Beiträge von Schneewittchen 2108

    Ach ja, ich hätte da noch ein Merkmal, von dem ich aber nicht weiß, ob es hier her passt:
    Probleme mit der S**ualität
    - Schwierigkeiten, sich fallen zu lassen (Kontrolle abgeben?)
    - Schwierigkeiten, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern
    - generell häufig "lustlos", da kein Bedürfnis nach Nähe oder Zärtlichkeiten

    Bin ich damit alleine?
    Darf man darüber hier überhaupt schreiben?

    lg
    Schneewittchen

    Hallo zusammen!

    Als ich in diesem Thread zu lesen begonnen habe, konnte ich nicht mehr aufhören.
    Ich frage mich schon immer, warum ich so anders bin, als alle anderen - nun konnte ich erfahren, dass ich damit nicht alleine bin.

    Ich glaube zwar, dass ich nicht wirklich ein EKA bin, habe mich aber in fast jedem Beitrag wiedererkannt. Manchmal so intensiv, dass ich dachte, da schreibt wer über mich.

    Ich bin in ziemlich schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsen (habe meinen Vater nie kennengelernt, Mutter hat sich nicht um mich gekümmert, Schläge, sexuelle Übergriffe......) und Alkohol war zwar immer ein Thema, aber nicht in dem Ausmaß, wie ich es bei vielen von euch gelesen habe.

    Kann es nicht sein, dass allgemein Kinder, denen nicht die Aufmerksamkeit, Liebe, Fürsorge und Geborgenheit geschenkt wird, die sie verdienen würden, "krank" werden. Ist es nicht egal, aus welchem Grund diese Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden?

    Mein größtes Problem ist, dass ich mich selbst nicht kenne. Ich habe mein Leben lang versucht, so zu sein, wie man mich wollte, um wenigstens ein wenig Zuwendung zu bekommen. Dabei bin ICH völlig verloren gegangen.
    Nun bin ich auf der Such nach MIR und dieses Forum ist eine große Hilfe für mich!

    Alles Liebe für Euch!
    Schneewittchen

    Hallo euch allen!

    Vielen lieben Dank für eure Worte!
    Ich habe die letzte Zeit viel mit Nachdenken verbracht - mein Mann viel auf Weihnachtsfeiern.......

    Mittlerweile geht es mir nicht nur psychisch immer schlechter, auch mein Körper fängt schon an zu schreien. Ich leide seit einigen Monaten unter Rückenschmerzen, für die keine Ursache gefunden wird, Kopfschmerzen und Verspannungen sind schon Normalzustand und seit ca. 2 Wochen kann ich nicht mehr schlafen.

    Ein Ende dieser Zustände wird immer notwendiger. Das einzige, was mich noch aufhält ist meine große Angst - verrückt, ich weiß!

    Was mir auch sehr fehlt, ist jemand, dem ich mich anvertrauen kann. Ich habe keine Familie, keine Freunde.......
    Hier zu schreiben, ist natürlich eine Hilfe, kann aber doch nicht jemanden ersetzen, der einen mal in den Arm nimmt.

    Meine Kinder sind momentan das einzige, was mich noch aufrecht hält.
    Was hat euch in dieser "Vortrennungsphase" geholfen?

    Liebe Grüße
    Schneewittchen

    Liebe nici!

    Ja, ich habe 2 Kinder, auch für sie versuche ich nach wie vor, alles aufrecht zu erhalten. Mein Mann war und ist ihnen immer ein prima Vater gewesen. Da ich selbst aus einem zerrütteten Elternhaus komme, wollte ich ihnen eine Scheidung nie antun.

    Wünsche ein schönes Adventwochenende!
    Schneewittchen

    Hallo ihr Lieben!

    Wieder mal danke ich für eure Antworten.

    Was Dagmar über die Liebe schreibt, hat mir sehr gut gefallen!

    Nein nici, ich sehe in euch auch nicht lauter einsame, verbitterte Frauen, ganz im Gegenteil, ich erkenne oft ganz viel Stärke, Mut und Selbstvertrauen......alles Dinge, die mir fehlen! Momentan finde ich bei mir nur Verzweiflung, Unsicherheit und Angst. Vielleicht belüge ich mich darum auch noch immer selber - ich weiss es zur Zeit wirklich nicht!

    Der Austausch in den letzten Tage hier hat mein Lebensbild ganz schön ins Wanken gebracht - ich glaube, ich habe viel zum neu Überdenken!

    Wünsche uns allen ganz viel Kraft!
    Schneewittchen

    Guten Abend!

    Ich fühle mich momentan hier ziemlich missverstanden.
    Was ist falsch an einem Plädoyer für die Liebe?

    nici schrieb:

    Zitat


    Ich habe mich gevierteilt, habe gelogen, verleugnet, mich und mein Leben erst aufgegeben ( für ihn ) dann hinten angestellt, gehofft und gebangt, alles im Namen der Liebe.
    Und wenn ich jetzt so manch eine Geschichte lese, dass Er dann das Gemaule nicht mehr hören konnte und sich andere Frauen gesucht hat,
    oder wenn sie dann mal nach langem hin und her zum Entzug gehen und dort eine Andere kennen lernen...wo ist da die Liebe ?

    Diese Liebe ist irgendwann auf dem Weg gestorben, nur dass du das in dem Moment noch nicht sehen konntest.

    nici schrieb:

    Zitat

    Wir Co´s halten uns so oft an dieser vermaledeiten Liebe fest,
    dass wir oftmals garnicht merken, wie sie im Zuge der Zeit, im Zuge der Abhängigkeit verloren gegangen ist.

    Du schreibst ja selbst, dass es sich dabei nicht mehr um Liebe gehandelt hat.
    Ich glaube ganz einfach, dass meine Liebe noch nicht gestorben ist.
    Für mich gilt noch immer, was ich vor 18 Jahren vor dem Traualtar versprochen habe: ...in guten und in schlechten Zeiten....

    Wenn es irgendwann mal nur mehr schlechte Zeiten sind, dann fühle ich mich an dieses Versprechen auch nicht mehr gebunden. Momentan überwiegen immer noch die guten Zeiten, aber ich habe einfach Angst davor, dass sich das ändern könnte, wenn ich (wir?) keinen anderen Weg einschlage, darum möchte ich mich hier austauschen.

    Ich bin mir ganz sicher, dass ihr mit euren Erlebnissen und Erfahrungen ganze Romane und Dragödien füllen könntet, aber eure Geschichten müssen nicht automatisch zu meiner werden......genau um das zu vermeiden bin ich hier!

    Alles Liebe
    Schneewittchen

    Zitat

    ... und wenn sie schlau gewesen wäre, hätte sie gar nicht auf die Wachküsserei gewartet, sondern wäre aus ihrem gläsernen Sarg gehüpft, hätte sich einen guten Job besorgt, sich ein eigenes Haus gekauft und wäre mit sich selbst zufrieden gewesen, auch ohne Prinz und Königreich.

    Für mich wäre das zu wenig......auch wenn es für manche vielleicht blauäugig oder fern der Realität sein mag, für mich ist noch immer die Liebe das erstrebenswerteste Gut im Leben!

    Ich will niemandem zu nahe treten, aber manche Aussagen hören sich doch sehr verbittert an!

    lg
    Schneewittchen

    Hallo zusammen!

    Liebe n i c i!

    Zitat

    hätte der Prinz dann ne Fahne gehabt, wär Sie doch gleich wieder tot umgefallen

    :lol::lol: Ja, da geb`ich dir völlig Recht! Ich musste sowas von herzhaft lachen bei der Vorstellung, wie schon lange nicht mehr! (..die Lachtränen sind mir über die Backen geronnen...) :lol::lol:

    Aber um wieder ernst zu werden, ja vielleicht war es auch ein bekloppter Zwerg, aber ohne den vergifteten Apfel wären der Prinz und Schneewittchen nie zusammen gekommen.......

    ....was ich damit sagen wollte, war, dass es im Leben eben kein Glück ohne Leid, keine Liebe ohne Hass, keine Hoffnung ohne Verzweiflung usw. geben würde.

    Natürlich würde jeder gerne ohne schlimme Erfahrungen im Leben auskommen und sehr oft fragt man sich, welcher Sinn hinter einem Schicksal steht.
    Ich habe in meinem Leben auch schon sehr traumatische Erfahrungen machen müssen (Todesfälle in der Familie, Fehlgeburten...), auf die ich liebend gerne verzichtet hätte und die mich teilweise auch krank werden ließen. Trotzdem bin ich nicht daran zerbrochen, sondern gestärkt und mit vielen neuen Sichtweisen, die mich das Leben wieder anders betrachten lassen, daraus hervorgegangen. Demut und Dankbarkeit sind nur zwei der Dinge, die ich dadurch lernen durfte.

    Liebe Paddy!
    Du hast meine Situation ganz gut eingeschätzt! Ich glaube auch, dass mein Mann "noch" (oder besser "schon") ziemlich am Anfang ist, aber wie wird es weiter gehen? Fast alle schreiben hier in ihren Threads, dass es mit der Zeit immer schlimmer wird - davor hab ich Angst.

    Nach vielen Gesprächen hat mein Mann nun seit ca. einem Jahr seinen Alkoholkonsum drastisch reduziert, es gibt Zeiten, da trinkt er gar nichts.
    Trotzdem bricht bei jedem Glas, das er trinkt, die Angst wieder bei mir durch, ich kann selbst mit diesem einem Glas nicht "normal" umgehen.

    Aber mit der Zeit lerne ich immer besser, meine Befindlichkeiten mitzuteilen und darauf zu bestehen, dass darauf Rücksicht genommen wird.

    Winterliche Grüße
    Schneewittchen

    @ n i c i:

    Zitat


    Wenn Schneewittchen vom vergifteten Apfel gewusst hätte,
    hätt sie nicht auch erst probiert.

    .......vielleicht nicht, aber dann wäre sie auch nicht vom Prinzen wachgeküsst worden.... :wink:

    .......ich denke, alles im Leben hat einen Sinn.....Schwierigkeiten sind dazu da, sie zu meistern und an den Erfahrungen zu wachsen.

    LG
    Schneewittchen

    Liebe Waldliebende!

    Deine Worte berühren mich immer sehr!

    Ja, die Hoffnung ist bei mir immer noch ganz stark, aber wie du auch schreibst, wie lange soll man sich an der Hoffnung festhalten?
    Wer bestimmt den Zeitpunkt, wann ich aufhören soll zu hoffen?......soll ich auf die Ratschläge anderer hören?......soll ich auf mich selbst hören - und wenn ja, wie weit kann ich bei so einer Entscheidung, die doch so emotional ist, auf mein Urteilsvermögen vertrauen?.......kann ich in meiner Situation die Lage überhaupt auch nur annähernd objektiv beurteilen?.....soll man warten, bis man selbst am Tiefpunkt ist?........kann man nicht erst dann sicher sein, alles versucht zu haben?

    Momentan geht es mir ganz gut, ich arbeite daran, MEIN Leben in den Griff zu bekommen. Das gelingt mir manchmal ganz gut, manchmal kommt mir alles einfach nur sinnlos vor........ich habe ja geheiratet, weil ich mein Leben teilen möchte......weil mein Partner mein Leben vervollständigt......


    Und ja, ich habe riesige Angst davor, ihn zu verlieren, Angst vor dem Schmerz und der Leere, die so eine Trennung bedeuten würde.
    Da ertrage ich noch immer lieber den Schmerz, dem ich durch mein Co-Sein ausgesetzt bin.


    Vielleicht hab`ich ja einen Hang zum Masochismus :wink:

    Wünsche allen einen besinnlichen Abend!
    Schneewittchen

    Hallo alle zusammen!

    Waldliebende :
    ....deine Worte kommen aus meinem tiefsten Herzen, nur dass sie mir so klar noch nicht bewusst waren.

    Ich denke, ich bin noch nicht so weit, dass ich alles hinter mir lassen kann. Ich habe immer noch Hoffnung, vor allem, da sich im letzten Jahr vieles zum Positiven gewendet hat.
    Vielleicht habe ich meinen Tiefpunkt noch nicht erreicht?!?

    Ich habe schreckliche Angst, die falschen Entscheidungen zu treffen, bin es auch nicht gewohnt, alles Wichtige wurde mir immer abgenommen.......auch mit dem "in mich reinhören" klappt es noch nicht so ganz.


    desperateS :
    Ich habe ihn noch nie gefragt, ob er für die Beziehung zu trinken aufhören würde - vielleicht weil ich darauf warte, dass ER das anbietet und vielleicht auch, weil ich Angst vor der Antwort habe!

    Ich weiss, ich bin schwach, aber je mehr mir das bewusst wird, desto mehr wehre ich mich dagegen.


    Alles Liebe für euch!
    Schneewittchen

    Hallo euch!

    Wow....diese Antworten hatten es in sich....
    Meine erste Reaktion war Wut und Ärger auf euch, da ich mich so gar nicht verstanden fühlte, aber nach langem Nachdenken und einer unruhigen Nacht denke ich, dass dass ihr einfach nur Recht habt und ich es wahrscheinlich mal brauchte, dass es mir so direkt an den Kopf geworfen wurde.

    Ich tu die letzten Jahre nichts anderes, als mich von einer besseren Phase zur nächsten zu retten, dazwischen geht es mir von Mal zu Mal schlechter, meine Downs kommen in immer kürzeren Abständen.
    Ich habe nie gelernt, dass auch ich ein Recht auf Bedürfnisse habe und tu mir nach wie vor schwer damit.

    Habe keine Ahnung wie`s weitergehen soll (und große Angst davor)!!

    Auch wenn`s sehr weh getan hat, danke für eure klaren Worte!
    Schneewittchen

    (PS: Auch mein Username deutet ja darauf hin, dass ich`s gerne wie im Märchen hätte, wo alle Hindernisse überwunden werden und alle glücklich bis ans Lebensende sind...)

    Hallo zusammen!

    Puh......harte Worte!.....haben bestimmt auch ihre Berechtigung.

    Aber ich bin nicht bereit, wegen einiger Gläser Bier oder Wein, meine Liebe, meine Familie und alles was wir uns gemeinsam aufgebaut haben, aufzugeben! Das wäre für mich wie davonlaufen.
    Eine Ehe ist doch ein ständiges Geben und Nehmen - und es ist ja nicht so, dass ich nichts bekomme, ganz im Gegenteil!! Ich habe einen sehr fürsorglichen, liebevollen Ehemann.

    Ich habe eben eine andere Einstellung zum Trinken von Alkohol als er, aber das ändert nichts an meiner Liebe zu ihm - er liebt mich deswegen ja auch nicht weniger. (...und ich bin immer diejenige, die wegen einem Bier rumzickt! - will damit sagen, dass er das ja auch zu erdulden hat.)

    Ich bin nur auf der Suche nach einer Lösung - ich bin nicht bereit aufzugeben - weder mich, noch meinen Mann oder meine Ehe!

    Bis jetzt bin ich erst auf 2 Möglichkeiten gekommen: ich trenne mich, oder er trinkt keinen Alkohol mehr.
    Erstes will ich nicht und beim Zweiten bin ich der Meinung, dass ich nicht das Recht habe, jemanden wegen meiner Befindlichkeit, in seinem Leben so einzuschränken!

    Aber ich bin noch immer der Meinung, dass das Leben nicht nur Schwarz und Weiß ist, also hoffe ich, doch noch eine Farbe zu finden, mit der wir beide glücklich sind - hat denn niemand eine Idee, wie sie aussehen könnte?

    Danke für eure Anregungen!!
    Schneewittchen

    Hallo alle!

    Vielen lieben Dank für eure Antworten, es tut mir immer gut, Gedankenanregungen von aussen zu bekommen - wenn man in einem Problem gefangen ist, kann man oft andere Sichtweisen nicht sehen!

    Aurora
    Ich glaube, deine Worte haben es genau auf den Punkt gebracht - ich mag einfach Alkohol und alle damit zusammenhängenden Auswirkungen nicht, warum ist doch egal.

    Das macht mein Eheleben aber nicht leicht. Für meinen Mann gehört Akohol zum Leben, wie für andere Süßigkeiten oder sonst ein Genussmittel.
    Ich kann und will ihm das auch nicht verbieten, aber wie können Kompromisse aussehen, mit denen beide Seiten gut leben können??

    Danke, dass ihr mich an euren Erfahrungen teil haben lasst!!
    Schneewittchen

    Hallo an euch alle!

    Jetzt ist fast ein dreiviertel Jahr vergangen und mein damaliger Threat hieß "Bin ich Co-Abhängig?" - diese Frage kann ich heute noch immer nicht beantworten.

    Bei mir hat sich einiges verändert - ich spüre mich wieder, habe meine Süchte hinter mir gelassen und tue Dinge, die mir gut tun.
    Auch in meiner Ehe haben sich Dinge zum Positiven verändert - wir leben nicht mehr nebeneinander, sondern miteinander.

    Es gibt nur mehr eines, das ich nicht mehr in meinem Leben haben will und das ist der Alkohol.
    Das muss ich aber genauer ausführen: Für meinen Mann gehören zum geselligen Beisammensein das eine oder andere Glas Bier oder Wein. "Geselliges Beisammensein" kommt 2-3 Mal pro Woche vor, manchmal öfter, manchmal seltener, manchmal einige Zeit gar nicht. Für meinen Mann gehört das zu den Dingen, die das Leben angenehm machen. Ich kann diese Einstellung auch nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht teile.

    Ich habe Probleme damit, mit ihm "normal" umzugehen, wenn er etwas getrunken hat und sei es nur ein Glas Bier. Ich hasse diese "angetrunkene" Heiterkeit, mich ekelt vor dem Geruch und meine Laune ist schon im Keller, wenn ich weiß, dass er (oder wir) ausgeht.

    Ich komme einfach nicht darauf, wo mein Problem wirklich liegt - habe ich vielleicht ein Trauma aus früherer Zeit, warum ich so eine massive Aversion gegen Alkohol habe? Oder hat mein Gefühl einfach recht und mein Mann ist Alkoholiker? (was ich vom Verstand her verneinen muss!)

    Ich weiß auch gar nicht, was ich mir davon erwarte, hier zu schreiben, aber vielleicht fühlt sich ja jemand von meinen Worten angesprochen und schreibt mir.

    Alles Liebe für euch!
    Schneewittchen

    Hallo zusammen!

    Es ist ja nun einige Zeit seit meinen letzten Zeilen vergangen.
    Mein Mann und ich sind noch immer damit beschäftigt, unsere Süchte und Abhängigkeiten abzulegen und am Projekt "neues Leben" zu arbeiten.
    Ich kann ja nur von mir berichten und es geht mir meistens ganz gut dabei. Die größte Freude habe ich daran, mich selbst immer besser kennen zu lernen.

    Was mir momentan Probleme macht, ist die Liebe zu meinem Mann - ich weiss nicht, ob sie die letzten Jahre überlebt hat. Manchmal habe ich das Gefühl, gar nichts mehr für ihn zu empfinden - das macht mir Angst.

    Was kann ich machen, um die Liebe wieder auferstehen zu lassen? Ist das überhaupt möglich?
    Vielleicht war jemand von euch ja auch schon mal an diesem Punkt und hat die Kurve doch noch gekriegt.

    Freue mich über eure Anregungen!
    Liebe Grüße
    Schneewittchen

    Hallo Tinka!

    Auch ich schaue immer mal wieder rein bei dir.
    Du schaffst es, deine Gefühle und Emotionen so klar zu formulieren, wie ich es nie konnte.
    Auch ich glaube, dass du auf einem guten Weg bist. Versuche weiter herauszufinden, was dir gut tut, ich glaube, das ist der erste Schritt, um sich selbst kennenzulernen und zu finden. Durch den Sport findest du Zugang zu deinem Körper, der ja einen Teil deiner selbst ausmacht.
    Ich denke wir EKA`s und CO`s sind verschüttet unter einen dicken Schicht "so muss ich sein" - diese Schicht müssen wir aufbrechen, um zu uns selber zu kommen. Durch viel Zuspruch in diesem Forum weiss ich nun, dass ich ein Recht auf mein ICH habe und je mehr ich es entdecke, desto besser geht es mir.

    Alles Liebe für dich
    Schneewittchen

    Liebe Mond_im_Fisch!

    Als ich deinen Eintrag gelesen habe, war mein erster Gedanke: das könnte eine Seite aus meinem Tagebuch sein. Die selben Fragen, die selben Gefühle, das selbe Leid.

    Vielleicht hilft es dir ein wenig, wenn ich dir erzähle, was ich getan habe, um da raus zu kommen.
    Mein "Leidensweg" hat mit der Geburt meiner beiden Kinder begonnen. Bis dahin habe ich einfach nur gelebt und dachte, es ist alles so, weil es so sein muss.
    Nachdem meine Kinder aus dem Gröbsten raus waren, ging es mir psychisch immer schlechter, bis der Leidensdruck so groß wurde, dass ich wusste: es muss etwas geschehen.

    Angefangen habe ich mit einer Gesprächstherapie, daraus konnte ich zwar viel Positives für mich rausholen, aber meine Fragen waren damit nicht beantwortet. Vor gut einem Jahr habe ich eine Familienaufstellung gemacht und seitdem hat sich mein Leben verändert. Nicht von heute auf morgen, aber ich weiss, dass ich jetzt auf dem richtigen Weg bin.
    Nun helfen mir immer weitere Puzzleteile (dieses Forum, versch. Bücher...) diesen Weg weiter zu gehen.

    Ich bin jetzt dabei, mein Leben, das davon bestimmt war, was ich alles MUSS, hinter mir zu lassen. Ich bin gerade dabei, mich selbst kennen zu lernen. Dabei mache ich einen Schritt nach dem anderen, diese Schritte sind nicht groß, aber ich habe ja noch mein ganzes restliches Leben Zeit dafür.

    Suche weiter und auch du wirst finden, wonach du suchst.

    Alles Liebe für dich
    Schneewittchen

    Hallo Kaltblut!

    Danke für deine Zeilen! Zuerst konnte ich nicht viel damit anfangen, aber ich glaube mittlerweile habe ich es verstanden.
    Je besser ich bei mir sein kann, umso besser werde ich auch wissen, wann ein "entweder oder" oder ein "sowohl als auch" für MICH das richtige ist.


    Mir geht`s heute wieder etwas besser. Mein "Rückfall" (ist es sowas?) hat mir gezeigt, wie vorsichtig ich sein muss.

    Bei Gesprächen mit meinem Mann (und die gibt es zum Glück) wird mir immer mehr bewusst, dass ER voller Ängste und Selbstzweifel ist (obwohl er nach aussen ein sehr selbstbewuster Mensch ist). Vielleicht glaubt er, das vor mir verstecken zu können, indem er MICH schwach und klein macht.
    Dabei würde ich ihm doch zugestehen, auch mal schwach zu sein, Ängste zu haben. Würde mir nie im Traum einfallen ihn deswegen als "Weichei" zu sehen.
    Sind Männer so gestrickt??? - Müssen sie immer "der harte Kerl" sein???

    Wenn ja, dann von Frau zu Mann: ich finde einen Mann dann stark, wenn er es zulassen kann, auch mal schwach zu sein!!!!!

    Liebe Grüße
    Schneewittchen

    Hallo Tinka!

    Auch ich habe eine Mutter, die trinkt und sich nie um mich gekümmert hat, darum kann ich nachvollziehen, wie es dir geht.

    Die größte Erleichterung war für mich, meinen Hass auf meine Mutter loslassen zu können.
    Sie hat DAS für mich getan, was für SIE möglich war - das war leider nicht viel, aber mehr konnte sie nicht. Nicht, weil sie nicht wollte, oder mich nicht liebte, sondern weil sie selber mit ihrem Leben nicht klar kam und das nur mit Alkohol ertragen konnte.

    Heute habe ich gar keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter, ich habe ihn vor einigen Jahren abgebrochen, da ich mich sonst nicht von all diesen Problemen hätte lösen können.
    Heute bin ich nur mehr traurig darüber, dass alles so gekommen ist, natürlich wäre ich lieber in einer mich schützenden Familie aufgewachsen. Vielleicht können wir uns auch irgendwann mal wieder unter anderen Voraussetzungen annähern - das kann ich momentan nicht sagen, aber ich schließe es nicht aus.

    Ich bin froh, dass ich heute MEIN Leben leben kann, für das nur ICH verantwortlich bin, genauso, wie SIE für IHRES.

    Alles Liebe für dich
    Schneewittchen