische Gedanken, vor allem weil ich ihn wirklich sehr liebe, aber deshalb habe ich eben auch so große Angst vor einer Trennung. Er ist meine erste wirklich ernste Beziehung, ich hätte ja nicht gedacht, dass das jetzt schon so lang hält, ich hab null Erfahrung mit Trennungen. Außerdem will ich mich ja gar nicht trennen. Ach je, das ist alles so doof.

    Meinem Vater habe ich eigentlich schon immer die Meinung gesagt. Ich war diejenige, die ihm schon früher immer alles an den Kopf geworfen hat, während meine Mutter einfach still daneben saß. Ich war aber auch meistens die erste und oft die einzige, die wirklich an meinen Vater herankam und mit der er vernünftig reden konnte. Wir hatten schon immer irgendwie eine besondere Beziehung, und deshalb finde ich es so schade, dass wir die nicht weiterhin ausleben können. Aber gut... es hat nicht sein sollen.

    Gestern hab ich gar nicht geschrieben, weil ich gestern so viel gemacht hab. Und so viel für mich. Ich hab jetzt in diesem "Gefühle verstehen, Probleme bewältigen" Buch das Kapitel über Depressionen gelesen und dachte nur "Wow! Da hat jemand ein Kapitel über mich geschrieben". Fand ich schon heftig. Deshalb kann ich das jetzt auch nicht weiterhin auf mir sitzen lassen. Ich arbeite jetzt jeden Tag mit dem Buch (zumindest habe ich mir das vorgenommen) und an mir. Gestern Morgen habe ich als erstes mal Sport getrieben. Das soll auch dabei helfen, aus den Depressionen und der Antriebslosigkeit rauszukommen. War auch recht gut. Hab mir vorgenommen in Zukunft mehr Sport zu machen. Dann hab ich den Rest des Vormittags mit dem Buch verbracht, Übungen gemacht und gelesen. Ja, und den Rest des Tages hab ich Lieblingsserien geguckt und Besuch bekommen und war bei meiner besten Freundin. Ein ganzer Tag, voller Dinge, die ich tun wollte. Das war schön. Ich hoffe, ich halte das durch. So, muss jetzt mal wieder meine "Probleme bewältigen" ;-). Ist aber ganz schön schwer.

    A propos ganz schön schwer: Mittwoch gab's mal wieder eine Situation... Ich war bei meinem Freund und es war auch alles ganz toll, BIS... bis wir einen Film anschauten, in dem es - KATASTROPHE, KATASTROPHE - zwei Frauen gab, die er hübsch fand. Mit Katastrophe wollte ich mich übrigens über mich selbst lustig machen. Ich versteh mich ja selbst nicht. Ich fand die Frauen auch nicht sonderlich hübsch, sein Geschmack eben. Und TROTZDEM: Sofort fühlte ich mich wieder schlecht, minderwertig, klein und hässlich. Und dick, natürlich. ARGH! Und es wird auch irgendwie immer schlimmer, dieser ganze Mist. Ich kam da gar nicht mehr raus. Mein Hirn ist dann wie ausgeschaltet. Als mein Freund dann mal wieder merkte, was los war, bin ich ins Band gegangen, brauchte etwas kaltes Wasser ins Gesicht und dann hab ich einfach mal in den Spiegel gesehen. Nach dem ersten "Oh je - schon wieder ein Pickel"-Gedanken ging es dann wieder. Jetzt hab ich den gerade am Telefon. "Hallo Schatzebobbes" sagt er. Aber jetzt sagt er mir ab. Toll. Naja. Macht einen neuen besseren Vorschlag. Ja, jedenfalls.... Ich bin doch eigentlich ganz okay, also warum muss ich mich immer minderwertig fühlen, sobald er mal sagt "die ist hübsch". Sag ich ja auch dauernd. Aber... ACH EGAL! Ich muss jetzt zu allem Überfluss auch noch den Tisch decken und essen.

  • Fertig gegessen.

    Ui, hab ganz schön wirr geschrieben. Also, erstmal musste ich ins Bad und nicht ins Band.

    Ja, und diese ständigen Minderwertigkeitsgefühle, dieses ständige Eifersüchtigsein auf alles und jeden (anscheinend ja auch schon auf Schauspielerinnen - wie hirnlos) das geht mir auf den Keks. Vor allem weil ich nicht den geringsten Grund dazu habe. Mein Freund kann es schließlich auch akzeptieren, wenn ich Johnny Depp anhimmel, oder sonst irgendnen Kerl. Es hat ja auch nicht das Geringste mit ihm zu tun. Und so muss ich wohl auch lernen, dass das nicht das Geringste mit mir zu tun hat, dass ich so gut bin, wie ich bin. Aber das ist ja soooo verdammt schwer! Wenn man von allen nur das super Heidi-Klum-Schönheitsideal eingetrichtert bekommt... Dabei mag ich Heidi Klum nicht mal. Trotzdem - minderwertig! Andere scheinen meine eine Million "Problemzonen" ja gar nicht aufzufallen. Da sagt mir jemand, ich solle mal öfter engere Klamotten tragen, säh gut aus, dann bekomm ich irgendwann von jemandem ein Kompliment etc. etc. Also warum fällt es mir selbst so schwer? Ich hab das Gefühl, ich KANN mich gar nicht akzeptieren, bevor ich nicht ausseh wie ein Model, dabei WILL ich gar nicht so aussehen. Uiuiui, ich glaub ich sollte mich gleich einweisen lassen. Multiple Persönlichkeitsstörung oder so :lol:

  • Hallo Steffi,

    darf ich Dich mal fragen wie lange Du mit Deinem Freund schon zusammen bist?
    Mich interessiert es deshalb, weil es mir mal genauso ging wie Dir, ich bin eigentlich nicht hässlich aber ein Model bin ich auch nicht.
    Bin schlank und blond und hab ne akzeptable Figur. Und seitdem ich mit meinem Freund zusammen bin, ist mein Selbstvertrauen um einiges angestiegen. Doch es hat schon einige zeit gedauert.
    Doch so richtig leiden kann ich meinen Körper noch nicht wirklich, ich trage auch keine Röcke und Kleider obwohl mir von allen Seiten bestätigt wird, dass ich gut darin aussehe.
    Aber da ich mich nicht wohl fühlen würde damit lasse ich es auch bleiben.
    Früher hab ich mich, genauso wie Du heute, auch nicht getraut, enge Sachen anzuziehen, doch irgendwann hat es mir dann selber gefallen und ich habe mich gewagt. Und irgendwann denkt man sich gar nix mehr dabei. Ist echt so! :wink:

    Versuch es doch öfter mal und Du wirst sehen, es ist gar nicht so schlimm.

    Und Problemzonen hat glaub ich jede Frau, deshalb brauchst Dich net einweisen zu lassen, denn dann würden wir Dich hier sehr vermissen.
    Denke die anderen stimmen mir zu. :wink:

    Liebe Grüsse, Mandy

  • huhu steffilein :wink:

    lol, sag mir eine frau die mit ihrem aussehen vollauf zufrieden is, nur eine!!! eigentlich bin i scho au mit meinem aussehen zufrieden, aber irgendwas finde ich IMMER!!! ich arbeite ja nebenher noch im fitneßstudio und glaub mir, da rennen einige frauen rum, wo absolut top ausschaun, selbst die finden immer was zu meckern! das is wohl ne typische eigenschaft von uns frauen :wink:

    überleg doch mal, was dir an dir alles gefällt, auch so kleinigkeiten. mir gefallen z.b. meine hände und meine füße gut, lach etz net, aber is halt so...
    außerdem is charakter viel wichtiger und eine eigenschaft fällt mir bei dir ganz besonders positiv auf: humor!

    holla da hattest ja gestern nen richtig schönen tag! recht hast du, den hast dir auch verdient. und du hast recht, sport is richtig gut, er is gesund, hält fit, lenkt ab und man macht etwas für sein selbstwertgefühl.

    liebe grüße

  • Hey!

    Danke für eure lieben Beiträge. Hab heute Morgen leider nicht viel Zeit. Am Wochenende bin ich immer für die Zeitung unterwegs, deshalb sind die Wochenenden bei mir immer viel stressiger als der Rest der Woche, schon komisch.

    Also, ich bin seit 3 1/2 Jahren mit meinem Freund zusammen und ich muss sagen, dass ich durch ihn auf jeden Fall schon ein ganzes Stück weiter gekommen bin, ich hab schon mehr Selbstbewusstsein. Die weiten Klamotten sind auch Vergangenheit, nicht zuletzt dank ihm. Ich finde es gruselig sich selbst immer so schlecht zu machen, aber ich komme da auch so schnell nicht raus. Montag habe ich allerdings meine erste richtige Therapiesitzung (weil er mich so schnell drangenommen hat, bekomme ich jetzt immer nur die Termine, die "übrig bleiben"), und ich hab ihm beim letzten Mal auch schon gesagt, dass ich da auf jeden Fall dran arbeiten will und muss.

    So, ihr Lieben. Ich wünsch euch ein wundervolles Wochenende. Hab heut Morgen sogar mit meinem Vater zusammen gefrühstückt. Scheinbar hat er es immerhin seit Dienstag geschafft nichts zu trinken. Wow... Dafür hat er ja mal einen Orden verdient. Naja, mal schauen wie es weitergeht.

  • Oh, ich hab irgendwie schon wieder nichts Richtiges zu berichten. Also, erzähl ich einfach mal von meinem Wochenende.

    Samstag hab ich zum ersten Mal mein Buch in den Händen gehalten - und hab mich gleich wieder komisch gefühlt. Argh! Vielleicht sollte ich einfach stolz sein und mich gut dabei fühlen, aber irgendwie... komisch. Hab Angst vor Kritik, davor, dass es schlecht ist und so weiter. Meine Schwester hat es scheinbar schon zur Hälfte durch und meinte, es wäre richtig gut. Da ist mir schon mal ein Stein vom Herzen gefallen.

    Hatte auch ein tolles gemeinsames Wochenende mit meinem Freund. Hatten vor ein paar Wochen einen größeren Streit und jetzt haben wir uns noch mal zu einem "Neuanfang" durchgerungen und der läuft richtig gut. Samstag ist er sogar mit mir zu einem Zeitungstermin gefahren, nachmittags waren wir auf dem Mittelaltermarkt in der Nähe und abends noch zusammen auf einer Feier, zu der ich mich überreden lassen hab. Das war richtig gut. Alle waren nett zu mir, auch Menschen, die ich noch gar nicht kannte. Die Musik auf der Technoparty war zwar mal gar nicht mein Ding, aber ich kenne einen der DJs und es waren eigentlich fast nur Menschen da, die eigentlich kein Techno hören. Schon komisch.

    Ja, und gestern Abend bin ich dann wieder zu meinem Freund gefahren, wir haben schön Tatort geguckt (bzw. er hat die ganze Zeit gepennt, das Dornröschen). Jupp... Bin wieder richtig verknallt, das ist schon fast eklig. Aber trotzdem ist da immer noch die Angst, dass er eine andere lieber mag, mir fremd geht etc. Es ist völlig unsinnig, aber die Angst ist da. Heut fährt er z.B. mit einigen Freunden nach Köln zu einem Konzert, bleibt da auch über Nach bei einem Bekannten. Da macht sich dann schon wieder so ein komisches Gefühl breitö. Warum kann ich ihn nicht einfach gehen lassen und wieder empfangen ohne mich schlecht dabei zu fühlen? Oh, das könnt ich heute Mal dem Therapeuten sagen.

    Jaja... also, mein Vater ist scheinbar immer noch trocken. Mal sehen, wie lange er es diesmal schafft. Meine Mutter sagt zwar, sie wolle weiterhin nach Wohnungen schauen, aber da geb ich erst Mal nicht viel drauf.

    Meine Schwester hab ich vorhin an die Schule gefahren, die fährt von heut bis Freitag nach Hamburg auf Klassenfahrt. Und das mit ihren Kopfschmerzen... Hoffentlich macht es ihr trotzdem Spaß und sie kann vielleicht mal abschalten. Will auch heut mal einen Termin für sie beim Therapeuten vereinbaren.

    Hm... Ja, mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Ich lebe so vor mich hin und es geht mir auch eigentlich ganz gut dabei.

  • hey steffi

    na so vor sich hin leben, is doch auch mal schön!

    oh mann ich würd mich glaub au komisch fühlen, wenn ich ein buch geschrieben hätte und es dann veröffentlicht wird. und selbst wenn es von den kritikern zerrissen wird, ich bin mir sicher, dass es viele lesen, die das gleiche wie wir mitmachen und denen es helfen wird!

    ne technoparty??? oh mann, da wäre ich gern gewesen!!! ich liebe techno, da kann man immer so geil abdancen *g* die musik find i natürlich auch spitzenklasse, leider hören des hier viel zu wenige! meine freunde verlassen normal immer die tanzfläche, wenn denn mal techno kommt bzw. in den meisten discos kommt eh nur dance :(

    laß deinen freund doch einfach mal gehn. du maxt doch bestimmt auch mal was ohne deinen freund, wenn du merkst, dass es ihm net passt, is der abend doch nimmi so schön für dich oder? ich weiß, is etz leicht gesagt, aber ich denke, du kannst ihm vertrauen. ihr seit etz so lang zusammen, er kennt dich und weiß was er für dich empfindet, gerade wenn ihr euch wieder zusammengerauft habt, wird er kaum so blöd sein und das aufs spiel setzen.

    wie war denn dein termin bei deiner therapeutin?

    liebe grüße

  • Hey summerdream!

    Du hast Recht, ich sollte meinen Freund einfach gehen und wiederkommen lassen. Das tue ich ja im Prinzip auch. Aber nicht ohne komisches Gefühl. Und da weiß ich auch nicht so unbedingt, wie ich das mal loswerden soll. Ich hatte das Gefühl schon so oft, immer war es unbegründet, immer kam er wieder und alles war toll. Aber ich scheine nicht daraus zu lernen. Denke wahrscheinlich noch zu negativ. Ich sag ja, verdammt viel Arbeit, die da vor mir liegt.

    Iiiih, du magst Techno :shock:. Nee, schmarrn, jedem das Seine. Ich hatte ehrlich gesagt auf der Party mal kurzzeitig Lust, richtig übel zu tanzen, richtig abzugehen, auch um den Menschen, die mich "kennen" zu zeigen, dass ich in mir auch eine andere Steffi steckt, mehr als das ruhige nette Mädchen. Aber natürlich hab ich mich nicht getraut. Grauenhaft. Vielleicht wird man weniger aggressiv, wenn man alles beim Tanzen rauslässt...

    Der Termin beim Therapeuten war eigentlich ganz in Ordnung. War aber halt mal wieder nur so ein Vorgeplänkel, was ich hab, wo meine Probleme liegen etc., richtig gearbeitet wird wohl erst ab dem nächsten Termin, den ich noch nicht hab. Ich bekomm ja immer nur die Termine, die übrig bleiben. Das ist totaler Mist. Ich werd mir mal in den Kalender schreiben, dass ich den Therapeuten dann anrufen muss, sonst vergess ich das eh wieder. Oder lass es einfach sein. Ich kenn mich ja. Naja, jedenfalls hab ich wohl eine mittelschwere Depression, mit Stimmungsschwankungen und Ängsten.

    Diesmal hab ich auch noch ein bisschen mehr erzählen können. Ich dachte erst, das sei nicht so wichtig, aber scheinbar ist es das doch. Ich wurd in der Schule mal gemobbt, ziemlich mies über ein Jahr lang, weiß gar nicht mehr genau, wie lang das war. Trägt natürlich auch nicht so wirklich zu meinem Selbstwertgefühl bei. Und das war das einzige Thema, bei dem mir wirklich die Tränen kamen. Nicht bei meinem Vater oder bei irgendetwas anderem, nein, sondern bei dem, was schon sechs Jahre zurückliegt. Oh mann, wenn ich die Arschlöcher von damals fertig machen könnte, ich würde es tun.

    Oh, anstatt Techno hab ich gestern was Tolles entdeckt. Der Sänger und Pianist meiner Lieblingsband hat noch eine andere Band. Wow... Endlich noch mal ein musikalisches Erfolgserlebnis ;-).

  • huhu steffi!

    ja das kenn ich, manchmal will ich auch einfach mal aus meiner haut raus. dummerweise klebt die an mir :wink: weißt du, ich wohn in so nem kuhkaff, wenn ich inne gscheite disco will, muss i erstmal 100 km fahren. dementsprechend kennt mich keine sau und ich kann mich einfach mal fallen lassen :wink: und wenn ich mir anschau, wie die anderen tanzen, denk ich mir, so gut kann ich des au grad noch...

    naja is etz net so, dass ich nur techno höre, eigentlich hör ich alles (außer volksmusik), kommt ganz auf meine stimmung an. auch mozart oder sowas kann mal dabei sein :wink:

    kann dich ja jeden tag an deinen therapeuten erinnern, wenn du willst! naja aber da musst eher du mich daran erinnern, dass ich dich erinner, bin bei sowas ein rechter schussel :wink:
    is des mal so geplant, dass auch du deine festen termine hast?

    Zitat

    Oh mann, wenn ich die Arschlöcher von damals fertig machen könnte, ich würde es tun.


    rache ist blutwurst! hehehe
    naja angenommen du könntest des wirklich machen, würdest du es auch?
    wenn du willst, kannst du ja auch hier neben der therapie darüber reden, wir hören dir zu!

    drück dich süße

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