mein zweites problem

  • hallo vergissmeinnicht,

    ich bin noch nicht so weit, dass ich dem so folgen kann.
    geht nicht, ich komme auch so nicht weiter.
    :(
    im moment spüre ich auch keinen leidensdruck, bin eher in so einer hochstimmung. auch eigenartig.
    wenn ich arbeite sind probleme bei mir ohnehin abgedämpft, da bin ich komplett abgelenkt.
    kommendes wochenende bin ich nicht da.

    ich werde jetzt erst einmal tun, was mir spaß macht und was mir gut tut.
    es ist zu oft der fall, dass ich mich nach anderen richte.

    viele grüße
    simmie

  • Guten Morgen

    Wenn du noch nicht soweit bist, dann lass dir Zeit.
    Aber pass auf, der Weg nach unten ist schleichend.

    Du hast recht, tu jetzt was für dich und habe Spass.
    So kommst du auf andere Gedanken und kannst Kraft tanken.

    LG

    vergissmeinnicht

  • so,

    was ist in der letzten zeit passiert? erst einmal hatte ich viel zu tun, einen nebenjob. das ist jetzt vorbei.
    ansonsten arbeitet es natürlich in mir weiter, ich habe ja meine erwartungshaltungen, eben auch bezogen auf meinen partner, dass er zu einer bestimmten zeit bei mir vorbei kommt, dass wir zeit gemeinsam verbringen, es ist häufig so, dass ich in meinen erwartungen enttäuscht werde. eigentlich ist es absehbar, und ich habe mich zum teil darauf eingestellt. wenn mich aber die enttäuschung überfällt, dann macht es bei mir klick, ein schalter legt sich um, und ich reagiere wütend. so auch diese woche, ich bin fast ausgerastet, weil er nicht pünktlich war, so wütend war ich am telefon, dass ich hinterher ein schlechtes gewissen hatte und meine reaktion überzogen fand.
    letztendlich hat es aber nicht geschadet, ich merke, dass ich zum teil sehr angespannt bin, wenn es dann nicht so läuft, wie ich möchte, dann schlägt meine stimmung schlagartig um.
    sein alkoholproblem binde ich ihm bei jeder sich bietenden gelegenheit auf die nase.
    im moment sehe ich aber die gefahr, dass ich mich einlullen lasse, und überlege deshalb, eine reale shg aufzusuchen. ich war ja vor drei oder vier jahren einmal bei den aa für erwachsene kinder, jedoch bin ich nicht wieder hingegangen, weil mir die methode unbehaglich war.

    grüße
    simmie

  • hallo,

    bei mir hat sich nichts getan, außer dass ich vor zwei tagen auf die palme gegangen bin, als mein partner mal wieder die phase, ich traue dir nicht hatte. das kommt von zeit zu zeit mal, ich bin dieses mal wütend geworden und habe auch verbal mit nichts gespart. alles am telefon.
    die reaktion war vielleicht nicht optimal, aber ich habe mir dadurch blöde, sinnlose diskussionen erspart. alles aus meiner sicht. ich gehe ja sehr selten auf die palme.
    früher wäre ich am boden zerstört gewesen, das hätte mich heruntergezogen, jetzt lasse ich mich dadurch nicht allzusehr beeinflussen.

    ich frage mich langsam, was ich will, ich bin auf einem nullpunkt. ich weiß nicht einmal, ob ich zufrieden oder unzufrieden bin, oder ich traue mich nicht, diese frage zu stellen.

    am liebsten ist mir ein zustand, in dem nichts schreckliches passiert, wo alles ruhig und gleichmäßig verläuft. bloß keine aufregung. meine bereitschaft, dinge zu ändern, ist da natürlich nicht gering, ich halte dann vieles eher aus, wobei meine bereitschaft eher sinkt, dinge hinzunehmen.

    das betrifft nicht nur die beziehung, zum beispiel habe ich bei der arbeit eine tätigkeit, die ich ungern meinen mitarbeitern aufhalse, ist eine stereotype arbeit, die jetzt im moment für eine gewisse zeit erledigt werden muss. ich mache es anstatt es zu delegieren.
    da liegt einiges bei mir im argen.

    viele grüße
    simmie

  • hallo,

    bin immer noch am grübeln, wo ich denn nun stehe. ich schaffe es, mich abzugrenzen, meine sachen zu machen, unsere gemeinsamen aktivitäten beschränken sich auf ein minimum. wenn ich nicht will, ziehe ich mich zurück.
    mit ihm lebe ich eine große distanz, eine distanz, die ich auch zu anderen habe. bloß nicht zu viel nähe. vielleicht liegt es daran, dass ich auf der stelle trete.

    grüße
    simmie

  • hi,

    mir fällt jetzt noch etwas ein, ich habe mich meistens für meine partner geschämt, sie hatten alle mehr oder weniger etwas nicht gesellschaftstaugliches. für die alkoholsucht meiner mutter, für die ganze familiensituation habe ich mich auch geschämt und auch für meine eigene situation bzw. unzulänglichkeiten.
    dieses gefühl, immer etwas vor den anderen verbergen zu müssen, kann sehr beklemmend sein.
    grüße simmie

  • hallo,

    zwar habe ich hier jetzt nicht so viel geschrieben, aber ich bin immer noch am thema dran.
    ich weiß ja, dass die beziehung zu meinem partner ihren namen nicht verdient. ich empfinde das so, habe es mir aber bislang nicht offen eingestanden.
    nun habe ich festgestellt, dass ich nicht einmal schaffe, das zu thematisieren. ich sitze da wie ein stummer fisch.
    ein weiterer punkt ist, weshalb mir eine loslösung schwer fällt: er ist meine bezugsperson, und das jetzt schon über lange jahre. ich habe sonst niemanden, der mir ähnlich nahe steht. ohne ihn fühle ich mich wie ausgesetzt. auch darüber habe ich mich getäuscht. ich dachte, dass ich unabhängig sei. in wirklichkeit ist das nicht so.

    grüße simmie

  • hallo,

    wochenende allein verbracht, mein partner wollte wegfahren, ist er dann doch nicht, habe ich zufällig erfahren. hatte inzwischen nicht einmal bescheid gesagt.
    hm. insbesondere auch deshalb bin ich froh, dass ich mich aufgerafft habe, etwas zu unternehmen und nicht eingeknickt bin wie sonst und in ein tiefes loch gefallen bin.
    ich versuche mich in der tat auf mich zu konzentrieren, für mich zu sorgen.
    es fällt schwer.
    ein wunder punkt ist mein mangelndes ordnungsvermögen. ich habe das gefühl, dies spiegelt auch meine innere verfassung, meine einstellung zu mir selbst. heute habe ich geputzt und aufgeräumt, es tat not. es kostet mich sonst überwindung, ich lasse es ganz gerne ein wenig herunterkommen. ich lege auch nicht so viel wert aufs äußere.
    aber ich merke, dass, wenn es besser aussieht, es mir auch besser geht.

    so, jetzt verlasse ich meine vier wände sogar am sonntag abend noch einmal.
    grüße simmie

  • Hallo simmie,

    nun schau auch ich mal bei dir rein.

    Zitat

    ich habe das gefühl, dies spiegelt auch meine innere verfassung, meine einstellung zu mir selbst.

    das Gefühl ist richtig. Wenn wir eine äussere Ordnung herstellen dann bekommen wir auch eine innere Ordnung.

    Zitat

    ich lege auch nicht so viel wert aufs äußere.

    hast du mal überlegt warum das so ist? Magst du dich selber nicht?

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • hallo,

    warum ist gut gefragt, ich würde nicht sagen, dass ich mich nicht mag. aber ich habe manchmal so ein egal-verhältnis zu mir, zumindest, was das äußere betrifft.
    ich merke, dass dies teilweise grenzwertig ist, bin aber, vor die aufgabe gestellt, daran etwas zu ändern, wie gelähmt. besonders schlimm sind diese phasen dann, wenn ich mich von meinem partner im stich gelassen fühle. verlassen, allein.
    nicht mögen trifft es nicht, nicht achten oder verachtung. ich verachte mich, bringe mir selbst keine achtung entgegen.

    simmie

  • Hallo simmie!

    Kann es nicht sein, das du unter depressionen leidest ohne es zu glauben. So kommt es bei mir an, wenn ich deine postings lese. Du machst dich mit deinen gefühlen abhängig von anderen und sind die nicht für dich da, so lässt du dich in ein tiefes loch fallen. Dir ist es dann egal, was mit dir ist weil keiner da ist. Du hast keinen blick mehr für den sinn des lebens, weil du keine freude für dich selbst empfinden kannst. Mensch simmie, versuche aufzustehen und rede mal mit dem arzt über deinen seelischen zustand.
    Ich glaube nicht, das es an deinem trinkendem freund bei dir liegt, denn in deinen schreiben ist eine gewisse teilnahmlosigkeit zu lesen du beschreibst es am besten mit dem satz:ich fühle mich ausgesetzt. Wenn ich schon ausgesetzt bin, ist es doch egal was mit mir passiert. Ausetzten heisst: man wird nicht mehr benötigt, also ist es doch egal was mit mir ist. Man empfindet keine freude und kommt sich innerlich tod vor.man fühlt sich sebst nicht mehr. Man hat den tunnelblick und sagt zu allem ja und amen.
    Es muss nicht so bei dir sein, aber so kommen deine postings bei mir an. Ich war vor jahren so ungefähr die gleichen symthome und fühlte mich innerlich ausgehöhlt, lustlos, empfand keine freude, mir war egal,was um mich geschah usw. ich musste mich regelrecht zwingen überhaupt irgendwas zu machen, und das machte ich teilnahmslos. Ich wusste aber, das was mit mir nicht in ordnung war. Erst als ich eine thera machte und dort aus versehen in einer depressionsgruppe landete, wusste ich was mit mir los war. Es hatte einige zeit gedauert, bis ich aus den depriss herauskam und seit dem geht es mir gut.
    Ich glaube nicht, das die depriss was mit meiner früheren sauferei zu tun hatte, denn da war ich schon einige jahre von ab. Obwohl ich anerkennung bekam bin ich da hineingekommen.
    Brauch alles nicht so sein wie ich es schreibe, denn ich bin kein arzt. Aber wenn ich mir nicht wert bin, kann es mir egal sein wie es um mich herum aussieht.

    Es grüsst dich recht herzlich heinrich Alk. und Co-Alk

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • hallo klaro,

    da ist möglicherweise etwas dran. ich habe noch einmal darüber nachgedacht. es ist so: wenn bei der arbeit bin oder sonst irgendwie in gesellschaft bin, also unter leuten, oder in irgendeiner art und weise beschäftigt, dann geht es mir gut. ich fühle mich quasi wie der fisch im wasser.
    in meinen vier wänden, allein, fällt das alles von mir ab. es ist, als sei davon nichts übrig. alles wird irgendwie zäh fließend, ich werde lethargisch, müde, grübele, wühle in der vergangenheit, erlahme zunehmend, bewege mich wie in einem kerker. das ist dann wie ein spannungsabfall.
    entweder strom an oder strom aus.

    ein problem ist auch: nach außen wirke ich nicht so. ganz im gegenteil.

    in ansätzen habe ich das auch schon mit der therapeutin besprochen, ich habe aber das gefühl, sie sieht das nicht als so schwerwiegend an, oder vielleicht vermittele ich ihr auch den eindruck.

    grüße simmie

  • so,

    hatte mich gestern mit meinem partner getroffen, er hatte verwandtenbesuch aus seiner heimat und war in letzter zeit etwas abgemeldet.
    ich möchte gerne einmal unsere beziehung thematisieren. gestern war ich aber wieder erstarrt. er redet ja gerne nur von sich und seinen dingen.
    ich habe hinterher gedacht, wo kam ich eigentlich vor, mit dem, was mich beschäftigt.
    ich sitze dann da, als hätte mir jemand mit dem hammer auf dem kopf geschlagen oder wie hypnotisiert, jedenfalls unfähig, meine anliegen zu artikulieren.
    er jedenfalls hat einige probleme, ökonomisch, persönlich, und auch sehr unschöne lebenserfahrungen hinter sich, lebt in einem immensen chaos, das aber auch irgendwie programm ist.
    ich unterstütze ihn finanziell nicht. er wurschtelt da alleine vor sich hin.
    es kommen da jetzt einige schwierigkeiten auf ihn zu, die mir auch sorgen machen bzw. sie belasten mich auch. allerdings sage ich mir die ganze zeit, das liegt nicht in meiner verantwortung.
    es bedrückt mich, ich kann nichts machen. vielleicht ist es die ohnmacht, die mich lähmt.
    ich kann ihm nicht helfen, genausowenig, wie ich meiner mutter helfen konnte und noch weniger meinem vater, der sich ja schließlich umgebracht hat.
    ich dachte immer, dass mit den schuldgefühlen hätte sich bei mir gebessert, nun habe ich den eindruck, das ist nicht so.

    grüße simmie

  • hallo,

    nachdem sein besuch weg war, fiel ihm meine wenigkeit wohl wieder ein. wir haben uns ein paar mal getroffen. ich war auch schon wieder dabei in alte gewohnheiten zurückzufallen, sprich, wir treffen uns, gang in die kneipe, arghh.
    am wochenende war ich dann einen tag sowieso unterwegs und dann einen tag alleine zuhause. der tag war träge, das wetter ohnehin miserabel.
    meine stimmung war leidlich, das kenne ich aber schon. ich fühlte mich so neben mir, nicht fisch nicht fleisch. hinzu kamen zwei entscheidungen, die ich zu fällen habe: er fährt längere zeit weg, ein paar wochen, in sein heimatland, hat auch vorgeschlagen, dass ich mit komme. fand ich auch erst verlockend, es gäbe da zwar ein paar organisatorische hindernisse, ging aber. ich war zwiegespalten, habe mich jetzt dagegen entschieden, weil es mir, kurz gefasst, nichts bringt. vor dieser entscheidung fühlte ich mich wie aufgelöst, nicht da, sehr merkwürdig.
    entscheidung 2, ich wollte noch einmal wegfahren, das wochenende bevor er wegfährt, hat er versucht mir auszureden. hat mich ebenfalls in die bredouille gebracht, wieder grübelei, schwanken, hin und her. letztendlich habe ich mir gesagt, auch wenn ich da bleibe, habe ich nichts davon.
    also fahre ich.
    so, diese unentschiedenheit hat mich fertig gemacht, nun, da ich mich für mich entschieden habe, fühle ich mich eindeutig besser.
    das hört sich alles nach herumgeeier an, ist es auch, aber ich komme da nur stückweise heraus.
    es kommt mir so vor, als ließe ich mich leicht von mir selbst ablenken, von dem, was ich bin und will. das geht ganz schnell.

    grüße
    simmie

  • Hallo Simmie

    Du hast vorher mal erwähnt, das du immer alles vor anderen verbergen willst und große Distanz zu anderen hast.

    Vertrau dich jemanden an mit dem du reden kannst. Hast du niemanden oder willst du nichts erzählen?
    Musst dir gar nicht unangenehm sein, wenn du niemanden hast der dir sonst nahe steht, hatte ich auch nicht.
    Man igelt sich ein.

    Wenn man sich mal ,,outet,, ist es erstaunlich, wer alles ähnliche Probleme hat.

    Du kannst so nicht weiterleben. Du lebst das Leben der Anderen. Ist dir das klar?

    LG

    vergissmeinnicht

  • so,

    habe meine entscheidungsproblematik auch meiner therapeutin dargelegt. sie griff noch mal das thema scham auf, warum ich nichts erzähle.
    das hängt zusammen, ich sehe vieles mit dem blick der anderen auf mich. das hindert mich, meine wahrnehmung, erfahrung zu artikulieren.

    ich habe es mir auch noch einmal überlegt, weshalb ich nichts sage. ich habe angst vor der abwertung der anderen. dazu gehört auch alles, meine familiengeschichte und das verhältnis zu meinem partner. ja, angst, deshalb abgewertet zu werden, dass sich leute von mir abwenden und nur noch das sehen.
    ich habe das gefühl, das macht es noch schwerer, die realität zu ertragen.
    aber vielleicht ist auch das genau der trugschluss, und ich akzeptiere es nicht, so lange ich es geheim halte.
    ich belüge mich selbst, nach außen spiegele ich etwas vor, was nicht der fall ist. eine beziehung, die keine ist, und in der ich trotzdem verharre.

    grüße simmie

  • Hallo Simmie

    Ganz genau!

    Aber du brauchst keine Angst vor der Reaktion der Anderen haben. Im Gegenteil. Die werden großen Anteil nehmen, man findet neue Freunde, manchmal auch welche die einem vorher nicht nahe standen.

    Spring über deinen Schatten.
    Deine Therapie wird dir dabei helfen.
    Du weißt ja, was falsch lauft, es liegt bei dir das zu ändern.
    Schau nicht immer zurück. Mach dich auf!

    LG

    vergissmeinnicht

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