• Hallo,
    ich glaube,jetzt habe ich einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und ich fühle mich einfach nur erleichtert. Letzte Woche war es mal wieder so weit und ein mein Mann (jetzt trocken seit dem 1.8.08) hatte einen für ihn wichtigen Termin. Ich habe dann an dem Tag für MICH einen Friseurtermin gemacht und die Kinder zu Freunden gebracht. Er ist dann auch wirklich zu seinem Termin gefahren (das erste Mal in vier Monaten) Es tat unglaublich gut, dass ich mich mal auf mich besinnen konnte und ihn habe einfach machen lassen. An dem Tag habe ich es ihm überlassen, was er aus seinem Leben macht. Das war für mich ein Anfang und er tat mir gut.
    LG
    Oktavian

  • Klasse Oktavian,
    reich Dir einfach die Hand und zieh Dich in Dein Glück. Vielleicht muss er sich selber fangen und kann das besser wenn er alleine in sich reinhören kann. Ich weiss es nicht, da dürfte jeder anders sein. Wenn es Dir aber gut geht und Du vorleben kannst was eine Zufriedenheit ohne Gift ist, vielleicht macht es ihm Mut es ebenso zu probieren.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo,
    tja jetzt hat die Co-Abhängigkeitsfalle wieder zugeschnappt. Er wollte "wegen Bauchschmerzen"nicht zu einem Termin, bombadierte mich in der Arbeit mit Anrufen,dass ich ihm helfen solle, hats nicht fertig gekriegt ein email zu schreiben. ...und was mache ich. Ich rufe bei der Firma an und entschuldige ihn. Ich hasse es. Ich hasse es wirklich !!Diese Termine 2x die Woche waren meine Hoffnung, dass er den Weg in die Arbeitswelt wieder findet. Konnte mich mal etwas auf mich konzentrieren und jetzt..rufe ich doch tatsächlich wieder an und entschuldige ihn. Aus Angst, dass das Geschäft dann wieder flöten geht. Habe ihm einen Brief geschrieben, dass ich seine Termine nicht mehr entschuldigen werde und dass ich hoffe, dass er den Weg wieder findet. Alles ist doch offen. Er kann doch wählen, was er will. Nur beitragen, muss er etwas.
    Manchmal habe ich das Gefühl, ich darf hier gar nicht "jammern", weil mein Mann es zumindest momentan in die Trockenheit geschafft hat.
    Trotzdem geht es mir schlecht. Fühle mich so allein, weil ER nicht mit mir redet, nichts wissen will von seiner Umwelt. IST DAS NORMAL ? in der ersten Zeit der Trockenheit. Gleichzeitig checke ich heimlich, ob er emails geschrieben hat. Kontrollwahn oder Existenzangst? Ich will mich nicht wieder ständig um ihn sorgen müssen. Schwanke zwischen Wut und Liebe.
    Was habt ihr als Angehörige in der ersten Phase der Trockenheit erlebt? Bitte schreibt mir Eure Erfahrungen.
    LG
    C.

  • Hi Oktavian

    Beim lesen Deines Threads ist mir immer wieder ein Gedanke gekommen: Er ist wieder rückfällig geworden und trinkt heimlich!

    Sorry, ich kann es nicht an irgendetwas speziellem festmachen, aber wenn ich Deine Posts lese, dann ergibt sich für mich dieser Eindruck. Auch in der Art, wie Du Deinen Stolz betonst auf seine "Trockenheit". Irgendwie denke ich, dass Du auch schon überlegt hast, dass er wieder rückfällig geworden sein könnte, oder? Du hast ihm die Trennung als Konsequenz für einen Rückfall angedroht, also wird er Dir vermutlich keinen Ton über einen Rückfall berichten und die Alkoholiker / Innen sind Meister im Täuschen und Verdecken und Verstecken ihres Konsums.

    Ich wünsche Dir, dass ich mich getäuscht habe, aber spüre mal in die Richtung!

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Oktavian,

    schreib ich Dir mal so als trockene Alkoholikerin, wie das bei mir damals so war…

    Ich zog mich nach meiner Entgiftung auch sehr in mich zurück, war die ersten 4 Monate sehr viel allein, Männe zu Arbeit, aber meine lieben Katzen waren bei mir, ich war noch so lange krankgeschrieben. Über das vorgefallene wollte ich auch nicht reden, nur mit meiner Ärztin, später änderte sich das aber dann.
    Ich ging 1 Jahr lang nirgends hin, wie wir hier ja auch raten, also sei mal erstmal froh, das Dein Mann nicht loszieht oder auf Partys will. Ich besuchte allerdings auch keine SHG, hat Dein Mann denn eine ? Wenn nicht, kann ich nur dringend dazu raten, das er sich eine sucht, sie macht alles so unendlich leichter… denn dort sind die anderen Betroffenen, die alles nachvollziehen können, was einem passiert ist.
    Das kannst Du nicht als Angehöriger leisten und musst Du ja auch gar nicht, denn da gehört ER hin. Und eine gute Gruppe fängt auf, man kann über alles reden, was einen belastet und es gibt auch Gruppen, wo beide hinkönnen. Ich allerdings würde eine Gruppe bevorzugen, die „nur mir“ gehört, weil man dann noch offener reden kann, so zumindest meine Erfahrung.

    Aber kehr ich mal zum Anfang zurück.
    Ich habe viel geweint, habe völlig meine innere Balance verloren (als nasse Alkie hatte ich die allerdings auch kaum mehr :wink: nur noch künstlich hergestellt durch die Droge Alkohol) andererseits war ich überglücklich, nicht mehr trinken zu müssen. Es war aber auch etwas weg, und das Loch mußte ich erst füllen. Dazu mußte ich aber selbst meinen Hintern hochbekommen, ich begann mit Sport und merkte, wieviel Spaß mir das macht. Ich widmete mich wieder meinem Hobby Fotografie und bald ging ich auch wieder arbeiten.
    So füllte ich langsam wieder meine Tage… und wurde auch wieder zufrieden. :D
    Den Alk vermisste ich nie, aber er hinterließ halt auch ein Loch.
    Und gesund werde ich auch nie wieder, aber das ist mir egal, ich kann prima so leben, auch wenn ich psychisch nie wieder ganz heil werde.

    Und dann wollte ich auch über vieles reden, aber ich brauchte meine Zeit, bis ich soweit war.
    Ich war auch anfangs sehr stimmungsschwankend, die konnte minütlich kippen. :shock:
    Ich nahm alle Gefühle wieder sehr viel intensiver wahr, ich muß noch oft dran denken, das ich mal im Winter in Garten war und ein Schneeglöckchen war rausgekommen und ich habe abgefangen zu weinen, weil ich mich darüber so freute. :cry:
    Das nur mal so als Beispiel, wie es mir damals ging. Aber ich weinte auch, wenn es mir schlecht ging, es war mal so, mal so. Ich mußte also erst wieder lernen, mit meinen Gefühlen umzugehen, denn die waren ja verschütt gegangen.
    Und das alles braucht ZEIT !!
    Und ich hatte sehr große Angst, rückfällig zu werden.
    Auch das könnte ein Grund sein, warum sich Dein Mann so einigelt.
    Und wie gesagt, mit Gruppe wäre alles leichter gewesen.

    Also kann ich Dir nur raten, übe Dich in Geduld, bis er auf DICH zukommt, reden will, wenn Dir noch was an ihm liegt, Du ihn noch liebst. Wenn man zu sowas zu sehr gedrängt wird, macht man automatisch dicht, ich zumindest.
    Sei dann einfach da, wenn Du noch so lange warten kannst und magst...

    Ich weiß aber, es ist auch schwer, aber Du könntest auch noch zusätzlich in eine Gruppe gehen und eine hast Du ja auch hier. Auch bei Dir will ja einiges raus, da mußt Du dann eigene Wege suchen. Und irgendwann treffen sie sich wieder und ihr redet gemeinsam über alles, wenn alles gut laufen sollte.
    Mußt Du jetzt selbst wissen, ob Du das möchtest.

    Derweil tue aber bitte dringend was für Dich selbst, löse Dich aus Deiner CO-Abhängigkeit, suche Dir eigene Freunde, unternimm was eigenes mit denen, wenn es irgendwie geht. Und tu Dir selbst was gutes, es muß ja nicht alles teuer sein, was schön ist.

    Dein Mann wird sowieso wieder selbstständiger, wenn er den Hintern hochbekommt, nicht das Du Dich nur auf ihn konzentrierst und selbst nicht voran kommst. Arbeite auch bitte an Dir, dann habt ihr zusammen auch noch alle Chancen der Welt.
    Wenn Du es denn willst und er auch… ansonsten wird es nix.

    Und Oktavian, Garantien gibt’s für GARNIX in diesem Bereich. Mein Partner und ich trennten uns trotzdem, nachdem ich einige Jahre trocken war, das will ich auch nicht verschweigen. Unsere Entwicklung ging in zu verschiedene Richtungen. Tja…

    Schau am besten tief in Dich, was Du wirklich willst und verschweige Deine Wünsche auch nicht Deinem Mann, vielleicht findet ihr auch über solche Gespräche wieder zueinander ?

    Und sicher, mir kam auch der Gedanke wie skybird, vielleicht trinkt er wieder ?
    Dann frage ihn einfach danach, ob es sein könnte ? Auch ein Rückfall ist noch nicht das Ende der Welt, er muß sich dann aber weitere Hilfe suchen, sonst kommt er da nicht wieder allein raus.
    Und seine Angelegenheiten zu regeln, damit muß er natürlich auch beginnen. Aber schau, Du hast lange alles für ihn gemacht, er muß das auch erst wieder lernen. Auch dazu benötigt man Zeit, ich habe auch nicht gleich wieder „funktioniert“, aber dann wieder immer besser. :D
    Aber den Anspruch, perfekt zu sein, den habe ich vor langer Zeit abgelegt, das ist nur Mist und trieb mich nur immer tiefer in den Alk.

    Soderle, vielleicht hilfs Dir, vielleicht auch nicht…

    LG
    Lilly

  • Hallo,
    jetzt hatte ich mir alles von der Seele geschrieben und war auf einmal ausgeloggt, hat wohl zu lange gedauert. Blöd!!
    Also erst mal vielen Dank für Eure Gedanken. Es hat mir viel gebracht, mal zu sehen, wie man sich fühlen kann in der ersten Zeit der Trockenheit. Ich weiss ja gar nichts. Komme mir total naiv vor.

    Dass er wieder angefangen hat, glaube ich nicht. Noch nicht. Ich hoffe auch nie wieder. Er ist dann anders, verschwommender, die Augen sind anders. Ich kann und will ihn gar nicht kontrollieren. Auch unser Babysitter würde etwas merken, denke ich, er ist tagsüber ja immer bei uns. Merkt man das nicht auch am Geruch? Ich bin da eigentlich sehr empfindlich oder ist das wieder naiv?

    Ich glaube, das eigentliche Übel ist, dass er Angst vor Menschen hat. Er bräuchte sicher therapeutische Hilfe. Lehnt er jedoch ab. Will nicht in sich gehen. Hat eine Mauer aufgebaut. Ich versuche geduldig zu sein, ihn zu lassen. Er bewegt sich gefühlsmässig nicht, ist irgendwie innerlich total erstarrt innerlich. Frage mich manchmal, ob er mich noch liebt. Aber ich glaube, er müßte erst mal sich lieben lernen. Das Einzige, was ihn noch irgendwie etwas interessiert, sind die Kinder. Für eine kurze Spanne.

    Diese Unbeweglichkeit macht mich fertig, finanziell und moralisch. Kann ich langfristig nicht durchhalten, dann muss ich handeln in irgendeine Richtung. Vielleicht will er das provozieren?

    Heute gehe ich nach der Arbeit auf jeden Fall erst mal meinem Hobby nach, für eine Stunde. Habe angekündigt,dass ich später komme. Ich merke, ich brauche es. Versuche mir schöne Momente zu schaffen und den Kindern. Das ist alles, was ich momentan tun kann.
    LG und danke nochmals
    C.

  • Hallo Oktavian,

    Nein, Du bist nicht naiv, nur weil Du nicht weißt, wie sich ein gerade trocken werdender fühlt, woher solltest Du denn ? Wenn Dein Mann es Dir nicht sagt ? Kannst ja keine Gedanken lesen, das kann niemand, nich mal n CO. :wink:

    Und meine Ausführungen haben auch keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, ich kann aber wohl sagen, das es vielen sehr ähnlich wie mir ging, das weiß ich aus Gesprächen mit anderen Betroffenen. Und dabei spielte weniger eine Rolle, ob Mann oder Frau.
    Männern fällt es nur sehr viel schwerer, darüber zu reden und sich zu öffnen, weil ihre Erziehung sie da oft einschränkt. Sie sind ungeübt darin, aber können lernen, darüber zu reden, das erlebte ich hier und erlebe es imemr wieder in meiner Realen. Denn meist ist das notwendig auf den Weg in die Gesundung, man hat ja viel zu lange auch alle Gefühle weggesoffen. Aber jeder braucht auch ZEIT dafür.

    Und gerade daran scheint es mir bei sehr vielen zu mangeln, dann sollte man sich mal fragen WAS drängt mich denn eigentlich so ? Was verursacht denn diesen vermeintlichen Zeitdruck?

    Warum sich nicht mal in Geduld und Gelassenheit ÜBEN, das kann ja nie schaden,a uch fürs spätere Leben nicht, so ist jedenfalls meine Meinung.
    Und ich bin auch nicht perfekt in sowas, den Anspruch habe ich auch nicht mehr, aber ich will so geduldig sein wie ich kannmit mir selbst und auch mit anderen Menschen. Und ich will mich nich mehr über jeden Mist aufregen, der es gar nicht wert ist, also übe ich mich lieber in Gelassenheit und lasse einiges auch einfach an mir vorbeirauschen. Ja und ? Verpasst hab ich noch nix dadurch, glaube ich zumindest :D

    Und liebe Oktavian, meine Veranlassung, hier im CO-Bereich zu lesen und zu schreiben, ist die, Verständnis füreinander zu vermitteln und wenn ich einen kleinen Teil dazu beitragen kann, mache ich das gern. Nur auf nen nassen Alkie einkloppen, hat noch nie ne CO weitergebracht. Und wird er trocken, ist auch wieder vieles nicht recht, weil es eben DAUERT !! :?

    Zitat

    Diese Unbeweglichkeit macht mich fertig, finanziell und moralisch. Kann ich langfristig nicht durchhalten, dann muss ich handeln in irgendeine Richtung. Vielleicht will er das provozieren?

    Diese vermeintliche Unbeweglichkeit kann auch täuschen, denn es arbeitet vielleicht innen ? :wink:
    Und derjenige ist noch nicht so weit, jemand anderen daran teilhaben zu lassen ?
    Das finanzielle ist sicher eine erhebliche Belastung, kann ich verstehen, dafür weiß ich auch keine Lösung.
    Langfristig nicht durchhalten ? Was ist bei Dir langfristig, 8 trockene Wochen ?? :shock:
    Ich brauchte MONATE, im wieder einigermaßen rund laufen zu können, und so rund wie ein gesunder Mensch laufe ich eh nie wieder. Wenn Du die Zeit nicht investieren magst, dann mußt Du gehen.
    Warum sollte er provozieren wollen, das Du gehst ? Ergibt für mich keinen Sinn.

    Sinn ergibt nur, miteinander zu REDEN, aber er will noch nicht, is natürlich nicht so klasse, da würde ich aber dann wieder mit Geduld argumentieren. Es gibt so einen Spruch: Geduld ist die Kunst, in Ruhe auf etwas warten zu können, was noch nicht so weit ist, auf eine Zeit zu warten, die noch nicht gekommen ist, warten auf etwas, was erst noch wachsen und reifen muß. Das gilt für nen Alkie genauso wie für n CO.
    Bloß dieses warten daran stört mich etwas :? denn es ginge ja beides in diesem Fall. Warten hört sich mir zu sehr nach Stillstand an :x

    Besser fände ich, dem anderen Geduld entgegenzubringen und trotzdem in dieser Zeit was für SICH SELBST zu tun.
    Genauso, wie Du es vorhast, Deinem Hobby nachgehen, dafür sorgen, das es Dir AUCH gut geht, ich denke, dann muß man auch gar nicht warten oder empfindet es nicht als warten, sondern man geht selbst für sich voran. Naja, oder irgendwie so… :wink::roll::oops:

    Überlege vielleicht erstmal, was treibt Dich so an ?
    Die Überlegung, vielleicht mit diesem Mann Zeit zu „vergeuden“, obwohl es vielleicht noch „besseres“ auf dem Markt gibt ?

    Ich denke, der Mensch wird heutzutage eh schon viel zu viel zur Massenware, der einzelne scheint nicht mehr zu zählen, das macht auch vor Partnern nicht halt. Ich finde sowas todtraurig und auch oberflächlich :( . Aber ich muß da ja auch nicht mitmachen, denn mir bedeuten Menschen noch etwas. Ist auch nur so ne Überlegung am Rande… :wink:

    LG
    Lilly

  • ich nochmal...

    habe Dich gerade bei Kalle gelesen... also vergiss mein vorher geschriebenes, denn Du bist ja schon auf dem Absprung.
    Suchst vielleicht nur noch nach "Gründen", um Dein Gewissen zu beruhigen (ist aber nicht nötig :wink: ) und brauchst selbst noch Zeit, um mehr Kraft zu schöpfen.
    Dann wünsche ich Dir natürlich ebenso alles Gute auf diesem Weg.

    Aber nur noch so als kurze Info, ich konnte erst nach über 1 Jahr körperliche Nähe wieder zulassen, ging nicht eher. Mein Partner hatte damals Geduld mit mir und hat mich nie zu was gedrängt, was ich nicht wollte.
    Ich kann mir gut vorstellen, wie es Dir geht, denn Frauen suchen irgendwie wohl immer mehr nach Nähe, aber vielleicht täuscht das auch nur, ich hab jedenfalls diesen Verdacht :wink:

    LG
    Lilly

  • Hallo,
    Lilly12, ich glaube, jetzt hast Du mich missverstanden, ich bin nicht auf dem Absprung. Zumindest nicht bewusst. Ich kann einfach nur Parallelen zu anderen sehen und auch warum manche Menschen so handeln, wie sich handeln. Im Gegenteil, ich versuche immer noch einen Weg zu finden.
    Langristig heisst für mich in den nächsten 3/4 Monaten, er ist jetzt seit 12 Wochen trocken. Und drängen tut mich unsere finanzielle Situation, die ihn gleich null interessiert und mein Sparkonto auffrisst. Wie ich schon schrieb, ich fühle mich total allein gelassen mit allem. Null Kommunikation bzgl. unserer Situation. Wenn er mal sagte: Du ich brauche noch Zeit- das würde helfen. Aber er ist so erstarrt innerlich.
    Wenn ich finanziell so situiert wäre, dass ich mein Mann nichts beitragen müsste, hätte er alle Zeit der Welt. Vielleicht war Eure Ausgangssituation da entspannter.
    Und nach etwas"besserem" sehe ich mich auch nicht um, denn noch glaube ich, dass er für MICH das beste ist.
    Weisst Du, wir haben auch eine sehr lange, schmerzliche Vorgeschichte, als er noch trank.

    Ich versuche ihn zu lassen, nicht zu bedrängen, sich zurückziehen zu lassen. Bin auch momentan sprachlos, was ihn angeht. Darum schreibe ich hier.

    Ich hoffe wirklich, dass wir es als Paar schaffen.

    Jetzt freue ich mich erst mal auf heute Nachmittag!
    LG
    Oktavian
    [/quote]

  • ich nochmal.

    Habe meinen Mann nur gefragt, wie es ihm geht, ob er irgendwie klarkommt mit dem Nicht-Trinken. Ich glaubek, es handelt sich bei ihm um eine Kampf-Abstinenz, da er einen sehr starken Willen hat. Er sagte mir erste, die Einzige, die ihn immer wieder daran erinnert, sei ich. ( Muss ich mir den Schuh auch noch anziehen?) Darauf sagte ich, ich weiss ja nicht wie man sich fühlt. Er meinte daraufhin, er fühlt sich als ob ihm beide Beine abgehackt wurden. Er schiebt alles einfach alles weg und erwägt gar nicht in eine SHG zu gehen. Vieleicht gibt es solche Foren wie dieses auch auf Englisch und er könnte sich da Hilfe holen?
    LG
    Oktavian

  • Hallo Oktavian,

    das hört sich doch sehr nach Zwangs-Abstinenz an :( , will ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber SO hätte ich niemals trocken bleiben können.
    Okay, ich hab auch nen starken Willen, in der Sucht nützte er mir nichts mehr, später aber schon. Ich war ja auch anfangs ohne Gruppe, dabei half er mir dann wieder, aber es war dumm von mir, ich hätte es viel einfacher haben können... :oops:

    Zitat


    Er meinte daraufhin, er fühlt sich als ob ihm beide Beine abgehackt wurden.
    Er schiebt alles einfach alles weg und erwägt gar nicht in eine SHG zu gehen.

    Diese beiden Sätze sagen eigentlich schon alles... :(
    Ein Loch verspürte ich sicher auch, das galt es halt sinnvoll zu füllen.
    Aber auf der anderen Seite, trotz aller Stimmungsschwankungen, war da immer bei mir die unglaubliche Erleichterung, nicht mehr trinken zu müssen, nicht mehr auf Entzug zu kommen.
    Dafür war ich jeden Tag erneut dankbar !

    Oktavian, lasse Dir bitte nix in die Schuhe schieben, dann wird Dir auch ein Rückfall in die Schuhe geschoben, ich hörs leider schon, "ich bin ja nur für Dich trocken geworden"... dann ist auch das "Du bist schuld, das ich wieder getrunken habe" nicht mehr weit...
    ER hat getrunken, und NICHT DU !
    Und ER ist jetzt auch dafür verantwortlich, trocken bleiben zu können, seinen Hintern hochzubekommen und sich weitere Hilfe zu suchen.
    Tut er es nicht, sehe ich leider ganz schwarz :(
    Und tut mir auch leid, das ich Dir nix besseres schreiben kann, aber so sind meine Gedanken dazu :(

    LG an Dich
    Lilly

  • Tja, das haben mir auch schon Ärzte, Pfleger und Therapeuten vorausgesagt. Sie haben ihm jedoch Wochen gegeben. Macht mich sehr traurig und auch unsicher. Ich habe das Gefühl, ich gehe sehenden Auges auf einen Orkan zu.
    Er möchte das Thema total ausblenden, ich glaube deshalb verlässt er das Haus auch so selten (Angst vor der Versuchung?).
    Was mir Hoffnung macht ist nur, dass er nicht nur einen starken Willen hat, sondern regelrecht stur ist, wenn er etwas will und es allen zeigen will!
    LG
    Oktavian

  • Servus Oktavian,

    und in dieser Unsicherheit und "Verhaltensstarre" willst Du jetzt die nächsten 5 / 10 / 20 Jahre verbringen?
    Ist das für Dich eine befriedigende Lebenssituation?
    Hältst Du diese Stimmung für Deine Kinder für angemessen und förderlich für deren gesunde Entwicklung?

    LG
    Spedi

  • Sicherlich nicht! Darum bin ich ja so hin-und hergerissen (wie Ihr sicher bei mir lesen könnt).Ich liebe meinen Mann sehr, aber ich weiss, dass es so nicht für immer weitergeht.
    Jetzt habe ich hier erfahren, wie man sich fühlen kann in der ersten Zeit der Trockenheit und dass man Zeit und Geduld braucht, aber ich bin einfach besorgt über dieses "Ausblenden" des Problems.
    Ich kann nur versuchen, für die Kinder und mich schöne Momente zu schaffen, mit oder ohne ihn und einfach wieder Kraft zu sammeln.

    Danke, dass Ihr mir hier manchmal auch den Kopf zurechtrückt!
    LG
    Oktavian

  • Hallo Oktavian!

    Deine Zerrissenheit kann ich sehr gut verstehen. Auf der einen Seite freust du dich, dass dein Mann endlich trocken ist, auf der anderen bringt dir das trockenen Leben jetzt nur neue Probleme.
    Wenn du ein bisschen von meinem Leben gelesen hast, wirst du merken, dass mir erst viel später die richtige Hilfe zuteil wurde. Hier im Forum bin ich auch erst auf die Idee gekommen, mir eine Therapie zu holen. Nur dadurch komme ich langsam (leider langsam, mit Geduld) wieder auf meine Füße. Lerne, mich aus der Co- Abbhängigkeit zu lösen. Ich schreibe absichtlich: lerne! - denn ich habe es noch nicht geschafft.
    Sehr gut tun mir auch die Gespräche in der SHG, mit den anderen Frauen, die das gleiche ode. ähnliches erlebt haben. Nach einer Zeit hat sich ein großes Vertrauensverhältnis aufgebaut und man kann alles loslassen.
    Ich wünsche dir, dass du die Zeit findest, für dich Hilfe zu suchen und welche zu finden, die dir weiterhilft. Ganz schnell. Jetzt, wo du es so nötig hast. Letztendlich auch deinen Kindern zuliebe.
    Alles Gute für dich, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Tja, heute ist wieder so ein Tag. Heute muss ich mich stark zurückhalten, nicht zu kontrollieren oder zu intervenieren. ER hat heute wieder einen Termin bzgl. Arbeit (wie gesagt 2 Termine pro Woche). Wird er gehen, wird er nicht? Meine Gedanken kreisen. Habe ihn heute morgen nicht gefragt, ob er geht. War dann schon stolz. Bin einfach selbst in die Arbeit gegangen und jetzt sitze ich hier und denke... . Und schreibe, Gott sei Dank. Ich hoffe, er bombadiert mich nicht wieder mit Anrufen, um mir sich eine Rechtfertigung bei mir abzuholen. Habe mir überlegt, dass ich einfach nicht ans Telefon gehe.
    Ich mache viel mein eigenes Ding, aber die Gedanken kreisen doch und mein Magen wird flau. Ich bin ja unglaublich froh und dankbar, dass er trocken ist, aber wann kann ich mich wieder auf ihn verlassen? Vielleicht holt mich auch meine Ungeduld wieder ein..
    LG
    Oktavian

  • Hej Oktavian

    Habe mich durch deinen Thread gearbeitet.
    Hört sich ehrlich gesagt nicht gut an..................

    Wenn das so weiter geht, wird dir alles wie Sand durch die Finger gleiten. Du wirst euer Kartenhaus nicht alleine aufrecht erhalten können. Das steht auf verdammt wackligen Beinen.

    Keiner schafft das alleine, wie dein Mann denkt.
    Wir müssen jeden Tag an uns und unserer Beziehung arbeiten, genauso wie man an der Abstinenz arbeiten muß. Das hört nie auf.

    Du musst Verantwortung abgeben. Lass ihn alleine machen, gib Aufgaben ab, auch wenns schwerfällt.
    Lass ihn die Konsquenzen tragen.
    Er hat so keine Motivation, warum auch, du nimmst ihm ja alles ab. Besser kann er es gar nicht haben. Kein Grund ist da für ihn irgendwas an seinem Verhalten zu ändern.
    Setz dir und ihm klare Grenzen und halte die auch ein und sag ihm das auch.

    Es reicht nicht einfach "nur"trocken zu sein. Dazu gehört noch mehr.
    Das gilt genauso für uns CO`s.

    Wenn ihr eine gemeimsame Zukunft wollt, dann müsst ihr miteinander sprechen.
    Mach einen Termin mit ihm aus, oder so. Frag ihn was er dazu sagt.
    Wenn er lernt mit dir zu sprechen dann kann er das vielleicht auch irgendwann mit anderen.

    Alle Liebe

    vergissmeinnicht :wink:

  • Das genau ist der Punkt, um den sich der ganze Thread dreht.
    Reicht es "nur" trocken zu sein? Einerseits bin ich natürlich sehr erleichtert, dass wir seit 3 Monaten mit einem trockenen, immer liebenswerteren Mann und Familienvater leben können. Andererseits habe ich auch die Vorstellung,dass wir irgendwann einmal ein "normales" Leben führen können, dh. für mich, jeder geht selbstständig und selbstverantwortlich mit seinem Leben um. Unsere Partnerschaft und die Familie sollte da die Schnittmenge sein zwischen uns. Ich versuche mich in kleinen Schritten rauszuzunemen (das Forum hilft). Habe ihm auch schwarz auf weiss angekündigt, dass ich nicht mehr seine Termine absagen werde. Nie mehr! ...und es erleichtert mich ungemein, dass ich das kundgetan habe. Seit ich in diesem Forum bin, habe ich den Drang an meinem Kontrollverhalten zu arbeiten. Warum meine ich, ihn kontrollieren zu müssen? Ich glaube eine Antwort ist, dass er meiner Ansicht keinerlei Ambitionen hat beruflich. (auf gut deutsch, ich befürchte, er machts sich zu einfach und legt sich auf die faule Haut) Sagt er hält sich für unqualifiziert für dieses und jenes. Dabei bekommt er von seinen Schülern (ist selbstständiger Englischlehrer)jedes Mal ein dickes Lob.

    Habe meine freien Tage in den letzten Wochen für mich und die Kinder genutzt und ich fühle mich seitdem besser. Ich brauche auch nach dem Ganzen eine Ruhephase, dass merke ich. Einer Konfrontation bin ich momentan nicht gewachsen.
    Ich merke auch, dass er ab und zu aus dem Schneckenhaus kommt, mit Gesten und Äusserungen. Zwar ganz selten, aber ich schöpfe dann Hoffnung. Tja so siehts momentan aus. Danke für Eure Kommentare
    LG
    C.

  • Hallo Oktavian,

    Dein Partner trinkt seit 3 Monaten nicht mehr, trocken ist er noch lange nicht, nur nicht mehr trinken reicht keinesfalls.
    Ich schrieb Dir schon, wie lange ich brauchte, um erstmal aus dem ungewohnten Gefühlskarussell rauszukommen, das dauerte garantiert länger als 3 Monate. :roll:
    Und wir trockene Alkies werden NIE WIEDER so wie früher... aber evtl. kannte uns unser Partner gar nicht "von früher", wie wir uns selbst kaum noch kannten, also kann diese Veränderung erschreckend werden und auch zur Trennung führen.
    Und auch wenn man seinen Partner schon vor der Sauferei kannte, auch SO wird er NIE WIEDER werden.

    Oktavian, Du beginnst, JETZT AUCH ERST an Deiner CO-Abhängigkeit zu arbeiten !!
    Natürlich, weil Du erstmal erkennen mußtest, ich weiß.
    Du wirst auch sehr viel Zeit dafür benötigen !
    Darum finde ich es irgendwie unfair, seinem Partner nicht das gleiche zuzugestehen.

    Ich frage Dich nochmal ?
    Was verursacht diesen "Zeitdruck" bei Dir ?
    WARUM geht Dir alles nicht schnell genug ?

    Und das alles würde ja nicht mit einem neuen Partner anders, das ist doch IN DIR !! Du verlagerst es dann evtl. nur und würdest so auch sofort wieder eine neue Partnerschaft unter einem äußerst ungünstigen Stern stellen.

    Ich verspüre bei Dir eine große Ungeduld.... "los ma jetzt hier" und die ist einfach fehl am Platz, so meine Meinung zumindest. Hier geht nix im hau-ruck-Verfahren, das wäre eine Illusion.
    Woher kommt diese Ungeduld, kannst Du das benennen ?
    Mal von dem finaziellem Engpass abgesehen, denn ich denke, daran liegts allein nicht.

    Und richtig, lass Deinen Partner Dinge, die ihn betreffen, allein machen. Der kann dat schon, wenn er will, und n Anstubser schadet sicher auch nicht, allein in der Form, nicht mehr ewig einzugreifen und zu helfen.

    LG
    Lilly

  • Hallo Oktavian!
    Lily hat schon recht, wenn sie schreibt, dass du Geduld brauchst, für deinen Mann und für dich auch. Es stimmt ja völlig, dass alles seine Zeit braucht, aber ....
    Ich kann dich sehr gut verstehen, denn bei mir war es auch am Anfang so.
    Da dachte ich auch, jetzt ist er trocken, simsalabim, und das schöne, neue Leben beginnt. Außerdem hat man ja sooooo lange darauf gewartet, gehofft, gelitten,....
    Wenn ich gleich am Anfang hier gelandet wäre, hätte ich wahrscheinlich genauso geschrieben. Zum Glück ( :oops: ) hatte ich vorher ein paar Stunden in der SHG. Da bin ich etwas aufgeklärt worden.
    Und der Partner verändert sich freilich. Er kann jetzt ja nachdenken, über sich, über sein Leben. War ihm vorher ja egal. Das braucht Zeit und Geduld.

    Manchmal fehlt mir die Geduld (ich schreibe das Wort gerne, damit ich auch daran erinnert werde!) auch noch oft. Muss mich dann regelrecht ermahnen.
    Liebe Oktavian, ich schicke dir jetzt gleich ein großes Pfund Geduld mit viel Sonnenschein für das WE und die kommende Woche
    :!: Dazu liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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