Wie ich wurde, wer ich bin

  • Hallo ihr,

    der Teppich zu Babel, großartig :mrgreen:

    Nein, nein, phoenix, du darfst auch ohne Entschuldigung schreiben ;)

    Was dieses Therapiegerede angeht, muss ich ehrlich sagen, ich dachte auch irgendwie immer, Therapie is was für Bekloppte :oops: Ich bemühe jetz mal als schlechten Vergleich meine Einstellung zu Fitnessstudios. Da dacht ich auch, sind doch nur Muckitypen und Prolls da. Und morgen fang ich dort mal wieder selber an :lol: Und wenn ich schon über meine Vergangenheit rede, warum dann nicht mit jemandem, der sich damit auskennt.

    Steffi : oh ja, das kenn ich auch, die blöde Kuh, die alle verarscht :roll:

    Da kann ich doch gleich wieder mit ner aktuellen Geschichte aufwarten. Ebenfalls schüchterner Typ und ich denke auch ehrlich an mir interessiert; trotz aller Selbstzweifel, denn anders kann ich mir eine solche Hartnäckigkeit nicht erklären. Und schwupps war mir gerade das schon wieder zuviel, und ich kam mir da wie du überfordert vor. Erstmal wieder etwas Abstand reingebracht, von wegen: ich mag dich wirklich, aber Beziehung is nich, kann ich einfach nicht. Kurz darauf hatte ich eben dieses Aha-Erlebnis beim Arzt und dank meiner Bücher und hat mich daraufhin erstmal eine Weile mit mir selbst beschäftigt. Zwischendurch haben wir uns nur mit andern zusammen gesehen, sind nicht weiter zum Reden gekommen und ich dachte nur, eigentlich auch schön, erstmal freundschaftlich näher kennen lernen.
    Habe die letzten Tage dann aber doch fast schon mit mir gerungen, von wegem ihm irgendwo näher erklären, wo das Problem liegt, und eben nochmal in aller Deutlichkeit sagen, dass da schon mehr sein könnte als Freundschaft, aber ich eben erstmal einiges bei mir selbst sortieren muss. Auf ner Party dann, wo ich ihn vermutet hätte, seinen Kumpel gefragt, wo besagter Typ steckt und erfahren, dass er im Praxissemester is und ne Freundin hat.
    Und was denke ich mir daraufhin? Zuerst: "Oh." Und dann: "Mit der hat ers sicher einfacher." - man kann eben nicht aus seiner Haut :roll: Aber daraufhin wenigstens: "Pf, der wars dann ja wohl doch nicht wert, dass ich mir deswegen den Kopf zerbrech."
    Richtig übel find ich aber, dass der Gute nun nichtmal mehr normale SMS beantworten kann.

    Anna : das Buch habe ich schon gelesen, find ich auch empfehlenswert.

    Nun aber zu dem, was ich eigentlich wollte:
    Ich war heute zu Hause bei meinen Eltern. Wohl gemerkt diesmal kein Wochenende, sondern wirklich nur einen Nachmittag, so hatte ichs mir vorgenommen. Und das war in der Tat weise. Das gleiche Szenario wie eh und je. Mein Vater kommt mir entgegen und ich seh direkt auf die Entfernung von fünf Metern, dass er getrunken hat. Mehr brauch ich gar nicht wissen, um die komplette Situation einschätzen zu können, ich hab das schließlich jahrelang erlebt. Und, richtig, wie nicht anders zu erwarten: die Stimmung, die in der Luft liegt, is richtig böse. Meine Mutter traurig, resigniert, ihm gegenüber stinksauer, eine Angifterei vom Feinsten. Is klar, in so ein Elternhaus kommt man doch immer wieder gern zurück... Wie ich mitbekommen habe war mein Vater gestern in der Bar, erinnert sich offenbar nicht mehr, wie er nach Hause gekommen ist, und hat schon gleich gar keine Ahnung, wo ein paar Sachen abgeblieben sind, die er offenbar im Suff verloren hat.
    Zwar ein anderer Zusammenhang, dennoch sehr treffend, der Satz von ihm: du glaubst doch nicht, dass du deinen alten Vater noch ändern kannst. Woraufhin ich nur meinte, das wäre weder meine Aufgabe noch meine Absicht.
    Bei diesem Spruch musste ich auch direkt an Alkohol denken, denn ich bin mir sicher, er wird sich nicht mehr ändern, er sieht darin schlicht keine Notwendigkeit.

    Und um nochmal auf die andere Geschichte zurückzukommen:
    Ich denke auch, meine Mutter WILL es gar nicht bemerken. Ganz nach dem Motto, indem sie es einfach verleugnet, verdrängt, gar nicht erst sieht, ist es nicht passiert.

    Liebe Grüße, Loti, die dieses Mal überm Schreiben ihren Tee vergessen hat - und wer jetzt behauptet, nur kalter Kaffee macht schön, hat eben keine Ahnung :)

  • Hallo Loti!

    Zitat

    du glaubst doch nicht, dass du deinen alten Vater noch ändern kannst.

    Noch eine Gemeinsamkeit ;-). Mein Vater sagt immer "Einer 54-jährigen Ziege bringt man das Meckern auch nicht mehr bei". HA HA HA. Trottel.

    Ja, der Teppichbau zu Babel, an das Bild musst ich ehrlich gesagt auch denken. Lustig, lustig.

    Ach, ich hasse diese typischen Szenarien, wenn der Vater mal wieder getrunken hat. Mutter völlig co und am Ausrasten. Weil sie sich ja andauernd wieder Hoffnungen macht und jedes Mal wieder verletzt ist. Ich bekam immer voll Hass, musste dann irgendwelche kleinen verbalen Giftpfeilchen losschießen... Ach, das kann ich auch zu gut. Ist wahrscheinlich auch noch so ein Überbleibsel. Wenn mich jemand anderes verletzt schieße ich tausendfach zurück. Oder ich schieße lieber zuerst, bevor mein Gegenüber überhaupt erst dazu kommt, mich zu verletzen.

    Das mit dem schüchternen Typ ist ja auch mal wieder in die Hose gegangen? Hatte er die Freundin denn schon länger, oder wie? Wie lang "lief" das denn jetzt mit euch? Also, ich mein, wann habt ihr euch denn kennengelernt? Weil es hört sich tatsächlich ein bisschen schnell an, dass er auf einmal eine andere hat. Komisch. Aber gut, wir senden wahrscheinlich auch oft einfach falsche Signale aus. Mimen die Unnahbare, zeigen kein Interesse etc. Einfach aus Angst vor Nähe und vor Verletzungen. Aber das weiß der andere ja nun mal nicht. Ach, das ist echt eine Krux! Und er hat nicht mal auf eine SMS geantwortet. Ich glaube, dann kann wirklich sagen, er war es einfach nicht wert.

    Aber ich kann dann bei Männern auch oft nicht "Nein" sagen. Neulich hab ich jemanden kennengelernt und er war ganz in Ordnung, freundschaftlich halt. Dann wollt er meine Handy-Nr. haben und ich hab sie ihm gegeben. Hinterher meinten dann alle "Warum hast du das denn gemacht blablabla?". Keine Ahnung. Warum sollt ich mir gleich einbilden, er will meine Handy-Nummer, weil er an mir interessiert ist auf mehr als nur freundschaftlicher Basis. Tja... und dann zu sagen "nö, ich hab nen freund" und dann sagt er "ja, und?! ist mir doch egal...". ARGH! Aber er wollt dann doch mehr als nur Freundschaft und dann musst ich ihn doch abwimmeln und kam mir wieder vor wie ein riesengroßes A...loch, weil ich ihm ja meine Nummer gegeben hab. Mann, das ist echt verzwickt mit uns.

    Wann geht denn eigentlich dein Semester wieder los? Oder bist du schon wieder dran?

    Jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben und dann auch mal wieder so viel von mir... Aber hier seh ich auch mal wieder so viele Gemeinsamkeiten. Werd mich demnächst bremsen, versprochen ;-)!

  • Guten Morgen allerseits!

    Um die Uhrzeit freilich ohne Kaffee, dafür mit Chips. Ich war heute fleißig im Fitnessstudio und kam ziemlich geplättet heim, dann noch aufgerafft zum Wochenendeinkauf. Endlich daheim, endlich Zeit für warmes Essen, und ein gemütlicher Abend daheim, ein Date mit mir selbst –schön! Da klingelt das Telefon, und schon lass ich mich bequatschen, und schwupps bin ich zum Cocktailtrinken verabredet. Seltsam, eigentlich bin ich gar nicht so schlecht im Neinsagen. Na egal, nu bin ich hier und meine Chips sind mir erfreulicherweise auch nicht davon gelaufen ;)

    Danke für die lieben Worte, Nelly. Auch wenn die Aussage meines Vaters im Zusammenhang mit Tischmanieren stand, hat er sie doch allgemeingültig formuliert. Und auch wenn er nicht verstanden hat, wie allgemeingültig auch meine Antwort war, ich musste es eben für mich mal gesagt haben.
    „Postleitzahlensyndrom“ gefällt mir übrigens ausgesprochen gut, sehr treffend.

    Und zu deiner Frage, Steffi:
    Die Kurzfassung: er wurde mir vorgestellt. Das muss schon Ende Februar gewesen sein. Da dachte ich erst, komischer Typ. Man hat sich öfter in der Kneipe getroffen und fand sich dann doch ganz nett. Bis er aber dann mal damit rauskam, dass er mich schon seit unserer ersten Begegnung nicht mehr aus dem Kopf bekommt, ist schon eine ganze Weile vergangen.
    Dann waren wir mal nur zu zweit unterwegs.
    Und um hier mal auf Nelly zurückzukommen: bis dahin lief das für mich noch alles auf einem sehr unverbindlichen Level, was is schon Bier- und Kaffeetrinken, macht man ja häufiger.
    Von mir aus hätte das gerne in dem Tempo weitergehen können. Aus seiner Sicht war da aber wohl mal ein Schritt aus der Unverbindlichkeit angesagt. Ich habe ihm darauf eben gesagt, dass ich ihn mag, aber Beziehung nicht funktioniert. Ich weiß gar nicht mehr, wann das gewesen ist. Trotzdem haben wir uns weiter regelmäßig gesehen, waren zwar ursprünglich zu mehreren unterwegs, aber wir Beiden sind immer übrig geblieben und haben bis in die Puppen gequatscht. Er hat dabei auch nochmal das Thema Beziehung angesprochen.
    Auf was ich jedenfalls raus will: noch nach unseren Gesprächen hat sich an seinem Verhalten nichts geändert und man hat sich nach wie vor regelmäßig gesehen. Von wegen schnell die jetzige aufgetan: dieses immer mal wieder sehen lief tatsächlich über eine längere Zeitspanne, war aber eben nicht anders als sonst. Aus eben diesem Grund war ich irritiert, als ich gehört habe, er hätte mittlerweile eine Freundin. Seit wann, wie, wo, was, keine Ahnung. Ich habe nur von seinem Kumpel gehört, dass es so wäre.
    Das is ja auch alles gar nicht so dramatisch, weil ich ihn eben erstmal so mehr auf freundschaftlicher Basis kennen lernen wollte, mit der Idee, dass daraus was werden könnte, noch eher im Hinterstübchen.
    Genervt bin ich dagegen davon, dass er erstmal schon überhaupt nix mehr von sich hören lässt, und sauer, weil er es nicht einmal mehr schafft, SMS zu beantworten. Und ich frage mich, ob ich mich wirklich so in diesem Menschen geirrt habe.
    Tja, was heißt Kontakt abbrechen, das hat er ja wohl bereits getan :roll: Aber sobald er mir mal wieder übern Weg läuft, will ich wissen, was da dahinter steckt. Und wenn das für ihn unangenehm ist, tja, Pech für ihn :twisted:

    Du hast völlig Recht mit dem, was du sagst. Ich bin mir auch völlig darüber im Klaren, dass ich manchmal komische Signale aussende, oder dass ich glaube, dass ich ganz klare Signale aussende, aber die kommen nicht so an, etc. pp.
    Aber eben gerade, damit es dieses Mal nicht zu solchen Unklarheiten, Missverständnissen, was auch immer kommt, habe ich es ja angesprochen. Entweder war das dann auch wieder nicht so eindeutig, wie ich dachte. Oder es lag einfach an dem Typ.

    Und um die nächste Frage zu beantworten: Ich hab jetzt die Woche noch frei, dann geht’s bei mir auch wieder mit Studieren los.

    Außerdem: nicht bremsen, schreib so viel du möchtest :D

    @kirsche: Hallo! Du sagst es, es erstaunt mich noch immer, wie viele Gemeinsamkeiten mit Anderen ich finde, wenn ich hier in anderen Threads lese.
    Ich denke es ist ein erster wichtiger Schritt, zu erkennen, dass es Anderen geht wie dir, und darüber hinaus, inwiefern dich der Alkoholismus in deiner Familie beeinflusst hat. Denn sobald du deine Probleme erkannt hast, wirst auch an ihnen arbeiten können.

    Liebe frühmorgendliche Grüße, Loti

  • Hey Loti!

    Das ist natürlich dann echt bescheuert von dem Typ, dass er sich nicht mal melden kann oder auf SMS antworten. Er war doch hinter dir her und nicht andersrum. Dass er jetzt eine Freundin hat, heißt ja nicht, dass er sich bei dir nicht mehr melden sollte oder DARF. Männer. Eine Freundin von mir hat jetzt noch gesagt: Alle in einen Sack und mit dem Knüppel druff! Recht hat sie. Zumindest manchmal.

    Man müsste halt mal seine Seite hören. Warum er aufgegeben hat bei dir, warum er sich nicht mehr meldet. Dann könnte man viel eher sehen, was man auch falsch macht, welche Signale man wirklich sendet, bzw. wie sie beim Gegenüber ankommen. Weil eigentlich hast ihm ja schon gesagt, dass du keine Beziehung willst. Da spricht dann eigentlich nichts dagegen, dass er irgendwann aufgibt und sich jemand anderen sucht. So ein Mädchen mit glatten Haaren, das immer lieb und völlig unkompliziert ist ;-). Ach je, das ist aber auch schwer mit uns. Als wenn wir Frauen nicht eh schon kompliziert genug wären... Nein, bei uns Kindern von Alkoholikern muss alles noch viel schlimmer sein. Also, ich glaube, der Mann, der uns wirklich versteht, der muss erst noch erfunden werden. Leider.

    Ja, am 15. ist bei uns auch Vorlesungsbeginn. Aber meine ESE-Woche fängt morgen schon an. Dann hab ich wahrscheinlich auch erst mal gar nicht die Zeit, hier solche Romane zu schreiben ;-). Viel eher muss ich mal durch den ganzen Unsinn durchblicken.

    Ach, Chips sind was Feines. Hab ich mir gestern Abend auch noch gegönnt. Riffels naturell. Das sind die Besten ;-).

    Einen schönen Sonntag noch!!!

  • Huhu Steffi,

    Ja, ja, ich weiß ja, man hats nicht leicht mit mir. Aber wie heißt noch die schöne Gruppe im studivz, ich bin nicht kompliziert, sondern eine Herausforderung :D

    Nun, entweder ist nicht so deutlich rumgekommen, wie ich mir das vielleicht dachte, dass ich nicht prinzipiell gegen Beziehungen (und Beziehung mit ihm) bin, sondern dazu einfach mehr Zeit brauche. Auf die Möglichkeit würd ich mal tippen, wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse.
    Oder es is angekommen und er hat keine Lust gehabt, den "Selbstfindungstrip" und das ewige ruhig angehn-Lassen abzuwarten.
    Und ich wette sie is ein blondes Größe 36-Persönchen, das immer eifrig nickt und zu allem ja und Amen sagt :twisted: Nein, nein, nur ein Scherz, das soll jetzt nicht verbittert klingen ;)
    Weder mach ich ihm einen Vorwurf noch bin ich am Boden zerstört - eben weil ich doch irgendwo immer denke, dass sowas passiert, taste ich mich da ja immer sehr langsam ran, man will ja nicht verletzt werden.
    Aber dass er offenbar nicht mal mehr in der Lage ist, SMS zu beantworten, das scheint mir dann doch sehr arm. Alle in einen Sack packen und draufschlagen, du sagst es. Mal sehen, ob ich dafür irgendwann noch ne Ausrede geliefert bekomme, auf die bin ich dann jetzt schonmal gespannt ;)

    Die Riffels hab ich glaub ich auch schonmal probiert, und sind prima, wirklich cool sind aber Tortillachips, schön dippen und so :D

    Ich wünsch dir schonmal viel Spaß am Semesteranfang, das wird bestimmt Chaos pur, aber irgendwann blickt man durch ;)
    Und jedenfalls bei uns is es so, die erste Woche im Semester is immer total chaotisch, egal, wie lange man schon studiert.

    Schönes Restwochenende allerseits!

  • Hello again!

    Jetzt mal grade nochmal ich, aber jetzt mit was anderem - genug über unsägliche Typen geredet ;)

    Ich hab noch in ein paar andere Threads reingeschnuppert und bin nochmal ein wenig ins Grübeln gekommen. Ich hab gelesen, dass es bei einigen zu Hause noch ganz anders zuging - das is echt furchtbar :(
    Dagegen war meine Kindheit ja das reinste Honiglecken. Ich will das hier auch gar nicht falsch dargestellt haben. Ich weiß zum Beispiel, dass ich ein Wunschkind bin. Ich denke auch, dass ich meiner Mutter etwas bedeute. Das mache ich zum Beispiel daran fest, dass sie immer will, dass ich gut versorgt bin (ich krieg immer Essen mit, wenn ich mal zu Hause vorbeigeschaut hab), sie ruft regelmäßig an und fragt, was ich tue (aber reiner Smalltalk, bloß nie zu tiefgründig werden), sie bringt mir was vom einkaufen mit, von dem sie weiß, dass ich es mag.
    Ich habe auch oft genug zu Hause gehört: aber du hast doch alles.
    Nein, eben nicht. Versorgt war ich, ja. Aber geredet hat nie jemand mit mir, da war nix mit Trost, Zuspruch, Bestätigung, Ratschlägen, was weiß ich.

    Solange ich nicht irgendwas auf dem Herzen habe, habe ich praktisch ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Ich komme auf einer oberflächlichen Basis gut mit ihr zurecht, so lange das Thema Alkohol oder irgendwelche anderen Probleme außen vor bleiben.
    Ich denke, das liegt daran, dass sie eben selber mit der Situation in unserer Familie nicht klargekommen ist. Sie ist damit selber überfordert, hat selber niemanden, um darüber zu sprechen, hat keine Ahnung, wie sie damit umgehen soll. Und wenn man da mit sich selbst nicht zurecht kommt, wie will man sich da noch um die Probleme der Kinder kümmern können.

    Ich habe mich von der Geschichte schon distanziert. Ich wohne nicht mehr dort, ich hab an mir gearbeitet (und tue es selbstredend noch), ich hab mir gesagt, mein Leben wird nicht davon bestimmt, dass mein Vater Alkoholiker ist. Wenn er sich nicht ändern will, kann ich auch nichts tun. Der Mann ist erwachsen und für sein Leben selbst verantwortlich.

    Meine Mutter aber hat diesen Schritt nicht gemacht. Wenn ich zu Hause bin, kann ich mir bald nicht mehr mit ansehen, wie sie der Alkoholismus meines Vaters fertigmacht. Ich würde ihr gerne helfen, also vielmehr, ihr zeigen, dass sie sich selbst helfen kann. Abnehmen kann und will ich ihr überhaupt nichts. Ich würde ihr nur gerne einen Denkanstoß geben, so a la, das muss nicht bleiben, wie es ist, wenn du willst, kannst du was ändern, und du bist nicht die Einzige, der er so geht.
    Also mit dem Internet kennt sie sich schonmal nicht aus ;) Soll ich ihr einfach mal ein Buch in die Hand drücken? (Die Buchtipps hier hab ich dazu noch nicht durchgesehen, aber da gibts sicher reichlich Auswahl.)
    Weil mit Gesprächen schaut es bei uns ja eher schlecht aus, wie ich glaub ich irgendwo schonmal angemerkt habe.
    Ein Buch über Alkoholiker wär dann grad auch nicht verkehrt, damit sie sieht, dass er nicht trinkt, um sie zu ärgern...

    Ich habe ihr früher schonmal geraten, dass sie mehr nach sich schauen soll. Ihr Lebensinhalt sind anscheinend wir Kinder und naja, ansonsten ist sie eben Hausfrau und muss nach einem Alkoholiker schauen.
    Mir war das hinter mir Herräumen und mir alles vor die Nase stellen oft unangenehm und deswegen gab es schon so manche Auseinandersetzung, mir war immer schon zuviel, was sie für mich machen wollte.
    Jedenfalls, wo ich mich jetzt von ihnen distanziert habe und auch meine Schwester nur noch selten zu Hause ist, existiert sie grade nur noch in ihrer Funktion als Frau eines Alkoholikers, so kommt es mir zumindest vor.
    Vor Jahren schon habe ich zu ihr gesagt, such dir Hobbies, mach was, was dir Spaß macht, es kann sich nicht dein ganzes Leben um ihn drehen und in dieser Wohnung abspielen. Du bist mit ihm verheiratet, aber dafür brauchst du doch nicht dein Leben aufzugeben.
    Die Antwort darauf? Aber wer macht dann den Abwasch, die Wohnung sauber, blablabla.

    Ich bin da mit meinem Latein am Ende. Aber wo ich mich da halb aus dem Sumpf rausziehen konnte, würde ich mir wünschen, dass sie auch mal aufwacht und das packt - obwohl ich daran nicht so recht glaube.
    Nun denn, ich freu mich über Meinungen.

    Oh, und ich sehe grade: schon wieder Romane. Entschuldigt, dass ich eure Geduld und Zeit so in Anspruch nehme. Aber wenn man so lange alles für sich behalten hat, nun, irgendwann muss es ja raus, und es tut eben gut, dass hier alles aufschreiben zu können.

    Liebe Grüße, Loti

  • hey loti

    schreib nur weiter deine romane, du hast recht, was raus muss, muss raus :wink: außerdem sind wir ja eifrige leser!

    mir hat mal ein mann folgendes erklärt:
    ne frau muss anfangs desinteresse zeigen, wenns anders is, isses dem mann zu langweilig.
    aber ab nem bestimmten punkt, muss die frau auch sagen und zeigen, was sie fühlt, weil sonst der mann aufgibt.
    als ich aber den werten herrn gefragt hab, wann denn dieser bestimmte punkt da ist, konnte er mir auch net weiterhelfen, so was hat eine frau einfach zu fühlen :wink:
    soviel zum thema männer sind einfach gestrickt :roll:

    keine ahnung, ob da was dran is, i denk des is wieder von mann zu mann verschieden. warum der herr bei dir aufgegeben hat, keine ahnung, vielleicht hatte er die freundin ja auch scho länger, so is mir auch scho gegangen. immer wieder angebaggert worn, ganz schön hartnäckig auch, meine freundinnen dann "hey der hat echt interesse an dir" und wenn ich mich dann über denjenigen näher informiert hab, hab ich dann erfahren, dass derjenige ne freundin hat. wie singen die ärzte so schön? männer sind schweine :wink:

    du kannst ihn ja fragen, warum er sich nicht mehr gemeldet hat, ich glaub ich würds mich net traun. aber wegen der nicht beantworteten sms würd i evtl. scho mal nachfragen, wenn ich ihn zufällig mal sehn würde...

    wegen deiner mutter, weißte, co's sind wohl genauso harte brocken wie der alkoholiker selber. da kann man sich auch die zähne ausbeißen, wenn die nix ändern wollen, dann ändern sie auch nix!

    könntest ja nochmal versuchen mit ihr zu reden, des buch wär natürlich auch ne möglichkeit. ich hab als erstes "helfen oder aufgeben" gelesen, es war zwar mehr für partner, aber ich fands echt gut. is einfach geschrieben und auch net dick, könnt mir vorstellen, dass deine mutter mal drin blättert, wenn du's ihr hinlegst, ob sie es dann ganz liest, is natürlich die zweite frage. und auch wenn sie's liest, heißt das net, dass sie was ändert :(

    deine mutter is erwachsen, helfen kannst du ihr net, wenn sie net will, also verzweifle nicht wegen ihr. hab zwar etz net den eindruck, dass du das tust, aber sorgen maxt dir auf alle fälle um sie.

    im endeffekt bleibt uns kindern nur, auf uns selber zu schaun, damit sind wir scho genügend beschäftigt.

    liebe grüße

  • Hi summerdream,

    das hab ich auch schon gehört, von wegen in den Männern steckt eben doch noch der Jäger ;)

    Und sollte ich ihn mal wieder sehn, werd ich da schon nachhaken, einfach weil ichs wissen will.
    Aber wie ich gestern mal wieder in alten Mails gestöbert hab, ist mir aufgefallen, dass er schon länger seltsam geworden.
    Da hieß es erst noch in seiner Mail, schön, dass ich an dem Abend auch in unsrer Stammkneipe bin und dass er höchstwahrscheinlich dabei sein wird auf nem Festival (von dem er wusste, dass wir hingehen würden, darüber hatten wir mal gequatscht).
    Aufgetaucht is er dann weder in der Kneipe, ohne weiteren Kommentar, noch auf dem Festival, wobei ich ihm deswegen noch vorab geschrieben habe. Da hat er aber immerhin noch SMS beantwortet, als wir schon vor Ort mal gefragt haben, ob er denn jetz auch da wär oder wie oder was.
    Merkwürdig, dass mir das jetzt erst wieder einfällt :shock: Ar***loch! Weiß der Geier, was sich da getan hat, also in der Zeit nach dieser Mail.
    Später is er aber wie früher mitgekommen zum Pokern.
    Versteh einer die Männer :roll:

    Zitat

    wegen deiner mutter, weißte, co's sind wohl genauso harte brocken wie der alkoholiker selber. da kann man sich auch die zähne ausbeißen, wenn die nix ändern wollen, dann ändern sie auch nix!


    Da hast du Recht. Aber ich habe eher das Gefühl, dass sie gerne etwas ändern wollte, aber nicht weiß, wie. Ach, ich weiß auch nicht. Reden funktioniert nicht, da bin mehr für ein Buch. Dem unterstellt sie dann wenigstens nicht, es wolle sie persönlich angreifen. Und dann kann sie selbst entscheiden, ob und wann sie sich damit befassen will.

    Zitat


    und auch wenn sie's liest, heißt das net, dass sie was ändert


    Auch damit hast du Recht. Aber es ist doch so, nix tut sie eh schon, und so bestünde immerhin noch die Möglichkeit, dass sie anfängt, umzudenken. Von daher kann man nur gewinnen *immer schön optimistisch* :)

    Stimmt, ich mache mir Sorgen um meine Mutter. Ich weiß selbst nicht, warum das so ist, aber: bei meinem Vater denke ich irgendwie, er ist selbst Schuld, er hat ja selbst angefangen mit dem Trinken. Und jetzt ist er nicht bereit, etwas an seinem Verhalten zu ändern. Während ich bei meiner Mutter offenbar das Gefühl habe, dass sie da ohne ihr Zutun einfach reingeraten ist. Irgendwie hab ich da im Kopf, er ist der Schuldige, sie das Opfer, deswegen habe ich mit ihr Mitleid, mit ihm aber nicht. Hmpf.

    Ich hoffe ihr hattet nen schönen Start in die Woche :D

  • hey loti

    ich würd dir empfehlen, die alten mails zu löschen. so hab ichs mal gemacht und auch die nummer gelöscht, radikalmaßnahmen halt, aber die hab ich gebraucht :wink:

    hm... wegen deiner mutter haste eigentlich recht. schlimmer kanns ja nimmi wern :( also schenk ihr einfach a buch, i denk lesen wird sie es bestimmt (irgendwann).
    weißt du, ich hab ner freundin vor 1 1/2 wochen um die kindheit betrogen in die hand gedrückt und gemeint sie soll sichs mal anschaun (habs verpackt ghabt, da andere leute noch dabei waren), aber gemeldet hat sie sich seitdem nicht mehr :( klar, 1 1/2 wochen sind net lang, aber eigentlich meldet sie sich scho öfters und wollte eigentlich am donnerstag bei mir vorbeischaun, hat sie aber net gemacht. daher bin ich da im moment irgendwie pessimistisch, auch wenns mir eigentlich egal sein sollte... geht halt doch net so einfach, nicht zu helfen :(

    hm... stimmt, deine mutter is scho opfer in der beziehung, aber dennoch könnte sie was ändern. ich versteh weder die frauen noch die männer, verkehrte welt!

    liebe grüße, hoffe du hattest ein schönes wochenende!

  • Hey,

    Zitat

    ich versteh weder die frauen noch die männer, verkehrte welt!

    Ich dachte ja immer, ich bin verkorkst, aber wenn ich mir das mal alles so durch den Kopf gehen lasse, seh ich dazwischen richtig "normal" aus (nicht dass das mein angestrebtes Ziel wäre - aber verrückt ist es doch) :lol:

    In nem anderen Thread hab ich den "Musiktip" `Wir sind Helden - kaputt´ aufgeschnappt (sorry, bin neben selber schreiben immer noch nur mit lesen beschäftigt). Jedenfalls: sehr schönes Lied - sehr treffend.
    "Aber irgendwo darunter bist du seltsam okay", daran musste ich eben denken. Und wenn ich daran denke, wo ich vor zwei, drei Jahren war, dann bin ich ein bisschen stolz auf mich, dass ich es so weit geschafft habe.

    Danke summerdream, mein Wochenende war ganz schön, und deines?
    Freitag war ich ja bei meinen Eltern, von schön konnte da nicht die Rede sein, aber ich glaube, ich hab es ganz gut gemeistert. Auch wenn es mich immer wieder runterzieht :? Aber Samstag hab ich mal wieder was für mich gemacht und war mit meiner besten Freundin im Fitnessstudio und nachher Eisessen - klingt komisch, is aber so :lol: - und abends noch mit Bekannten Cocktailtrinken. Und den Sonntag hab ich nur mit mir allein verbracht und viel, auch hier, gelesen. Das sollte ich eindeutig öfter tun :)

    Liebe Grüße

  • hey loti

    definiere normal! ich find heutzutage is nix mehr normal, is zumindest meine meinung... und falls es normal wirklich gibt, möchte ich es nicht sein, normal is ja langweilig :wink:

    ich find die helden ja allgemein klasse, aber das lied kannte ich noch nicht (auf meinen alben is es dummerweise net drauf).
    und da wir gerade bei liedtipps sind, mir gefällt zur zeit von oomph! - das letzte streichholz. es is zwar wohl etwas extrem, es geht halt um hass auf die eltern und rache (wenn ichs richtig versteh). oomph!-mäßig halt :wink:

    kann ich mir vorstellen, das der abend bei deinen eltern net der hit war. meins war ganz ok, des übliche halt :wink: dadurch das ich samstag schule hatte, hab ich net viel gemacht bzw. samstag bin ich zu ner freundin in die großstadt und wir sind da bissi rumgelaufen und warn was trinken und essen.

    liebe grüße

  • Moin Moin ihr lieben!

    Ach Loti, mußt du immer genau das schreiben, was ich denke??? :D

    Was du über deine Mutter schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Dieses "Kinder-sind-meine-Existenzberechtigung", dieses Liebe-aufdrücken...am Kind, an seinen Bedürfnissen vorbei. Und: du hattest doch alles.

    Ich bin mit dem THema auch noch nicht ganz durch, aber wie du habe ich mehr Distanz dazu bekommen. Wobei aktuelle Bezüge immer noch schmerzen. Sie jammerte immer, daß sie so mit mir mit leiden würde, als es mir sehr schlecht ging. Aber mal zum Arzt gehen oder sich zu informieren, das hat sie nie hinbekommen. Nicht mal als ich dann soweit war, daß ich wußte, was mit mir los ist. Nicht mal dann las sie Bücher und Berichte zu den Themen (Magersucht, Depressionen etc.).
    Mittlerweile sehe ich einfach ein, daß sie mit dem Durchblicken psychischer Zusammenhänge TOTAL überfordert ist und einfach Angst hat, hinzukucken.

    Eine Th sagte mal zu mir, der Grad der Verdrängung hat etwas mit dem Grad der Schuldgefühle zu tun: je mehr jemand verdrängt, desto mehr Schuldgefühle sind vorhanden. Das hat mir das Verhalten meine Mutter etwas erklärlciher und auch verzeihlicher gemacht. VIelleicht hilft dir ja der Gedanke.

    Ich würde es auf jeden FAll mit dem Buch versuchen. Wenn du sagst, sie sendet hilfesuchende Signale, kommst du vielleicht zum richtigen Augenblick. Fakt ist, daß du das Leben deiner Mutter nicht ändern kannst. Aber Fakt ist auch, daß manchmal ein bißchen Hilfe zur rechten Zeit Wunder wirken kann.

    Es ist sehr schwierig, da das rechte Maß zu finden. Zwischen helfen wollen und den eigenen Grenzen.
    ABer du schaffst das schon.
    Ich bin mittlerweile sehr sensibel geworden, was meine Helferimpulse angeht. Ich rutsche gerne in das "ich helfe anderen, damit ich mich nicht mit meinen Problemen auseinandersetzen muß" meiner Mutter rein, und muß mich dann ganz diszipliniert wieder auf mich selbst fokussieren.

    alles liebe
    lydia

  • Guten Abend ihr Lieben!

    summerdream : ne du, nix mit definieren, ich sehs ja genauso, normal is langweilig ;) Aber manche Leute hängen sich echt an Sachen auf und benehmen sich so schräg, da denk ich mir wirklich, so strange bin ich ja dann wohl auch nicht :)

    Die Helden fand ich ganz in Ordnung, bis ich sie mal auf nem Festival gehört hab - da fand ich sie genial! Das oomph!-Lied muss ich mir nachher mal anhörn.

    Das mit der Freundin und dem Buch find ich übrigens merkwürdig. Ich mein, auch wenn sies nicht positiv aufnimmt - aus welchen Gründen auch immer - wieso meldet man sich einfach nicht mehr? Bist du ihr damit so zu nahe getreten oder wie? Versteh ich nicht.

    Zitat

    geht halt doch net so einfach, nicht zu helfen


    Ich weiß nur zu gut, was du meinst. Aber Helfen ist doch gut und richtig, solange man dabei nicht eigene Probleme wegschiebt oder sich die der Anderen auflädt. Ich finde, du hast das richtig gemacht mit dem Buch; was sie letztendlich draus macht, ist ihre Sache.

    Phoenix :

    Zitat

    Ach Loti, mußt du immer genau das schreiben, was ich denke???


    Ich hab grad die Vision von mir als Gedankenleserin, ihr wisst schon, so jahrmarktmäßig, nur im Fall das mit dem Studium nix werden sollte :lol:

    *am Riemen reiß* So, jetz aber weiter mit dem nötigen Ernst:

    Sie sendet hilfesuchende Signale? Hm. Ich weiß, dass es ihr nicht gut geht, und ich weiß auch, dass sie von sich aus nichts ändern wird. Keine Ahnung, sie ist da irgendwie nicht der Typ, der Sachen mal eben so angeht, keine Ahnung, wie erklären.
    Schön, wenn ihr das alle für gut befindet, dann werd ich das einfach mal ausprobieren mit dem Buch :) Naja, erstmal besorgen und dann mal sehen, ob ich nen guten Moment erwische.
    Von summerdream hab ich ja schon einen Buchtipp bekommen, kann jemand noch eines besonders empfehlen?

    Ich merke, dass es mir gut tut, mich von meinen Eltern zu distanzieren.
    Gleichzeitig bekomme ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich dort war und mich auf den Heimweg mache, weil es mir Leid tut, meine Mutter alleine zu lassen. Natürlich ist auch meine Mutter für ihr Leben verantwortlich und es ist nicht an mir, sie zu bemuttern.
    Einmal war ich mit ihr zusammen im Kino, da hat sie sich gefreut wie ein kleines Kind und noch tagelang davon geredet. Und mir erzählt, dass mein Vater nie mit ihr im Kino war. Und überhaupt. :roll:
    Ich kann doch nicht meiner Mutter sagen, sie soll sich Freunde suchen, wie absurd ist das denn.

    Wenn ich ihr versuchen würde, zu erklären, warum ich nicht mehr so oft da bin, dann würde sie sicher meinem Vater vorwerfen, dass er die Kinder aus dem Haus gejagt hat - ohne über das nachzudenken, was ich gesagt hätte. Hach ja, man hats wirklich nicht leicht mit ihnen.

    Genug davon. Ich war heute mal wieder beim Sport und bin völlig platt. Aber: war toll :D

    Ach ja,

    Zitat

    ABer du schaffst das schon.


    Noch so ein Satz, den ich hasse.
    Ich hab mir ja früher halb die Ohren abkauen lassen, wenn Freunde mal wieder ihre Probleme abladen mussten. Hatte ich dann aber mal was aufm Herzen, hat das nie einer gemerkt. Und hab ich Unsicherheiten oder Bedenken dann direkt geäußert, hieß es immer: du machst das schon. An und für sich ja sehr aufbauend, aber gelangweilt, so lapidar hingesagt, klang das sehr danach, als wollte man mich mal schnell abspeisen :evil: Und damit war mein Thema auch immer schon durch. Da sollte sich mal einer ernstgenommen fühlen :roll:
    Phoenix : ich weiß, es war anders gemeint - danke dafür :)

    Viele Grüße, Loti

  • huhu loti

    Zitat

    du machst das schon. An und für sich ja sehr aufbauend, aber gelangweilt, so lapidar hingesagt, klang das sehr danach, als wollte man mich mal schnell abspeisen


    teilweise mag das vielleicht auch stimmen, aber bestimmt kam der kommentar auch oft, weil wir genau das auch ausstrahlen. wir kriegen doch immer alles irgendwie geregelt, ham für jeden immer ein offenes ohr, von uns selber erzählen wir wenn dann oft alltägliches, aber wie's in uns drinnen ausschaut, das weiß selten jemand. eigentlich sollten wir nach hollywood, wie gut können wir lachen, wenn uns eigentlich net danach is??? -zumindest mir gehts so-

    du kannst deiner mutter das buch ja auch einfach hinlegen, so das sie's gar net gleich mitkriegt, sondern erst wenn du weg bist. so ganz unverbindlich halt...

    Zitat

    Ich weiß, dass es ihr nicht gut geht, und ich weiß auch, dass sie von sich aus nichts ändern wird.


    genau so würd ich auch mei freundin definieren, aber gut hol mal a bisserl aus...
    sie is mei ex-kollegin und hat scho seit jahren bullemie, war auch scho x-mal auf kur, aber naja da gings dann nur immer kurzfristig aufwärts. hab halt damals mit ihr total viel geredet, sie wußte am meisten von mir und ich total viel von ihr, also ihr ganzen probs und eigenschaften. und wenn ich mir die alle anschau und dann hier im forum les bzw. büchern und dann dran denke, dass beide elternteile trinken, denk ich mir, wärs vielleicht net schlecht, wenn sie sich mit dem thema mal befasst.
    aber bisher hat sie immer abgeblockt, ihre besuche beim therapeuten hat sie abgebrochen und ihr freund hat mir vor kurzem erzählt, dass bei ihr immer schlimmer wird und sie jeden tag über der kloschüssel hängt, zu mir sagt sie, dass alles super läuft :(
    wie gesagt, ich weiß ja, dass ich auch nix machen kann, wenn sie net will, aber runterziehn tuts mich scho irgendwie, eben auch weil sie sich nimmi meldet und es ja net ewig so weitergehn kann. und sie war halt auch immer für mich da, egal welche probs ich hatte...
    ich denk halt, sie meldet sich net, weil sie mir net sagen will, dass sie sich eben net damit befasst und denkt ich bin dann sauer.

    oh mann sorry, etz hab ich dich voll mit meinem sch... zugelabert, war eigentlich net geplant, daher hör ich etz lieber auf.

    morgen nen schönen tag & liebe grüße

  • hallo Loti und summerdream (vielleicht könnten wir mal so ne Videokonferenz schalten :-D),

    Loti...wie du das ja richtig erkannt hast, war das "du machst das schon" ganz...vertrauend gemeint. Und was summerdream sagt, stimmt: wir strahlen das aus, wir hören anderen zu. Mit der ERWARTUNG, daß uns auch mal jemand zuhört, wenn wir es brauchen. Und ich denke da müssen wir uns an die eigenen hübschen Nasen fassen und auch lernen, NEIN zu sagen: "Heute bin ich nicht dein Mülleimer, ich habe selbst den KOpf voll".

    Bei Beziehungen, wo ich aus diesem Muster nicht raus kam, weil der andere mir nie wirklich zugehört hat, habe ich mich daraus verabschiedet.
    Fertig, da bin ich mittlerweile fast schmerzfrei. Alles andere kann ich mir nicht leisten.

    Wenn wir nicht offen über unsere Probleme sprechen und damit SCHWÄCHE zeigen, sind wir selbst schuld. Aber das Schwäche zeigen hat man uns eben schon schnell abgewöhnt...
    Und dann strahlt man den unverrückbaren Fels aus und wundert sich, daß sich alle an einen lehnen. Also: es liegt an uns.

    Loti, diese Schuldgefühle kenne ich so gut. Man kann sie auch nicht abstellen, aber man kann sich jedes Mal sagen, daß man nicht für die Gefühle seiner Eltern verantwortlich ist - AUCH und gerade dann, wenn diese versuchen, einem das einzutrichtern.

    Mein Vater war auch so einer. Er hat das sogar bewußt gemacht, einen ständig mit Schuldgefühlen zu impfen, um sich selbst besser zu fühlen. War und ist ein harter Kampf mich davon zu befreien und das Päckchen bei ihm zu lassen (da hat mir die Familienaufstellung auch einiges gebracht).

    summerdream
    Zu deiner bulimischen Bekannten...das ist sicher sehr schwer. Mehr als ihr HIlfe anzubieten, kannst du nicht machen. Ich und viele andere wären wohl froh gewesen, wenn da überhaupt eine Person gewesen wäre, die sich dafür interessiert hätte, was wir mit dem Essen so anstellen, wenn es uns schlecht geht.

    Signalisiere ihr dein Interesse, deine Liebe, Vertrauen, wenn sie dir am Herzen liegt. Mehr kannst du wohl nicht machen, wenn sie eigentlich weiß, was sie tun müßte (sie war ja schon in therapie etc.). Vielleicht könntest du ihr auch einen Brief schreiben.

    Solche extrem verletzten Menschen können wirkliches Interesse oft gar nicht annehmen, weil sie es nicht gewohnt sind und es ihnen suspekt erscheint.

    Ich habe eine gute Freundin (mittlerweile) über das Internet kennen gelernt, die stark depressiv ist und ein sehr schwaches Selbstwertgefühl hat (wenn man weiß,was sie durchgemacht hat, wundert es einen, daß sie noch lebt und noch nicht Amok gelaufen ist). Ich mußte sie becircen wie einen Mann, mußte sie wie eine scheue Katze mit Leckerlis hinter dem Ofen herlocken, bis sie endlich Vertrauen in mich hatte. Und wir beide sind heute echt glücklich, daß wir uns kennen gelernt haben.

    bis bald

  • Hallo ihr alle!!!

    Loti, wollen wir unsere Mütter nicht mal miteinander bekannt machen? Was du von deiner Mutter erzählst, könnte genau so gut meine sein. Sie ist hilflos, frustriert, mein Vater will ihr immer absichtlich weh tun (manchmal scheint das aber auch zu stimmen), sie ist so was von empfindlich, total schnell beleidigt, UND sie muss immer mit mir reden. Mittlerweile lass ich das einfach nicht mehr mit mir machen. Ich hab ihr oft genug gesagt, sie soll mit uns ausziehen, sie soll ich eine Wohnung suchen, dass die Ehe kaputt ist etc. etc. Wie viele Stunden hab ich ihr schon ins Gewissen geredet, hab ihr alles schlecht geredet, was sie hier hat, ich hab mir ja fast den Mund fusselig geredet. Und was ist? Sie ist immer noch hier, bei meinem Vater, sucht nach Möbeln für ein Esszimmer. Aber nicht etwa für die neue Wohnung, nein, sondern für unser Haus hier. Obwohl sich rein gar nichts geändert hat. Sie sieht auch, wie wir Kinder darunter leiden, sie weiß, wie fertig es sie macht. Aber sie tut gar nichts dagegen. Das einzige, was sie immer gemacht hat, war, sie bei mir auszuhezulen. Ich war immer ihr Ersatzpartner. Ich musste ihr zuhören, ihre Probleme anhören (auch Dinge, die ich als Kind überhaupt nicht hören wollte), ihr helfen, Ratschläge geben, mit ihr etwas unternehmen (z.B. Kino).... Und das alles nur, weil mein Vater das nicht mit ihr machte.

    Aber in letzter Zeit mach ich das alles nicht mehr. Sie kommt zwar auch nur noch selten an, aber ich denke, das liegt auch daran, dass ich dann immer aus dem Zimmer gehe, sage, dass mich das nicht interessiert, dass das ihre Probleme sind... Aber das hat sehr lang gedauert, bis sie das verstanden hat, bzw. ich glaube, so ganz hat sie es immer noch nicht. Es kommen immer mal wieder Kommentare oder sie fängt wieder an, irgendetwas zu erzählen. Dabei hat sie ja auch mein Buch gelesen, und dabei ist sie oft wirklich schlecht weggekommen, allein schon, weil sie mich immer als ihren seelischen Mülleimer benutzt hat. Aber da wird dann nicht drüber geredet. Stattdessen fängt sie jetzt auch schon an und gibt mir Geld. Klar, sie macht das, damit ich nicht immer das Mensa-Essen selbst bezahlen muss, aber zack, schon hab ich wieder ein schlechtes Gewissen, obwohl es nicht mehr als richtig ist. Ich hab ihr auch "Familienkrankheit Alkoholismus" zum Lesen gegeben, weil ich dachte, das weckt sie vielleicht mal auf. Nichtsda. Sie hat jetzt seit Woche nicht mehr drin gelesen, ist immer noch auf Seite 21, war noch nicht mal beim Teil mit dem emotionalen Missbrauch (wo ich mir gewünscht hätte, dass sie das mal liest). Stattdessen sagt sie immer nur "aber so schlimm, wie es da manchmal geschildert ist, so war es bei uns ja nie". Nein, natürlich nicht, aber deshalb sind unsere Probleme trotzdem schlimm.

    Jetzt hab ich mal wieder einen ganzen Roman nur von mir geschrieben. Dabei wollt ich eigentlich nur klar machen, wie dickfellig auch Cos sein können. Du kannst deiner Mutter wahrscheinlich genauso wenig helfen wie deinem Vater. Im Prinzip muss auch sie erst so weit sein, dass sie ganz unten ist und wirklich einfach nur sich selbst retten will. Deine Mutter fühlt sich ja anscheinend auch noch für alles verantwortlich. Das muss sie erst abstellen. Aber das ist natürlich auch verdammt schwer. Du kannst ihr auf jeden Fall mal ein Buch an die Hand geben und vielleicht erkennt sie dann, dass sie etwas an ihrem Leben ändern kann und muss. Aber du hast keine Garantie dafür. Und irgendwann muss man dann glaub ich auch resignieren. Auch unsere Mütter sind selbst verantwortlich für ihr Leben.

    Oh summerdream, da hast dir natürlich auch wieder was eingebrockt ;-). Nee, ist ja kein Spaß. Ich kann verstehen, dass dich das runterzieht, aber auch du kannst im Prinzip nicht helfen. Je stärker du das versuchst, desto eher wird sich deine Freundin noch mehr zurückziehen und es auch vor dir verheimlichen, was sie tut. Sei einfach für sie da. Helfen ist manchmal gar nicht erwünscht. Das ist wirklich eine verdammt schwierige Situation. Aber ich denke, du kannst ihr schon helfen, wenn du ihr einfach nur zuhörst, dich mal nach ihr erkundigst... Ich glaub, das ist das einzige, was du da tun kannst. Meine beste Freundin hatte auch mal Bulimie, aber als wir das bemerkt haben, hat das noch gar nicht so lang angedauert. Da waren wir aber auch erst 13 oder 14 und hatten noch so viel Zeit. Eine andere Freundin ist dann jedes Mal mit ins Bad gekommen, oder hat sich vor die Tür gestellt, damit die andere nicht kotzen konnte. Aber das ist wahrscheinlich auch nicht besonders hilfreich, und wie gesagt, wir hatten damals eben noch alle Zeit der Welt. Du darfst sie einfach nicht drängen. Sie wird niemanden an sich ranlassen und sich von jedem abschotten, wenn sie das Gefühl hat, alle sind gegen sie. Und das hat sie bestimmt dann, wenn jeder versucht ihr zu helfen. Unser Helfersyndrom ist echt ein Fluch.

    Loti, du bist auch bei studivz? Die Gruppe muss ich mal suchen... Die hört sich sehr nach mir an ;-).

  • Hallo ihr!

    Ich werd später auf eure Beiträge Bezug nehmen, im Moment will ich mich einfach nur aufregen :evil:

    Keine Sorge, jede Bereitwilligkeit zur Hilfe hat sich erledigt. Es langt mir, und zwar endgültig. Ich (Idiot) habe ja beschlossen, nur noch einmal die Woche bei meinen Eltern vorbeizuschaun. Weil ich am WE unterwegs bin und ja grade noch frei habe, hab ich das vorgezogen und war gestern dort. War mit meiner Mutter essen und im Kino, "Familienkrankheit Alkoholismus" im Gepäck, dachte das wär mal die Gelegenheit, in Ruhe mit ihr zu reden. Nun, dazu kam es nicht. Zu Hause ist gerade "alles in Ordnung", so oberflächlich wie man es eben kennt, im Moment trinkt mein Vater nicht, und aus Prinzip wird ja dann alles andere ausgeblendet. Jedenfalls drehte sich das Gespräch nur um Belanglosigkeiten. Ich hab mich dann bequatschen lassen und hab dort übernachtet.

    Muss ich dazu sagen, dass das ein böser Fehler war? Argh, selbst Schuld, wär ich doch konsequent gewesen. Es ist ja eigentlich nichts weiter passiert. Meine Eltern haben nur ein zweifelhaftes Talent, meinem Selbstwertgefühl, an dem ich ja wirklich versuche zu arbeiten, immer wieder einen neuen Knacks zu verpassen. Um was es ging, ist dabei wenig relevant. Aber an dem Punkt, als es wirklich genug war, habe ich gesagt (oder eher bereits richtig in Rage geschrien), dass es irgendwann einfach reicht und irgendwo Schluss ist mit lustig, und dass es an dieser Stelle definitiv NICHT mehr lustig ist. Reaktion: meine Mutter kriegt sich bald nicht mehr vor lachen.
    Schön, da hat es mir dann wirklich gereicht und, da ich mich schließlich nicht noch klarer ausdrücken konnte, hab ich ihnen eben gezeigt, dass ich so nicht mitmache und nur noch das nötigste geredet. Daraufhin konnte ich mir anhören, ich wäre komisch. Woraufhin ich wiederum meinte, dass ich nicht zu ihnen komme, um mich beleidigen zu lassen. Das "Gespräch" wurde dann abgebrochen, ich bin kurz darauf gefahren.

    Am Telefon, von wegen "gut angekommen?" dachte ich mir nur wieder - is klar, war ja nix, worüber man noch hätte reden müssen :roll:
    Als ich lange genug abweisend genug war, meinte meine Mutter noch, dass sie das so nie gesagt bzw. gemeint hätte und und und.
    Aber wenn ich doch schon sage, dass es reicht, dass ich es anders auffasse, als es möglicherweise gemeint sein sollte, wär das nicht ein Grund, ständige Sticheleien einzustellen? Vielleicht ist es dämlich, die Dinge so aufzufassen, aber bei mir kommt es nunmal so an...

    Da sich ein solches Szenario durch bestimmt jeden zweiten meiner Besuche zieht, ziehe ich daraus die Konsequenz, einfach gar nicht mehr dort vorbeizuschaun. Da versucht man sich mit sich selbst irgendwie zu arrangieren und kriegt doch immer wieder eins aufn Deckel. Und wenn sich jemand mir gegenüber so aufführt, verliere ich jegliche Lust, dieser Person zu helfen.

    So long, Loti, die sich erstmal wieder abregen muss :roll:

  • hey loti

    hm... sehn wir's mal positiv, etz hast du den besuch bei deinen eltern hinter dir und kannst dafür das wochenende genießen! also mach das beste draus :)

    na da kann ich dich scho verstehn, auch wenns von dene nur spaß is oder was weiß ich was, wenn du sagst es langt, dann sollte dein wunsch auch mal akzeptiert wern. aber manche leute wern das wohl nie begreifen :(

    Zitat

    im Moment trinkt mein Vater nicht, und aus Prinzip wird ja dann alles andere ausgeblendet


    kenn ich irgendwoher, nämlich von uns :wink: bei uns is auch immer alles ok, solang die mutter nüchtern is, da wird au net über alk gesprochen, is ja net vorhanden des thema. naja das geht halt hauptsächlich von der mutter aus und mei jungs traun sich da nix sagen.

    hast dann deiner mutter des buch liegengelassen? net oder?

    wünsch dir dennoch ein schönes wochenende bzw. etz eigentli erst recht, hoff man liest sich bald wieder!

    líebe grüße

  • Guten Morgen allerseits :D

    summerdream, das is eine interessante Sichtweise :) Ja, Großteil Wochenende steht noch aus, und ich glaub es könnte ganz nett werden.

    Tja, ich schätze ich habe überreagiert, aber jeder hat seine wunden Punkte, und in denen gehört nunmal nicht herumgestochert!! Und schon gar nicht, wenn man schon sagt, dass es nicht mehr lustig ist, sondern verletzend. Und überhaupt, wie soll man sich da ernstgenommen fühlen.

    Es hat mich früher schon aufgeregt, dass mein Vater den einen Abend nackt auf dem Wohnzimmerteppich schläft, so voll, dass er nicht mehr die Toilette aufsucht, was wir alle mitbekommen haben - schließlich hat ihn meine Mutter nicht grade leise angebrüllt. Und am nächsten Tag? Nix passiert, Friede, Freude, Eierkuchen, was sind wir doch für eine Vorzeigefamilie.
    Aber das scheint ja fast schon die Regel zu sein, jedenfalls hab ich es hier schön häufiger gelesen. Was soll das eigentlich? Versuchen sich die Herrschaften da selbst was vorzumachen?

    Nein, das Buch habe ich nicht dortgelassen. Das is wohl bei Cos wie bei Alkoholikern, wenns ihnen nicht dreckig geht, kommen sie da nicht raus. Weil sich grade alles im "Friede Freude Eierkuchen-Modus" befindet, gibt es kein Problem, und wo kein Problem is, braucht man nix ändern - Theorie Ende. Und wo sich keiner ändern will, brauch ich auch kein Buch lassen. Stattdessen hab ichs wieder mitgenommen und werd es selber nochmal lesen.


    Steffi : Ein Mütterzusammentreffen? Das könnte entweder funktionieren oder zu einem Super-GAU führen - am Ende würden sie sich noch gegenseitig ihre Situation schönreden oder weiß der Geier.
    "Familienkrankheit Alkoholismus" wollte ich ihr auch geben, aber wie oben beschrieben hätte das momentan keinen Sinn. Und bei den paar Seiten, die sie schonmal in einem anderen Buch angelesen hat, meinte sie ja, sie wüsste schon alles. Ja, ne, is klar. Meine Mama weiß eigentlich alles, benimmt sich aber absichtlich so daneben :roll: Ich frag mich ja wirklich, inwieweit sie sich da selber was vormacht, in den Zeiten, wenn mein Vater mal nicht trinkt. Indem sie meint, dass es das jetzt war, dass er dieses Mal nicht irgendwann wieder anfängt. Leuchtet mir einfach nicht ein, dass sie nichts ändern will. Aber es is ihr Leben, sie is erwachsen, sie muss wissen, was sie tut.

    Jepp, ich bin auch im studivz, aber nicht in der Gruppe - versuche, meine Gruppenanzahl einigermaßen übersichtlich zu halten ;)


    Phoenix : joa, wenn ich mir das so überleg: mag sein, dass das auch damit zusammenhängt, was ich ausstrahle. Das stimmt schon, ich bin ja son Sonnenscheinchen, mach nie wem Probleme, belaste nie wem mit der Erwartung von guten Ratschlägen, die Ruhe in Person, voller stoischer Gelassenheit :roll:
    Ein NEIN von mir gibts nur, wenn jemand wegen irgendwelcher Lappalien rumjammert - und das ohne Aussicht auf Besserung. Wenn einer meiner Freunde Probleme hat, gibts keine Neins, ganz gleich, wie voll der Kopf is - weil dazu hat man doch Freunde. Dementsprechend erwarte ich dann auch, dass mir zugehört wird, na klar.
    Davon bin ich ausgegangen, und lange stand das nicht zur Debatte, weil ich nur selten das Bedürfnis habe, irgendwen mit meinen Problemen zu überschütten. Nun, einmal hat gereicht, um zu merken, dass die Erwartung fehl am Platze war. Mittlerweile frage ich nur noch meine beste Freundin um Rat, wenn ich da ein "du machst das schon" zu hören bekomme, weiß ich, dass es ernst gemeint ist.

    Irgendwie ist es doch immer das gleiche Problem, dass da dahinter steckt. ICH denke immer, ist doch klar, deutlich, unmissverständlich, wie soll ich mich noch ausdrücken. Ganz gleich, ob es da um Familie, Freunde oder Männer geht. Für meine Verhältnisse is es auch direkt schon ungewohnt deutlich artikuliert. Also dafür, dass ich von jeher gewohnt war, mich nach Möglichkeit unsichtbar zu machen von wegen bloß nich im Weg sein, und gar nix zu sagen und gar nix zu zeigen. Daran gemessen ist es vermutlich deutlich und kommt mir schon überdeutlich vor. Is es aber nicht. Hier mal angedeutet und da mal durchblicken lassen - daraus kann keiner schlau werden. Hmm. Daran denk ich morgen mal weiter.

    Euch schonmal ein schönes verbleibendes Wochenende :D
    Liebe Grüße von der grübelnden Loti

  • Hallo liebe Loti,

    du hast so eine schöne ARt zu schreiben :)
    "Friede Freude Eierkuchen-Modus" ist SO gut :D

    Der - nennen wir ihn mal abgekürzt so - FFEM ist sozusagen der Autopilot, die Einstellung, in die das ganze nach seismographischen Ausrutschern wieder zurückrutscht *flapp*. Gerne werden kritische STimmen dazu auch mit den Worten kommentiert: du mußt auch ALLES schlecht reden :D

    Zitat

    Da versucht man sich mit sich selbst irgendwie zu arrangieren und kriegt doch immer wieder eins aufn Deckel. Und wenn sich jemand mir gegenüber so aufführt, verliere ich jegliche Lust, dieser Person zu helfen.

    ganz wichtiger Punkt. Denn da kommst du wieder bei dir an.
    Ich meinte auch aus..was weiß ich für Gründen..wieder und wieder zu meinem Vater fahren zu müssen. Und es war immer der mentale und seelische Fleischwolf. Ja, aber irgendwo unter seiner ätzend-giftigen Schale war er doch so liebenswert...ja sch*** drauf, die hat er aber nie gezeigt.

    Sich einzugestehen, daß man für solche GEschichten zu SCHWACH ist, ist keine Schwäche.

    Auch wenn du heute meinst, du hättest vielleicht etwas überreagiert. Dafür hat man aber auch seine Gründe, denn die KOnflikte haben sich ja über Jahre angestaut. Eine wirkliche ÜBERreaktion gibt es daher für mich gar nicht wirklich.

    Genieße das Wochenende und denk daran, wir können manchmal nur uns selbst und den Umgang mit Menschen und Situationen ändern, nicht die Menschen und Situationen selbst.

    WEnn du dich veränderst, bewegt sich auch was. Diese Erfahrung habe ich immer wieder gemacht.

    alles liebe

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