Hallo Feuerengel,
Deine Art zu schreiben erinnert mich an einen sehr liebevollen Menschen der mich ein Stück meines Lebens begleitete... und auch jetzt, obwohl räumlich getrennt immernoch eine große Rolle in meinem Leben einnimmt.
Es mag vielleicht komisch erscheinen, dass ein Alkoholiker hier zu Deinem Threat schreibt... aber ich las den Eintrag von Kaleu.
Der Hang ist steil und man rutscht doch sehr leicht vom Einen ins Andere.
Und so komme ich auf den liebevollen Menschen zurrück. Heute denke ich es war für mich ein Abrutschen in die Co-Abhängigkeit ihr gegenüber.
Durch sie lernte ich sozusagen das Gegenstück meiner kennen.
Ich sah mit Entsetzen was Menschen wie ich durch ihre Sucht anderen antun. Da ich mich in sie verliebte, hatte ich ihr gegenüber sehr starke Schuldgefühle. Ein Wechselbad der Gefühle tat sich auf.
Je näher ich ihr kommen wollte, desto weiter entfernte sie sich von mir. Bis schliesslich mein Verhalten so extrem und verantwortungslos wurde und ich nur noch einen Ausweg sah.
Um sie fliegen lassen zu können, ihr ihre Freiheit zurückzugeben und sie für sich wachsen zu lassen, musste ich dafür sorgen mich als liebevollen Menschen aus ihren Gefühlen zu streichen.
Was ich dann auch tat.
Heute liebe ich sie immernoch... aber ich sehe aus der Ferne wie sie es nutzt und wächst. Das erfüllt mich mit Freude.
Aber geheilt bin ich dadurch nicht.
Ich fühle mich dadurch leer und habe erst hinterher bemerkt wie groß mein tatsächlicher Verlust für mich ist. Durch das Rückweichen in meine alten Muster versuchte ich diese Gefühle zu deckeln. Sie nicht mehr spüren zu müssen.
Ich wende mich heute an Menschen die mich schon sehr lange kennen. Sie versuchen mir Halt und Verständnis zu geben. Wenn ich ihnen erzähle wie sehr ich sie noch liebe und bereit bin alles zu vergeben, verstehen sie dies nicht. Sie verstehen nicht warum ich aggressiv wurde und es zerbrochen habe und sie verstehen nicht warum ich noch liebe.
Es nützt nichts das wertvollste was es gibt auf der Welt in den Händen zu halten, wenn es dabei stirbt.
Deshalb hab ich es getan. Damit sie leben kann.
Ich habe sie gesehen und an sie geglaubt... und weil ich das immernoch tue... so wie am ersten tag als ich mich in sie verliebte... deshalb werde ich sie immer lieben.
Aber es heilt einen nicht. Ich habe es für sie getan und nicht für mich.
Jetzt bin ich wieder in meinem alten Muster weil ich keinen Weg gefunden hab um die Leere zu füllen.
Ab wann man sich von seinen Süchten lossagen kann und ab wann nicht... ich denke die Frage ist beantwortet wenn man merkt ich denke schon alleine drüber nach. Denn wenn ich mir die Frage erst gar nicht stelle... sozusagen erst garnicht drüber nachdenke... dann denke ich ist man für einen kurzen Augenblick darüber hinweg.
Diesen Zustand hat sie in mir ausgelöst.
Dafür bin ich ihr ewig dankbar, denn sie war der erste Mensch in meinem Leben der dies konnte.
Jetzt muss ich nur noch lernen diesen Zustand in mir selbst zu finden und auszulösen.
Sie war mein Feuerengel. Einen Engel hab ich in ihr gesehen... und als ich ihr zu nahe kam hab ich mich verbrannt.
Ich hoffe ich konnte dir damit etwas helfen.
Lieben Gruß, Bolle