Beiträge von Jule25

    Guten Morgen Murmeltier!

    Für mich hast Du den Gute-Laune-Nick: wenn ich ihn lese pfeift irgendwer in meinem Kopf dieses Lied vom Festplatz in Punxsutawney (in dem Film Und täglich grüßt das Murmeltier). Das ist dann der Ohrwurm für die nächste Stunde. Und gar kein schlechter.

    So wie Du erzählst, hast Du Deine Antennen sehr auf das Verhalten Deines Lebensgefährten ausgefahren. Ist das gut? Kannst Du das schaffen? Du solltest Dich um Dein Verhalten, Deine Gefühle, Deine Gedanken, Deine Geschichte, Deine Trockenheit kümmern. Und um Deinen Sohn.
    Wie soll das gut und stabil gelingen, wenn Du zusätzlich noch Deinen Lebensgefährten und Eure Beziehung reflektieren willst, in permanenter Anspannung und Hab-Acht-Haltung: trinkt er, trinkt er nicht, unter der Woche, am Wochenende, wie verhält er sich ohne, was sagt das Verhalten über seine Gemütslage aus, was seine Gemütslage über seinen Suchtdruck, ..........................................

    Ist das nicht ein ständiger Eiertanz für Dich?

    Liebe Grüße von Jule

    Hallo Ihr alle.


    Ich drücke mich immernoch vor meinem eigenen thread.

    Bin seit über zwei Monaten trocken und vieles fühlt sich mit der Zeit richtig an. Habe mich bisher meinen engsten Freunden, meinem Mann und meinen Kindern gegenüber geoutet. Gebe Acht auf mich in Bezug auf Ernährung, ausreichende Trinkmenge und ausreichend Schlaf. Habe mich von einem Menschen getrennt, weil er mich in meiner Stabilität gefährdet. Das war eine schwere Entscheidung und ich empfinde das als großen Verlust. Aber es mußte sein. Zu einigen anderen Menschen bin ich erstmal auf Abstand gegangen. Auch zu meiner 'Herkunftsfamilie'. Nehme meine Suchberatungszentrumstermine wahr. Kann vermutlich ab morgen wieder walken gehen, da hat mich der Schnee ausgebremst, war zu glatt hier. Hatte bisher nie Suchtdruck.

    Aber immer wieder mal Suchtgedanken. Ich komme nicht gut klar mit mir. Das ist seit langem so. Und seit einigen Jahren so schlimm, dass ich es ohne Alkohol nicht ausgehalten habe.

    Ich bin einsam, verzweifelt und leer. Ich weiß, dass mich meine drei Kinder und meine Arbeit sehr erden, weil ich durch sie ganz gut strukturiert durch den Tag gehe. Aber mich selbst finde ich nicht. Oder mag mich nicht finden. In mir ist alles dunkel. Voller Schmerz und Wut. Ich will weit weg von mir. Ich will nicht ich sein.

    Kein Wunder, dass ich meinen thread meide.


    Jule

    Guten Morgen, Bianca!

    Ich mag Dir sagen, dass ich großen Respekt vor Dir habe. Du holperst und strauchelst, aber Du stehst wieder auf und gehst weiter. Du wirst aktiv und suchst Dir Hilfe und Begleitung. Ich bewundere Dich für Deine Ehrlichkeit und für Deinen Willen, Deinen Weg zu finden und zu gehen. Du blendest Deine Realität nicht aus, verdrängst sie nicht, traust Dich, die wunden Punkte in Deinem Leben anzuschauen und sie zu benennen. Davor hab ich Hochachtung!

    Ich wünsch Dir einen guten Sonntag! Jule

    Guten Morgen, kindi!


    Ich schließe mich Matthias an:


    Zitat von silberkralle


    ^ :arrow: war riskant - is gut gegangen - is nich zur nachahmung zu empfehlen :roll:


    Das ist sehr gut, dass Du die Tagung alkoholfrei hinter Dich gebracht hast!
    Für alle zukünftigen Tagungen und Termine solltest Du Dir beim 'sacken lassen' noch einmal überlegen, ob und wie Du Deinen Kollegen Dein Nicht-mehr-trinken erklären willst.

    Hab einen schönen Freitag!
    Liebe Grüße von Jule

    Guten Morgen, Bianca!

    Ich hoffe, Du bekommst schnell einen Termin bei der Suchtberatung. In meiner Stadt gibt es dort zweimal wöchentlich eine offene Sprechstunde. Da kann man einfach aufschlagen. Vielleicht gibt es das auch bei Dir? Der Vorteil ist, Du bist einmal drin und kannst reden und die Menschen dort sehen Deine Notlage. Ich drück Dir die Daumen.

    LG von Jule

    Liebe Bianca.


    Du sagst, Deine Seele schreit vor Schmerzen. Und ich verstehe das aus dem Kontext heraus so, dass Du damit den Gedanken an eine räumliche Trennung von Deinen Kindern meinst. Aber Deine Seele höre ich auch sonst bis hierhin schreien.

    Mach Dich auf zum Arzt. Finde heraus, wie Du die Zeit bis zur LZT lebbar überbrücken kannst. Nicht nur der heutige Tag hat Dir gezeigt, dass Du mit 'Zähne zusammenbeißen, aushalten und durchhalten' nicht zurechtkommst. Und scheue Dich in der LZT nicht vor Deinem Schmerz-Thema.

    Ich denke an Dich und wünsche Dir Gutes,


    Liebe Grüße von Jule

    ... mach ich, Matthias :wink:

    Frauenhäuser kann man gut googeln: Frauenhaus + Wohnort oder nächste größere Stadt eingeben.

    Hab ich grad für meine Stadt mal gemacht und das Frauenhaus hier z.B. hat eine Seite mit vielen Informationen: eigene Arbeit, Weg ins Frauenhaus, welche Unterlagen im Idealfall mitgebracht werden sollten, wie Kinder betreut und aufgefangen werden u.v.m.

    Frauenhäuser sind Anlaufstellen in akuten Notsituationen. Und dann richtig gute, weil sie für eine Zeit einen geschützten Raum bieten und helfen, über weitere Schritte zu entscheiden.

    Jule

    Hallo Murmeltier!

    Zitat von murmeltier


    Ich bewundere viele von euch die das so kathegorisch und konsequent machen, und ich hoffe bald auch dieses Selbstbewußtsein und diese Antriebskraft zu erreichen.

    Ich bin eine, die manchmal ganz gut weiß, was richtig für mich ist. Aber an der Umsetzung hapert es aus Angst, Schuldgefühlen, mangelndem Selbstvertrauen und -bewußtsein absolut sehr heftig und eklatant.

    Ich lebe erst seit zwei Monaten trocken und bemühe mich, nicht alles auf einmal klären und ändern zu wollen.
    Aber: hinter einen einmal gemachten Schritt will ich auch nicht wieder zurücktreten.

    Geh langsam, aber geh.

    LG von Jule

    Hallo, Du Murmeltier!

    Mein Vater ist Alkoholiker und damit bin ich groß geworden. Meine drei Kinder haben mich einige Male betrunken bis zum Kontrollverlust erlebt.

    Ich bin der Ansicht, DAS :!: ist die soziale Situation, die Du Deinem Sohn nicht zumuten solltest. Der Umzug in eine Sozialwohnanlage stellt keinen Abstieg dar, wenn die Mutter trocken und zurechnungsfähig/berechenbar ist und der unberechenbare Lebensgefährte nicht mehr im eigenen Zuhause.

    LG von Jule

    Hallo Iwona.

    Das tut mir immer gut, Dich zu lesen! Du hörst Dich in allem was Dich bewegt so positiv an.

    Und etwas mag ich mal loswerden: Du lebst in meiner Lieblingsstadt!!!!!!!!!!! War schon oft oben in Deiner Ecke in Urlaub und dann auch immer in Flensburg. Oh, da überkommt mich Urlaubslust!

    Liebe Grüße von Jule

    Hallo Murmeltier.


    Gut, dass Du hier bist. Willkommen!

    Dich hier anzumelden und von Dir zu schreiben ist ein mutiger Schritt nach vorn.

    So wie Du schreibst, gehst Du Deinen Weg ja schon seit einer Weile und hast schon einiges erreicht.
    Bist Du denn noch mit Deinem Lebensgefährten von 'damals' zusammen? Trinkt er noch?

    Freu mich, mehr von Dir zu lesen, Jule

    Hallo opa.


    Ich finde, Du bist sehr weit gekommen!!!!

    Du lebst seit dem 29.10.09 ohne Alkohol!

    Du WARST beim doc und Du hast Deine DICH beanspruchende berufliche und private Situation ohne Alkohol durchlebt.

    Du hältst Deine Gefühlsschwankungen aus.

    Du hast das alles aus Dir heraus geschafft.

    Kannst stolz sein!!! Vielleicht bist Du noch nicht da, wo Du gerne wärst, aber ich finde, Du bist schon einen ganz guten Weg gegangen.

    Mach Dich nochmal auf zur Suchtberatung, ruf da an und bitte um einen Termin. Damit Du Hilfe findest auf der Suche nach Dir selbst. Damit Du Deine Leere kennen lernst.


    Hab einen guten Abend. Jule

    Hallo Bianca.

    Hab heute immer wieder an Dich gedacht. Wie wird denn Dein erster Alltag morgen aussehen? Hast Du am Vormittag die Möglichkeit, etwas für Dich zu tun? Und gibt es etwas, was Du tun kannst, wenn es mit den Kindern morgen Nachmittag zu 'eng' und zu viel wird?

    Liebe Grüße von Jule

    Liebe Susi.

    Es ist gut, dass Dein Termin im Krankenhaus "schon" nächsten Montag ist, dann hängst Du nicht mehr so lange in der ungewissen Schwebe. Ich hoffe, dass man Dir dort gut weiterhelfen kann (habe ich das richtig in Erinnerung, dass es erstmal um weitere Diagnostik geht?).

    Die einsamen Nachtstunden kenne ich, auch das Weinen. Du bist damit nicht allein. Auch hier im Forum nicht. Weißt Du was? Wir schaffen das. Auch, wenn es jetzt noch oft so schwer ist.


    LG von Jule

    Hallo Mario.

    Da hast Du gute Worte für das gefunden, was ich bei dieser Diskussion empfinde.

    Ich habe den Alkohol nicht besiegt, ich habe seine Macht über mich erkannt. Deswegen vermeide ich nach Möglichkeit das, was Verhalten aus meiner nassen Zeit ist.

    LG von Jule