• Hallo Kaltblut,

    ist das loslassen?

    Ich meine, ist das die Freiheit die man benötigt um nur sich selbst zu sehen?

    Ich denke langsam ja. Irgendwie schon.
    Nur, wie vereinbare ich dann das mit der Liebe?

    ...ich glaub ich hab mir diese Antwort schon selbst gegeben.
    Vertrauen.

    Trotz jeglicher Sucht sollte man die Liebe nie aus den Augen verlieren und zulassen können

  • Hallo Hartmut,

    genau da liegt ja mein Problem. Im Loslassen.
    Schon sehr früh habe ich zu trinken begonnen, so mit 14.

    Damals lag es meist an Beziehungsproblemen, sei es jetzt eine Partnerschaft oder familiär.
    Ich besitze ein ausgezeichnetes Fachwissen was Entwicklung und Konstruktion angeht. Genauso kann ich gut Dichten und Zeichnen.
    Sozial jedoch bin ich verkümmert.

    Die Beziehung die ich hier anspreche liegt mir aber sehr am herzen.
    Ich will nicht wieder rückfällig werden.
    Wenn ich mich aber von außen betrachte, so sind es meist solche Situationen die mich in meiner Vergangenheit aus der Bahn geworfen haben.

    Ich will nicht dass es mir nochmal passiert.
    Deshalb verzeih mir, dass ich mich manchmal tollpatschig ausdrücke. Ich fange erst an solche Dinge wie Loslassen und in sich kehren genauer zu betrachten. Ich beginne das erste mal in meinem Leben nicht nur einfach so zu sagen, ich will nichts trinken, sondern "ich will nichts mehr trinken".

    Ich bin Anfänger, was das ich beschäftige mich mit mir selbst betrifft.

    Gruß Bolle

    Trotz jeglicher Sucht sollte man die Liebe nie aus den Augen verlieren und zulassen können

  • Zitat von Bolle74


    Ich denke langsam ja. Irgendwie schon.
    Nur, wie vereinbare ich dann das mit der Liebe?

    Hallo Bolle,

    liebst Du Dich, kannst Du Dich lieb haben?

    Ich habe das damals meine Kinder gefragt und die sagten: Papa, wie kann man denn sonst leben und dann dachte ich im falschen Film zu sein, denn für mich war das überhaupt nicht so normal wie für die Kids.

    Schönes WE Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hi kaltblut,

    genau so ist ist.

    Erst wenn ich anfange mich zu lieben und mir zu vertrauen, kann ich loslassen und meinen weg gehen.

    Hi Bolle

    es ist schwer aus der co-abhängigkeit herauszukommen.
    Es ist schmerzvoll sich seiner Selbst bewusst zu werden.

    Sich anzunehmen, mit all den Facetten, die mich ausmachen, negativ wie positiv.

    Ich beginne für mich mein Selbst zu erkennen, und es fühlt sich wunderbar an.
    Ich liebe mich uneingeschränkt, und ich versuche und es fällt mir von mal zu mal leichter, mich selber anzunehmen, und mich anzusehen.

    Ich denke jeder Mensch ist auf seine Weise einzigartig und liebenswert.
    Klar gibt es Tage da habe ich einen Rückfall in die co-abhängigkeit, das ist dann so ein Druck, wie es ein Alkoholiker wohl verspürt, wenn ich das so vergleichen darf.

    Und doch merke ich mal mehr mal weniger schnell, ob es mir guttut oder ob ich nur mein Ego befriedigen will.
    Ich denke mein co-abhängigkeits ego resultiert dann daraus, das ich mich in diesem Moment nicht annehmen kann, weil es ja mir weh tun könnte, wenn ich mich anschaue.

    Ich habe Angst vor mir selber.
    Und doch bin ich dankbar um diese Erfahrungen, denn sie bringen mich weiter und machen mich beständig und lehren mich, erst recht nach mir zu schauen.
    Und ich denke, aus jeder negativen Erfahrung das positive zu ziehen, ist auch viel wert, für mich.

    Ich glaube dich zu verstehen, es ist nicht einfach bei sich zu bleiben und sich zu spüren, mit der ganzen Bandbreite der Gefühle, von Wut, Angst, Trauer und sich alleingelassen fühlen.

    Und doch lohnt es sich, für einen selber.

    Ich wünsche dir viel Kraft und Stärke,
    und ja schau nach dir, sehe dich, wie du bist und nimm dich so wie du bist.

    lg
    xena

  • Hallo Kaltblut, hallo Xena,

    manchmal mehr manchmal weniger.
    Es ist wie mit allen Dingen im Leben. Der Tag beginnt wie der vorherige geendet hat. Doch was ich daraus mache entscheide ich für mich.
    Habe ich Kraft und Energie, mache ich einen guten Tag daraus, denn ich bin mit dem was ich tu meist zufrieden.

    Endete ein Tag mal schlecht... dann schlaf ich schlecht ein und wache schlecht auf. Dann setz ich mich morgens beim Kaffe hin und überlege kurz ob ich heute an dem Schlechten etwas ändern kann. Wenn mir nicht schnell etwas einfällt, dann lenke ich meine Aufmerksamkeit auf die Dinge die ich gut kann. Tu dann diese (be)arbeiten. Das tut mir dann gut, denn so habe ich auf alle Fälle etwas gutes erreicht.
    Wenn ich dann noch Kraft habe, kann ich mich um das Thema vom Morgen kümmern... Oder aber ich glaube an das Universum und denke mir das wird schon. Manchmal fallen mir auch Lösungen im Schlaf ein.

    Fakt ist... Ein Kreislauf beginnt immer dann wenn mich ein schlechtes Thema sozusagen verfolgt.
    Ich nicht loslassen kann.
    Dann suche ich nach einem Anker.
    Früher suchte ich ihn oft in meinen Mitmenschen, verlangte nach bestätigung meiner erbrachten Leistung. Je mehr Bestätigung ich bekam, desto besser gings mir. Leider führte dies "immer" dazu, daß sobald meine erbrachte Leistung einen Einbruch hatte, diesen dann auch ich hatte.
    IMMER DANN HABE ICH GETRUNKEN.

    Heute ist es etwas anders. Ich blicke zwar immernoch zurück. Aber die Liebe die ich empfinde, die Liebe zu dem was ich erbracht habe ist eine andere. Denn ich liebe zwischenzeitlich auch die schlechten Dinge an mir. Sie sind es die schlussendlich dazu führen keine Wiederholungsfehler zu begehen.
    Ich übe es noch. Es steckt noch in den Kinderschuhen. Aber es wächst.

    Es ist schwer, es fällt mir schwer.
    Nichts dabei zu trinken fällt mir derzeit leichter, als mich mit meinen schlechten Seiten auseinander zu setzen.

    Scham, Trauer, der Drang es wieder gut machen zu wollen... Oft noch überkommen mich diese Gefühle.
    Aber das Vertrauen in das Universum, die Liebe zu mir wächst.


    Was passiert bei einem Rückfall:

    Ich hatte zwei Rückfälle innerhalb von 4 Wochen.
    Es ist nicht nur der Körper der leidet. Ich habe, Gott sei dank, nicht sonderlich großen körperlichen Entzug zu leiden. Bei mir ist es die Psyche die leidet.

    All die Dinge die ich oben beschrieben habe, werden sozusagen auf Null gesetzt.
    Es dauert c.a. 3 bis 5 Tage bis ich wieder normal denken kann.
    Dann fange ich wieder von vorne an.
    Die wochen zuvor sind zwar noch da, aber eben sehr verblasst.
    Während eines Rückfalls kommen ALLE negativen Dinge in mir zum vorschein.
    Und mein Umfeld, das nicht sehr groß ist, muss diese ertragen, da ich extrovertiert bin.

    Es ist schwer dies zu verstehen. Ich schimpfe und beleidige die Person die mir am nächsten steht. Greife sie persönlich an. Erniedrige und drohe. Mit all der Grausamkeit die in mir steckt.
    Ich nehme dies währenddessen meist bewusst wahr.

    Dabei meine ich nicht die Person die ich beschimpfe, sondern nur mich selbst.

    In solchen Zeiten Liebe ich mich nicht.

    Doch etwas ist plötzlich anders.
    Ich liebe zweimal.
    Zum einen entdecke ich die Liebe zu mir selbst...
    Und zum andern liebe ich sie.
    Ich trenne die beiden Arten zu lieben.

    Beide Lieben sind am wachsen...
    Und ich fühle mich gut dabei.

    Trotz jeglicher Sucht sollte man die Liebe nie aus den Augen verlieren und zulassen können

  • Hallo

    xena

    Zitat

    Klar gibt es Tage da habe ich einen Rückfall in die co-abhängigkeit, das ist dann so ein Druck, wie es ein Alkoholiker wohl verspürt, wenn ich das so vergleichen darf.


    und

    Zitat

    Was passiert bei einem Rückfall: Ich hatte zwei Rückfälle innerhalb von 4 Wochen.
    Es ist nicht nur der Körper der leidet. Ich habe, Gott sei dank, nicht sonderlich großen körperlichen Entzug zu leiden. Bei mir ist es die Psyche die leidet.

    wie ein Rückfall, für einen CO-Abhängigen aussehen kann, oder wie er nachhaltig wirkt ,kann ich mangels von Erfahrungen nicht einschätzen oder beurteilen. Ich weiß jedoch das ein Rückfall bei einem Alkoholiker der Tod sein kann. Wenn nicht gleich, dann auf längerer Zeit, da er nicht mehr zum trockenen Leben zurückfindet. Deswegen würde ich das eine und andere nie vergleichen wollen.

    In Eurer Post habe ich mehr oder weniger eine Verharmlosung heraus-gelesen und das halte ich für einen gedanklichen Fehler, der in die falsche Richtung geht. Ich kann mich aber auch irren und ihr meint was anderes. :wink:

    Hallo Bolle , seit wann bist du nun trocken? Ich dachte seit fünf Wochen , wann hattest du denn da deinen Rückfall?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    den ersten Rückfall hatte ich in der ersten Woche.
    Den zweiten in der vierten.

    In ärztlicher Behandlung (ambulant) bin ich seit fünf Wochen.
    Stationär hab ich versucht... zum zweiten mal (das erste mal vor rund zehn Jahren).
    Und zum zweiten mal schier wahnsinnig geworden.
    Ich mag das irgendwie nicht.
    Ich stehe wieder am Anfang...

    Da ich die Rückfälle sehr bewusst (was ich früher nicht tat) wahrgenommen habe... und das Trinken mir nicht das gab was ich mir erhoffte (bewusster Missbrauch)...
    haben diese Rückfälle eine besondere Bedeutung für mich.
    Sie warfen mich so hart zu Boden, dass ich...
    wie soll ich sagen...
    ich ziehe aus ihnen die Kraft es mir anzusehen.

    Sie zeigten mir die ganze zerstörerische Kraft und Gewalt in mir auf. Es war einfach nur schrecklich.

    Wenn ich länger als eine Woche nicht trinke... (ich war... lass mich lügen... weiß nicht mehr genau... rund acht Jahre trocken bevor ich vor eineinhalb Jahren wieder anfing) werde ich ein anderer Mensch.

    Der den ich mag und wirklich sein will.
    Ich ging ins Forum weil ich hier meine Gedanken niederschreiben kann und trotzdem frei sein, zuhause oder meinem job nachgehen kann.
    Stationär sterbe ich innerlich.

    Es ist nicht wie Tagebuch schreiben und sich es dann durchzulesen und selbst Gedanken darüber zu machen, sondern man bekommt Feedback und kann Tagebuch schreiben.

    Nach langer Suche habe ich auch zwei Therapeuten gefunden die mich ambulant begleiten und mir liegen.

    Ich will neu beginnen... doch diesmal anders.

    Trotz jeglicher Sucht sollte man die Liebe nie aus den Augen verlieren und zulassen können

  • Hallo Bolle,

    Heißt das ,das du nun , 1 Woche wieder nüchtern lebst?

    es ist gut ein Tagebuch zu führen, um daraus reflektieren zu können. Wir haben im erweiterten Zugang , einen extra Tagebuch Bereich, bei dem nicht das ganze Internet mitlesen kann oder von Suchmachinen gfunden wird. Überlege es dir mal.

    Du schreibst von Loslassen und von einem Neubeginn.
    Ich habe für mich erfahren dürfen, das da auch unabdingliche Lebensänderungen notwendig sind. Ich habe das eine mit dem anderen verbunden und hatte auch gleich hier ,ein Wegweiser mitgeteilt bekommen , der mich nach zig Jahren des Verzweifelns und Versuchens , zufrieden trocken werden ließen.

    Das sind die Grundbausteine. Daran habe ich mich gemessen ,überprüft und das wichtigsten überhaupt , ohne wenn und aber, danach gehandelt , auch wenn sie mir am Anfang dubios vorkamen.
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php

    vielleicht ist das auch was für dich.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Bolle,
    da ist etwas , was Du in Deinen Threads geschrieben hast, was ich auch aus meinem Leben kenne und auch in einigen anderen threads lese. Doch die Art und Weise, wie Du es schreibst hat mich auf seltsame Weise berührt. So als ob ein gewisses Geheinis oder Schlüsselerlebnis dahinter steckt, über dass es sich einmal gemiensam nachzudenken lohnt. Du schreibst, dass Du bei einem Rückfall die Dir am nahesten stehnede Person beschimpfst , erniedrigst etc. In Wahrheit meinst Du Dich selbst damit.
    Das hört sich an, als ob die andere person eine Art Speigelfunktion für Dich hat. Es sit ja in keisnter Weise logisch genau die Person zu demütigen, die man am meisten liebt. Dass ein Partner aber auch in nicht abhängigen Verbindungen schnell zum Müllabladepaltz wird ist auch die bittere Wahrheit. Seltsamer Weise dneke ich, dass es aber auch ein Zeichen von Vertrauen ist. Vor wem würde man sich sonst 'trauen' diesen ganzen Müll auszukippen, wenn nicht vor dem Partner, von dem man eigentlich dann auch erwartet , dass dieser Verständnis zeig tund diesen Akt dann wieder verzeiht. ( Besonders ja bei Coabhängigen kann man sich ziemlich drauf verlasssen). Oder aber rechnest Du damit, dass Du dadruch Deinen Partner dermaßen verletzt, dass Du Dir dadruch Absatnd verschaffst? Ist es ein Akt, der versucht die Liebe, die der Partner für Dich empfindet zu zerstören? Vielelicht weil Du insgeheim denkst, Dass Du es nicht wert bist geliebt zu werden; eben deswegen, weil DU Dich selber nicht liebst?
    Oder erhoffst Du DIr druch die Erniedrigugn des Partners, dass dieser sich dann ordentlich ins Zeig schmeißt udn wieder um seine Liebe kämpft, indem er Dir Bestätigung gibt, Schuld auf sich nimmt, es Dir versucht Recht zu machen? Auch diese Rolle würdebei Cos ja recht gut funktuonieren und einem Abhängigen sicher wieder ein wenig Selbstbewußtsein verschaffen. Ein Selbstbewußtsein, was er in diesem Moment nicht hat. Meine Frage ist ertsmal eigentluch: Hast Du in diesem Moment sozusagen die Knöpfe des gut funktionierenden Coabhängigen gedrückt, um Dir wieder Bestätigung zu beschaffen. Oder hast Du Dir in dem Moment einfach Erleichterung verschafft und Druck abgelassen, in dem Du Dich bei der Dir am nächten stehenden Person einfach sozusagen 'psychisch ausgekotzt' hast?
    Du hast auch angedeutet, dass Dein Gegenüber aus der Co-Rolle ausgestiegen ist. Was löst es in DIR aus, wenn plötzlich Dein Gegenüber solches Verhalten nicht mehr hinnimmt, nicht mehr duldet und sich dann selber aus den Fängen der Coabhängigkeit befreit. Wenn Dir plötzlich die 'Grundlage' felt, um Dich derart zu befreien wirst DU automatisch auf 'Dich selbst' zurück geworfen, denke ich mir. Oder Du müßtest Dir ja schnell ein anderes 'Opfer' suchen, eine weitere nahe stehende Person suchen. Was bewirkt das in Dir?

  • Hallo Paddy,

    um deine Fragen zu beantworten...
    Ja, ich vertraue Ihr und nur bei ihr kann ich den Mut aufbringen der zu sein der ich bin.
    Ich bin stolz auf sie wie sie die Co Mauer durchbricht. Ich sehe wie sie wächst und zu einem noch wundervollerem Menschen wird den ich sowiso in ihr gesehen hab. Mit ihrem Wachsen wächst meine Liebe mit. Meine Liebe zu ihr.

    Ich will damit nicht verletzen oder Distanz erzeugen. Ich rechne aber auch nicht mit Verständnis.
    Ja, sie hat oftmals eine Spiegelfunktion für mich.
    Rechnen oder erwarten tu ich in solch einem Fall nicht. Dazu bin ich dann gar nicht in der Lage.

    Es hat sicherlich etwas mit Wertschätzung zu tun. Derer wie ich mich selber wertschätze.

    Deshalb denke es ist wichtig die Liebe zu trennen.
    Da gibt es die Liebe zu ihr... und die Liebe zu mir.
    Beide agieren unabhängig voneinander.

    Ausserdem schätze ich an ihr sehr die Gabe mich auf mich selbst zurück zu werfen.

    Ich denke um eine genauere Antwort darauf zu finden, müsste ich noch tiefer in mir graben.
    Ist nur die Frage ob das Sinn macht.

    Wäre es nicht einfach sinnvoller die Liebe zu mir beständiger zu machen... dies zu üben üben üben.

    Meine Liebe zu ihr ist beständig, bei gott und beim Universum. Erst heut Abend hab ich es wieder mal gespürt. Ich sehe sie noch immer, so wie ich sie schon immer gesehen hab. Habs vielleicht nicht ganz so rübergebracht.

    An meiner Liebe zu mir arbeite ich noch.

    Der erste Schritt war zu erkennen, dass beide Lieben unabhängig voneinander sind.

    Trotz jeglicher Sucht sollte man die Liebe nie aus den Augen verlieren und zulassen können

  • Altes Muster

    Heute fiel ich in ein altes Muster aus meiner Vergangenheit zurück.
    Der aktuelle Stand unserer Beziehung ist eher Einseitig geprägt. Sie will Freundschaft, mehr nicht. Ich hingegen hab da weiter reichende Bedürfnisse.
    Ich nahm via sms Kontakt zu ihr auf, wollte wissen ob wir am Nachmittag noch etwas chatten können.
    Die kurz formulierte Absage versetzte mich in einen Wutzustand.
    Sie sei unterwegs, so ihre Aussage.
    Ich wurde neidisch und eifersüchtig. Neidisch auf ihr soziales Umfeld. Ich friste ein Alleinsein in meiner Wohnung und habe kein soziales Umfeld.
    Ich wollte mich nur unterhalten.

    Mit dem Gedanken „Na das woll mer mal sehn ob du unterwegs bist“ machte ich mich auf den Weg zu ihr. Ich spürte einen schier unbändigen Drang in mir die Wut weg zutrinken.
    Als ich in ihrer Stadt ankam, lief ich zunächst ziellos umher.
    Ich schaute mich nach allen Seiten um, dachte vielleicht treibt uns der Zufall zusammen. Hoffte es sogar. Dem war nicht so.
    Irgendwann jedoch lief ich immer näher in Richtung ihrer Wohnung. Der Druck wurde stärker. Die Wut auch.

    Als ich dann an der entscheidenden Straßengabelung stand, wurde es plötzlich anders.
    Ich spürte ihre Nähe. Eine Wärme stieg in mir auf. Ich hatte auf einmal nicht mehr das Bedürfnis es prüfen zu müssen. Ich war noch weit entfernt von ihrer Wohnung, konnte sie also nicht sehen. Dennoch wäre es die entscheidende Abzweigung gewesen. „Wenn ich diesen Weg jetzt nehme, dann tu ich ihr weh“.
    Die Wärme die ich spürte zeigte mir, ich hab es nicht nötig sie zu prüfen. So ging ich dann an der Abzweigung vorüber.

    Mit jedem weiteren Schritt mit dem ich mich dann von ihr entfernte wurde auch mein Druck zu trinken weniger. Ich musste mehrmals tief durchatmen und inne halten.
    Ein Schweißausbruch überkam mich. Doch ich wollte nicht mehr trinken.
    Erleichtert und müde ging ich dann nach Hause.

    Trotz jeglicher Sucht sollte man die Liebe nie aus den Augen verlieren und zulassen können

  • Nachtrag

    Später jedoch stellte ich fest, wär ich blos doch hingegangen, denn mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Aus irgendwelchen Gründen, die ich so langsam auch gar nicht mehr wissen will, hat si mich blos abgewimmelt.

    Ich bin enttäuscht von ihr!!!

    Trotz jeglicher Sucht sollte man die Liebe nie aus den Augen verlieren und zulassen können

  • Jetzt weiß ich was Loslassen ist und wie es geht.
    Sie hat es mir beigebracht.
    Und jetzt werd ich sie loslassen.
    Der Rückfall in mein altes Muster hat es mir aufgezeigt.
    Ich bleib mir und meinem Bauch treu...sonst niemandem.

    Trocken bin ich... und trocken will ich bleiben.

    Danke für die lehrreichen Stunden mit dir... meine Königin.

    Trotz jeglicher Sucht sollte man die Liebe nie aus den Augen verlieren und zulassen können

  • Hallo Bolle,

    es mag sein, das du gefrustet bist und dir das Internet zu nutzen machst, um deine Beziehungsprobleme öffentlich auszutagen . Für mich hat das nichts mit Loslösung zu tun sondern mit einer Art Abrechnung.

    Du schreibst hier im Detail, so das es die Annahme haben könnte, das sie mitlist. Sollte das so sein, ist das der verkehrte Weg und die verkehrte Plattform.

    Viel wichtiger wäre es zu wissen , wie du dich nun in deiner Trockenheit siehst und was es mit dir ausmacht. Welche Gedanken du an den Alkohol hast und ob eine Rückfallgefahr besteht.

    lass dir dies ernst und gut gemeinte Denkanstöße, vorurteilsfrei durch durch den Kopf gehen. :wink:

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Bolle,

    ich stelle mir ein wenig die Frage was Dich hergebracht hat und was Du Dir hier erhoffst zu finden. Was ich hier lese macht auf mich nicht den Eindruck als ob Du Dich mit Dir und Deiner Trockenheit beschäftigen würdest. Es geht um Dich und Sie, es geht um Dich und Eure Beziehung, es geht um Dich in der Beziehung, es geht darum was sie und die Beziehung in Dir auslösen. Ich lese allerdings wenig bis gar nicht, wie Du Dich als Süchtigen siehst. Ich lese keine Beschäftigung allein mit dem Menschen Bolle, immer nur in Bezug auf irgendetwas/irgendjemanden. Bist Du allein nicht existent? Bevor Du erwartest, dass andere Dich lieben und akzeptieren wie Du bist, finde doch erstmal heraus wie und wer Du wirklich bist und lerne Dich selbst zu akzeptieren und zu lieben und das in jeder Lebenslage. Du machst auf mich nicht den Eindruck, als würdest Du Dich kennen.

    Auf mich als Angehörige wirkst Du nicht wie ein Mensch, der ernsthaft trocken werden und bleiben will. Meine Meinung, mein Eindruck......

    Etwas ist mir besonders ins Auge gesprungen:

    Zitat

    Stationär hab ich versucht... zum zweiten mal (das erste mal vor rund zehn Jahren).
    Und zum zweiten mal schier wahnsinnig geworden.

    Das kannte ich von meiner Mutter, sie konnte mit der Begrenzung die ein stationäre Entziehung mit sich brachte nur sehr schlecht leben. Sie fühlte sich eingeengt, eingesperrt, ihrer Freiheit beraubt. Das sie sich diese mit jedem Schluck selbst nahm hat sie nicht gesehen bzw. nicht sehen wollen. In diesen Situationen, in denen es wenig bis gar keine Ablenkung von außen gab, war sie auf sich selbst zurück geworfen, dass hat sie nicht ausgehalten. Draußen gab es genug, womit man sich beschäftigen konnte, wo man sich selbst ausweichen konnte, da drinnen war es um ein Vielfaches schwerer. Sie wollte trocken werden, aber sie wollte sich nicht so nehmen wie sie war, also hat sie schlussendlich doch den Alkohol gewählt. Mit ihm konnte sie vor sich selbst flüchten. Die Flucht war gründlich, der Alkohol hat sie am Ende umgebracht.

    Wie sagt Spedi immer so schön: Wer will, findet Wege - wer nicht will, findet Gründe.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Hartmut, hallo Skye

    stimmt, hast Recht. Ich tu es... sie aber auch.
    Da stehn mer uns in nichts nach.

    Aber ich habe was übers Loslassen gelernt.
    Es war für mich viel einfacher vom Alk loszulassen, als von ihr.
    Denn trotz Frust bin ich trocken. Ich weiss auch warum. Weil ich meine Probleme nicht mehr auf diese Weise "lösen" will. Denn dadurch habe ich immer nur mein Ego gepuscht und mir die Kraft geholt um mich nicht damit (derartigen Problemen) auseinandersetzen zu müssen.

    Vielleicht bin ich auch deshalb mit der Situation unserer Liebe total überfordert. Ich habe ihr schreckliche Dinge angetan für die ich unbändigen Scham empfinde. Wir stehen an einem Punkt an dem wir uns gerade nichts mehr zu sagen haben.
    Ich habs echt voll verbockt.
    Dennoch liebe ich sie.

    Aber fakt ist, ich habe nicht getrunken.
    Ich bin einfach sehr durcheinander und kann selbst nicht mal so genau erklären warum ich nicht getrunken habe. Es ist ein Gefühl das ich so bisher noch nicht kannte. Eine Art Durchbeissen die mir neu ist, aber deutlich echter.

    Ich weiss nicht ob man das so verstehen kann.

    Ich hab was übers Loslassen gelernt. Ihn (Alk) hab ich losgelassen. Sie hab ich durch meine Arroganz und mein Ego verloren.
    Die Liebe spür ich immer noch.
    Ob diese Liebe jemals wieder gemeinsam gelebt werden kann und wird weiss ich nicht.

    Aber derzeit fühl ich mich stabil was das Trinken angeht.

    Eine plausible Erklärung dafür hab ich selbst noch nicht.

    Trotz jeglicher Sucht sollte man die Liebe nie aus den Augen verlieren und zulassen können

  • Hallo an alle,

    nach vielen Hochs und Tiefs die mich die letzten Wochen gebeutelt haben, darf ich aufrecht stehend und mit Stolz erfüllt von mir behaupten... Ich stehe immernoch.

    Ich bin immer noch trocken und das ist neben der Erkenntnis, den Unterschied zwischen Freundschaft und Pseudofreundschaft kennengelernt zu haben, mein größter Erfolg für mich.

    Ich höre Menschen oft sagen wie wichtig es ist Verantwortung für sich selbst zu übernehmen...
    Doch beobachte ich auch sehr häufig dabei wie viele Menschen darüber hinaus den Blick für die Verantwortung ihrer Mitmenschen völlig aus den Augen verlieren.

    Es ist eine wahre Größe sich selbst treu zu bleiben, noch größer ist es aber dabei die Würde seiner Mitmenschen zu wahren.
    Würde ist es wenn ich Schulden auf mich nehme und zu diesen stehe... Egal was bisher zwischen Schuldner und Gläubiger geschehen sein mag.
    Würde ist es sich stets zu bemühen einen gemeinsamen Konsens herbei zu führen, egal wie groß die Kluft zwischen den vielleicht auch ehemaligen Partnern geworden sein mag.
    Würde ist es, die eigenen Forderungen gleichzeitig als die Rechte des anderen zu sehen.
    Denn häufig ist es so, dass die menschen die für sich ihre Autonomie einfordern, dies auf kosten anderer tun... Es schlichtweg einfach damit übertreiben.
    Denn Masslosigkeit ist ja schliesslich ein Krankheitssymptom.

    Sicherlich mag es schon schwer genug sein zu erkennen man ist anders als viele anderen. Sicherlich ist es schwer sich einzugestehen man hat eine Krankheit, eine Sucht als ständigen Begleiter neben sich.
    Noch viel schwerer ist es aber darüberhinaus die Regeln des gemeinsamen Miteinander zu respektieren und zu befolgen.

    Hingegen leicht ist es sich hinter seiner Krankheit zu verstecken und den Mitmenschen zu sagen "ich habe NUR Verantwortung meiner selbst gegenüber zu tragen".... weil ich ja krank bin.

    Loslassen und sich selbst lieben sind Tatsachen die für uns Abhängige ein Grundsatz des Stabilbleibens sind.
    Doch Gerechtigkeit und Ausgleich ebenso...
    Denn wer gibt mir das Recht als arbeitender Kranker meine Krankheit auf dem Rücken anderer aus zu tragen.
    Habe ich das nicht schon lange genug als nasser Alkoholiker getan?

    Also denke ich, mit Aussagen wie "ich trage jetzt Verantwortung für mich selbst" und "ich liebe mich selbst" sollte man beherzt umgehen...
    und nicht WIEDER übertreiben und diese über alles andere stellen.

    Denn ich sehe dies lediglich als Suchtverlagerung.

    Ich lasse los... von meinem alten Denken.
    Von meinem Egoismus und meiner Feigheit meine Krankheit als Schutz und Wegbereiter zu verwenden.

    Ich denke, im Gegensatz zu vielen Psychologen, ein beherztes "tut mir Leid, das war dumm von mir. Lass uns nochmal darüber reden"... also eine Entschuldigung...
    oder "stimmt, so hab ich dies noch gar nicht betrachtet"...
    ist viel mehr WERT (wenn man das so sagen darf), als ein... "ich zieh mich zurück und trage für mich die Verantwortung".

    Loslassen beginnt genau dort... und nicht bei seinen Mitmenschen!

    Mit freundlichem Gruß,

    Bolle

    Trotz jeglicher Sucht sollte man die Liebe nie aus den Augen verlieren und zulassen können

  • Hallo Bolle,

    lass mich mal zusammenfassen: Du hast Mist gebaut und gesoffen und Du kannst jetzt mit den Folgen Deiner eigenen Handlung nicht leben.

    Du hast Mist gebaut nicht andere, nicht sie. Lerne damit zu leben und lerne daraus für die Zukunft.

    Gruß
    Skye

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