Hallo Ihr Lieben,
ah es tut gut hier zu sein:-) vielen Dank für eure Worte die mich auch bestärkt haben in meinem Handeln an der Beerdigung meinses Vaters.
Wie war nun der Tag am Freitag: Zur seelischen Unterstützung habe ich einen Bekannten Pfarrer mit ans Begräbnis genommen.
Es war schon ein komisches Gefühl. Als wir zum Haupteingang des Friedhofes reinkamen,waren die anderen schon da.
Da standen sie einmal die Schwester meines verstorbenen Vaters,ihr Mann,ihre Kinder, sie hat mich nur komisch angeschaut,die ex-freundin, deren 2Kinder waren auch da,seine Nachbarn die mir am Abend als ich erfahren hatte das mein Vater verstorben ist, an den Kopf geknallt haben ich sei herzlos und andere Bekannte die mir nur noch vom sehen bekannt vorkamen aber die ich nicht zuordnen konnte.Ich habe nicht das Bedürfniss gehabt zu den Leuten zu gehen und meine Hand zur Begrüßung auszustrecken. Mir war nicht danach. Und ich finde in Bestimmten Situationen muss ich meine Manieren nicht einsetzten. Hier ging es um mich und um meinen Abschied von meinem Vater.Der ältere Bruder meines Vaters (dem ich einen Tag vorher meine Meinung gegeigt hatte) er ist gleich auf mich zugekommen und hat mich gedrückt und gesagt das es schön sei das ich gekommen bin. hm,ich hab alles einfach an dem Tag für mich so hingenommen. Mir war alles egal, Hauptsache ich und mein Vater haben unsere letzte Zeit zusammen. Jetzt blieb Ihm nichts anderes übrig wie mir zuzuhören. Der Zwillingsbruder meines Vaters kam und drückte mir (er ist ein lieber und er hat mich auch nicht angegriffen oder beleidigt oder sonst was,er hat mich immer angehört) seine Frau und meine 2Cousengs sind auch gekommen und wir haben uns umarmt,das tat wirklich gut. der eine Couseng hat gesagt moni keine Angst vor niemandem und der wo dir was tun will, ich bin da un beschütze dich. Seine Worte taten so gut.
Nun,viele Bekannte die mich kennen schon seit meiner Geburt sind auf mich zugekommen und haben mir Ihr Beileid ausgesprochen und mir Worte auf den Weg gegeben: "schön das du dein Leben so gut hinbekommen hast und denk positiv, lass dich nicht stressen und tu dir keine Sorgen machen" usw. es tat wirklich gut auch die Anerkennung von diesen Leuten zu bekommen die genau wussten wie es mir mit meinen Eltern erging.
Ich hab mit immer wieder gesagt, ich bin stark, ich schaffe das. Bevor alles losging,habe ich mit dem anwesenden katholischen Pfarrer geredet, und ihm gesagt das ich meinem Vater ein Paar Worte auf den Weg geben möchte. Er hat gesagt er gibt mir dann ein Zeichen damit ich nach vorn komme und meine Rede aufsage.
Es ist ein komisches Gefühl zwischen all den Menschen zu stehen, von den einen wo ich vorher immer fertig gemacht worden bin und die Lügen über mich verbreitet haben. Und dann die Leute die zu mir aufschauen und mir zunicken und flüstern wie stark ich sei.
Vor dem Grab die Urne war zunächst auf einem miniPodest aufgestellt.Der Pfarrer sprach seine Gebete und lass eine Geschichte vor. Nun als der Pfarrer fertig war gab er mir das Zeichen und ich ging zu Ihm und stellte mich zwischen Ihm und der Urne meines Vaters. Es war wirklich schwer. Ich meine das ist so emotional. Auch wenn er nicht mehr da war, die Hoffnung das zu seinen Lebzeiten sich das Vater-Tochter mal bessert war trotzdem immer da. Der Wunsch nach dem Vater ist nie gestorben und jetzt war es endgültig. Einmal eine Erleichterung, einmal doch Trauer wozu ein Mensch fähig ist sich selbst und anderen Menschen sollche Qualen zuzufügen. Naja,nun wie es so ist kamen mir auch Tränen über meine Wangen und ich musste mich gut zusammenreissen und lass meine Worte vor:
An meinen Vater
Das Leben fühlt sich so lang an,
doch wenn jemand verstirbt
empfinden wir: Es ist viel zu kurz.
Zu Lebzeiten steckt man sich Ziele,
möchte etwas erreichen.
So setzt man Zeichen
für die ewigen Zeiten.
Mein Vater
wir waren uns so nah,
und doch
waren wir uns so fern.
Die Hoffnung auf Gutes
wie eine Kerze erlischt.
Das Leben ist wie es ist,
gnadenlos, es gibt Dir keine Frist.
Unser Handeln setzt sich zusammen,
wie wir fühlten und fühlen,
wie wir lebten und leben.
All deine Worte, hier will ich vergeben,
vergib Du auch mir, meine Worte zu Dir.
An meinen Vater
Ruhe in Frieden,
glaub an das Gute,
das Gute wird siegen.
Deine Tochter
Ich muss sagen es tat gut diese Worte an Ihn zu richten und hab noch ein Bild von Ihm und mir rausgesucht und mit meinem Brief dann mit ins Grab gelegt. Mein Couseng der ist gleich auf mich zu und hat mir einen Kuss auf die Stirn gegeben und mich gedrückt und gesagt "Moni du bist eine starke Frau"
Ich bin froh das ich diesen Moment nur für mich und für Ihn hatte da ich alle anderen drumherum in dem Moment für mich garnicht wargenommen habe.
Egal was für ein Mensch er zu mir war und zu bestimmten Familienmitgliedern. Es gab auch mal einen guten Menschen in Ihm. Nur leider hald nicht zu mir. aber dadurch das ich meine Gefühle in Worte verfasst hab ist es wie eine Befreiung. Was nicht heisst es ist jetzt vorbei. Ich muss weiter meine Kindheit aufarbeiten,weil sonst holen mich die Erinnerungen immer wieder ein.
nach der Zerremonie sind alle zu diesem "Leichenschmaus" oder wie sich des nennt. ich find das hört sich schrecklich an.
ich wollte nicht hin aber sein älterer bruder bestand drauf.
Also ich mit meinem bekannten Pfarrer rüber zu diesem Saal. wir waren nicht lang. haben nur ne kleinigkeit gegessen und dann wollte ich nur raus.zum Schluss habe ich mir gesagt Augen zu und durch. Ich habe allen Leuten die Hand gegen in die Augen geschaut und tschüss gesagt. Ihr glaubt garnich wie stark man sich dabei fühlt,wenn man Zeigt ich stehe und lasse mich nicht mehr umwerfen. Selbst seiner Ex habe ich die Hand gegeben. Ich bin keine Bumann ich bin ich und ich stehe zu mir selbst. ich bin ein Mensch und handle wie einer der was erlebt hat und dafür hat keiner das Recht mich zu verurteilen und schlechtes zu mir zu sagen. so und dann bin ich heimgefahren.
oje,bisl zuviel Text,sorry...danke fürs lesen und vielleicht kann ich euch mit meinen Worten vielleicht eure Gefühle erleichtern.
Liebe Grüße
Mo