will nicht mehr alleine kämpfen!

  • Nachtrag:
    Zum Schubladendenken muß ich sagen, daß es sicher einige (auch hier im Forum) gibt, die es allein geschafft haben. Aber das setzt eine wirkliche Selbsterkenntnis vorraus, - und die sehe ich bei meinem LG nicht wirklich.
    Hinter seiner nach außenhin präsentierten Stärke und Autorität steckt ein sehr unsicherer, selbstzweifelnder Mensch. Ich würde bei ihm schon von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sprechen, die Ursachen sind bereits in der Kindheit begraben.
    Leistungsdruck und das Bedürfniss nach Lob, Aufmerksamkeit und Anerkennung haben ihn schon früh zur Flasche greifen lassen, - ähnlich wie bei mir, wobei bei mir viel mehr Wut und Enttäuschung dazukommen.
    Ich vergleiche uns beider erst seitdem ich hier im Forum schreibe und lese, unter anderem auch im Co-Forum.
    Nachdenkliche Grüsse, murmeltier

  • Hallo Murmeltier,

    Zitat

    Die andere Seite ist aber, dass ich mit meinem Sohn dieses Wochenende vorsichtig gesprochen habe und der sehr an meinem LG hängt, und auch sein Zimmer, seine Umgebung etc. nicht aufgeben möchte. Wir haben beide geweint - ich war nach dem Gespräch noch unentschlossener als bevor.

    Hier kann mitfühlen, bei meinem Sohn war es ja nicht anders, besonders mit seiner Umgebung, Schule, Freunde, und der Wohnort.
    Die Trennung war nicht zu verhindern und wenn es nur nach mir gehen würde, würde ich auch wo anders ziehen.

    Mein Sohn hat aber keine Schuld an meiner kapputen Ehe und meinem verkorksten Leben, also nach vielen Gesprächen haben wir gemeinsam entschieden in dem Ort zu bleiben, paar Strassen weiter eine Wohnung gefunden und fertig, da ich keine Angst vor dem Ex habe und ja auch mein Arbeitsplatz in der Nähe ist, ist das auch Ok für mich, ich bin mein Leben lang immer von etwas weg gelaufen diesmal nicht, und meinem Kind geht es gut.

    Wünsche dir trockene 24h

    Gruß
    Maria

  • Guten Morgen Murmeltier!

    Für mich hast Du den Gute-Laune-Nick: wenn ich ihn lese pfeift irgendwer in meinem Kopf dieses Lied vom Festplatz in Punxsutawney (in dem Film Und täglich grüßt das Murmeltier). Das ist dann der Ohrwurm für die nächste Stunde. Und gar kein schlechter.

    So wie Du erzählst, hast Du Deine Antennen sehr auf das Verhalten Deines Lebensgefährten ausgefahren. Ist das gut? Kannst Du das schaffen? Du solltest Dich um Dein Verhalten, Deine Gefühle, Deine Gedanken, Deine Geschichte, Deine Trockenheit kümmern. Und um Deinen Sohn.
    Wie soll das gut und stabil gelingen, wenn Du zusätzlich noch Deinen Lebensgefährten und Eure Beziehung reflektieren willst, in permanenter Anspannung und Hab-Acht-Haltung: trinkt er, trinkt er nicht, unter der Woche, am Wochenende, wie verhält er sich ohne, was sagt das Verhalten über seine Gemütslage aus, was seine Gemütslage über seinen Suchtdruck, ..........................................

    Ist das nicht ein ständiger Eiertanz für Dich?

    Liebe Grüße von Jule

  • Hallo, ich melde mich zurück aus einem kathastrophalen Wochenende! :roll:
    Es fing schon damit an, daß ich ungeplanter Weise Samstag noch arbeiten mußte, d.H. meine gesamte Wochenendplanung war über den Haufen geschmissen. Dann noch schnell einkaufen, kochen und Haushaltsgrundreinigung, außerdem hatte mein Sohn einen Freund übers Wochenende als Übernachtungsgast.
    Gegen 18.00 Uhr war ich total platt und mit den Nerven am Ende. Am liebsten wäre ich gleich ins Bett und meine Ruhe haben. :?
    Im Enddeffekt kam es wieder mal zu einer unguten Auseinandersetzung mit meinem LG, - wir waren beide genervt und ürberreizt.
    Ich habe mich so aufgeregt, daß ich eine Panikattacke hatte, und mich anschließend nur mehr weinend ins Bad eingesperrt hatte. die Kinder haben zum Glück nix mitbekommen, die waren noch im Garten rodeln.
    Ich habe mich dann halt wieder zusammengerissen und wir haben noch einen Nachtspaziergang mit dem Hund im Schnee gemacht.
    Sonntags gings in dem Stil weiter. Irgendwie wollte ich morgens garnicht mehr aufstehen, ich war mit den Nerven am Ende. :(
    Zum Glück hatten wir keinen Alkohol zuhause und mein LG war mit seinen Kumpels unterwegs, so war ich nicht massiv gefährdet.
    Ich muß aber zugeben, hätte ich "Stoff" zuhause gehabt wäre ich in eine brenzlige Lage gekommen! :evil:
    So kann es nicht weitergehen, ich brauche um erfolgreich zu bleiben mehr Ruhe, wenigstens zuhause will ich Sicherheit und Frieden - bin heute noch total gegen den Wind und genervt.
    Jetzt mache ich mich mal an die Arbeit und schau daß ich mich beruhige
    LG, murmeltier

  • Hallo zusammen, danke für die Extranerven! :D
    War heute wieder ein ruhiger Arbeitstag, habe mich wieder eingekriegt und heute sogar Spass am Job.
    Ich hasse es wenn die dunklen Gedanken um mich kreisen, zum Glück habe ich zuhause und im Job ausreichend Ablenkung, und ich arbeite weiter an den nächsten 24 Stunden :D:idea:
    Liebe Grüsse, murmeltier

  • Hallo Murmeltier,

    ich freue mich, dass es dir wieder besser geht!

    Zitat

    will nicht mehr alleine kämpfen!

    Du hast ja irgendwo geschrieben ein Jahr Trockenheit mit zwei Rückfällen beide in Stress Situationen.

    Zitat

    Zum Glück hatten wir keinen Alkohol zuhause und mein LG war mit seinen Kumpels unterwegs, so war ich nicht massiv gefährdet.
    Ich muß aber zugeben, hätte ich "Stoff" zuhause gehabt wäre ich in eine brenzlige Lage gekommen!

    Es geht immer so weiter und ich frage mich (wünsche dir natürlich nicht) wie lange das noch gut geht, für mich persönlich ist das ja nur aushalten und trotz dass Du LG hast, bist du alleine.

    Zitat

    So kann es nicht weitergehen, ich brauche um erfolgreich zu bleiben mehr Ruhe, wenigstens zuhause will ich Sicherheit und Frieden


    Was hat sich bei dir geändert seit dem letzten Rückfall? und wie soll es denn weitergehen?

    Zitat

    aber ich hatte die Hoffnung solange durchzuhalten, bis mein Sohn aus dem gröbsten raus ist..


    Das ist noch eine lange Zeit!

    Wünsche dir trockene 24h

    Gruß
    Maria

  • @ maria: Was hat sich bei mir geändert seit dem letzten Rückfall?
    Nun ich denke daß der intensive Wille und auch die Einsicht daß ich immer gefährdet sein werde erst durch diese beiden Rückfälle mein Denken und Fühlen wirklich erreicht haben.
    Die nächsten Tage nach meinen Rüchfällen haben mir aufgezeigt daß ich wahrhaftig Alkoholikerin bin, daß ich Alkohol missbrauche um glücklich, weniger wütend, wenigr gestresst etc. bin. Und natürlich wie illusorisch dieser Gedanke ist, weil schon am nächsten Tag hat mich die Realität wieder eingeholt, samt katerstimmung. :oops:
    Und deswegen bin ich am Wochenende nicht losgezogen um "Stoff zu besorgen, ich habe geweint, ich habe mich geärgert, - aber ich habe die Gefühle zugelassen, - und ja, auch ausgehalten 8)
    Etwas was ich in meiner nassen Zeit nicht konnte und wollte.
    Ich denke daß ist schon ein kleiner Schritt, und am nächsten Tag war der Spuk vorbei, ich will garnicht dran denken was wäre, wenn ich getrunken hätte.
    Das Alkoholverbot zuhause werde ich weiter durchsetzen allerdings arbeite ich im Hintergrund an der Möglichkeit meine nächsten Schritte alleine mit meinem Sohn zu gehen, deswegen habe ich bereits ein anonymes Sparbuch eröffnet um vorzusorgen für den Fall daß sich in nächster Zeit eine Lösung ergibt.
    Auf die nächsten 24h trockenen Stunden
    murmeltier :D

  • Boah - bin heute so müde und schlecht gelaunt :x
    Es ist grau in grau, eiskalt und ungemütlich - musste mich morgens mit letzter Willenskraft aus dem Bett quälen... :roll:
    Und schon vorm Frühstück ging der Stress los :arrow: Hundchen hat in die Wohnung gepinkelt (gestrn abend erst frischt aufgewischt *grrrrrr*),
    Kaffeemaschine ist verkalkt :arrow: Sohnemann findet Handschuhe und Schlüssel nicht :arrow: großräumige Suchaktion :arrow: Brot für Jause ist schimmelig :shock: schnell runter zum Bäcker :arrow: 8.00 Uhr alle aus dem Haus :? erstmal tief durchatmen usw.usf.
    Der Tag kann nur besser werden
    LG, murmeltier

    :D Trinke jetzt mal ein Tässchen Baldrian Tee und knabber 2-3 Schokokekse, sonst wird das heute nix mehr...

  • Bin heute schon seit 4.30 Uhr wach, konnte nicht mehr weiterschlafen :(
    Mir gehts zunehmend schlechter, Herzrasen, Erschöpfung, Nervösität, daraus ergibt sich Frustration und schwarze Gedanken.
    Ich habe das Gefühl innerlich zu zerspringen... selbst die einfachsten Dinge wie Duschen, Anziehen und Schminken erscheinen mir fadt unbewältigtbar :shock:
    Habe gleich heute früh in der Suchtberatung einen Notfall-Termin mit meinem Therapeuten vereinbart - ich denke daß ich in der derzeitigen Gemütslage hochgradig gefährdet bin.
    Ich versteh mich selbst nicht, alles war doch schon besser, ich hatte meinen Alltag im Griff, ich war positiv motiviert - und jetzt dieses Absinken in ein tiefes schwarzes Loch :evil:
    Hat jemand selbst solche Phasen, und wie geht man damit um? Woher kommen sie?
    Das schwierigste im Moment ist trotzdem weiter zu machen, irgendwie ist es als sehe ich mir beim Leben zu.
    In der Hoffnung daß es bald besser wird schicke ich euch liebe Grüße,
    murmeltier 8)

  • Hallo Murmeltier,

    auch ich kann nicht behaupten dass es bei mir alles nur gut ist, am Anfang meiner Trockenheit war es sehr schwer und jetzt ist auch nicht immer alles gut.
    Da ich alleinerziehend bind liegt die ganze Verantwortung bei mir, ob es das Finanzielle ist oder für meinen Sohn da zu sein, Entscheidungen abwiegen und treffen, und, und, und….
    Solche Phasen dass es mir schlecht geht, müde bin, Zukunftsängste habe, angespannt und nervös bin, hab ich ja auch.
    Bei mir zumindest kommt es oft dazu, wenn ich nicht weiß wie und ob ich etwas schaffe viel dreht sich dabei um das finanzielle aber auch um das gesundheitliche.
    Das sind aber nur Momente, ich arbeite an mir, suche nach Lösungen, und freue mich wenn ich den Weg gefunden habe der unlösbar erschien.
    Nur ohne Alkohol bin ich in der Lage diese Wege zu finden, und ich bin Dankbar dass ich nicht trinken muss.

    Trockene 24h wünsche ich Dir

    Gruß
    Maria

  • glück auf murmeltier

    sowas kann immer mal plötzlich auftreten :roll:

    Zitat von murmeltier

    Habe gleich heute früh in der Suchtberatung einen Notfall-Termin mit meinem Therapeuten vereinbart

    war genau richtig ^ damit umzugehen :D
    :arrow: halt erst mal durch bis du dort bist :arrow: wird dir bald besser gehen :!::idea:

    daumendrück + kraftpaket

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • hallo murmeltier, auch ich habe momente, in denen cih sehe, gleich geht alles den bach runter.
    auch ich bin selbsständig und habe verantwortung für mitarbeiter und kunden. und sch.. augenblicke, in denen ich keinen rat mehr weiss und niemand in meiner haut stecken möchte.
    was mich hochhält ist einzig der gedanke, das ich bislang alle krisen gemeistert habe und es immer irgendwie weiter ging. diese zuversicht ist im laufe der zeit in mir gewachsen.
    im nachhinein kann man dann über vieles schmunzeln. also, kopf hoch, nicht aufgeben,
    die trockenheit hilft und man wird schließlich krisenmeister!
    einen lieben gruss, frank

  • Ein Hallo und ein Dankeschön an euch alle :D
    Termin habe ich Montag gleich gekriegt, hatten aber ein langes hilfreiches Telefonat - mein Therapeut trifft immer die richtigen Worte 8)
    Heute morgen habe ich auf den Haushalt gepfiffen und bin mit meiner Freundin (ist 15 Jahre ältre und erfahrener) mit den Hunden 2 Stunden spazierengegangen mit anschließendem Kaffeetratsch.
    Sie hat mir gesagt daß ich mich halt damit abfinden muß dass
    1. nicht alles immer perfekt sein muß
    2. nicht alles nach Schema F laufen kann
    und 3. :oops: schon garnicht alles nach meinem Dickschädel gehen muss :P
    Nachdem sie mir mal ordentlich den Kopf gewaschen haben mußte ich wirklich laut lachen, - denn eigentlich bin ich wirklich eine verbohrte Zicke und stehe mir selbst im Weg :idea:
    So, jetzt mache ich mich wieder an die Arbeit, im Hintergrund läuft eine CD von meinem Sohn: Rainhardt Mai "Über den Wolken... :wink: "
    Liebe Grüsse, murmeltier

  • Ich schaue mal schnell beu Euch vorbei :wink:
    Wie angekündigt war ich am Montag zu einem aussertürlichen Termin in der Suchtberatung - ich fühlte mich gut aufgefangen und vestanden.
    Meine depressiven Phasen stammen sicher aus einem Gefühl der Überforderung und Überlastung der ich zurzeit ausgesetzt bin.
    Ich kann mich schwer auf eine Tätigkeit konzentrieren, in meinem Kopf schwirren die Gedanken und Dinge durcheinander wie in einem Bienenstock. :?
    Mein Therapeut hat mir angeraten Urlaub zu machen, oder zumindest einige Dinge aufzuschieben, bis ich wieder mit mir im Reinen bin. Vielleicht will ich in kurzer Zeit zuviel auf einmal erreichen, ich sollte mich erstmal auf meine Trockenheit, meinen Sohn und meine Zukunft kümmern - was meiner Meinung nach eh schon ein großer Brocken ist.
    Saufdruck habe ich aber nicht, obwohl mein LG wiedermal mit mehreren Weinflaschen aus der Arbeit nach Hause kam, die musste er dann im Auto verwahren! :P
    Ich habe stattdesen eher das Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung, ich lese viel (z.B. hier im Forum) und schlafe ausreichend. :D
    Euch allen einen schönen ruhigen Tag, murmeltier

  • Hallo, melde mich nach längerer Pause zurück :D
    Habe leider immer noch viel beruflichen Stress, denn kann ich mir leider nicht so schnell vom Halse schaffen. :?
    Zuhause bin ich aber runter vom Gas, was habe ich von einer blitzblanken Wohnung wenn dabei meine Nerven blank liegen? Ich mach das Nötigste was ich schaffen kann, der Rest muß liegen bleiben oder ich bekomme endlich eine Putzfrau :x
    Seelich bin ich immer noch in einem Tief, Gedanken an Alkohol habe ich dabei aber nicht, nehme aber zum Ein/und Durchschlafen und übern Tag zur Beruhigung derzeit Medikamente. Das wollte ich eigentlich immer vermeiden, diese Präperate haben nach Absprache mit dem Artzt keine Gewöhnungsgefahr. :roll:
    Würde mich freuen wieder was von euch zu hören, bzw. besuche ich euch eh fast täglich auf euren Seiten!
    LG, murmeltier

  • Hallo Murmeltier,

    schön dass du dich meldest!

    Zitat

    Zuhause bin ich aber runter vom Gas, was habe ich von einer blitzblanken Wohnung wenn dabei meine Nerven blank liegen? Ich mach das Nötigste was ich schaffen kann, der Rest muß liegen bleiben oder ich bekomme endlich eine Putzfrau


    Ja genau schön mit der Ruhe, die Hausarbeit die läuft ja auch nicht weg, die ist irgendwo immer da.

    Über Medikamente kann ich nichts sagen aber wenn das ja mit dem Arzt abgeschprochen ist, dann wird das wohl nötig sein.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Geduld!

    Gruß
    Maria

  • Ich hatte gestern einen für mich erschreckenden Moment im Supermarkt. Der Tag war wieder einmal nur noch sch*, ich war abgenervt und frustig und erledigte schnell noch die Einkäufe, als ich zum ersten Mal seit langem vorm Weinregal zum Stehen kam! :evil:
    Ich hatte den genazen Tag keinen Moment an Alk gedacht, plötzlich stand ich dort wie paralysiert! :shock:
    Zum Glück habe ich mich übr mich selbst so geärgert und erschrocken daß ich schnell das Weite suchte und dabei die Hälfte meiner Einkaufsliste nicht mehr zusammensuchte.
    Irgendwie läuft es nicht so gut für mich derzeit...
    LG, murmeltier

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