• Hola Mo,

    DANKE für Deine aufbauenden Worte!! Sie haben mich sehr bewegt - und zum Glück habe ich nicht die Hoffnung ansich aufgegeben, sondern nur darauf, dass meine Mutter sich eventuell doch entscheiden sollte, ein gesundes Leben zu führen.

    Die Tipps für die Bestattung finde ich auch sehrsehr nützlich!
    Derzeit lebt die Mutter bei Bekannten von ihr - letztes Jahr hatte sie von mir Unterhalt verlangt, da sie der Meinung war, ich schulde ihr Geld. Aber das ist eine andere Geschichte. Sie hat lange Zeit mein Leben sehr beeinflusst, ohne dass mir das so bewusst war. Und hat mir solche Schuldgefühle mit auf den Weg gegeben!!
    Ich möchte mich einfach nicht mehr schuldig fühlen für ihre Situation!! DAS geht nicht. Bin auch soweit durch damit. Dass sie mir Geld gegeben hat als es mir schlecht ging - nun ja, dafür hat sie in der Zeit, als sie verpflichtet gewesen wäre, mich zu unterstützen, auch verlangt, dass ich alles zurück zu zahlen hätte!!! Wie gemein!!
    Hach, vestehen muss man das nicht. Was kann ich dafür, was meine Mutter aus sich macht! Sie hat sich ihr komplettes Leben verhunzt und wollte sich immer weiter an mir fest klammern, mich als lebendige Lebensversicherung sozusagen. Seelische Vergewaltigung jeden Tag bedeutete das für mich und ich bin fast verkümmert. Aber ich habe es geschafft, mich zu lösen, und das alles während des Studiums und in der Berufseinsteigerphase... Danach war ich erstmal erschöpft. Leider ist bei mir niemand von früher übrig geblieben, der alles mitbekommen hätte und mich verstehen würde. Manchmal denk ich, mir fehlt jemand Erwachsenes, an den ich mich mal wenden könnte, wenn ich mal ne Frage habe.
    Auch dieses Thema werd ich lösen...
    Jedenfalls bin ich grundsätzlich froh, wie jetzt alles schon geworden ist!!!!!

    Liebe Lavendelgrüße!!

    P.S.: Schreib mal, wie es war.

  • Guten Morgen Katrin,

    die Bestattung findet heute um 15Uhr statt.

    Also meine Oma (Mutter meines Vaters) ist dieses Jahr auch verstorben. Also meine Familie bzw.die Geschwister von meinem Vater kennen sich da eigendlich aus,nur das einzige was sie mir zu sagen hatten war das ich die Kosten für alles tragen muss. In dieser Situation habe ich mich schrecklich gefühlt,das Gefühl kann ich nicht einmal genau beschreiben,man ist hilflos,wütend und allein. Eine Familie sind wir nur aus gesetzlichem Standpunkt betrachtet. Mir wär schon damit geholfen wenn die einfach nur die "Klappe" gehalten hätten. Ich mein es ist ja nicht so das man sagt juhu jetzt ist er gestorben. Es ist egal was für ein Verhältnis man hatte mit dem Vater. aber in dem Moment weiss man,es ist endgültig. Das war so das schwierige all die Worte die kamen von seinen Geschwistern,seiner Ex-Freundin, deren Sohn und seine Nachbarn. Es kam mir vor also ob Granaten auf mich fallen und ich muss mich wehren. War ein echt komisches unangenehmes Gefühl.

    Bank verrechnet:Ich glaube das ist hier auch so,nur da ich vom Erbe zurückgetreten bin,weiss ich nicht ob das so machbar ist und ich weiss auch nicht bei welcher Bank er war. Mit seinen geschwistern versteh ich mich garnicht und seit dem letzten Treffen sowieso nicht.

    Vielen dank für "die Kraft" die werd ich sicherlich brauchen.

    Liebe Grüße
    Mo

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Hallo Ihr Lieben,

    ah es tut gut hier zu sein:-) vielen Dank für eure Worte die mich auch bestärkt haben in meinem Handeln an der Beerdigung meinses Vaters.

    Wie war nun der Tag am Freitag: Zur seelischen Unterstützung habe ich einen Bekannten Pfarrer mit ans Begräbnis genommen.

    Es war schon ein komisches Gefühl. Als wir zum Haupteingang des Friedhofes reinkamen,waren die anderen schon da.

    Da standen sie einmal die Schwester meines verstorbenen Vaters,ihr Mann,ihre Kinder, sie hat mich nur komisch angeschaut,die ex-freundin, deren 2Kinder waren auch da,seine Nachbarn die mir am Abend als ich erfahren hatte das mein Vater verstorben ist, an den Kopf geknallt haben ich sei herzlos und andere Bekannte die mir nur noch vom sehen bekannt vorkamen aber die ich nicht zuordnen konnte.Ich habe nicht das Bedürfniss gehabt zu den Leuten zu gehen und meine Hand zur Begrüßung auszustrecken. Mir war nicht danach. Und ich finde in Bestimmten Situationen muss ich meine Manieren nicht einsetzten. Hier ging es um mich und um meinen Abschied von meinem Vater.Der ältere Bruder meines Vaters (dem ich einen Tag vorher meine Meinung gegeigt hatte) er ist gleich auf mich zugekommen und hat mich gedrückt und gesagt das es schön sei das ich gekommen bin. hm,ich hab alles einfach an dem Tag für mich so hingenommen. Mir war alles egal, Hauptsache ich und mein Vater haben unsere letzte Zeit zusammen. Jetzt blieb Ihm nichts anderes übrig wie mir zuzuhören. Der Zwillingsbruder meines Vaters kam und drückte mir (er ist ein lieber und er hat mich auch nicht angegriffen oder beleidigt oder sonst was,er hat mich immer angehört) seine Frau und meine 2Cousengs sind auch gekommen und wir haben uns umarmt,das tat wirklich gut. der eine Couseng hat gesagt moni keine Angst vor niemandem und der wo dir was tun will, ich bin da un beschütze dich. Seine Worte taten so gut.

    Nun,viele Bekannte die mich kennen schon seit meiner Geburt sind auf mich zugekommen und haben mir Ihr Beileid ausgesprochen und mir Worte auf den Weg gegeben: "schön das du dein Leben so gut hinbekommen hast und denk positiv, lass dich nicht stressen und tu dir keine Sorgen machen" usw. es tat wirklich gut auch die Anerkennung von diesen Leuten zu bekommen die genau wussten wie es mir mit meinen Eltern erging.

    Ich hab mit immer wieder gesagt, ich bin stark, ich schaffe das. Bevor alles losging,habe ich mit dem anwesenden katholischen Pfarrer geredet, und ihm gesagt das ich meinem Vater ein Paar Worte auf den Weg geben möchte. Er hat gesagt er gibt mir dann ein Zeichen damit ich nach vorn komme und meine Rede aufsage.

    Es ist ein komisches Gefühl zwischen all den Menschen zu stehen, von den einen wo ich vorher immer fertig gemacht worden bin und die Lügen über mich verbreitet haben. Und dann die Leute die zu mir aufschauen und mir zunicken und flüstern wie stark ich sei.

    Vor dem Grab die Urne war zunächst auf einem miniPodest aufgestellt.Der Pfarrer sprach seine Gebete und lass eine Geschichte vor. Nun als der Pfarrer fertig war gab er mir das Zeichen und ich ging zu Ihm und stellte mich zwischen Ihm und der Urne meines Vaters. Es war wirklich schwer. Ich meine das ist so emotional. Auch wenn er nicht mehr da war, die Hoffnung das zu seinen Lebzeiten sich das Vater-Tochter mal bessert war trotzdem immer da. Der Wunsch nach dem Vater ist nie gestorben und jetzt war es endgültig. Einmal eine Erleichterung, einmal doch Trauer wozu ein Mensch fähig ist sich selbst und anderen Menschen sollche Qualen zuzufügen. Naja,nun wie es so ist kamen mir auch Tränen über meine Wangen und ich musste mich gut zusammenreissen und lass meine Worte vor:

    An meinen Vater

    Das Leben fühlt sich so lang an,
    doch wenn jemand verstirbt
    empfinden wir: Es ist viel zu kurz.

    Zu Lebzeiten steckt man sich Ziele,
    möchte etwas erreichen.
    So setzt man Zeichen
    für die ewigen Zeiten.

    Mein Vater
    wir waren uns so nah,
    und doch
    waren wir uns so fern.
    Die Hoffnung auf Gutes
    wie eine Kerze erlischt.
    Das Leben ist wie es ist,
    gnadenlos, es gibt Dir keine Frist.

    Unser Handeln setzt sich zusammen,
    wie wir fühlten und fühlen,
    wie wir lebten und leben.

    All deine Worte, hier will ich vergeben,
    vergib Du auch mir, meine Worte zu Dir.

    An meinen Vater
    Ruhe in Frieden,
    glaub an das Gute,
    das Gute wird siegen.

    Deine Tochter

    Ich muss sagen es tat gut diese Worte an Ihn zu richten und hab noch ein Bild von Ihm und mir rausgesucht und mit meinem Brief dann mit ins Grab gelegt. Mein Couseng der ist gleich auf mich zu und hat mir einen Kuss auf die Stirn gegeben und mich gedrückt und gesagt "Moni du bist eine starke Frau"

    Ich bin froh das ich diesen Moment nur für mich und für Ihn hatte da ich alle anderen drumherum in dem Moment für mich garnicht wargenommen habe.

    Egal was für ein Mensch er zu mir war und zu bestimmten Familienmitgliedern. Es gab auch mal einen guten Menschen in Ihm. Nur leider hald nicht zu mir. aber dadurch das ich meine Gefühle in Worte verfasst hab ist es wie eine Befreiung. Was nicht heisst es ist jetzt vorbei. Ich muss weiter meine Kindheit aufarbeiten,weil sonst holen mich die Erinnerungen immer wieder ein.

    nach der Zerremonie sind alle zu diesem "Leichenschmaus" oder wie sich des nennt. ich find das hört sich schrecklich an.
    ich wollte nicht hin aber sein älterer bruder bestand drauf.
    Also ich mit meinem bekannten Pfarrer rüber zu diesem Saal. wir waren nicht lang. haben nur ne kleinigkeit gegessen und dann wollte ich nur raus.zum Schluss habe ich mir gesagt Augen zu und durch. Ich habe allen Leuten die Hand gegen in die Augen geschaut und tschüss gesagt. Ihr glaubt garnich wie stark man sich dabei fühlt,wenn man Zeigt ich stehe und lasse mich nicht mehr umwerfen. Selbst seiner Ex habe ich die Hand gegeben. Ich bin keine Bumann ich bin ich und ich stehe zu mir selbst. ich bin ein Mensch und handle wie einer der was erlebt hat und dafür hat keiner das Recht mich zu verurteilen und schlechtes zu mir zu sagen. so und dann bin ich heimgefahren.

    oje,bisl zuviel Text,sorry...danke fürs lesen und vielleicht kann ich euch mit meinen Worten vielleicht eure Gefühle erleichtern.

    Liebe Grüße
    Mo

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Hallo Mo,

    danke, daß du uns an diesem so wichtigen Tag teilhaben läßt. Fühl dich mal gedrückt.


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hi Mo,

    also alle Achtung - das hast Du super gemeistert!!!

    Beim lesen Deiner Zeilen kamen mir sogar die Tränen - die Zeilen für Deinen Pa sind prima.

    Also hast Du doch noch ein paar liebe Leutchen in der Familie, die hinter Dir stehen. Vielleicht könne die Dir auch bei der Kostenverteilung einwenig helfen?! Versuch ist es doch wert!

    Ich wünsch Dir trotz allem noch ein schönes Wochenende und drück Dich auch mal ganz lieb!

    Liebe Grüße von Katrin

  • Guten MOrgen Mo,

    das hört sich sehr bewegend an und aufwühlend. Wie Du Dich entschieden hast, den Tag zu begehen, finde ich bewundernswert.
    Nach all den Anfeindungen - kein Echo darauf zu zeigen ist einfach gut. Du hast sicher ein klares Zeichen gesetzt und Dich nicht klein machen lassen.
    Das Abschiednehmen ist sicher schwer in so einem Moment, gerade weil das Verhältnis vorher so schlecht war.
    Wie geht es Dir jetzt? Wie geht es weiter? Hast Du Unterstützung?

    Ganz liebe Grüße!
    Lavandula

  • Hallo Mo,

    das ist jetzt schon ein weilchen her, aber ich muss dir einfach sagen, dass du das ganz toll gemacht hast. Das Gedicht...mir kamen auch die Tränen. Ich hoffe, es hat dir geholfen Abschied zu nehmen.

    Und ich hoffe, dass es dir jetzt gut geht. Wie du sagst: wir sind stark, wir stehen immer wieder auf. Auch unter Tränen und Wut. Wir stehen.

    LG
    Trillian

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    vielen Dank für Eure Worte.

    Mir geht es gut. Also ich muss sagen das es mir wirklich gut getan hat mich zu verabschieden. Es war eine gute Entscheidung diese Zeit für mich wahrzunehmen.

    Ich kann es wirklich nur empfehlen. Es ist natürlich so jenachdem was auch vorgefallen ist zu Lebzeiten von den Eltern,also wenn man es nicht kann, und wenn man selber sagt nein das möchte ich nicht,dann würd ich es lassen mich zu verabschieden. entscheidet so wie ihr es fühlt. so habe ich auch gehandelt. Eigendlich wollte ich nicht hingehen,aber am Tag vor der Beerdigung kam dieses Gefühl das ich unbedingt hinmöchte und ich ihm meine Worte mittteilen möchte.

    wie es jetzt finanziell weiter gehen wird ist immer noch die Frage,hab gestern noch mit nem anderen Anwalt geredet und in dem Brief vom Amt steht auch das die volljährigen Geschwister auch verpflichtet sind sich mit zubeteiligen an den Beerdigungskosten. Naja,mal sehn was da noch rauskommt.

    So was ich so mache...ich war gestern unterwegs und dachte mir ich fahr noch zum Künstlergeschäft.hab mir da ein paar Leinwände gekauft und Fahrbe, werde schön heute malen:-) hoffe das ich meine Vorstellungen gut rüberbringen kann auf die Leinwand:-)

    Lavendula, wie geht es dir? du wolltest wissen ob ich Unterstützung hab,ja die habe ich zum Glück. Mein Freund ist für mich da und seine Eltern und Schwester sind wirklich super lieb. Es tut gut wenn man zu Besuch ist und dann wird man in die Arme genommen und man merkt einfach das man mich lieb hat. Auch wenn ich manchmal leider immernoch in den Gedanken komme "keiner hat mich lieb" oder "Mich kann man doch nicht lieb haben" aber mittlerweile geht es auch wieder schnell vorbei.

    liebe grüsse
    Mo

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Hallo Mo,

    das hört sich wirklich gut an - ein durchdachter, bewusster Abschied. So stell ich mir das auch vor, wenn die Mutter sich entschieden hat zu geh'n...
    Dank Dir, mir geht's gut - fühle mich LEBENDIG. Manchmal macht das Meer Wellen und alles nass.
    Macht nix. Wisch ich die Stellen, die trocken sein sollen, halt wieder ab.
    Werde am Wochenende einen Malkurs besuchen, freu mich schon!!

    Viel Spaß Dir ebenfalls beim Malen, das erdet und es können allealle Gefühle hineinfließen ins Bild.

    Liebe Grüße,
    Lavandula

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