Beiträge von Oktavian

    Hallo Nachwuchsoptimist,
    Dein thread war wirklich aufschlussreich für mich, da ich mit einem seit 3 1/2 Monaten trockenen Alkoholiker lebe, meinem Mann.
    Da er sich total in sich zurückgezogen hat und nicht mit mir darüber sprechen möchte, hat mir Dein Beitrag geholfen, zu erfahren, wie man sich so fühlen kann mit der Trockenheit. Ebenso wie Du hoffe ich , dass wir es als Paar schaffen.
    Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute für Deinen Weg.
    LG
    C.

    Zitat

    Sein harter Weg beginnt ja erst jetzt - ob er es schafft wird sich zeigen - ob Du es schaffst, ihnen seinen Weg gehen zu lassen auch ... ich befürchte nämlich, wenn nicht (unwesenlicht ob der Weg in der Sucht und somit Sackgasse endet oder Genesung) gehst Du unter.


    Ich möchte ihn seinen Weg gehen lassen, aber ich möchte ihn nicht verlieren. Schliesst sich das wirklich aus? Ich hoffe, nicht. Ich war und bin immer sehr unabhängig gewesen in meinen Unternehmungen, in Gedanken nicht. Ich glaube, das ist die crux, dass ich immer für ihn mitdenken wollte und in die Zukunft planenen, damit für ihn ja nichts schief geht. Ich überlege mir sogar, ob er noch Benzin hat, damit er nicht liegenbleibt. Ich glaube, daran muss ich arbeiten. Vielleicht muss er mal "liegenbleiben". Es ist schwer, aber ich denke, es ist unausweichlich,dass er einfach mal die negartiven konsquenzen spürt, die ich für ihn abfedere. Daran will ich arbeiten.
    Meint ihr denn, es behindert die Genesung eines trockenen Alkoholikers mit der Familie zu leben? Ich hoffe, nicht.
    LG
    C.

    Habe jetzt eine Weile nicht geschrieben, weil ich nicht stolz auf mich bin. Bin wieder viel zu sehr in mein Co Verhalten gerutscht und habe viel zu sehr für Ihn erledigt. Natürlich bin ich auch wieder auf die Nase gefallen.

    Zumindest habe ich mir überlegt, wie ich beim nächsten Mal meine Reaktion umgehe und mich nicht einmische. Als es mir ein paar Mal gelungen ist, ihn machen zu lassen, habe ich mich soooo gut gefühlt und das Gefühl will ich wieder erleben.
    Es ist soo schwer, sich in einer Beziehung zu distanzieren. Vielleicht ratet Ihr einem deshalb unausgesprochen zur Trennung und es endet ja bei vielen dort. Leider. Mein Wunsch wäre eine räumliche Trennung auf Zeit. Aber da wird er nicht mitspielen. Das wäre zu unbequem für ihn. Oder er hat Angst oder sonst etwas, was er sowieso nicht zugibt und ganz will ich ihn nicht verlieren.
    Manchmal denke ich, ich darf hier gar nicht jammern, weill er ja nicht mehr trinkt. Aber es gehört einfach mehr dazu, als das Problem auszublenden und sich zu verstecken.
    Heute habe ich von Aura gelesen:

    Zitat

    "Möchte nicht wieder mein Wohlergehen von seinem Verhalten abhängig machen"

    Oh Gott, dass kommt so aus meinem Herzen.
    Ich wollte, ich würde wieder Wut empfinden. Das macht einen handlungsfähig. Momentan bin ich nur traurig.
    LG
    C.

    Ich bins schon wieder. Aber wie ich hier im Forum letzthin gelesen habe, schreiben befreit auch.

    Jetzt habe ich mal wieder ein praktisches Beispiel vor Augen, wo ich echt nicht weiss, wie ich mich verhalten soll.
    Gestern kam Post von der Bank, dass ´sein Überweisungsauftrag für die Rentenversicherung nicht überwiesen wurde, da das Konto meines Mannes nicht gedeckt ist. Was soll ich jetzt tun ? Wieder stillschweigend überweisen, wie immer? Er ignoriert Briefe seiner Bank generell. Ich habe ihm jetzt mal den Brief ganz deutlich hingelegt. Bin gespannt, ob er mal Stellung nimmt. Habe eigentlich null Lust, wieder die Suppe für ihn auszulöffeln. Das tue ich schon so lange. Wenn er wenigstens mal die Sache mit mir besprechen würde.
    Muss ich mich jetzt wieder in Geduld üben?
    LG
    C.

    Danke für Eure Ermahnung zur Geduld und auch für das "grosse Pfund Geduld". Ist sicher nicht meine starke Seite. Das ist wirklich ein harter Brocken für mich, geduldig zu sein. Aber zumindest kann ich manchmal schon darüber lachen zumindest mit meinem Sohn (6 Jahre), der mich gestern fragte, ober ich ihm das Skifahren beibringen könnte? Ich fragte ihn, ob er das wirklich von "Frau Ungeduld" lernen wolle, worauf er mich ganz erstaunt ansah und wir beide lachen mussten. War richtig befreiend, denn schon als ich ihm Fahrradfahren beibringen wollte, war das eher gesagt ein Fiasko.
    Tja, warum bin ich im Bezug auf meinen Mann ungeduldig?
    ...weil ich seit einigen Jahren wie im Alptraum lebte und endlich aufwachen möchte.
    ...weil ich seit fünf Monaten ALLES, wirklich ALLES allein finanziere.(und die finanzielle Seite ist nicht zu unterschätzen, Lilly12, die belastet mich ungemein)
    ...weil nie eine Äußerung seinerseits kommt, das in der Zukunft irgendwie ändern zu wollen und mir somit die Zukunftsperspektive fehlt.

    Ich habe einfach Existenzangst. Wir haben zwei kleine Kinder (6Jahre und 8 Monate), ich war gezwungen nach nur wenigen Monaten wieder zu arbeiten und mein Baby zu einem Babysitter zu geben, weil mein Mann nicht in der Lage war, das Kind zu versorgen oder irgendetwas beizutragen. Das tat mir weh. Mein Mann agiert, wie wenn das ganz natürlich wäre. Er sitzt jetzt zuhause und versucht sich irgendwie zu beschäftigen, nur leider nicht mit seiner Arbeit. Er sagt auch, ihm sei oft langweilig. Das ist für jemand der gerade auf der Arbeit kommt wie eine Ohrfeige (Ich arbeite Vollzeit. )
    Ich weiss, Ihr werdet sagen, wenn es Dich stört, ändere es. Aber wie? Ohne die Trennung heraufzubeschwören, die ich nicht möchte. Eine SHG lehnt er wie gesagt für sich ab und wenn ich jetzt wieder alles für ihn organisereund Druck mache, ist das dann nicht wieder die Co-abhängigkeitsfalle? Ich finde, er sollte es allein wollen oder brauchen.
    Momentan mache ich gar nichts, lass ihn einfach. Wenn ich etwas unternehmen möchte, tue ich das, mit den Kindern, wenn er nicht will. Das ist nicht das Problem. Im Gegenteil, wir haben immer eine schöne Zeit. Es ist eher das Emotionale, die Gedanken kann man einfach nicht so schnell abstellen.
    ...aber ich arbeite daran.
    Danke für Eure Hilfe.
    LG
    C.

    Das genau ist der Punkt, um den sich der ganze Thread dreht.
    Reicht es "nur" trocken zu sein? Einerseits bin ich natürlich sehr erleichtert, dass wir seit 3 Monaten mit einem trockenen, immer liebenswerteren Mann und Familienvater leben können. Andererseits habe ich auch die Vorstellung,dass wir irgendwann einmal ein "normales" Leben führen können, dh. für mich, jeder geht selbstständig und selbstverantwortlich mit seinem Leben um. Unsere Partnerschaft und die Familie sollte da die Schnittmenge sein zwischen uns. Ich versuche mich in kleinen Schritten rauszuzunemen (das Forum hilft). Habe ihm auch schwarz auf weiss angekündigt, dass ich nicht mehr seine Termine absagen werde. Nie mehr! ...und es erleichtert mich ungemein, dass ich das kundgetan habe. Seit ich in diesem Forum bin, habe ich den Drang an meinem Kontrollverhalten zu arbeiten. Warum meine ich, ihn kontrollieren zu müssen? Ich glaube eine Antwort ist, dass er meiner Ansicht keinerlei Ambitionen hat beruflich. (auf gut deutsch, ich befürchte, er machts sich zu einfach und legt sich auf die faule Haut) Sagt er hält sich für unqualifiziert für dieses und jenes. Dabei bekommt er von seinen Schülern (ist selbstständiger Englischlehrer)jedes Mal ein dickes Lob.

    Habe meine freien Tage in den letzten Wochen für mich und die Kinder genutzt und ich fühle mich seitdem besser. Ich brauche auch nach dem Ganzen eine Ruhephase, dass merke ich. Einer Konfrontation bin ich momentan nicht gewachsen.
    Ich merke auch, dass er ab und zu aus dem Schneckenhaus kommt, mit Gesten und Äusserungen. Zwar ganz selten, aber ich schöpfe dann Hoffnung. Tja so siehts momentan aus. Danke für Eure Kommentare
    LG
    C.

    Danke für Deine Antwort. Er möchte nicht gehen, da er "es nicht für nötig hält". Er schafft das auch allein! (sagt er) Ich denke auch, dass eine SHG unglaublich wichtig ist. Ich werde Deinen Rat befolgen und auch baldmöglichst eine SHG für mich suchen. Momentan ist das Forum meine SHG,da ich es zeitlich gut schaffe (habe 2 kleine Kinder und arbeite Vollzeit), sowie gelegentliche Therapeutensitzungen. Ich weiss jetzt schon, was er sagen wird, wenn ich ihm eröffne, dass ich in eine Gruppe gehen möchte."Warum, was willst Du denn da?" Er hat gar nicht realisiert, wie sehr er uns in seiner nassen Zeit verletzt hat.
    Danke nochmals
    Lg
    C.

    Hallo vergissmeinnicht,
    habe gerade Deinen Thread verfolgt. Wir sind gerade in der Anfangsphase. Mein Mann ist seit 3 Monaten trocken, weigert sich aber in die SHG zu gehen oder das Thema anzuschneiden. Ich weiss nicht, ob das so gutgeht. Habe Angst vor einem Rückfall. Wie hat denn Dein Mann den Weg zur Gruppe geschafft? Ich habe auch Angst das Thema anzuschneiden, denn ich glaube, ich bin noch so froh, dass bei uns momentan einfach mal Ruhe eingekehrt ist. Vielleicht muss ich noch Kräfte sammeln. Ich habe Angst vor der Konfrontation. Du schriebst am Anfang, dass Du erst noch verzeihen musst. Das geht mir auch so. Ich habe noch nicht verziehen. Man versucht zwar der Kinder zuliebe so zu tun, als ob nichts wäre, aber innerlich bin ich über viele Vorfälle noch sehr verletzt. Im übrigen, finde ich es super, dass Du diese Aufklärungsaktion in der Schule machst. Wäre froh, wenn es das bei uns auch gäbe.
    Danke für Deine Erfahrungen
    LG
    Oktavian

    Tja, heute ist wieder so ein Tag. Heute muss ich mich stark zurückhalten, nicht zu kontrollieren oder zu intervenieren. ER hat heute wieder einen Termin bzgl. Arbeit (wie gesagt 2 Termine pro Woche). Wird er gehen, wird er nicht? Meine Gedanken kreisen. Habe ihn heute morgen nicht gefragt, ob er geht. War dann schon stolz. Bin einfach selbst in die Arbeit gegangen und jetzt sitze ich hier und denke... . Und schreibe, Gott sei Dank. Ich hoffe, er bombadiert mich nicht wieder mit Anrufen, um mir sich eine Rechtfertigung bei mir abzuholen. Habe mir überlegt, dass ich einfach nicht ans Telefon gehe.
    Ich mache viel mein eigenes Ding, aber die Gedanken kreisen doch und mein Magen wird flau. Ich bin ja unglaublich froh und dankbar, dass er trocken ist, aber wann kann ich mich wieder auf ihn verlassen? Vielleicht holt mich auch meine Ungeduld wieder ein..
    LG
    Oktavian

    Hallo Maya,
    ja auch mich hat es in der 2. Schwangerschaft getroffen, er sass im Keller und hat jeden Tag ca. 10 Flaschen Bier getrunken. Das hat mich sehr verletzt und ich dachte immer, als mein Bauch wuchs, jetzt muss er doch zur Besinnung kommen. Weit gefehlt. Es wurde immer schlimmer. Bei der Geburt hat er sich irgendwie zusammen gerissen. Wollte mich aber nicht ins weiter gelegene KKH fahren (null Bock), sondern nur in nahegelegene, was ich ablehnte. Im Wochenbett (hatte einen Kaiserschnitt) konnte er mich dann im KKH nicht besuchen, weil das KKH sooooo weit weg war und er lieber im Keller sass und soff. Wenn ich heute daran denke, muss ich immer noch heulen. Er hat mich gefühlsmäßig in eine ca. 100 m tiefe Felsschlucht fallen lassen.
    Aber.... das Kind bringt mir so viel Freude und es ist es in jedem Fall wert. Es gibt einem auch neue Kraft und Mut. Vergiss nicht bei allen Sorgen um IHN , Dich auf das Baby zu freuen.
    Viel Glück und viel Kraft wünsche ich Dir.
    LG
    Oktavian

    Danke Gotti,
    schreibe jetzt mal bei Dir. Dein Beitrag freut mich, insbesondere, da es bei Euch ja nicht in einer Trennung geendet ist. Ich denke, da sind auch die Kinder ein wichtiger Faktor. Momentan ist die Familiensituation (Kinder) bei uns (seit er trocken ist ) ganz gut. Eine SHG habe ich nicht, schreibe aber im Forum, was mir gut tut. Gehe einmal im Monat zur Therapie, ist ziemlich teuer und ich bin momentan bei uns Alleinversorger. Mein Mann sagte mir gestern, er traut sich manchmal einfach nicht zu auf dem Haus zu gehen und zu arbeiten. Wenigstens hat er es mal ausgesprochen. Habe ihm gesagt, es hilft mir zu verstehen, wenn er mit mir spricht. Ich denke wirklich, Geduld (was nicht meine Stärke ist), ist die Hauptsache. Auch wenn man als Co sein eigenes Ding macht (was ich tue oder bemühe mich zu tun) kreisen die Gedanken doch oft um IHN. Danke nochmals
    LG
    Oktavian

    Sicherlich nicht! Darum bin ich ja so hin-und hergerissen (wie Ihr sicher bei mir lesen könnt).Ich liebe meinen Mann sehr, aber ich weiss, dass es so nicht für immer weitergeht.
    Jetzt habe ich hier erfahren, wie man sich fühlen kann in der ersten Zeit der Trockenheit und dass man Zeit und Geduld braucht, aber ich bin einfach besorgt über dieses "Ausblenden" des Problems.
    Ich kann nur versuchen, für die Kinder und mich schöne Momente zu schaffen, mit oder ohne ihn und einfach wieder Kraft zu sammeln.

    Danke, dass Ihr mir hier manchmal auch den Kopf zurechtrückt!
    LG
    Oktavian

    Tja, das haben mir auch schon Ärzte, Pfleger und Therapeuten vorausgesagt. Sie haben ihm jedoch Wochen gegeben. Macht mich sehr traurig und auch unsicher. Ich habe das Gefühl, ich gehe sehenden Auges auf einen Orkan zu.
    Er möchte das Thema total ausblenden, ich glaube deshalb verlässt er das Haus auch so selten (Angst vor der Versuchung?).
    Was mir Hoffnung macht ist nur, dass er nicht nur einen starken Willen hat, sondern regelrecht stur ist, wenn er etwas will und es allen zeigen will!
    LG
    Oktavian

    ich nochmal.

    Habe meinen Mann nur gefragt, wie es ihm geht, ob er irgendwie klarkommt mit dem Nicht-Trinken. Ich glaubek, es handelt sich bei ihm um eine Kampf-Abstinenz, da er einen sehr starken Willen hat. Er sagte mir erste, die Einzige, die ihn immer wieder daran erinnert, sei ich. ( Muss ich mir den Schuh auch noch anziehen?) Darauf sagte ich, ich weiss ja nicht wie man sich fühlt. Er meinte daraufhin, er fühlt sich als ob ihm beide Beine abgehackt wurden. Er schiebt alles einfach alles weg und erwägt gar nicht in eine SHG zu gehen. Vieleicht gibt es solche Foren wie dieses auch auf Englisch und er könnte sich da Hilfe holen?
    LG
    Oktavian

    Hallo,
    Lilly12, ich glaube, jetzt hast Du mich missverstanden, ich bin nicht auf dem Absprung. Zumindest nicht bewusst. Ich kann einfach nur Parallelen zu anderen sehen und auch warum manche Menschen so handeln, wie sich handeln. Im Gegenteil, ich versuche immer noch einen Weg zu finden.
    Langristig heisst für mich in den nächsten 3/4 Monaten, er ist jetzt seit 12 Wochen trocken. Und drängen tut mich unsere finanzielle Situation, die ihn gleich null interessiert und mein Sparkonto auffrisst. Wie ich schon schrieb, ich fühle mich total allein gelassen mit allem. Null Kommunikation bzgl. unserer Situation. Wenn er mal sagte: Du ich brauche noch Zeit- das würde helfen. Aber er ist so erstarrt innerlich.
    Wenn ich finanziell so situiert wäre, dass ich mein Mann nichts beitragen müsste, hätte er alle Zeit der Welt. Vielleicht war Eure Ausgangssituation da entspannter.
    Und nach etwas"besserem" sehe ich mich auch nicht um, denn noch glaube ich, dass er für MICH das beste ist.
    Weisst Du, wir haben auch eine sehr lange, schmerzliche Vorgeschichte, als er noch trank.

    Ich versuche ihn zu lassen, nicht zu bedrängen, sich zurückziehen zu lassen. Bin auch momentan sprachlos, was ihn angeht. Darum schreibe ich hier.

    Ich hoffe wirklich, dass wir es als Paar schaffen.

    Jetzt freue ich mich erst mal auf heute Nachmittag!
    LG
    Oktavian
    [/quote]

    Hallo Kalle,

    ich kann Dich sooo gut verstehen. Auch Deine Überschrift könnte von uns sein. Mein Mann ist jetzt seit ca. drei Monaten trocken und die Gefühle hat er auf Eis gelegt. Ich habe auch Angst, dass ihn das wieder zum Trinken treibt, bemühe mich aber sehr ihn zu lassen. Nicht zu drängen. Auch wir haben getrennte Schlafzimmer, leben unser Leben als Eltern. Ich sehne mich manchmal nach Berührung oder Nähe, aber irgendwie hält er das nicht aus. Ich kann mir mein Leben ohne ihn (noch?) nicht so richtig vorstellen, habe Angst davor. Ich weiss, ich weiss lauter Ausflüchte. (Haus, materielle Versorgung usw.) Habe mir eine innerliche Grenze gesetzt. Aber kann ich die einhalten? Werde ich wieder weich?
    Ich wünsche Dir, dass Du Deinen geraden Weg durchhälst. Ich glaube, ich stehe noch mittendrin.
    Liebe Grüsse von einer Mitstreiterin
    Oktavian

    Hallo,
    jetzt hatte ich mir alles von der Seele geschrieben und war auf einmal ausgeloggt, hat wohl zu lange gedauert. Blöd!!
    Also erst mal vielen Dank für Eure Gedanken. Es hat mir viel gebracht, mal zu sehen, wie man sich fühlen kann in der ersten Zeit der Trockenheit. Ich weiss ja gar nichts. Komme mir total naiv vor.

    Dass er wieder angefangen hat, glaube ich nicht. Noch nicht. Ich hoffe auch nie wieder. Er ist dann anders, verschwommender, die Augen sind anders. Ich kann und will ihn gar nicht kontrollieren. Auch unser Babysitter würde etwas merken, denke ich, er ist tagsüber ja immer bei uns. Merkt man das nicht auch am Geruch? Ich bin da eigentlich sehr empfindlich oder ist das wieder naiv?

    Ich glaube, das eigentliche Übel ist, dass er Angst vor Menschen hat. Er bräuchte sicher therapeutische Hilfe. Lehnt er jedoch ab. Will nicht in sich gehen. Hat eine Mauer aufgebaut. Ich versuche geduldig zu sein, ihn zu lassen. Er bewegt sich gefühlsmässig nicht, ist irgendwie innerlich total erstarrt innerlich. Frage mich manchmal, ob er mich noch liebt. Aber ich glaube, er müßte erst mal sich lieben lernen. Das Einzige, was ihn noch irgendwie etwas interessiert, sind die Kinder. Für eine kurze Spanne.

    Diese Unbeweglichkeit macht mich fertig, finanziell und moralisch. Kann ich langfristig nicht durchhalten, dann muss ich handeln in irgendeine Richtung. Vielleicht will er das provozieren?

    Heute gehe ich nach der Arbeit auf jeden Fall erst mal meinem Hobby nach, für eine Stunde. Habe angekündigt,dass ich später komme. Ich merke, ich brauche es. Versuche mir schöne Momente zu schaffen und den Kindern. Das ist alles, was ich momentan tun kann.
    LG und danke nochmals
    C.

    Hallo,
    tja jetzt hat die Co-Abhängigkeitsfalle wieder zugeschnappt. Er wollte "wegen Bauchschmerzen"nicht zu einem Termin, bombadierte mich in der Arbeit mit Anrufen,dass ich ihm helfen solle, hats nicht fertig gekriegt ein email zu schreiben. ...und was mache ich. Ich rufe bei der Firma an und entschuldige ihn. Ich hasse es. Ich hasse es wirklich !!Diese Termine 2x die Woche waren meine Hoffnung, dass er den Weg in die Arbeitswelt wieder findet. Konnte mich mal etwas auf mich konzentrieren und jetzt..rufe ich doch tatsächlich wieder an und entschuldige ihn. Aus Angst, dass das Geschäft dann wieder flöten geht. Habe ihm einen Brief geschrieben, dass ich seine Termine nicht mehr entschuldigen werde und dass ich hoffe, dass er den Weg wieder findet. Alles ist doch offen. Er kann doch wählen, was er will. Nur beitragen, muss er etwas.
    Manchmal habe ich das Gefühl, ich darf hier gar nicht "jammern", weil mein Mann es zumindest momentan in die Trockenheit geschafft hat.
    Trotzdem geht es mir schlecht. Fühle mich so allein, weil ER nicht mit mir redet, nichts wissen will von seiner Umwelt. IST DAS NORMAL ? in der ersten Zeit der Trockenheit. Gleichzeitig checke ich heimlich, ob er emails geschrieben hat. Kontrollwahn oder Existenzangst? Ich will mich nicht wieder ständig um ihn sorgen müssen. Schwanke zwischen Wut und Liebe.
    Was habt ihr als Angehörige in der ersten Phase der Trockenheit erlebt? Bitte schreibt mir Eure Erfahrungen.
    LG
    C.

    Hallo Doppel,
    Deine Situation war unserer Situation sehr änlich (10 Bier täglich - Kind in den Kindergarten bringen).Mein Mann ist seit kurzer Zeit trocken. In der Klinik haben Sie zu Anfang seinen Alkoholpegel gemessen und da hatte er bereits seit 1 Tag nichts mehr getrunken, weil es ihm körperlich sehr schlecht ging. Der Alkoholpegel war immer noch enorm hoch. Damit will ich sagen, als er unser Kind mit dem Auto in den Kindergarten fuhr, jeden Tag, muss er auch Restalkohol im Blut gehabt haben und zwar viel. Ich mache mir immer noch Vorwürfe, warum ich das zuglassen habe. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, mit einem Alkoholiker und kleinen Kindern zu Leben. Ich wünsche Dir viel Kraft!
    LG
    Oktavian