Beiträge von Bolle74

    Hallo Feuerengel,

    Deine Art zu schreiben erinnert mich an einen sehr liebevollen Menschen der mich ein Stück meines Lebens begleitete... und auch jetzt, obwohl räumlich getrennt immernoch eine große Rolle in meinem Leben einnimmt.

    Es mag vielleicht komisch erscheinen, dass ein Alkoholiker hier zu Deinem Threat schreibt... aber ich las den Eintrag von Kaleu.
    Der Hang ist steil und man rutscht doch sehr leicht vom Einen ins Andere.

    Und so komme ich auf den liebevollen Menschen zurrück. Heute denke ich es war für mich ein Abrutschen in die Co-Abhängigkeit ihr gegenüber.
    Durch sie lernte ich sozusagen das Gegenstück meiner kennen.
    Ich sah mit Entsetzen was Menschen wie ich durch ihre Sucht anderen antun. Da ich mich in sie verliebte, hatte ich ihr gegenüber sehr starke Schuldgefühle. Ein Wechselbad der Gefühle tat sich auf.

    Je näher ich ihr kommen wollte, desto weiter entfernte sie sich von mir. Bis schliesslich mein Verhalten so extrem und verantwortungslos wurde und ich nur noch einen Ausweg sah.
    Um sie fliegen lassen zu können, ihr ihre Freiheit zurückzugeben und sie für sich wachsen zu lassen, musste ich dafür sorgen mich als liebevollen Menschen aus ihren Gefühlen zu streichen.
    Was ich dann auch tat.

    Heute liebe ich sie immernoch... aber ich sehe aus der Ferne wie sie es nutzt und wächst. Das erfüllt mich mit Freude.

    Aber geheilt bin ich dadurch nicht.

    Ich fühle mich dadurch leer und habe erst hinterher bemerkt wie groß mein tatsächlicher Verlust für mich ist. Durch das Rückweichen in meine alten Muster versuchte ich diese Gefühle zu deckeln. Sie nicht mehr spüren zu müssen.
    Ich wende mich heute an Menschen die mich schon sehr lange kennen. Sie versuchen mir Halt und Verständnis zu geben. Wenn ich ihnen erzähle wie sehr ich sie noch liebe und bereit bin alles zu vergeben, verstehen sie dies nicht. Sie verstehen nicht warum ich aggressiv wurde und es zerbrochen habe und sie verstehen nicht warum ich noch liebe.

    Es nützt nichts das wertvollste was es gibt auf der Welt in den Händen zu halten, wenn es dabei stirbt.
    Deshalb hab ich es getan. Damit sie leben kann.

    Ich habe sie gesehen und an sie geglaubt... und weil ich das immernoch tue... so wie am ersten tag als ich mich in sie verliebte... deshalb werde ich sie immer lieben.

    Aber es heilt einen nicht. Ich habe es für sie getan und nicht für mich.

    Jetzt bin ich wieder in meinem alten Muster weil ich keinen Weg gefunden hab um die Leere zu füllen.

    Ab wann man sich von seinen Süchten lossagen kann und ab wann nicht... ich denke die Frage ist beantwortet wenn man merkt ich denke schon alleine drüber nach. Denn wenn ich mir die Frage erst gar nicht stelle... sozusagen erst garnicht drüber nachdenke... dann denke ich ist man für einen kurzen Augenblick darüber hinweg.
    Diesen Zustand hat sie in mir ausgelöst.

    Dafür bin ich ihr ewig dankbar, denn sie war der erste Mensch in meinem Leben der dies konnte.

    Jetzt muss ich nur noch lernen diesen Zustand in mir selbst zu finden und auszulösen.

    Sie war mein Feuerengel. Einen Engel hab ich in ihr gesehen... und als ich ihr zu nahe kam hab ich mich verbrannt.

    Ich hoffe ich konnte dir damit etwas helfen.

    Lieben Gruß, Bolle

    Anhang...

    Zitat

    ...Denke darüber nach was es Dir gibt zu trinken.
    Warum weisst Du schon im nüchternen Zustand Stunden vorher Du willst Dich heute voll laufen lassen.
    Und wenn der Kick bei nem Rückfall ausbleibt... dann weißt Du was Du loslassen musst...

    Kann auch als Wortspiel dienen...

    Denke darüber nach was Dir eine Bindung gibt.
    Warum weisst Du schon vorher was Du von Der Bindung Dir erhoffst.
    Und wenn es Deine Erwartungen nicht erfüllt...
    Dann...

    Sie hat mich nicht losgelassen, sondern mir weiterhin etwas vorgemacht um an ihren Kick zu kommen...

    Abschluss:

    Ich kann sehr wohl mit meinen Handlungen und mit meinen Rückfällen leben, auch mit deren Folgen.

    Denn eins ist mir klar... so wie ich nicht frei von Fehlern... so ist es auch kein anderer.

    Hätte Skye genauer gelesen würde Sie es verstehen worum es geht.

    Trotz aller Widrigkeiten hab ich nicht getrunken...
    Ich wollte lediglich lieben.
    Doch das konnte und durfte ich nicht.
    Sie hat es nicht zugelassen... sich nicht eingestanden.

    Anfangs wollte ich nicht mehr trinken weil ich ein anderer Mensch werden wollte. Ich habe mich dadurch nicht verändert. Ich blieb der gleiche Mensch. Deshalb viel mir das NICHT TRINKEN auch nicht als Loslassen auf.

    Meine zwei Rückfälle die ich hatte zeigten mir jedoch etwas neues auf. Ich hatte diese nicht wegen ihr. es waren meine Trigger aus meiner Vergangenheit.
    Sie bezog diese jedoch so sehr auf sich, dass ein weiteres Vertrauen ihrerseits kaum möglich erschien.

    Ich habe daraufhin mich auf mich selbst besonnen und nachgedacht warum ich das nicht Trinken nicht als loslassen empfand.
    Erst jetzt wurde mir klar, da bei den Rückfällen der übliche Effekt ausblieb, was ich loslassen muss.
    Ich ließ von dem bewussten Trinken los.
    Nicht von ihr.

    Von ihr habe ich unabhängig vom Alkohol schlussendlich losgelassen.
    Das ist eine andere Geschichte die jedem gesundem Menschen jeden Tag passieren kann.
    Mein Vertrauen wurde missbraucht.

    Mein Threat, den ich heute und hier abschliessen kann, heisst, Wie lässt man los.

    Meine persönliche Erkenntnis... die ich wie ich finde sich auch auf andere Alltagssituationen sehr gut übertragen lässt....

    Meine persönliche Erkenntnis ist ganz einfach diese...

    Denke darüber nach was es Dir gibt zu trinken.
    Warum weisst Du schon im nüchternen Zustand Stunden vorher Du willst Dich heute voll laufen lassen.
    Und wenn der Kick bei nem Rückfall ausbleibt... dann weißt Du was Du loslassen musst.

    Sie hat mich wahrscheinlich sehr geliebt... gestand es sich selbst aber nie ein.
    An dem einem bin ich schier mein halbes Leben lang ersoffen... und sie hat mich einfach zu lange auf dem Trockenem gelassen und ich bin dann einfach verdurstet.

    Den Alk hab ich unabhängig von ihr losgelassen...
    und die Liebe zu ihr hat mir gezeigt wie sehr sich die dinge im Leben ähneln.

    MFG Bolle

    Hallo an alle,

    nach vielen Hochs und Tiefs die mich die letzten Wochen gebeutelt haben, darf ich aufrecht stehend und mit Stolz erfüllt von mir behaupten... Ich stehe immernoch.

    Ich bin immer noch trocken und das ist neben der Erkenntnis, den Unterschied zwischen Freundschaft und Pseudofreundschaft kennengelernt zu haben, mein größter Erfolg für mich.

    Ich höre Menschen oft sagen wie wichtig es ist Verantwortung für sich selbst zu übernehmen...
    Doch beobachte ich auch sehr häufig dabei wie viele Menschen darüber hinaus den Blick für die Verantwortung ihrer Mitmenschen völlig aus den Augen verlieren.

    Es ist eine wahre Größe sich selbst treu zu bleiben, noch größer ist es aber dabei die Würde seiner Mitmenschen zu wahren.
    Würde ist es wenn ich Schulden auf mich nehme und zu diesen stehe... Egal was bisher zwischen Schuldner und Gläubiger geschehen sein mag.
    Würde ist es sich stets zu bemühen einen gemeinsamen Konsens herbei zu führen, egal wie groß die Kluft zwischen den vielleicht auch ehemaligen Partnern geworden sein mag.
    Würde ist es, die eigenen Forderungen gleichzeitig als die Rechte des anderen zu sehen.
    Denn häufig ist es so, dass die menschen die für sich ihre Autonomie einfordern, dies auf kosten anderer tun... Es schlichtweg einfach damit übertreiben.
    Denn Masslosigkeit ist ja schliesslich ein Krankheitssymptom.

    Sicherlich mag es schon schwer genug sein zu erkennen man ist anders als viele anderen. Sicherlich ist es schwer sich einzugestehen man hat eine Krankheit, eine Sucht als ständigen Begleiter neben sich.
    Noch viel schwerer ist es aber darüberhinaus die Regeln des gemeinsamen Miteinander zu respektieren und zu befolgen.

    Hingegen leicht ist es sich hinter seiner Krankheit zu verstecken und den Mitmenschen zu sagen "ich habe NUR Verantwortung meiner selbst gegenüber zu tragen".... weil ich ja krank bin.

    Loslassen und sich selbst lieben sind Tatsachen die für uns Abhängige ein Grundsatz des Stabilbleibens sind.
    Doch Gerechtigkeit und Ausgleich ebenso...
    Denn wer gibt mir das Recht als arbeitender Kranker meine Krankheit auf dem Rücken anderer aus zu tragen.
    Habe ich das nicht schon lange genug als nasser Alkoholiker getan?

    Also denke ich, mit Aussagen wie "ich trage jetzt Verantwortung für mich selbst" und "ich liebe mich selbst" sollte man beherzt umgehen...
    und nicht WIEDER übertreiben und diese über alles andere stellen.

    Denn ich sehe dies lediglich als Suchtverlagerung.

    Ich lasse los... von meinem alten Denken.
    Von meinem Egoismus und meiner Feigheit meine Krankheit als Schutz und Wegbereiter zu verwenden.

    Ich denke, im Gegensatz zu vielen Psychologen, ein beherztes "tut mir Leid, das war dumm von mir. Lass uns nochmal darüber reden"... also eine Entschuldigung...
    oder "stimmt, so hab ich dies noch gar nicht betrachtet"...
    ist viel mehr WERT (wenn man das so sagen darf), als ein... "ich zieh mich zurück und trage für mich die Verantwortung".

    Loslassen beginnt genau dort... und nicht bei seinen Mitmenschen!

    Mit freundlichem Gruß,

    Bolle

    Hallo Hartmut, hallo Skye

    stimmt, hast Recht. Ich tu es... sie aber auch.
    Da stehn mer uns in nichts nach.

    Aber ich habe was übers Loslassen gelernt.
    Es war für mich viel einfacher vom Alk loszulassen, als von ihr.
    Denn trotz Frust bin ich trocken. Ich weiss auch warum. Weil ich meine Probleme nicht mehr auf diese Weise "lösen" will. Denn dadurch habe ich immer nur mein Ego gepuscht und mir die Kraft geholt um mich nicht damit (derartigen Problemen) auseinandersetzen zu müssen.

    Vielleicht bin ich auch deshalb mit der Situation unserer Liebe total überfordert. Ich habe ihr schreckliche Dinge angetan für die ich unbändigen Scham empfinde. Wir stehen an einem Punkt an dem wir uns gerade nichts mehr zu sagen haben.
    Ich habs echt voll verbockt.
    Dennoch liebe ich sie.

    Aber fakt ist, ich habe nicht getrunken.
    Ich bin einfach sehr durcheinander und kann selbst nicht mal so genau erklären warum ich nicht getrunken habe. Es ist ein Gefühl das ich so bisher noch nicht kannte. Eine Art Durchbeissen die mir neu ist, aber deutlich echter.

    Ich weiss nicht ob man das so verstehen kann.

    Ich hab was übers Loslassen gelernt. Ihn (Alk) hab ich losgelassen. Sie hab ich durch meine Arroganz und mein Ego verloren.
    Die Liebe spür ich immer noch.
    Ob diese Liebe jemals wieder gemeinsam gelebt werden kann und wird weiss ich nicht.

    Aber derzeit fühl ich mich stabil was das Trinken angeht.

    Eine plausible Erklärung dafür hab ich selbst noch nicht.

    hallo an alle

    mich ärgert vor allem, dass es viel zu viele menschen gibt, die der meinung sind, wenn man einem kind den schnuller wegnimmt hat es keinen grund zu weinen.

    ich muss doch immerwieder mit erstaunen feststellen wie sich menschen auf das wort verantwortung berufen wenn sie einem anderen menschen leid zugefügt haben, sich aber dennoch hinter dem begriff "ich übernehm die verantwortung für mich selbst" verstecken.

    das ist einfach nur ungerecht

    Jetzt weiß ich was Loslassen ist und wie es geht.
    Sie hat es mir beigebracht.
    Und jetzt werd ich sie loslassen.
    Der Rückfall in mein altes Muster hat es mir aufgezeigt.
    Ich bleib mir und meinem Bauch treu...sonst niemandem.

    Trocken bin ich... und trocken will ich bleiben.

    Danke für die lehrreichen Stunden mit dir... meine Königin.

    Nachtrag

    Später jedoch stellte ich fest, wär ich blos doch hingegangen, denn mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Aus irgendwelchen Gründen, die ich so langsam auch gar nicht mehr wissen will, hat si mich blos abgewimmelt.

    Ich bin enttäuscht von ihr!!!

    Altes Muster

    Heute fiel ich in ein altes Muster aus meiner Vergangenheit zurück.
    Der aktuelle Stand unserer Beziehung ist eher Einseitig geprägt. Sie will Freundschaft, mehr nicht. Ich hingegen hab da weiter reichende Bedürfnisse.
    Ich nahm via sms Kontakt zu ihr auf, wollte wissen ob wir am Nachmittag noch etwas chatten können.
    Die kurz formulierte Absage versetzte mich in einen Wutzustand.
    Sie sei unterwegs, so ihre Aussage.
    Ich wurde neidisch und eifersüchtig. Neidisch auf ihr soziales Umfeld. Ich friste ein Alleinsein in meiner Wohnung und habe kein soziales Umfeld.
    Ich wollte mich nur unterhalten.

    Mit dem Gedanken „Na das woll mer mal sehn ob du unterwegs bist“ machte ich mich auf den Weg zu ihr. Ich spürte einen schier unbändigen Drang in mir die Wut weg zutrinken.
    Als ich in ihrer Stadt ankam, lief ich zunächst ziellos umher.
    Ich schaute mich nach allen Seiten um, dachte vielleicht treibt uns der Zufall zusammen. Hoffte es sogar. Dem war nicht so.
    Irgendwann jedoch lief ich immer näher in Richtung ihrer Wohnung. Der Druck wurde stärker. Die Wut auch.

    Als ich dann an der entscheidenden Straßengabelung stand, wurde es plötzlich anders.
    Ich spürte ihre Nähe. Eine Wärme stieg in mir auf. Ich hatte auf einmal nicht mehr das Bedürfnis es prüfen zu müssen. Ich war noch weit entfernt von ihrer Wohnung, konnte sie also nicht sehen. Dennoch wäre es die entscheidende Abzweigung gewesen. „Wenn ich diesen Weg jetzt nehme, dann tu ich ihr weh“.
    Die Wärme die ich spürte zeigte mir, ich hab es nicht nötig sie zu prüfen. So ging ich dann an der Abzweigung vorüber.

    Mit jedem weiteren Schritt mit dem ich mich dann von ihr entfernte wurde auch mein Druck zu trinken weniger. Ich musste mehrmals tief durchatmen und inne halten.
    Ein Schweißausbruch überkam mich. Doch ich wollte nicht mehr trinken.
    Erleichtert und müde ging ich dann nach Hause.

    Hallo Paddy,

    um deine Fragen zu beantworten...
    Ja, ich vertraue Ihr und nur bei ihr kann ich den Mut aufbringen der zu sein der ich bin.
    Ich bin stolz auf sie wie sie die Co Mauer durchbricht. Ich sehe wie sie wächst und zu einem noch wundervollerem Menschen wird den ich sowiso in ihr gesehen hab. Mit ihrem Wachsen wächst meine Liebe mit. Meine Liebe zu ihr.

    Ich will damit nicht verletzen oder Distanz erzeugen. Ich rechne aber auch nicht mit Verständnis.
    Ja, sie hat oftmals eine Spiegelfunktion für mich.
    Rechnen oder erwarten tu ich in solch einem Fall nicht. Dazu bin ich dann gar nicht in der Lage.

    Es hat sicherlich etwas mit Wertschätzung zu tun. Derer wie ich mich selber wertschätze.

    Deshalb denke es ist wichtig die Liebe zu trennen.
    Da gibt es die Liebe zu ihr... und die Liebe zu mir.
    Beide agieren unabhängig voneinander.

    Ausserdem schätze ich an ihr sehr die Gabe mich auf mich selbst zurück zu werfen.

    Ich denke um eine genauere Antwort darauf zu finden, müsste ich noch tiefer in mir graben.
    Ist nur die Frage ob das Sinn macht.

    Wäre es nicht einfach sinnvoller die Liebe zu mir beständiger zu machen... dies zu üben üben üben.

    Meine Liebe zu ihr ist beständig, bei gott und beim Universum. Erst heut Abend hab ich es wieder mal gespürt. Ich sehe sie noch immer, so wie ich sie schon immer gesehen hab. Habs vielleicht nicht ganz so rübergebracht.

    An meiner Liebe zu mir arbeite ich noch.

    Der erste Schritt war zu erkennen, dass beide Lieben unabhängig voneinander sind.

    Hallo Hartmut,

    den ersten Rückfall hatte ich in der ersten Woche.
    Den zweiten in der vierten.

    In ärztlicher Behandlung (ambulant) bin ich seit fünf Wochen.
    Stationär hab ich versucht... zum zweiten mal (das erste mal vor rund zehn Jahren).
    Und zum zweiten mal schier wahnsinnig geworden.
    Ich mag das irgendwie nicht.
    Ich stehe wieder am Anfang...

    Da ich die Rückfälle sehr bewusst (was ich früher nicht tat) wahrgenommen habe... und das Trinken mir nicht das gab was ich mir erhoffte (bewusster Missbrauch)...
    haben diese Rückfälle eine besondere Bedeutung für mich.
    Sie warfen mich so hart zu Boden, dass ich...
    wie soll ich sagen...
    ich ziehe aus ihnen die Kraft es mir anzusehen.

    Sie zeigten mir die ganze zerstörerische Kraft und Gewalt in mir auf. Es war einfach nur schrecklich.

    Wenn ich länger als eine Woche nicht trinke... (ich war... lass mich lügen... weiß nicht mehr genau... rund acht Jahre trocken bevor ich vor eineinhalb Jahren wieder anfing) werde ich ein anderer Mensch.

    Der den ich mag und wirklich sein will.
    Ich ging ins Forum weil ich hier meine Gedanken niederschreiben kann und trotzdem frei sein, zuhause oder meinem job nachgehen kann.
    Stationär sterbe ich innerlich.

    Es ist nicht wie Tagebuch schreiben und sich es dann durchzulesen und selbst Gedanken darüber zu machen, sondern man bekommt Feedback und kann Tagebuch schreiben.

    Nach langer Suche habe ich auch zwei Therapeuten gefunden die mich ambulant begleiten und mir liegen.

    Ich will neu beginnen... doch diesmal anders.

    Hallo Kaltblut, hallo Xena,

    manchmal mehr manchmal weniger.
    Es ist wie mit allen Dingen im Leben. Der Tag beginnt wie der vorherige geendet hat. Doch was ich daraus mache entscheide ich für mich.
    Habe ich Kraft und Energie, mache ich einen guten Tag daraus, denn ich bin mit dem was ich tu meist zufrieden.

    Endete ein Tag mal schlecht... dann schlaf ich schlecht ein und wache schlecht auf. Dann setz ich mich morgens beim Kaffe hin und überlege kurz ob ich heute an dem Schlechten etwas ändern kann. Wenn mir nicht schnell etwas einfällt, dann lenke ich meine Aufmerksamkeit auf die Dinge die ich gut kann. Tu dann diese (be)arbeiten. Das tut mir dann gut, denn so habe ich auf alle Fälle etwas gutes erreicht.
    Wenn ich dann noch Kraft habe, kann ich mich um das Thema vom Morgen kümmern... Oder aber ich glaube an das Universum und denke mir das wird schon. Manchmal fallen mir auch Lösungen im Schlaf ein.

    Fakt ist... Ein Kreislauf beginnt immer dann wenn mich ein schlechtes Thema sozusagen verfolgt.
    Ich nicht loslassen kann.
    Dann suche ich nach einem Anker.
    Früher suchte ich ihn oft in meinen Mitmenschen, verlangte nach bestätigung meiner erbrachten Leistung. Je mehr Bestätigung ich bekam, desto besser gings mir. Leider führte dies "immer" dazu, daß sobald meine erbrachte Leistung einen Einbruch hatte, diesen dann auch ich hatte.
    IMMER DANN HABE ICH GETRUNKEN.

    Heute ist es etwas anders. Ich blicke zwar immernoch zurück. Aber die Liebe die ich empfinde, die Liebe zu dem was ich erbracht habe ist eine andere. Denn ich liebe zwischenzeitlich auch die schlechten Dinge an mir. Sie sind es die schlussendlich dazu führen keine Wiederholungsfehler zu begehen.
    Ich übe es noch. Es steckt noch in den Kinderschuhen. Aber es wächst.

    Es ist schwer, es fällt mir schwer.
    Nichts dabei zu trinken fällt mir derzeit leichter, als mich mit meinen schlechten Seiten auseinander zu setzen.

    Scham, Trauer, der Drang es wieder gut machen zu wollen... Oft noch überkommen mich diese Gefühle.
    Aber das Vertrauen in das Universum, die Liebe zu mir wächst.


    Was passiert bei einem Rückfall:

    Ich hatte zwei Rückfälle innerhalb von 4 Wochen.
    Es ist nicht nur der Körper der leidet. Ich habe, Gott sei dank, nicht sonderlich großen körperlichen Entzug zu leiden. Bei mir ist es die Psyche die leidet.

    All die Dinge die ich oben beschrieben habe, werden sozusagen auf Null gesetzt.
    Es dauert c.a. 3 bis 5 Tage bis ich wieder normal denken kann.
    Dann fange ich wieder von vorne an.
    Die wochen zuvor sind zwar noch da, aber eben sehr verblasst.
    Während eines Rückfalls kommen ALLE negativen Dinge in mir zum vorschein.
    Und mein Umfeld, das nicht sehr groß ist, muss diese ertragen, da ich extrovertiert bin.

    Es ist schwer dies zu verstehen. Ich schimpfe und beleidige die Person die mir am nächsten steht. Greife sie persönlich an. Erniedrige und drohe. Mit all der Grausamkeit die in mir steckt.
    Ich nehme dies währenddessen meist bewusst wahr.

    Dabei meine ich nicht die Person die ich beschimpfe, sondern nur mich selbst.

    In solchen Zeiten Liebe ich mich nicht.

    Doch etwas ist plötzlich anders.
    Ich liebe zweimal.
    Zum einen entdecke ich die Liebe zu mir selbst...
    Und zum andern liebe ich sie.
    Ich trenne die beiden Arten zu lieben.

    Beide Lieben sind am wachsen...
    Und ich fühle mich gut dabei.

    Hallo Hartmut,

    genau da liegt ja mein Problem. Im Loslassen.
    Schon sehr früh habe ich zu trinken begonnen, so mit 14.

    Damals lag es meist an Beziehungsproblemen, sei es jetzt eine Partnerschaft oder familiär.
    Ich besitze ein ausgezeichnetes Fachwissen was Entwicklung und Konstruktion angeht. Genauso kann ich gut Dichten und Zeichnen.
    Sozial jedoch bin ich verkümmert.

    Die Beziehung die ich hier anspreche liegt mir aber sehr am herzen.
    Ich will nicht wieder rückfällig werden.
    Wenn ich mich aber von außen betrachte, so sind es meist solche Situationen die mich in meiner Vergangenheit aus der Bahn geworfen haben.

    Ich will nicht dass es mir nochmal passiert.
    Deshalb verzeih mir, dass ich mich manchmal tollpatschig ausdrücke. Ich fange erst an solche Dinge wie Loslassen und in sich kehren genauer zu betrachten. Ich beginne das erste mal in meinem Leben nicht nur einfach so zu sagen, ich will nichts trinken, sondern "ich will nichts mehr trinken".

    Ich bin Anfänger, was das ich beschäftige mich mit mir selbst betrifft.

    Gruß Bolle

    Hallo Kaltblut,

    ist das loslassen?

    Ich meine, ist das die Freiheit die man benötigt um nur sich selbst zu sehen?

    Ich denke langsam ja. Irgendwie schon.
    Nur, wie vereinbare ich dann das mit der Liebe?

    ...ich glaub ich hab mir diese Antwort schon selbst gegeben.
    Vertrauen.

    Nachwort:

    Die Erkenntnis die ich für mich gewonnen habe.

    Ich denke wenn ich mehr Vertrauen in mich und in sie gehabt hätte, wären mir zwei Rückfälle erspart geblieben.

    Durch das Aufbauen zweier Bedürfnisse in mir, wurde in sehr kurzer Zeit zuviel Druck aufgebaut. Auf beiden Seiten.

    Ich dachte ich müsse alles tragen und habe dadurch mein Selbstvertrauen und das Vertrauen in sie, sie könne meine Schattenseiten nicht tolerieren, verloren.
    Daraus ergaben sich Handlungsweisen, auch meine Rückfälle, die tiefe Wunden aufrissen.

    Vertrauen ist ein sehr kostbares und starkes Gut...
    Ich habe verlernt es wert zu schätzen.

    So schreibe ich halt eben nochmal...

    Verstehe ich sie richtig. Sie will loslassen weil sie Angst davor hat noch mal von mir verletzt zu werden.
    So wie es schon viele andere Männer vor mir taten.
    Genauso um nicht wieder in die Co Falle zu geraten.

    Wir haben wieder sehr vorsichtigen Kontakt via sms zueinander.
    Ich habe allerdings Angst dabei in mein altes Muster zu verfallen.

    Scheint so als wäre sie auch an einer vernünftigen Lösung des Konfliktes interessiert.

    Aber zunächst einmal möchte ich auf das eingehen was mir heute bewusst wurde.

    Ich verstehe sie will sich schützen. Vielleicht sogar uns beide.
    Nachdem was ich getan hab geht das aber nicht mehr. Ich habe sie zurückgeworfen auf sich selbst.
    Ich wollte stets dass es ihr gut geht. Habe immer daran geglaubt sie wird einen Weg aus ihrer Co finden. Daran glaube ich immer noch.

    Wir sind sehr an uns gewachsen.
    Ich sah das erste mal einen Menschen, der die Welt mit meinen Augen sah.
    Mein Grundbedürfnis war ihr gut zu tun.
    Was anfangs ja auch gut funktionierte.

    Sehr rasch jedoch kam in mir ein weiteres Bedürfnis hinzu. Ich wollte Sicherheit und Geborgenheit. Ich habe mich in sie verliebt.

    Als ich sie das erste mal Unterbewusst verletzte… und sie es gedeckelt hat… mich aber gleichzeitig mit einem ihrer Exfreunde verglichen hatte… da merkte ich wie schwer es ihr viel mein Bedürfnis nach Liebe zu stillen.

    Ich habe angefangen Zweifel zu bekommen ob ich ihr gut tu. Bei allem was ich tat oder sagte hatte ich Angst es könnte ein Trauma aus der Vergangenheit hervorrufen.
    Ich konnte meinem Grundbedürfnis, für sie da zu sein und ihr gut zu tun, nicht mehr richtig nachkommen.
    Ich wollte aber gleichzeitig mein Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit nicht aufgeben.

    Und so tat ich schreckliche Dinge.
    Ich wusste aus ihren Erzählungen wie ihre Exfreunde so waren… Und ich sah auch ich habe solche Wesenszüge an mir. Ich begann diese zu verbergen. Kämpfte gegen mich selbst. Ich hatte Angst davor wenn sie auch nur ein kleinwenig davon an mir sieht, so werde ich auch ein Ex.
    Als der Druck dann schließlich so groß wurde tat ich sehr dumme Dinge.

    Ich wusste nicht wie ich es ihr sagen kann, denn ich dachte wenn ich das tu, dann hab ich verloren.
    Ich fand nicht den richtigen Weg… den Weg des Vertrauens.

    Hallo Silberkralle,

    nein...

    Es geht darum: Ich habe ein Buch gelesen und mir wurden paar Dinge dadurch klar.
    Jetzt wollt ich diese hier niederschreiben und hab offensichtlich die falsche Wortwahl dabei getroffen.

    Deshalb trinkt man etwas Kaffe, mehr aber nicht.

    Trotzdem danke für deinen Hinweis. Ist gut wenns mal wirklich drückt.