Beiträge von Martha

    Hi Alex, ja, ich hätte Dir und jedem anderen das Gleiche geantwortet :). Nie um jemanden persönlich anzugreifen oder zu ärgern, sondern einfach zu helfen, dieses eloquente Suchtgedächtnis zu entlarven und zu begreifen, wie perfide es sich durch die Hintertür ganz langsam anschleichen kann ... VG Martha

    Liebe Evelin,

    ich komme mal zu Dir rüber, um etwas zu diesem Satz von Dir bei Meks zu sagen :)

    weil ein solches Verhalten hier so „abgeurteilt“ wird, ich aber doch eigentlich offen hier schreiben will…

    Ich finde es gut, ehrlich dazu zu stehen, wenn man etwas tut, was nicht unbedingt der Anfangsempfehlung der Trockenheit entspricht - aber wenn man mal ganz ehrlich mit sich ins Gericht geht: dient diese Ehrlichkeit nicht auch dazu, dass die Sucht sich dadurch eine Absolution erteilen will?

    Ich würde Dir gerne noch ein paar Gedanken zur Risikominimierung dalassen.

    Am Anfang der Abstinenz ist ein Bereich unseres Hirns immer noch vom Alkohol "durchtränkt" und es geht rein darum, Ruhe vom Alkohol ins Hirn zu bekommen, oder besser noch, den Alkohol zu elemenieren, soweit das möglich ist. Unser Hirn ist wie eine Festplatte im Computer, die neu bespielt wird, dafür muss bloß das Alte erstmal raus, damit Platz für Neues da sein kann.

    Als Beispiel: Wenn Du schreibst, dass Du in der Skihütte mit 10 Menschen warst und davon 9 Bier getrunken haben und einer Wasser, dann kontrollierst Du den Alkohol der Anderen. Du trinkst ihn zwar nicht selber - Du nimmst ihn aber wahr - Das PRO Alkoholhirn ist voll aktiv. Menschen mit einem normalen Alkoholverhalten achten weder darauf, was wer trinkt, noch wieviel und sie sprechen auch nicht darüber. Wenn ich heute mit Menschen weggehe, dann achte ich nicht mehr darauf, wieviel und was sie trinken, aber ich trinke jetzt auch seit 13 Jahren nicht mehr. Es hat bei mir ca. 1,5 -2 Jahre gedauert, bis ich den Alkholkonsum der anderen nicht mehr kontrolliert habe.

    Und nun kannst Du Dich nach so einem wunderbaren Tag beruhigt und glücklich ins Bett legen, dass alles gut gegangen ist´. Dein Suchtgedächtnis ist nicht angesprungen und Du warst sogar so ehrlich und hast es Deiner Gruppe gesagt. Das wird wahrscheinlich das nächste und vielleicht auch das übernächste Mal gut gehen und genau darauf lauert die Sucht in Dir und Du kannst anfangen, übermütig zu werden - kannst Du dann stand halten? Glaub mir, das Suchtgedächtnis ist eloquent, perfide und tricky und kann eine wahrer Satan werden :roll:

    Ich bin der tiefen Überzeugung, je weniger ich mein Hirn im ersten Jahr der Abstinenz mit Alkohol konfrontiere, desto besser kann ich meine Festplatte in meinem Hirn neu überschreiben und mit der Zeit unterscheiden lernen, ob ich selber an meinem Ruder sitze oder Sucht.

    Herzliche Grüße Martha

    ich bin etwas erstaunt über Deine Reaktion Meks. Du bist einer SHG für Alkoholismus beigetreten, weil Du durch Deine eigenen Wege bisher nicht trocken geworden bist, oder?

    Du verhälst Dich ein bisschen wie " wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" was übrigens auch nicht ganz untypisch für den Anfang der Trockenheit ist ...

    Hier geben dir "alte Hasen" sehr gute Denkanstöße, nicht um Dich zu massregeln, sondern schlicht um Dir zu helfen aus der Sucht zu kommen, weil sie die Stolpersteine kennen - also vielleicht einfach mal in Ruhe drüber nachdenken ....

    VG Martha

    Hi Meks,

    ich motiviere sehr gerne Menschen, die aus der Sucht aussteigen wollen. Ich motiviere allerdings keine Wege, die aus meiner Sicht und aus der Erfahrung von vielen vielen Alkoholikern nicht zielführend sind. Dazu ist mir diese Erkrankung zu ernst. Wir befinden uns hier ja in einer Selbsthilfegruppe für Alkoholismus und nicht in einem Diätforum, oder?

    Du kannst gerne Deinen Weg mit Euphorie gehen und wenn es Dir gelingt, auf diesem Wege ein lebenslanges, trockenes Leben zu erreichen, dann freut es mich sehr für Dich.

    Die Erfahrung zeigt leider oft etwas anderes ... aber vielleicht gehörst Du auch zu den Ausnahmen ...

    Beste Grüße Martha

    Liebe Evelin,

    ich war am Anfang meiner Abstinenz oft verunsichert und musste mich in diesem neuen Leben zurecht finden. Wo will ICH hingehen oder wohin will die "Sucht"? Wachsam und ehrlich mit mir sein, hat mir dabei geholfen, zu differenzieren. Wenn ich nicht im Lot mit mir war, bin ich lieber zuhause geblieben - was ist schon eine gesellige Veranstaltung für Stunden im Gegensatz zu einer lebenslangen Abstinenz :)

    Manchmal hatte ich auch ein Gefühl des Verzichts , aber wenn ich eine andere Sichtweise einnehme ist es ja auch ein Gewinn: ich stelle mein nüchternes Leben in den Vordergrund und dafür bin ich bereit, etwas zu tun. You can´t have the cake and eat it ... 8):S

    Einen guten Abend für Dich, Martha

    Moin Pellebär,

    das habe ich mir fast gedacht, dass Du stolz darauf bist, an die 66 gedacht zu haben😂 ich fühle mich geehrt, dass Du daran gedacht hast :love:. Du kannst weiterhin die 66 benutzen , wenn Du möchtest. Ich habe die 66 damals in der Eile beim ersten Anmelden genommen, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass der Name Martha alleine geht :mrgreen: Ich muss mich aber tatsächlich auch an diesen Nickname wieder gewöhnen, da ich sonst natürlich nur mit meinem richtigen Namen unterwegs bin 😅

    Herzliche Grüße

    Moinsen drybabe,

    die "Stückgare" ist die letzte Ruhe- und Reifephase des geformten Teiglings in einem Gärkörbchen, bevor er in den Backofen kommt . Das heisst, ich muss meinen Teig morgens nicht mehr bearbeiten oder in Form bringen sondern hole ihn nur noch aus dem Gärkorb und ab in den Ofen (die lange Reifezeit im Kühlschrank gibt den Geschmack 💡😁)

    Beste Grüße zurück :)

    Huhu Evelin,

    wissen Deine Freundinnen mit den Du Bowlen willst, das Du ein Alkoholproblem hast und nicht mehr trinkst?

    Alle Menschen, die dicht an mir dran sind wissen von meinem Alkoholthema. Auch wenn ich heute Menschen kennenlerne und mit Ihnen öfter etwas mache oute ich mich irgendwann - ich mache es aus reinem Egoismus: ich schließe mir eine Hintertür, da ich NIE in der Gegenwart von Menschen "wieder" trinken würde, die wissen, dass ich Alkoholikerin bin.

    Lieben Gruß Martha

    Guten Abend Koda,

    willkommen in unserer SHG und mach es Dir bequem in unserem Stuhlkreis - gut dass Du hierher gefunden hast :)

    Ich stelle es mir sehr sehr anstrengend vor, mit einem depressiv-Süchtigen unter einem Dach zu leben .... Grundsätzlich finde es super, Freunden die in Not sind, zu helfen und sie zu unterstützen, aber dabei selber die Grätsche zu machen kann ja nicht der Sinn der Nächstenliebe sein.

    In der Sucht ist es genau andersrum mit der Hilfe, wie im "normalen" Leben: Hilfe durch Nichthilfe. Hast Du mal darüber nachgedacht, dass Du durch Dein Verhalten sein Leid verlängerst? (damit meine ich nicht, dass Du schuld an seinem Zustand bist!) Aber warum sollte er etwas in seinem Leben ändern? Er hat ein Dach überm Kopf, wahrscheinlich eine warme Dusche, etwas zu essen im Kühlschrank , er kann trinken soviel er will, er jammert Dich voll und selbst die Miete darf er Dir sporadisch zahlen - warum soll er aus diesem Paradies aussteigen?

    Ich wünsche Dir , dass Dein Freund sich daran hält, in 2 Monaten auszuziehen. Hast Du schon einen Plan B, was Du tust, wenn er nicht auszieht?

    Viele Grüße Martha

    Moin drybabe und Pellebär - Euch beiden ist nicht aufgefallen, dass meine 66 gar nicht mehr da ist 8) - die hab ich jetzt mal nach 14 Jahren abgegeben 😁

    Danke für Eure Rückmeldungen. Ich denke, dass unsere Kapitulationen alle etwas anders sind. Vielleicht hat das etwas mit dem Trinkverhalten zu tun, aber letztendlich ist es egal - Hauptsache die Sucht ist gestoppt.

    Meine Beobachtung von Gleichgesinnten die lange trocken sind ist, dass sie alle ihren persönlichen Tiefpunkt hatten und er aus meiner Sicht massgeblich dazu beiträgt, trocken zu bleiben.

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    Heute hatte ich einen richtigen Doof Tag :roll: , das fing schon beim Aufstehen an und ich mußte mich regelrecht durch den Tag schleppen . Ich mag mich gar nicht, wenn ich so ausgebremst bin, nicht in die Latschen komme und mich zu allem zwingen muss. Am späten Nachmittag habe ich mich schliesslich an den Herd begeben, etwas Gutes gekocht und ein Brot backe ich auch grad noch- das geht dann heute Nacht als Stückgare in den Kühlschrank und wandert morgen früh gleich in den Ofen. Ich freue mich schon jetzt, wenn sich Morgen früh der Duft von frischem Brot und Kaffe vermengt und durch die Wohnung zieht :love:

    Jetzt ist meine Welt wieder okay - ich bin in die Aktivität gekommen und habe etwas Kreatives erschaffen, das hilft mir immer 😁

    Einen guten Abend für alle, Martha 🌸

    Heute möchte ich mal einen kleinen Rückblick auf meine Anfänge der Trockenheit werfen:

    Als ich mich nach meinem letzten Totalabsturz (im Juli 2010) entschloß, ein Leben ohne Alkohol zu führen, konnte ich mir trotzdem kaum vorstellen, dass ich tatsächlich alkoholkrank bin. Wie jeder von uns war ich nur im Vergleich mit anderen, die schlimmer trinken als man selbst :roll:

    Die erste Zeit meiner Abstinenz war relativ easy. Vielleicht, weil ich nicht täglich getrunken habe und mein letzter Absturz saß mir noch tief im Nacken. Mein Suchtgedächtnis war zumindest im Tiefschlaf und ich habe sogar gedacht: okay, in einem Jahr setze ich mich mit einer Flasche Wein hin und gucke, ob ich mein Trinken kontrollieren und nur ein Glas Wein trinken kann … (Nicht weil ich wieder trinken wollte, sondern weil ich es mir nicht vorstellen konnte, tatsächlich keine Kontrolle über den Alkohol zu haben).

    Nach 4 Monaten Abstinenz kam mein Wendepunkt: mir wurde eine „gute“ Flasche Hochprozentiges als Mitbringsel geschenkt ( die Person wusste nicht, dass ich nicht mehr trinken wollte) und wenig später sprang mir mein Suchtgedächtnis an. Nicht für eine Minute, sondern bestimmt über eine Stunde. Eine eloquente, penetrante und manipulative Stimme der übelsten Sorte.

    Ich habe mich glücklicherweise zeitnah ins Forum begeben, statt den Schnaps zu öffnen 😅

    Für mich war das der ALL IN Moment:

    Ich stellte es nicht mehr in Frage, ob ich ein Alkoholproblem habe - ja, ich bin alkoholkrank! Gleichzeitig begann der Prozess meiner persönlichen Kapitulation. Es dauerte gefühlt 2 - 3 Tage, in denen ich mit mir kämpfte mir einzugestehen, etwas nicht über meine Kraft und Willen steuern zu können. Ich sah das als Schwäche von mir an. Es mir umzudrehen, dass es eine Stärke ist, zu meiner Schwäche zu stehen die ich habe, war mein persönlicher Gamechanger. Ich erinnere mich, dass es ein ungewohntes, aber sehr befreiendes Gefühl war: ich muss endlich nicht mehr gegen den Alkohol kämpfen🙏🙏 !

    Ich konnte meinen Individualismus und mein Ego in die Ecke stellen, dass bei meiner Sucht doch alles anders sei, als bei anderen. Ich hab´s hier tagtäglich gelesen, dass die Sucht nur nach unten geht - warum sollte das ausgerechnet bei mir anders sein …. 8). Auch die anfängliche Risikominimierung bekam für mich eine ganz andere Dimension, da es mich soviel Kraft und Energie kostete, dem Suchtgedächtnis entgegenzutreten.

    …. und den Versuch mit dem Trinken vom Wein in einem Jahr, den brauchte ich schlagartig auch nicht mehr 😁. Den brauche ich bis heute nicht , den brauch ich in Zukunft nicht - ich weiß, ich werde bei dem Versuch verlieren:!:

    Das ist nun 13 Jahre her - ich konnte noch früh aussteigen 🙏.

    Mein Leben ist heute nicht nur rosarot und toll - nö - die Welt da draußen hat sich ja nicht verändert - aber ich muss nicht mehr zusätzlich täglich gegen einen Gegner kämpfen, gegen den ich sowieso verlieren werde und kann diese gewonnene Energie für das ganz normale Meistern des Lebens nutzen , das ist schön 😁

    Viele Grüße Martha 🌸

    Liebe Aurora,

    ich freue mich für Dich, dass Du die Entscheidung getroffen hast, jetzt zuerst an Dich und Deine Enkelin zu denken 😁 , Du wirst ihre eine wunderbare Omi sein .

    Danke, für Deinen unermüdlichen und verlässlichen Einsatz hier 🙏🌸

    Herzlichst Martha

    Liebe Evelin,

    im Vordergrund stand, dass es mir sehr wichtig ist teilzunehmen

    dann habe ich das falsch interpretier. Am Abend schriebst Du

    Außerdem wollte ich auch wissen, wie ich auf diese Situation reagiere…

    ich kann eine fürchterliche Erbsenzählerin des einzelnen Wortes beim Lesen sein 😅

    Never mind - ich finde, Du machst das alles richtig gut :)

    Viele Grüße Martha

    Hallo Evelin,

    Außerdem wollte ich auch wissen, wie ich auf diese Situation reagiere…

    Pass bitte mit diesen Experimenten am Anfang der Abstinenz auf. Mit dem Ausprobieren im Außen würde ich frühestens nach einem 3/4 Jahr , besser noch nach einem Jahr, beginnen. Dein Hirn ist noch ziemlich auf PRO Alkohol programmiert, unterschätze das bitte nicht.

    Ich hatte in den ersten 4 Monaten, als ich aufhörte zu trinken, kein Anspringen des Suchtgedächtnis und keinen Suchtdruck. Durch eine von mir unachtsame Aktion sprang mir dann allerdings mein Suchtgedächtnis an. 1,5 Stunden hat das gedauert und das war alles andere als witzig , eine heftige und wortgewaltige Orchestrierung hat da in meinem Hirn stattgefunden :roll: Zum Glück war ich zu Hause und hatte unsere Foris an der Seite, die mir zur Seite standen. Das war allerdings auch der Moment, dass ich kapiert habe, warum insbesondere am Anfang die Risikominimierung so essentiell ist ... Rein über den Willen dem Suchtgedächtnis Stand zu halten ist super, super anstrengend und kann auch böse nach hinten losgehen.

    Beste Grüße Martha

    Hi Meks,

    ist Dir bewusst, dass Du auf Deine Euphorie aufmerksam gemacht wirst, dass die sehr gefährlich sein kann und Du fast noch euphorischer antwortest? Auch wenn Du schon immer euphorisch warst - bist Du damit bis heute trocken geworden?

    Hatte so Gedanken das mit einem Bier zu genießen!

    Dein Gedanke, ein Bier geniessen zu können, ist suchtorientiertes, nasses Denken ...

    Pass sehr auf Dich auf ....

    Viele Grüße Martha

    Ich bin seit 13 Jahren abstinent , war lange Partnerin eines Trinkers - sind das Erfahrungen genug?

    Ich habe in meiner ganzen Laufbahn noch NIE gehört, dass jemand durch Hypnose trocken geworden ist. Es bräuchte dann keine Suchtberatung, keine LZT und auch keine SHG´s ....

    Hallo Berni,

    Du bist glaube ich schon etwas länger hier im Forum und ließt hier auch quer, oder?

    ‚In den nächsten Tagen möchte sie als Alkoholikerin es einmal mit einer Hypnosestunde oder mehr versuchen. Was haltet ihr davon bzw. welche Erfahrungen habt ihr damit?

    Ist das tatsächlich eine ernst gemeinte Frage von Dir?

    Wenn Du all die Gedanken und Energie die Du in Deine Frau steckst, dafür nutzen würdest, Dich selbst zu hinterfragen, warum Du Dir das Leben an der Seite einer schweren Trinkerin ruinierst, dann wäre das ein echter Gamechanger!

    Man greift ja an jeden grünen Grashalm.‘

    Ich habe das Gefühl, als ergreifst Du jeden Grashalm, um Dich nicht mit Dir selber auseinandersetzten zu müssen :?

    Viele Grüße Martha