Ich habe ihn rausgeworfen - jetzt kämpft er

  • mh - es erinnert mich an früher, was ich hier lese. ich hatte mal in
    der Ausbildung eine wirklich wunderschöne Freundin. Aber - Alk war
    damals wichtiger als Sie. Ich konnte mich immer auf sie "verlassen".

    Bis sie nicht mehr konnte. Nach meiner Therapie traf ich sie wieder.
    Wir sprachen lange von den Zeiten von früher. Sie sagte sinngemäß,
    selbst wenn ich Jahre trocken bleiben würde, was ich ja bis heute bin,
    könnte Sie mir einfach nicht mehr vertrauen . Die Angst säße zu groß
    in ihr drin. Damals hat mir dies sehr sehr wehgetan. Ich kam mir richtig
    gehend abgestempelt vor !. aber mit der Zeit kam ich auch damit zurecht.

    Das Leben nach der Therapie bestand aus unendlich vielen kleinen Schritten..........

    - Entweder du hast völlig mit ihm abgeschlossen- mh dann bis zum
    Kontaktverbot - oder

    - wenn er wirklich was dagegen macht, auf längere Sicht hin, dann
    würde ich es mir - evlt. an deiner Stelle nochmals überlegen.....

    Viele Grüße

    Klaus

    - ich geh deinen Weg, und du gehst meinen
    Weg -

    aus "Pathfinder"

  • Völlig abgeschlossen, das schaffe ich nicht. Ich kann das nicht erklären. Er bringt mir so viel Liebe entgegen, kämpft und hofft. Ich kann mich ihm nicht entziehen. Es ist seltsam jetzt wo er nicht mehr hier lebt und in eine andere Stadt gezogen ist. Vermisse ich ihn? Oder kann ich nicht allein sein? Die schlimmen Tag rücken in die Ferne? Und es kommt wieder Sehnsucht auf und die Erinnerung an das Gute. Das doofe daran ist, dass ich so nicht los komme. Gestern hat mich ne Bekannte gefragt: Wofür brauchste das? Ich habe gar nicht geantwortet. Am Anfang habe ich noch darüber geredet, mittlerweile ist mir es zuwider. Gute Frage wofür? Es ist wie ein Teufelskreislauf. Ich denke auch manchmal ich schaffe es nie von ihm loszukommen.

    LG Lottemotte

  • Ich bin wirklich dermaßen Co. Ich bekomme ihn einfach nicht aus dem Kopf. Schreibe ihm kluge SMS, was er tun soll. Dabei weiß ich doch er ist selbst Erwachsen und damit entmündige ihn. Er kommt mir vor wie ein Kind, weniger wie ein Mann. Wie kann ich besser los lassen? Gibts da irgendwelche Tipps. Ist die einzige Lösung Kontaktabbruch? Ich bin jetzt soweit, dass er weiß das es uns als Paar nicht mehr gibt. Aber ich kann es nicht abstellen, dass er mir leid tut. Dadurch wird mein Verhalten ihm gegenüber wieder schwammig und er schöpft erneut Hoffnung, dass er mich noch nicht verloren hat.

    LotteMotte

  • Liebe lottemotte,

    wir stehen derzeit wirklich an gleicher Stelle. Wenn ich deinen Beitrag lese, möcht ich dir gern helfen und antworte sehr objektiv und selbst...? Selbst bin ich nicht in der Lage mir Tips zu geben.
    Die Hoffnung stirbt zu letzt und bei einem Alkoholiker noch später, er wird immer hoffen.
    Ja der Kontaktabbruch wäre das beste für dich und auch für ihn. Vielleicht könnte man vorlegen, dass die Alkis erst mal trocken werden sollen, ihr Problem erkennen und daran arbeiten und erst dann gibts wieder Kontakt. Weiss nicht ob dies eine gute Idee wäre.
    Ich hab seit 3 Tagen auch wieder Kontakt aber heute kommt mir vor ich kann mich etwas abgrenzen, ich sehe ihn nicht mehr als Gott ohne dem ich nicht leben kann. Heute sehe ich ihn leider als armen Kerl der elends am Ende ist. Traurig aber wahr.
    Konzentrier dich weiter auf dich und bleib egoistisch!
    Ich wünsch dir alle Kraft der Welt und drücke Dich!
    LG

  • liebe lottemotte,

    du weisst, das es euch als paar nicht mehr gibt.
    du weisst, die einige möglichkeit die es gibt heisst los zu lassen.
    weisst du auch, das du das recht hast, ein eigenes leben zu führen?
    weisst du auch, das du das recht hast glücklich zu leben, auch wenn der ex partner nicht gut , gesund lebt?
    weisst du das mitleid dich hier nicht weiter hilft, eher dich dazu bringt immernoch irgendwo im hinterstübchen, eine gewisse hoffnung auf eine beziehung mit ihm offen hällt?

    ich weiss es tut weh einen menschen los zu lassen, wenn immernoch das gefühl der liebe da ist. kannst du was damit anfangen, wenn ich dir sage "in liebe loslassen"?

    es gibt keinen anderen weg, als sich zu lösen, das bedeutet bei weitem nicht, das du denjenigen im stich lässt. ER muss seine erfahrungen ganz für sich selbst machen.

    lass dich nicht leiten, von gefühlen, die dich immer wieder zu ihn hinziehen.

    lieben gruß melanie

  • Hallo Lottemotte,

    loslassen ist sehr schwer, ich weiß das, auch ich musste ja loslassen. Hat gedauert :roll: . Du hast ja eine Menge für dich erkannt, das ist gut.

    Was hast du denn jetzt Schönes für dein Wochenende geplant? Und du kannst ja jetzt alles planen, nur für dich... soooo viele schöne Sachen, die dir gut tun und Spaß machen.

    Viele Grüße und ein wunderbares Wochenende
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Lotte,

    ein weilchen her, dass ich deine beiträge verfolgt habe.
    ich lese deine beiträge und erkenne mich immer wieder selbst in ihnen. ich glaube es ist jetzt fast zwei jahre her, dass ich mich hier angmeldet habe. ich kann es manchmal nicht fassen, wie lange das alles schon geht. jedenfalls findest du auch immer wieder ausreden ihn an dich ran zu lassen.
    du hast den wichtigsten schritt schon getan, du hast dich von ihm räumlich getrennt. der kampf ist damit aber noch nicht beendet. du musst den kontakt total abbrechen. es wird dir schwer fallen in den ersten wochen, aber es wird leichter. du musst aufhören hilfe für ihn zu besorgen ect. nur er selber kann das, du kannst rein gar nichts für ihn tun. du musst das akzeptieren. er wird sich entscheiden müssen, was für ein leben er leben will und du musst diese entscheidung akzeptieren. du kannst aber für dich entscheiden, ob du mit ihm leben möchtest, ständig in einer emotionalen achterbahn fahren willst, oder ob du ein geordnetes ruhiges leben führen willst.
    was willst du?

    liebe grüße,
    julchenazul

  • Es gibt in einer förderlichen Beziehung:

    Ein ausgewogenes beidseitiges Geben und Nehmen
    Eine faire und aufrichtige Kommunikation
    Konstruktiver Umgang mit Kritik und Konflikten
    Respekt zur Wahrung der Selbstachtung
    Verlässlichkeit, Loyalität
    Ähnliche Werte, Interessen
    Ausgewogenheit zwischen Nähe und Distanz

    In meiner Beziehung zu ihm:

    Habe ich mehr gegeben als er.

    Gab es immer wieder Dramen und gegenseitige Vorwürfe und Kritik. Er hat mir oft Untreue vorgeworfen. (ich war ihm treu außer zu Beginn gab es einen Zwischenfall aber da habe ich die Beziehung mit ihm nicht ernst genommen)
    Ich habe ihm vorgeworfen ein Problem mit Alkhohol zu haben.

    Konnte ich mich nicht auf ihn verlassen. Er hat öfter gelogen. Hat er mich immer wieder enttäuscht.

    Haben wir kaum gemeinsame Interessen. Im Grunde kommen wir aus zwei verschieden Welten. Ich habe studiert er arbeitet als Kellner.

    Hatten wir sehr wenig Zeit miteinander. War er anfangs sehr disztanziert. Später haben wir beide die Nähe gesucht.

    So sind die Fakten. Und jetzt verstehe ich nicht, warum ich immer noch Gefühle für ihn habe. Was hat er an sich?

  • liebe lottemotte,

    er ist alkoholiker und du bist die co abhängige. das bindet zusammen, lässt kaum ein lösen zu. hat nichts mit liebe zu tun, sondern mit der sucht.

    arbeite an dir und deiner persönlichkleit. mach dir bewusst, es liegt nunmal in dir, warum du nicht loslassen kannst.
    hast du angst allein zu sein?
    hast du das bedürfniss es allen recht zu machen? suchst du zwanghaft nach liebe?
    wie wichtig ist es dir, geliebt zu werden?
    bist du dir selbst viel wert? kannst du deine coabhängigkeit akzeptieren?
    hast du das bedürfniss was an anderen veröndern zu wollen, kontrolle haben zu wollen?
    worin liegt bei dir deine sicherheit?

    es gibt weitaus mehr fragen die du an dich selbst stellen solltest, anstelle zu grübeln was er für dich ist. ich denke das würde dich mehr zu dir bringen und wird dich mehr von ihm lösen.

    denn wenn du veratanden hast, wie eine suchtbeziehung funktioniert und du ehrlich dich selbst anschaust, erkennst du, das es nicht immer liebe ist,die du als liebe empfindest.

    wenn du dann mehr mit deiner gefühlswelt kommunizierst, verstehst was welches gefühl wann hochkommt, kannst du lernen damit umzugehen. nicht um sonst schreiben wir hier immer und immer wieder: die antwort liegt in einem selbst, schau nach dir,nicht nach ihm!
    lieben gruß melanie

  • Liebe Melinak,

    habe ich Angst allein zu sein. Nein
    Ich glaube es ist das Gefühl geliebt zu werden. Seine Liebesschwüre. Ich kann mich nur schwer entziehen. Obwohl ich wohl nicht mal als Person gemeint bin. Und die Intensität seiner Gefühle wohl auch eher etwas mit der Sucht zu tuen hat. Glaube ich, dass ich ein wertvoller Mensch bin? Ich arbeite daran. Meine Kindheit hat ein Loch hinterlassen, dass niemand mehr stopfen kann. Ja es stimmt, ich richte mich wie eine feinfühlige Antenne in den Wind und versuche es oft allen recht zu machen. Abgrenzung und das Wahrnehmen meiner Bedürfnisse fällt mir schwer. In diesem Sinne passt es perfekt zum Alkoholiker. Ich mache auch seit einem Jahr Therapie. Die Muster sind mir klar. An den konsequenten Handlungen fehlt es noch. Sprich Kontaktabbruch. Ich will ihn nicht verlieren und ich glaube auch nicht an diese Beziehung. Das widerspricht sich, ich weiß.

  • ich nochmal,

    bist du es dir nicht selbst wert genug etwas zu tun von dem du weisst, das es dir weh tut?

    ich musste erst einmal richtig ehrlich zu mir selbst sein, um zu erkennen, das ich in mir etwas selbstbverletzendes trage. erst als ich erkannte, das mein handeln, das nicht loslassen mir tatsächlich schadet. das mir eben niemand , nicht mal ich mir selbst weh tuen sollte.

    als ich den schmerz spürte, den ich mir dabei selbst angetan hatte, konnte ich loslassen.ich wurde mir selbst sehr viel wert, das ich anfing mir selbst nicht mehr weh zu tun.ich kann auch noch zudem sagen, das ich dafor richtig viel angst hatte!

    vielleicht ist der schmerz den du in dir trägst eben genau dieser schmerz? den kannst du erst spüren, wenn du anfängst dich zu lösen. vielerlei gefühle die wir in uns tragen kommen nicht zeitgleich. vor allem, wenn wir lernten diese zu unterdrücken. doch, es ist so, sie sind da und kommen irgendwann wieder raus, manchmal dann, wenn wir nicht mehr den bezug dazu haben. dann wird häufig fehlinterpretiert.

    du machst therapie, das ist ja was für dich. nach einem jahr therapie war ich auch so weit zu verstehen aber noch nicht in der lage umzusetzen. das alles brauch zeit. versuch dich zu sortieren und zu verstehen. in meiner therapiezeit durfte ich meinen gefühlen vollkommen die aufmerksamkeit geben, die sie brauchten. dann kam irgendwann der punkt, als alles zusammengerückt war und wieder zeitgleich funktionieren konnte.

    gib dich nicht auf, mach dir nicht druck und akzeptier das du einfach noch nicht so weit bist. das nimmt den druck raus etwas zu müssen. das nimmt den druck, der dich wieder nur dahin bringt dich nicht gut genug zu fühlen.

    ich wünsch dir dazu alles gute.

    lieben gruß melanie

  • Liebe lottemotte,

    wie immer versteh ich dich und steh an gleicher Stelle.
    Ich lass ihn zwar nicht direkt an mich ran, jedoch ohne Kontakt gehts auch nicht. Das liegt auch daran, weil er unglaublich hartnäckig sein kann.
    Was mich sehr beschäftigt ist die Aussage aller, dass es keine richtige Liebe mehr ist die wir empfinden. Irgendwie hilft mir das und manchmal glaub ich das schön langsam auch schon. Es ist eher ein Halten an vergangenen Erinnerungen, der bequemste Weg wieder zurückzugehen und vor allem "Balsam für die Seele" wenn jemand so um einem kämpft! Aber Liebe?? Ich weiss nicht recht!
    Wohl eher Bestandteile unserer Sucht!
    Angst hab ich davor, dass der weitere Kontakt das Leiden nur verlängert und unser neues Leben noch länger auf sich warten lässt. Aber es ist manchmal fast unmöglich loszulassen.
    Da überfällt mich oft der Gedanke, dass ganze etwas "größerem" zu übergeben, was uns Co´s ja oft empfohlen wird. Dies führt auch zu einer gewissen Gelassenheit, vielleicht auch ein Tipp an Dich!
    Ganz liebe Grüße

  • Hallo S.

    ich gratuliere Dir für die Stärke und deine Konsequenz bis hin zum Kontaktabbruch.
    Ich habe xy gestern gesehen. Es ist wirklich wie in einer Soap. Wir haben beide geweint. Es tut mir so weh ihn so zu sehen. Er sieht noch schlechter aus. Hat sogar Zähne verloren, ehrlich er sieht aus wie ein Penner. Wo ist der schöne Mann hin in den ich mich verliebt habe. Das ist Wahnsinn echt.

  • Liebe lotte,

    warum tust du dir das an? liebe? sucht? der anblick des menschen den man liebt in so einem zustand ist herzzerreißend. du musst damit aufhören, sonst wird es dir nie bsser gehen. der alkohol zerstört ihn. ich konnte meinen mann nicht so sehen, es hat ihn so häßlich gemacht. ich weiß, dass jeder sein eigenes tempo hat, aber wenn du ihn verlässt und den kontakt abbrichts hilfst du ihm mehr als sich mit ihm zu treffen. er hat nur eine möglichkeit gesund zu werden: selbsterkenntis. Nur wenn er alles verliert kann er gesund werden.
    ich habe meinem mann 1000 mal gesagt, dass er es erst kapiert wenn ich weg bin und dann komm ich nicht mehr zurück und jetzt, wo er zu therapie geht, wir mitten in der scheidung stecken sagt er mir, dass er es erst jetzt verstanden hat. er hat seinen job verloren, fast sogar die wohnung, muss diese nun teilen, weil er sich die alleine nicht leisten kann, ich bin weg und das halbe wohnunginventar. das ist das traurige ergebnis seiner sucht. seine freundeskreis hat er auch aufgegeben.
    was ich damit sagen will ist, dass er die wandlung alleine durchziehen muss, du kannst ihm dabei nicht helfen. aber du kannst dir selber helfen, du kannst dich aus dieser situation befreien. es ist schwer, ich weiß, ich brauchte auch eine ganze weile, aber es war der richtige schritt.
    versuche deinen weg zu gehen, denke nur an dich, denn er ist verloren solange er nicht versteht was mit ihm los ist. was diese menschen sehr gut können ist versprechungen in massen zu geben, glauben kannst du diesen allerdings nicht.
    ich hoffe, dass du weiterhin die kraft findest dich von ihm zu lösen und in eine positivere zukunft zu schauen.
    alles liebe,
    julchenazul

  • Ich war so stolz auf mich. Drei Tage war komplette Funkstille und ich dachte schon er hat es akzeptiert, dass wir getrennt sind. Gestern dann doch wieder die Rolle rückwärts. Er klingelt bei mir ich habe ihn rein gelassen. Er hat wieder geweint und beteuert, dass er mich liebt. Und ich durfte wieder in seine glasigen Augen schauen. Wenn er so weint kann ich nicht anders als versuchen ihn zu trösten. Es ist so schwer jemand der Boden zerstört ist raus zu schmeißen, für den man ja auch noch Gefühle hat. Ich schaffe es nicht.

  • Liebe lottemotte,
    ich fühle mit dir und kann dich bestens verstehen, da ich dies auch genau letzte Nacht erlebte und auch ich habe es nicht geschafft.
    Ich fühl mich so mies, unkonsequent und schäme mich sogar dafür so schwach zu sein.
    Dann stell ich mir wieder die Frage: warum kommen die XY´s immer wieder zurück - wenn wir ja sooo schrecklich sind.....
    weil wir die Abhängigen sind, die sie immer wieder aufnehmen -Co eben.
    Wenn kein Gefühl mehr da wär, hätte ich wirklich keine Skrupel in nächtelang vor der Tür stehen zu lassen, nach all dem was ich mit ihm durchgemacht habe. Aber das Herz fällt immer wieder auf ihn herein. Unsere Leichtgläubigkeit besiegt den Verstand! Und wie gehts weiter?
    Wieder Kontaktabbruch? Nur Kontakt - und nicht mehr?
    Leider kann uns das niemand beantworten - ausser wir selber!
    Sei nicht traurig, du siehst auch andere haben Rückfälle, entscheide dich für dein Leben und deine Ansprüche in einer Partnerschaft, viell gehts dann etwas leichter.
    Also - viel Kraft und ich drück dich!

  • Hier ein paar Gedanken von mir:
    Ich frage mich, warum ich nicht entgültig loslassen kann? Irgendwas muss ich doch davon haben. Der Mensch ist egoistischer als er glaubt. Wir tuen alles, um unser Selbstwertgefühl zu stärken. Es ist ein gutes Gefühl ein Engel zu sein. Ich kann mich über die Schwäche des anderen beklagen und muss meine eigenen Abgründe nicht sehen. Bei diesem ungutem Deal ist im Grunde keiner der Gewinner. Für beide ist es eine emotionale Krücke. Der vermeintlich Stärkere, der sich gut fühlt, weil der Schwächere ihn stärkt. Er wird gebraucht und so sehr geliebt. Er kann nicht ohne ihn leben. Der Urwunsch geliebt zu werden, doch noch erhört zu werden. Der Schwächere der, den anderen erhöht und damit in der Rolle des Schwachen bleibt und im Außen die Lösung sucht und nicht in sich das Starke sucht. Es ist wie bei einer Wippe, der eine ist unten, der andere ist oben. Aber keiner ist im Gleichgewicht. Dieses Hochgefühl ist wie eine Sucht, wir werden bestärkt und fühlen uns gut. Das macht für mich die Schwere aus, entgültig den Bruch zu vollziehen.

  • Ich schäme mich dafür. Ist es doch zutiefst egoistisch, den anderen zu benutzen für mein eigenes Wohlbefinden. Gebe ich dem nach und stehe dazu, dass ich mit ihm zusammen bin, kommen auch wieder die negativen Gefühle. Zeiten des Umwerbens, der halben Trennungen sind die nassen Zeiten des Coabhängigen. Wir fühlen uns gut, das Objekt erhöht uns, umwirbt uns, erkennt, was er an uns hatte. Die Zeit des Leidens ist vorbei. Wenn wir dem nachgeben, fängt alles von vorn an. Wie eine Schnellstraße die zum Glück des Selbstwertes führt. Die dann doch nur eine Sackgasse ist.

  • liebe lottemotte

    Zitat

    Ich schäme mich dafür. Ist es doch zutiefst egoistisch, den anderen zu benutzen für mein eigenes Wohlbefinden. Gebe ich dem nach und stehe dazu, dass ich mit ihm zusammen bin, kommen auch wieder die negativen Gefühle. Zeiten des Umwerbens, der halben Trennungen sind die nassen Zeiten des Coabhängigen. Wir fühlen uns gut, das Objekt erhöht uns, umwirbt uns, erkennt, was er an uns hatte. Die Zeit des Leidens ist vorbei. Wenn wir dem nachgeben, fängt alles von vorn an. Wie eine Schnellstraße die zum Glück des Selbstwertes führt. Die dann doch nur eine Sackgasse ist.

    musst dich nicht schämen dafür das auch du selbst krank bist. scham bringt nur leid und schmerz mit sich und lässt dich nicht aus dem ganzen gefühlskarrusell rauskommen, das daraus besteht aus scham, mitleid,schuldgefühlen angst und hilflosigkeit, der daraus entstehenden wut und trauer.

    egoismus ist das nicht. wärst du egoistisch würdest du dich um dich kümmern und nicht um den anderen. dann wärst du bei dir ohne den blick auf deinen partner, deinem suchtmittel. da stimme ich dir zu, auch ich habe erkannt, das ich mein suchtmittel partenr dafür benutzte um mich wohl zu fühlen, weil ich mich über ihn stellen konnte, ihn mannipulieren konnte, macht ausübte kontrolle hatte.auch darin das eben diese so schön ausgedrückten halbtrennungen den zweck erfüllen um umworben zu werden, um sich wieder wohl zu fühlen und eine gewisse macht auszuüben. das ist hier sehr schön beschrieben, so funktioniert die coabhängigkiet.

    so ist das coabhängigenverhalten nicht die schnellstrasse zum selbstwert. das selbstwert ist nämlich unter diesen vorraussetzungen nicht vorhanden.

    es ist lediglich ein kurzfristiger zustand von glück, der durch den nächten suff meines suchtmittels ganz schnell wieder vergeht.das leiden beginnt von vorne, denn in dem zustand bin ich hilflos und machtlos und fühle mich deswegen, weil ich es für mein glück doch so brauche elend, schuldig und klein.dennoch braucht der co seinen nassen partner um ihn wieder aufbauen zu können, macht ausüben zu können, glücklich zu sein..........der co macht sich von diesem kurzen moment des glücks abhängig vom partner,weil er nicht erkennen kann/will, das sein glück im leben in ihm selbst liegt und nicht bei dem anderen.

    so meine gedanken zu deinem text, den ist sehr beschreibend finde......danke dafür!

    lieben gruß melanie

  • Liebe lottemotte,

    wie du weisst bin auch ich gerade in dieser Phase. Ich nenne sie immer eine Phase der Erkennung, man erkennt schön langsam unsere Krankheit.
    Ja, ein wunderschönes Gefühl umworben, geliebt und angefleht zu werden, da geht es uns super wenn uns jemand braucht. Und wenn nicht? Dann fühlen wir uns elend, leer einfach zu nichts zu gebrauchen.
    OK, jetzt haben wir auch unsere Sucht erkannt, aber wie gesund werden??
    Sich täglich sagen wie toll man ist? Sich ständig loben, sich irgendwie dieses Gefühl selbst geben....aber wie?
    Außerdem denke ich, dass wir Cos wesentlich mehr Zuneigung, Bewunderung usw. brauchen als andere Menschen, kann dass sein???
    Wenn sich andere nicht so verhalten, wie wir es gern hätten, können wir dies nicht verstehen und meist akzeptieren wir das auch nicht.

    Trotzdem kann dies nicht der Anlass sein in einer für uns schädlichen Beziehung zu bleiben und immerhin.....dass haben wir schon gelernt!

    Alles Gute und liebe Grüße

    sonne

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